Beiträge von Bassti

    Tom kennt einfach nur - offenbar im Gegensatz zu vielen, vielen anderen - das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.
    Jeder findet die Spieltagsstückelung scheiße, regt sich über fanunfreundliche Anstoßzeiten auf, hat aber im Gegenzug irgendein Sky-Bundesliga-Super-Duper-Sport-Paket. Solange die Nachfrage ist und verkaufte Abos geben Sky schlussendlich recht mit dieser hirnlosen Stückelung, solange wird es auch diese beschissenen Anstoßzeiten geben.
    Montaglivespiel würde es auch lange nicht mehr geben, wenn es nicht angenommen werden würde.


    Allerdings seh' ich's noch nicht so dramatisch wie Tom. 'Nem Livestream oder 'ner Sports Bar bin auch ich nicht abgeneigt. Bei Bars wird man sowieso kaum Einfluss auf das Sky-Angebot nehmen können.


    Dennoch eher traurig, dass man Tom belächelt - ja, er schießt mit seiner provokanten Art gern über's Ziel hinaus. Aber je mehr Sky-Abos abgeschlossen werden, desto mehr wird die Stückelung voran schreiten,verkaufte Abos lügen nunmal für die nicht.


    Und du glaubst ernsthaft, dass 2 Abonnenten mehr oder weniger die Sachlage ändern? Die Marktmacht liegt hier beim Anbieter, nicht bei den Konsumenten. Ich habe kein Pay-TV, noch nicht mal nen eigenen Fernseher. Aber ich verstehe, dass man auf das Angebot ausweicht, was ja eh schon da ist, wenn man selbst nicht kann. Entscheidend ist, dass die Leute von der DFL und die Vereine die Belange von Stadionbesuchern wieder als wichtiger bewerten müssen als die der Fernsehzuschauer. Sicherlich kann man es als inkonsequent betrachten, aber das sind wir letztlich alle in der westlichen Konsumgesellschaft, sonst müssten wir als Selbstversorger zurück in die Uckermark.

    Don't worry. That guy is just being a bit overcorrect. I think the grey shirt looks awesome, you made a great choice and we are all happy that you support us and share your moment of joy with us :) Let him talk, he is the only one who really cares ;)


    btw. "Gewerkschaft" ist die so ziemlich lustigste Übersetzung für Union, die ich bisher gehört habe - auch wenn sie technisch sogar korrekt ist :D

    Bin ich eigentlich der einzige, der nur ein paar Momente vor dem Platzverweis ein klares Ziehen an Polter im Strafraum gesehen hat, als er zu Boden ging? Die ganze Szene wird in keinem Spielbericht auch nur erwähnt, weder beim kicker, noch bei onefootball oder weltfussball.de. Ich zweifle langsam an meiner Wahrnehmung... ?(


    Danke @IronTom und @Unionfux für eine schöne, sachliche Diskussion. Ich halte es hier deutlich mit Tom, denn zu erwarten, in der 2. Bundesliga einer kompletten Halbzeit in Unterzahl noch "den Stempel aufdrücken" zu können, halte ich für eine etwas überzogene Erwartungshaltung. Der taktische Wechsel hat gut funktioniert, Würzburg ist kein Team, welches spielerische Mittel gegen eine stabile Abwehr hatte, und das hat Keller sehr gut antizipiert. Das mag für den Stadionbesucher unschön aussehen, schweißt in Kombination mit dem Schiri die Meute aber noch mehr zusammen :beer


    Oder um Jens Keller nach der Partie zu zitieren: "Wer nach einem 2:0 Sieg bei dem man 48 Minuten in Unterzahl spielt, nicht zufrieden ist, muss wahnsinnig sein." Amen.

    Zitat

    Die Turnierleitung des AOK Traditionsmasters erweitert nun Nr. 17 der offiziellen Turnierregeln:
    Regel Nr. 17
    Alle Freistöße sind indirekt auszuführen. Wird ein Spieler bei der Ausführung eines Freistoßes durch seine Fankurve mit einem eigenen Lied, welches seinen Namen trägt, unterstützt, so ist der Freistoß auch direkt ausführbar. Bedingung für diese Ausnahme ist, dass der Freistoß aus der eigenen Spielhälfte ausgeführt wird.


    :thumbup:


    Quelle

    Ich hab das Gefühl der BVB ist nur in der Lage profesionell die Eintrittskarte zu verkaufen Der Rest ist dilettant, Schikane oder einfach Gleichgültigkeit.


