Die Reaktion hätte vom Verein kommen müssen unabhängig davon was die Spieler meinen. Man sagte sogar öffentlich man hat Bjelica im Rahmen des Arbeitsvertrages bestraft. Und damit wäre die Nummer vom Tisch.
Entweder spricht man dann vor so einer Aussage mit den Spielern und klärt das oder man steht zu der Aussage und hakt es ab. Nach der Aussage aber noch Gespräche mit den Spielern anzukündigen zeigt nur wie unsicher man auch auf anderen Ebenen im Verein ist. Da gibt's erst die Aussage Bjelica wurde bestraft, fertig. Jetzt rudert man halb zurück und quatscht erst mal noch mit den Spielern - Souveränität sieht jedenfalls anders aus und aus so einem mal abgehakt, ach nee doch wieder nicht, naja Sonntag dann mal sehen was die Gespräche so bringen, trifft man dann halt auch gern mal eine falsche Entscheidung.
Wie gesagt: ich würde mir wünschen das sich jeder einzelne Spieler erst mal selbst hinterfragt und eben auch ob er bis hier her in dieser Saison auch wirklich alles raus gehauen hat was in seiner Macht steht und dann erst auf andere schaut und beurteilt ob man mit demjenigen weiter arbeiten kann oder nicht.
Ist halt die Frage, wie man versucht, die Spieler zu führen. Die Aussage, man spricht nach Darmstadt nochmal detaillierter mit den Spielern kann auch andere Interpretationen zulassen.
zum Beispiel, dass man die Spieler wahrgenommen hat, welche die Entscheidung des Vereins kritisch sehen und möchte mit eben diesen deren Kritikpunkte besprechen und seine Beweggründe für die Weiterbeschäftigung erläutern, sprich die Spieler ins Boot holen, ihre Bedenken ernst nehmen, zeitgleich aber auch darstellen, dass dies am Ende auch Entscheidungen des Vereins sind und die Spieler diese zu akzeptieren haben.
Grundsätzlich bin ich kein Freund von oben herab gelebter Führung, nichtsdestotrotz muss ich als Chef auch Entscheidungen treffen und meine Mitarbeiter müssen gewisse Dinge einfach akzeptieren. Das kann ich entweder in einer Versammlung kommunizieren und dann sagen „lebt damit“ oder ich kann versuchen, kritische Stimmen argumentativ von meiner Position zu überzeugen bzw dafür sorgen, dass man es zumindest ergebnisoffen testen und dann ehrlich evaluiert nach Zeitraum X.
Letzteres wirkt sich imo mittel- und langfristig definitiv besser auf eine positivere, nach vorne gerichtete Herangehensweise bei zukünftigen Projekten etc aus.
Ist natürlich nicht 1 zu 1 auf Abstiegskampf in der Bundesliga zu übertragen, aber gerade wenn man mit Bjelica doch länger plant, aus meiner Sicht definitiv die sinnvollere Variante.
Ist aber am Ende eh alles Makulatur, erstmal zählt Sonntag nur Darmstadt. Und da sollte man schon erkennen, dass die Spieler unabhängig von der Diskussion um den Trainer voller Einsatz, Wille und eigentlich auch Qualität sind, das Spiel zu gewinnen. Das zählt.