Alles anzeigenAlles anzeigenBis hinten parken und vorne hilft der liebe Gott ist aber genau die Spielphilosophie der Abstiegskandidaten und dann kann's halt ganz schnell gehen, wenn der liebe Gott eben nicht hilft.
Von daher muss man sich etwas überlegen und nicht Jahr für Jahr einen Kader zusammen stellen womit angeblich jeder Trainer etwas anfangen kann. De facto sieht es dann aber so aus das weder Urs, noch Grote oder Bjelica und jetzt auch nicht Bo wirklich etwas damit entwickelt bekommen.
Ich leg mal den Finger in die Wunde: man wollte letzte Saison anfangen etwas zu entwickeln und mehr hin zum Spielerischen kommen. Der Ursprung das das nicht aufging war Ruhnerts Einkaufspolitik und diese setzte sich jetzt im Sommer fort. So ist man eben wieder am Anfang, nach 5 Jahren Bundesliga steht man von der Philosophie her immernoch bei: irgendwie drin bleiben, wenn's sehr gut läuft holste mehr, wenn's scheiße läuft steigst du damit gnadenlos ab. Genau deshalb erleben wir auch diese mal Hü mal Hott Spiele. Mal richtig stark gegen Frankfurt und dann richtig dünn gegen Bielefeld. Am Ende weiß keiner wo man eigentlich wirklich steht, lässt sich halt schwer beurteilen wie das Ganze aufgeht. Und teilweise sind die Trainer dann die ärmsten Schweine, die damit arbeiten müssen und sich Woche für Woche Fragen stellen müssen wieso etwas nicht funktioniert ohne den Kaderplaner dumm dastehen zu lassen. Da haut man eben raus das Bedia noch Eingewöhnungszeit benötigt anstatt klar zu sagen: der hat einfach nicht das Niveau für die Bundesliga. Oder jetzt Bo, der irgendwie Jordan rechtfertigen muss.
Nehmen wir jetzt das Beispiel Freiburg, dann haben die eine klare Philosophie durch den ganzen Verein. Deshalb schaffen Jugendspieler auch immer wieder den Sprung hoch oder man hat den Trainer-Nachfolger direkt parat sollte der Trainer aufhören oder wechseln. Das ist am Ende immernoch weit weg von ansehnlichen Offensivfußball oder gar Hurra-Fußball. Hat aber alles Hand und Fuß, und wenn man dann neue Leute von außerhalb verpflichtet hat man auch ein klares Korsett wo die rein passen sollten. Das Freiburg die nächsten Jahre auch nur im entferntesten etwas mit dem Abstieg zu tun haben wird bezweifle ich deshalb stark. Die werden es sich im Mittelfeld gemütlich machen (da wo viele von uns hin wollen), mit dem einen oder anderen Ausflug nach Europa in guten Jahren und das wird für die Okay sein. Bei uns bin ich mir da nicht so sicher.
Da ploppen bei mir ein paar Fragezeichen auf. Du erwartest also von unserem Verein, dass er sich öffentlich hinstellt und sagt, dass eingekaufte Spieler Kacke sind? Dir ist schon klar, dass die Spieler unterm Strich so eine Art Geldanlage sind? (Steinigt mich von mir aus, aber ein Verein soll unter anderem Geld erwirtschaften und investiert in Talente...ergo sind die dann auch Geldanlagen) Du kriegst doch einen Spieler den du selbst als unfähig bezeichnet hast, nie wieder zu einem angemessenen Preis verkauft.
Und dein Beispiel Freiburg hinkt auch, da der SC einfach schon einiges mehr an Erfahrung in der Bundesliga mitbringt und dieses Konzept schon seit über 20 Jahren fährt. Die sind mit dem Konzept auch in die Zweite und kamen dann wieder zurück. Ich finde deren Konzept sehr durchdacht und könnte mich damit bei Union auch anfreunden, aber das braucht halt immense Vorlaufzeit und eine funktionierende Jugendabteilung auf die progressiv aufgebaut werden kann. Außerdem ist eine Grundvorraussetzung dafür ein ruhiges Umfeld und Geduld, wobei ich das Gefühl habe, das geht einigen bei uns immer mehr verloren. Aus meiner Sicht müsste man um soetwas zu entwickeln ordentliche finanzielle Reserven besitzen, da es da sicher auch Durststrecken gibt, dann ein ruhiges Umfeld haben, welches nicht zuckt, wenn es einige Zeit nicht so rosig läuft und dann muss natürlich auch das passende Personal da sein, was dass auch langjährig aufbauen möchte. Unter Urs hätte ich mir das Vorstellen können, aber da muss jetzt erstmal wieder einige Zeit ins Land gehen, dass ich soetwas bei uns für realistisch halte. Zumal bei uns auf einige Zeit die meisten Mittel wohl im Stadionbau gebunden sind.