    Selbst das ist ein Irrtum (schon 2012). Immerhin hat man sich dieses Jahr aber dafür entschuldigt. Schon 2013 war der Ansturm in der Champions League irre groß und an vielen Stellen gab es Frust und Protest. Auch die 11Freunde hatten sich versucht.
    In einem anderen Artikel, den ich leider nicht mehr finde, wurde aufgedeckt, wie ein Großteil der Tickets in einem undurchsichtigen System, Korruption und Klüngel bei Fanclubs versackt, viele Fanclubs existieren nur pro Forma und bescheren einzelnen Tickethändlern hunderte Tickets. Wenn jemand drauf stößt, gerne verlinken.

    Und dann noch das hier:


    Quelle:


    Macht mich wirklich traurig das ganze ;(


    Und die Beiträge von Bassti und Wanderfalke machen mich schon etwas sprachlos. Aber muss man wohl akzeptieren, dass der Großteil unserer Fanszene einfach gern zuhause bleibt :/


    Sprachlos, weil nicht jeder Zeit und Geld hat, JEDES Wochenende zum Heimspiel UND Auswärtsspiel zu kommen? Dann sei halt sprachlos, bittesehr. Aber eine Fanszene ist vielschichtig. Sie lebt ganz klar von den Leuten, die wirklich alles, was sie an Ressourcen haben, dem Verein widmen. Deshalb finde ich es auch in Ordnung, wenn sie bei der Ticketvergabe besonders behandelt werden und würde mir wünschen, dass ihre Belange in höheren Kreisen von Verein und Verbänden auch mehr Gehör fänden. Aber es gibt eben noch andere Abstufungen. Vom Heimspielgucker über den Familienblockbesucher bis zum Logensitzer und dem TV-Seher. Alle haben sie ihre Daseinsberechtigung und mit Lebensumständen ändern sich manchmal auch die Kapazitäten. Das macht niemanden besser oder schlechter. Jeder muss die Möglichkeit haben, sich im Rahmen seiner Möglichkeit einbringen zu können und akzeptiert zu werden. Problematisch wird es nur, wenn Vereinen die Interessen von Fernsehzuschauern und zahlungskräftigen Sitzplatz- oder Logenfans wichtiger werden als die der harten Szene, die ihr ganzes Leben dem Fußball widmet. Aber das hat mit der Diskussion gar nichts zutun. Mein Punkt ist: Die Betrachtungsweise, dass ausschließlich Allesfahrer einen Fanstatus verdient haben, finde ich höchst kritisch.


    Es sind und bleiben nur weniger als 10 % der Auswärtsfahrer in Dortmund.
    Nicht einmal 10% der Dortmund-Fahrer würden den Block dort voll machen.
    Aber Sonntag, billiger FlixBus, günstige ICE-Verbindung, preiswerte Karten für den Gästeblock (und wohl wieder ein entspannter Einlass für 600 Gäste-Fans. Vielleicht wieder mit Wurst-Bringe-Service aus dem Heimbereich )
    Das alles zählt ja nicht.
    Es spielt ja nur Union. Nur auswärts.
    (Wenn es gegen Dortmund ist (2 Tage Urlaub - Kein Problem) , da kann die Karte sonstwas kosten, dann ist es eben Dienstag, dann gibt es halt Probleme am Einlass - egal. ABER genau dass muss man wohl haben.)


    Deine Unterstellungen sind ganz schön frech. Als ob ein Nicht-Allesfahrer automatisch weniger Unionfan sei. Dabei verzerrst du die Realität auch etwas. Das mit den Bus-und Zugverbindungen ist oft weder billig noch günstig und vor allem zeitlich auch oft ein Problem (guck mal auf meinen Wohnort, da ist man schon halb Exiler). Dann hatte ich zeitweise nichtmal die Kapazitäten zu jedem Heimspiel zu kommen.Vor ein paar Jahren noch Dauerkarte, letzte Saison kaum ein Heimspiel gesehen. Finanziell als Student jetzt auch nicht auf Rosen gebettet. Und ja, für Dortmund hab ichs mal unter der Woche möglich gemacht. Weil es ein Spiel im Westfalenstadion im DFB-Pokal war. Ein Höhepunkt. Einmalig vielleicht. Dafür macht man sowas mal. Ausnahmsweise. Aber ich glaube ähnlich wie mir geht es noch mehr Leuten. Dass nicht jeder in der Lage ist, alle zwei Wochen sone Reise unternehmen zu können, sich dafür wie erwähnt oft auch wie Vieh behandeln lassen zu müssen (ich erinnere mich an Dresden und Leipzig, ja war schon ein paar Mal auswärts, Aue auch), dafür sollte doch bitte auch Verständnis vorhanden sein.

