Die Leader-Debatte

  • die leader-diskussion führt völlig an den wichtigen dingen vorbei.
    sag mir doch mal jemand, wer der leader bei freiburg ist, oder bei mainz, oder bei dortmund oder bayern.
    der heutige fußball braucht keine häuptlinge...


    Sehe ich anders. Der heutige Fußball braucht nicht zwangsläufig Leader, das stimmt. Aber gerade die von dir angeführten Beispiele verdeutlichen auch, für wen das gilt. Es gilt vor allem für ohnehin spielstarke Teams, welche ihr eigene Selbstverständlichkeit genau aus dieser Spielstärke ziehen.


    Gerade bei weniger dominanten Mannschaften ist ein solcher Leader meist der Unterschied. Spielerisch war uns beispielsweise ein Team wie Nürnberg in den ersten 20-30 Minuten arg unterlegen. Durch Kampf und Mentalität haben sie uns dann aber vernichtet. Solche Initialzündungen vermag insbesondere ein Leader hervorzurufen. Ohne Leader wie bspw. Sulu wäre Darmstadt niemals aufgestiegen oder in der Bundesliga geblieben. Es bleibt also, ein Leader ist kein Muss mehr, macht aber Sachen stellenweise einfacher oder aber sogar erst möglich.

    "Das Fußballspiel ist rituelle Jagd, stilisierter Kampf und symbolisches Geschehen." (Desmond Morris)





  • Genau genau den letzten Absatz spricht auch Hofi ganz klar an im AF.tv interview

  • die leader-diskussion führt völlig an den wichtigen dingen vorbei.
    sag mir doch mal jemand, wer der leader bei freiburg ist, oder bei mainz, oder bei dortmund oder bayern.
    der heutige fußball braucht keine häuptlinge...


    Oh doch, die braucht es.
    Eine Hierachie ist im Mannschaftssport eine wichtige Komponente.
    Wie diese letzendlich aussieht, ist für den gemeinen Fan oft gar nicht ersichtlich.
    Für den Trainer eine ganz wichtiger Faktor, der über Erfolg und Mißerfolg entscheidet.
    Eine Fehleinschätzung in diesem Bereich kann fatale Folgen haben, die nur schwer wieder zu korrigieren sind.


    Eine Arbeit mit Menschen und ganz unterschiedlich Charakteren erfordert etwas mehr als die Knöpfchen auf der Playstation.

  • Oh doch, die braucht es.
    Eine Hierachie ist im Mannschaftssport eine wichtige Komponente.


    So isses. Hab ja Samstag das Duell Werder vs Eintracht über 90 min gesehen, und da war das so augenscheinlich: Während bei der Eintracht kein Häuptling zu sehen war, trieb Clemens Fritz seine Truppe bewundernswert voran. Da war der Leader in Reinkultur.


    Wir hatten den auch mal in Tusche, allerdings nicht mehr in seinen letzten zwei Jahren bei uns. Derzeit sehe ich keinen bei uns. Poga, Leiste könnten es vielleicht. Benny Köhler leider nicht mehr, auch Sören kann es nicht mehr. Bei Damir und Felix fehlt das Charisma. Bei Benny Kessel und Pare fehlt das Können. Ob Fürste und Daube nun auf einmal unter Keller wie Phönix aus der Asche ... es würde mich freuen.

  • @André


    Tusche ist ein gutes Beispiel für mein Zitat:


    Zitat

    Für den Trainer eine ganz wichtiger Faktor, der über Erfolg und Mißerfolg entscheidet.
    Eine Fehleinschätzung in diesem Bereich kann fatale Folgen haben, die nur schwer wieder zu korrigieren sind.


    ND hat in meinen Augen versucht eine neue Hierachie aufzubauen ohne sich scheinbar im Klaren zu sein, wie sie innerhalb
    der Mannschaft schon längst existiert.