Wenn du DAS heraus liest ist schon klar das bei dir Fragen aufploppen.
Im ganzen Beitrag geht es darum das man eine Philosophie entwickeln soll und nach dieser Philosophie einkauft. Es läuft also darauf hinaus das der Verein mit eben dieser Philosophie manche Spieler gar nicht verpflichtet hätte, weil sie da eben nicht rein passen. Du kommst zu dem Schluss das man sich hinstellen soll und sagen soll die sind kacke...
Du musst mir dann also nichts im Bezug auf Spieler sind Geldanlagen erklären. Wenn man eine Philosophie entwickelt und Spieler dementsprechend einkauft, dann kann ein Transfer zwar immernoch scheitern, ABER wenn ein Spieler so wie jetzt eben so gar nicht rein passt und deshalb nicht zum Einsatz kommt ist das halt auch ein Investment das gegen den Baum läuft. Bestes Beispiel war doch Leweling, selbst viel investiert, nicht in Urs sein System gepasst und kaum Einsatzchancen erhalten und am Ende war man froh das man keinen Verlust gemacht hat. In Stuttgart spielt er dann seinen Stärken entsprechend und blüht auf und hier entbrennen die Diskussionen. Mit einer Philosophie wo der Spieler gepasst hätte, wäre Leweling entweder noch bei uns oder wäre deutlich teurer abgegeben worden.
Und logisch das der Vergleich zu Freiburg hinkt. Hab auch nirgendwo behauptet das man von jetzt auf gleich dort stehen muss wo die stehen. Oder das sowas ohne Rückschläge abläuft.
ABER: irgendwann muss man ja mal damit anfangen eine Spielphilosophie zu implementieren und das große Ganze darauf auszurichten. Wie schon weiter vorne geschrieben: wir hatten eigentlich den perfekten Zeitpunkt im Sommer. NLZ fertig, was dementsprechend eh eine Philosophie benötigt, ohne diese nützt dir eben auch das teuerste und modernste NLZ nichts. Eh ein Neuanfang nach dem "Chaosjahr". Es wird nach eben diesem Jahr auch nicht so viel erwartet. Veränderung auf vielen Positionen. Man hätte sagen können: gut dort und dort wollen wir hin, so und so soll es aussehen, also brauchen wir das und das dafür. Stattdessen benennt Ruhnert seinen Nachfolger, geht selbst in's Scouting zurück und wir sind wieder bei Kick & rush sozusagen, nur das keiner rusht.
Wenn es dann nicht reicht und es runter geht, dann musst du eben ruhig bleiben und deinen Plan weiter verfolgen. Dann ist das eben so, wenn ein Plan erkennbar wäre könnten viele damit aber auch sehr gut leben. Mit dem Gebolze wird einem aber eher Angst und Bange das es am Ende eben nicht für den Klassenerhalt reicht und dann nächstes Jahr wieder alles auf Anfang geht, also wieder ein Jahr verschenkt.
In Liga 2 hab ich auch eingesehen das man sowas nicht verfolgt. Da hatte der Verein zu viele Baustellen, Stadiontribüne, erst mal im Profifußball bleiben, Altlasten, NLZ nicht auf entsprechend höchsten Niveau etc pp. Also klar das da der Fokus auf anderen Dingen liegt. Aber mittlerweile sind wir eben im 6.Jahr Bundesliga und haben das NLZ und wollen uns irgendwie da oben festsetzen und Bundesliga generiert eben auch Mittel um sowas nach und nach aufzuziehen. Stattdessen wird auf der MV immer verkündet wie viel Kohle mittlerweile rein kommt und wie gesund der Verein doch da steht. Aber einen langfristigen Plan mit der Kohle auch "ordentlich" zu investieren und den Erfolg so gut es geht abzusichern hat man eben nur infrastrukturell. Alles andere ist wenn überhaupt mittelfristig durchdacht, auch wenn man weiß WO man hin will, auf das WIE das möglich ist wird dir kaum jmd eine vernünftige Antwort geben können.