    Ich weiß jetzt nicht im einzelnen, welche Beiträge kamen, aber ich verstehe jeden, der nicht direkt Lust verspürt, nochmal auswärts zu fahren. Es ist eben nicht nur der finanzielle und zeitliche Aufwand, sondern auch die Art und Weise wie man vielerorts als Auswärtsfan behandelt wird. Solche Vorkommnisse wie in Dortmund mögen die Ausnahme sein, aber Stress mit Polizei, Heimfans oder der Orga kommen eben doch immer wieder vor und nicht jeder muss sich das geben wollen. Ich finde es da absolut nachvollziehbar, dass man für einen außergewöhnlichen Höhepunkt wie Dortmund mal alles in Gang setzt, sich es für den Ligaalltag aber nicht antun möchte. Wobei die Mannschaft ja zumindest auswärts besser spielt als in den letzten Jahren, das Argument zieht also nicht mehr :P

    Wenn man sich ansieht, wie einseitig die Sportschau über die Partie in Dortmund berichtet, wird mir richtig schlecht. (Im Gegensatz zu Sky lassen sie es zumindest sein, einfach die Schlagworte "Eingangssturm", "gewaltbereit" und "Polizeieinsatz" aufzusagen.)
    Betrachtet man die knapp 7 Minuten Spielbericht vor dem Elfmeterschießen, wird völlig unterschlagen, wie stark Union Dortmund früh angelaufen ist, unter Druck gesetzt hat, Ballverluste erzwungen und sich auch selbst gute Gelegenheiten erspielt hat. Es wird einmal kurz vom Kommentator erwähnt, Bilder gibt es aber keine davon und es wird behauptet, Dortmund sei schon in der erste Halbzeit überlegen gewesen. Für die erste Hälfte stimmt das aber definitiv nicht. Zudem wird die Auswechslung von Quaner unterschlagen. Im zweiten Abschnitt war es dann so, Dortmund war schon gefährlich und hat viel Druck aufgebaut, das stimmt. Warum aber der Fallrückzieher von Hosiner kurz vor Ende der regulären Spielzeit in keinem der Spielberichte, die ich bislang gesehen habe erwähnt, geschweige denn gezeigt wird, ist mir ein Rätsel und Ärgernis.


    Der Sportschau-Bericht verzerrt die Darstellung des Spiels völlig und erweckt den Eindruck, Dortmund sei drückend überlegen gewesen, hätte halt nur noch ein Tor mehr machen müssen und so eine lästige Verlängerung über sich ergehen lassen müssen. Dem war jedoch nicht so. Auch die anderen Spielberichte von Sky & Co. waren ähnlich einseitig, aber ich finde es beschämend, dass es nirgendwo so eklatant war wie in der Sportschau. Jetzt könnte man von "Vereinsbrille" reden, aber wenn Jens Keller in der Pressekonferenz anmerkt, dass der Weg zum Elfmeterschießen "nicht glücklich" gewesen sein, sondern einer starken Leistung geschuldet, auf die er stolz ist, und Thomas Tuchel von einem "fehlerhaften und anfälligen" Spiel seiner Mannschaft spricht, so muss sich der Betrachter des Sportschau-Berichtes doch verwundert die Augen reiben, welches Spiel ihm denn da vorher präsentiert wurde.