  • Reklame:

  • Das wiederum glaube ich nicht. So würde ich die die Demontage von Tusche einerseits dem Leistungsvermögen und andererseits eben genau jener "festgefahrenen" Hierarchie zuordnen. Düwel wollte diesen Leitwolf nicht mehr, da sich die Mannschaft zu sehr darauf ausgeruht hat nach seiner Meinung.

    "Das Fußballspiel ist rituelle Jagd, stilisierter Kampf und symbolisches Geschehen." (Desmond Morris)

  • Tusche war, wie ich oben schrieb, schon seine letzten zwei Jahre nicht mehr die Triebfeder unseres Spiels, und Düwel war nur der "bestellte Richter", der den längst notwendigen und überfälligen Schnitt vornahm. Leider gelang es ihm nicht, eine neue Struktur im Team aufzubauen. Genau davor hatte wohl auch sein Vorgänger Bedenken, und faßte deshalb dieses heiße Eisen nicht an.

  • Die Leaderfunktion basiert auf Leistung und Persönlichkeit, ich glaub´nicht, dass man da so reinschlüpfen kann...
    Also fallen die etablierten Spieler aus meiner Sicht schon mal aus der absoluten Leaderposition heraus, denn ihnen wurde ja in der Vergangenheit das Ausleben dieser Eigenschaft sicher nicht vom Trainerstab untersagt. Polter hatte eigentlich seit seinem 2-Torespiel gegen die Chemonade dieses Standing, er hat es teilweise "gelebt"! Falls die Vereinsführung die fehlende Führungsfigur ebenfalls vermisst hat, wird sicher seit Wochen eine "Leaderfindungskommission" auf der Suche nach einem gestandenen Spieler sein, der das Format hat, diese "Leerstelle" auszufüllen... Vielleicht ist es aber so, wie es ist, auch ganz gut :D . Was ist nämlich, wenn der Oberleader verletzungsmäßig zumindest für die wichtigen90+x Minuten wochenlang ausfällt??? ;(

  • Leader bedeutet:


    Ich kann das, was du lernen sollst,
    bedeutet:
    ich mach das, was unserem Team hilft,
    bedeutet:
    Immer, wenn ich am Ball bin, dann bist du gewillt,
    meine Idee fortzusetzen.... ;)

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • @Axn und @André


    Es geht nicht um die Demontage eines Spielers sondern um die weitere Hierachie innerhalb des Kaders.
    Es gibt immer Grüppchenbildung innerhalb eines Teams. Einen Spieler wegen fehlender Leistung ins
    zweite Glied zurückfallen zu lassen, ist ein sensibler Prozess, der die anderen Spieler nicht immer
    neutral bleiben läßt. Es gibt sicherlich mehrere Methoden dies durchzuführen und eine Profimannschaft
    ist alleine wegen des Finanziellen eine andere Baustelle, dennoch oder gerade deshalb ist es eine Aufgabe
    die ein Hintergrundwissen bezüglich der Hierachie und viel Fingerspitzengefühl erfordert.

  • Reklame:
  • Natürlich werden Leader gebraucht, einer allein ist eigentlich zu wenig. Insbesondere, wenn die Leistungsdichte nicht so hoch ist wie z. B. bei Bayern.
    Zu behaupten, dass so etwas im modernen Fussball nicht mehr gebraucht wird, ist m. E. eine mutige Fehleinschätzung. Zudem spielen wir gar nicht solch modernen Fussball in Liga 2, dazu fehlt es an taktischem Verständnis, Technik und Geschwindigkeit.
    Uns würden zwei oder drei Leader (oder wieauchimmer die Bezeichnung lauten sollte) sehr gut zu Gesicht stehen. Nennen wir sie doch am besten primus inter pares, Erster unter Gleichen.
    Dann könnte auch der nächste Leistungssprung endlich gelingen. Damit meine ich nicht zwingend den Aufstieg, sondern schlicht besserer Fussball.