    Ich will jetzt nicht in das allgemeine Gemecker über den beitragsfinanzierten Öffentlich-rechtlichen Rundfunk einstimmen. Aber gerade dieser hat den gesetzlichen (!) Auftrag zur "Meinungsvielfalt" beizutragen und diese zu sichern, demzufolge gerade bei solch einer Veranstaltung Objektivität zu wahren. Das kann ich hier aber nicht erkennen. Man zeigt die Bayern live, redet den Dortmund Fans nach dem Mund, auch mit so einem Spielbericht. Dabei sollten Quoten und werberelevante Zielgruppen doch eigentlich das Problem der Privaten sein, oder? Entweder man schießt sich auf den Dorfclub ein, damit man ein "Pokalwunder" feiern kann, oder man zelebriert die "Marktführer" im Fußball genau so, wenn nicht sogar schlimmer, als es die Privaten tun. Und es ist ja auch keine Einzelerscheinung, sondern läuft schon lannge so. Wenn sich Leute aufregen, dass sie das, was sie da finanzieren, sowieso nicht sehen wollen (die einen regen sich über Musikantenstadl auf, die anderen über Fußball), dann ist das zu kurz gedacht. Was gesendet wird, ist letztlich Geschmackssache. Entscheidend ist aber, dass das, was getan wird, auch gut gemacht wird. Und hier hinkt es ganz gewaltig und das ärgert mich. Aber immerhin hat man seit Jahrzehnten die beste Fernsehsendung des Landes im Programm, und das ist die Sendung mit der Maus. Wenn alles im Radio und Fernsehen so gut gemacht wäre wie die, hätten wir viele Sorgen weniger.

    Kleines Resümee meinerseits sowie ne kleine Presseschau.


    Meine erste Fahrt mit dem Partyzug und ich muss sagen, es ist schon Wahnsinn, was der VIRUS da auf die Beine stellt immer und auf sich nimmt. Als Zapfer in einem der Partywagen war ich dicht dran an den Organisatoren und es nötigt mir allerhöchsten Respekt ab. :hail Gerade deshalb stinkt mir das Verhalten mancher Leute, die das nicht wertschätzen und durch dumme Aktionen auch noch kaputt machen. Wenn Unioner auf Unioner besoffen einprügeln, noch bevor man in Dortmund ist, und Scheiben zu Bruch gehen, macht mir das keinen Spaß. Auch die Böller im Bahnhof und im Stadion hätte man sich klemmen sollen. Ich kam mit dem Zug, der als letzter eintraf und wir haben noch Blutspuren im Bahnhof gesehen, was auch immer da los war, es wird mir ein Rätsel bleiben.


    Dann muss natürlich die Situation in Dortmund thematisiert werden. Nachdem wie üblich der Polizeibericht überall zitiert wird mit einem "Blocksturm" bin ich unserem Verein dankbar, dass er mal wieder die Dinge klarstellt, und dass Medien das auch heute aufnehmen. Hier eine Auswahl: Es berichten u.a. der Kicker, 11Freunde, Fanzeit, Vice Sports und weltfussball.de. Ich hatte Glück, dass ein Ordner im angrenzenden Bereich das Drehkreuz ausgemacht hatte, und Leute durchschleuste, im Inneren wurde dann der Zaun für uns geöffnet. Sonst wäre ich vielleicht mehr als nur 5 Minuten nach Anpfiff drinnen gewesen. Wie dilettantisch es ist, dann auch noch laut Durchsage um 0:15 Uhr den Nahverkehr einzustellen, bemängelt auch die Dortmunder Seite mit einem sehr anschaulichen Bericht. Insbesondere die Tatsache, dass die außen durchgeführte Blocktrennung beim Einlass dann drinnen as absurdum geführt wurde und das Vorgehen gegen Pyro letztlich eh erfolglos waren, machen das Ausmaß des Schwachsinns im Sicherheitskonzept deutlich. Auch zynisch waren die Durchsagen auf dem Platz vor der Nordttribüne, wo hunderte Fans vor Drehkreuzen mit meist roten Ampeln warteten, dass es schneller ginge, wenn sie "Platz machten" und "geduldig bleiben" würden. Die 15 Minuten Verspätung waren natürlich eine Farce. Handgestoppt kamen pro Minute etwa 20 Leute durch. Manche kamen gerade pünktlich zum Dortmunder Führungstreffer rein. Und dafür haben sie 40 Euro Eintritt plus Anreise bezahlt und Urlaub genommen...


    Zum Sportlichen ist das meiste geschrieben. Wir können stolz sein, in der ersten Hälfte viel Druck aufgebaut und auch selbst ein paar gute Chancen herausgespielt zu haben. Der Ausfall von Quaner war äußerst bitter. Bis dahin hatte er hat sehr viel Sicherheit gegeben, Leute gebunden, Fouls gezogen, Bälle kontrolliert, abgeschirmt und verteilt. Und vielleicht hätte er auch das Ding von Skribbi in der Verlängerung reingemacht ;) Wobei man sagen muss, dass Eroll da auch angezeigt hat, nur dann muss der Pass besser kommen. Apropos: In der ersten Halbzeit hat mich Eroll mit seinem Eigensinn sehr genervt. Daraus entstanden völlig unnötige Ballverluste. In der zweiten Hälfte hat er aber viele Meter gemacht, und die ganze Mannschaft hat dem Druck von Dortmund gut standgehalten, obwohl man gegen Ende gemerkt hat, wie kräftezehrend das frühe Anlaufen und Erzwingen von Ballverlusten von Beginn an gewesen war. Auch dass wir in der Verlängerung mit Einsatz und Glück stabil geblieben sind, ist eine bemerkenswerte Leistung, auch wenn nach vorne kaum noch etwas ging, dazu waren die Konter zu ungenau und die Leute vorn oft alleine. Im Elfmeterschießen war Dortmund dann einfach viel besser. Drei absolut präzise Schüsse, zwei vom Gegner pariert, da muss man nix zu sagen. Und erst dann wurde es im Stadion auch richtig laut.


    Was mich ein bisschen nervt, ist die Berichterstattung im Anschluss, dass Weidenfeller jetzt der große Held ist, wie er sich bei der tollen Stimmung im Stadion bedankt und auf einmal sein Vertrag verlängert werden soll. Nüchtern betrachtet war er über 120 Minuten ein Unsicherheitsfaktor, hätte fast das Ausscheiden verursacht (wir sind schon wieder bei Skribbi...) und hat lediglich zwei Elfmeter gut pariert. Das ist eine Leistung, aber sollte keinen Manager derart beeindrucken, deshalb eine Unterschrift unter ein Millionenschweres Papier zu setzen. Fällt das 1-2 nach dem schweren Patzer, läuft die Diskussion in eine ganz andere Richtung und keine Vertragsentscheidung sollte von so einem kurzen Einzelmoment abhängig sein sondern von langfristiger Entwicklung. Meine Meinung. Außerdem war das Stadion im Elfmeterschießen zwar wirklich beeindruckend laut, davor herrschte aber Totentanz. Kein Vergleich zu Dresden vor einigen Jahren, wo ich auch da war.


    Was mich zur Stimmung bringt. Ein BVB-Fan kam nach dem Spiel zu uns und attestierte uns den "besten Auswärtssupport seit 6 Jahren in Dortmund. Besser als Dresden damals." Das sehe ich auch so und ich denke, dem ist nicht viel hinzuzufügen. Für mich war es ein unvergessliches Auswärtserlebnis, auch weil die Stimmung im Partyzug danach noch angenehm ausgelassen war, da hat das Zapfen richtig Spaß gemacht. Dass ich am nächsten Tag zur Arbeit verpennt habe - sch*** drauf.

    Gibt es eigentlich irgendwo ein Stadion in dem mit geringen technisch logistischen Aufwand Teile der Tribünen nach Bedarf zu Sitzplätzen umgewandelt werden können ?
    Gleichfalls wäre überdenkenswert wie Größe von Gästebereichen flexibel gestaltet werden. Kommen beispielsweise aus Heidenheim 800 Tickets für ein Montag Abend Spiel zurück, ist der Heimbereich aber schon ausverkauft, könnte der "Zaun' verschoben werden.
    Was die flexiblen Sitzplätze betrifft: wenn auf Teilen der Stehplatz Traversen einige "Boxen" entstehen, ähnlich der Abtrennungen in England wo die Mannschaften mit Wechselspielern etc sitzen, könnten Sitzreihen "verklappt" werden und nur bei Bedarf aus den Niederungen der DFL Statuten hochgeklappt werden. Hülfe uns z.B. nächste Saison im Europapokal der Pokalsieger : - )
    Weitere technische Lösung wäre das PARTIELL Sitzer oder Steher Blöcke als Segmente aus dem Innenraum der Tribüne gewechselt werden. Ist in der Musikbrabche z.B. beim Bühnenbau auch im großen Stile üblich. Und solche "ergänzende" Maßnahmen helfen immens den Charakter der AF zu erhalten. Ganz wichtig: bitte keine Rangabgrenzzungen. Wenn 5000 Unioner unten nicht hören was oben von den anderen 4000 gebrüllt wird.... denke nur mal an den letzten Ausflug zur BSE RinderBrühe Leipzig...


    Ja, diese Varioseats gibt's bereits und werden u.a. in Bremen und Dortmund angewandt, wo man noch große Stehplatzbereiche hat, im internationalen Wettbewerb aber noch AllSeater braucht (also momentan eher Dortmund als Bremen eher vor 5 Jahren...). Auch mit der sog. "SafeStanding" Tour hat man auf der Insel den einen oder anderen Verein davon überzeugen können, solche Systeme zu installieren, u.a. bei Celtic in Glasgow. Dabei werden an den Wellenbrechern Klappsitze montiert, welche bei Bedarf aufgeklappt werden.
    ABER: Solch ein System hülfe uns nur weiter, wenn diese Plätze als vollwertige Sitzplätze anerkannt werden würden, auch wenn sie im Ligabetrieb nicht als solche (sondern nur als Stehplätze) verwendet werden würden. Und das wäre entweder ziemlich clever oder aber die DFL riecht den Braten und akzeptiert es nicht, dann wären wir so schlau wie vorher.

    Ich bin kein Ökonom und kann die wirtschaftlichen Konsequenzen nicht so gut abschätzen und muss hier unserer Vereinsführung und ihren Beratern vertrauen.


    Ich bin nun zufälligerweise Ökonom (Volkswirt) und kann dir sagen, dass das im konkreten Fall höchstens bei der Investionsrechnung weiterhilft. Was hier benötigt wird, ist eine solide betriebswirtschaftliche Betrachtung. Zufälligerweise hab ich das auch mal studiert (aber abgebrochen), und so wie die Vereinsführung handelt, wünsche ich mir eigentlich jede Geschäftsführung irgendeines Unternehmens: Besonnen, mutig, aber nicht hektisch. Intern beraten und entscheiden, zu gegebener Zeit öffentlich machen. Feedback annehmen, sich aber von notwendigen Entscheidungen auch durch Unkenrufe nicht abbringen lassen. Und vor allem: Langfristig denken. Das ist solide Betriebswirtschaft, wie sie den meisten in der Realität leider abgeht. Nur: Union ist auch immer noch ein Verein. Und was betriebswirtschaftlich sinnvoll oder notwendig ist, ist es für den Verein, seine Fans und seinen Sport noch lange nicht. Schließt sich aber auch nicht zwangsweise aus und kann, wie gesagt auch nötig sein, so schmerzlich es auch sei.


    Das bringt mich nochmal zum Konflikt zwischen Tradition(en) und Veränderungen. Hier sollte man sich von einer prinzipiellen Ansicht verabschieden und sich zur konkreten Situation wenden. Es lohnt sich nicht, nur aus Prinzip etwas zu verändern, weil es alle so machen, ja. Es ist aber auch nicht sinnvoll, Traditionen um der reinen Tradition Willen zu erhalten. Es muss sich immer wieder aufs Neue die Frage gestellt werden, was ist heute (und morgen) das Beste für unseren Verein? Das kann die Variante sein, die wir von gestern kennen, das kann auch eine neue sein, die wir noch nicht kennen. Und weil ich überzeugt bin, dass DZ & Co. genau auf diese Art und Weise handeln, bin ich zwar besorgt und skeptisch, aber innerlich ruhig und optimistisch, dass wir das alles packen werden. Und Union bleiben werden.

    @Chris_Union


    Ein wenig kann ich dich verstehen aber nur ein wenig, Ich möchte die Zeiten mit 1500 im Dauerregen auch nie mehr erleben. Wir haben nicht umsonst unser Stadion selbst gebaut. Das Ziel war das es immer schön voll sein soll. Und wo du den ganzen Event bei Union siehst ist mir ein Rätsel. Für mich ist das bei Union immer noch Fussball pur. Stehplatz, Bier, Bratwurst, rumbrüllen und den Schiedsrichter beleidigen.


    Nach dem Interview mit DZ musste ich doch nach langer Abstinenz mal wieder im Forum vorbeikieken. Die Diskussion ist hier alles in allem doch ganz sachlich, freut mich. An @Skorpio: Die Veränderung mag einem nicht so sehr ins Auge springen, aber Stück für Stück kommt es eben doch, das Event. Ich erinnere an die Eröffungsshow der Haupttribüne, die Eröffnung des WM-Wohnzimmers (diese unsäglichen Lasershows), das Weihnachtssingen, wie es sich immer mehr verändert hat (und ja, auch verändern musste - ich geh da trotzdem nicht mehr hin), die neuen LED-Werbebanden, den Sponsor, der uns jetzt die anderen Ergebnisse präsentiert....
    Das Phänomen wurde mal in der englischen Comedyserie "Yes, Minister" wie folgt betitelt: Salami-Taktik. Es kommt eben nicht auf einmal, sondern scheibchenweise. Und jede Scheibe ist erträglich, aber nach x Scheiben fragt man sich, wie man da eigentlich hingekommen ist. Und als (ehemaliger) Mitarbeiter im Veranstaltungsbereich der Haupttribüne muss ich sagen, was da abgeht hat mir meinem Union überhaupt nichts mehr zutun, deshalb hab ich da auch gekündigt.


    Zum Stadion insgesamt: Ich finde es verantwortungsvoll, wenn DZ sich Gedanken um die Zukunft des Vereins mit allen seinen Bereichen, auch der Infrastruktur macht. Und das er das auch mit langfristigem Blick tut. Es ist klar, sollte Union aufsteigen, reicht die Infrastruktur nicht aus, nicht nur von der reinen Stadionkapazität her, sondern auch was die Zufahrtswege, Parkplätze, ÖPNV-Anbindung etc. angeht. Daher ist es nur logisch, die strategischen Überlegungen in konkrete zu überführen, so wie es jetzt passiert ist. Ich selbst bin aber auch etwas skeptisch. Nicht nur, weil ich mich gerade erst an den Charakter unseres Wohnzimmers gewöhnt hatte, der nun schon wieder offensichtlich verändert werden wird (muss), sondern auch, weil ich mich frage, ob die Entwicklung des Vereins sportlich so nachhaltig ist, dass ein Stadionumbau dem Verein nützt und ihm nicht etwa sogar schaden könnte.


    Also mal angenommen, Union hat sich wirklich so stabilisiert, dass wir aufsteigen und uns in der 1. Liga etablieren können. Das zumindest sind die Ziele der Vereinsführung und das ist auch gut so, gesunder Ehrgeiz schadet ja nicht. In dem Falle muss die AF wirklich wachsen, der Verein sich etwas anpassen, da dann auch das Interesse deutlich steigen würde. Ich sehe da die Chance, sich in den Bereichen zu verbessern, über die wir bislang so klagen. So könnte man mit regelmäßig ~30k Zuschauern auch ein ganz anderes Gewicht in sein Lobbying legen, also eventuell gerade Verbesserungen bei der Anbindung mit Tram und S-Bahn erwirken, eventuell auch endlich mal den ÖPNV zu vernünftigen Konditionen ins Ticket integrieren, das Merchandise noch professioneller aufstellen (auch wenn ich sagen muss, dass seit der Rechteübernahme sich viel verbessert hat) und so weiter.


    Allerdings, sollte es tatsächlich bei einem Urlaub bleiben, stünde die AF nach dem Abstieg vermutlich öfter halbleer. Selbst in der 1. BL ist ja nicht ausgeschlossen, dass es wird wie im Oly: Zu den Spielen gegen große Gegner kommt der Prenzlberg rüber, und zu den richtigen Spielen gegen Namenlose Gegner sind dann die 15-20.000 Unioner da. Solche Hertha-Verhältnisse hätte ich nicht gerne, zumal wir dann in dem Dilemma wären, kaum Mehreinnahmen zu haben, aber noch mehr Verbindlichkeiten bestreiten zu müssen. Andererseits sollte man durchaus beachten, dass Kredite derzeit günstig sind wie nie, und der Moment für eine Investitionsentscheidung kaum besser sein könnte. Dennoch gibt mir auch als Aktionär zu bedenken, dass unser Stadion derzeit kaum Gewinn abwirft. Zuletzt ein Millionenminus, dieses Jahr ne schwarze Null. Wie sich das verbessern soll, wenn nochmal investiert wird, ohne die Haupttribüne anzufassen, ist mir schleierhaft. Daher gibt es da nur zwei Optionen: Entweder es kommen beim Umbau noch mehr Logen und VIP-Bereiche, oder man vertraut darauf, dass auch eine vergrößerte AF ständig ausverkauft ist, obwohl sie es schon bei jetziger Größe nur selten ist (im wesentlichen bei Topspielen, siehe Hertha-Effekt). Beides bereitet mir Unbehagen.


    Trotzdem bin ich gespannt auf die Präsentation der Entwürfe. Ich habe zwar kein uneingeschränktes Vertrauen mehr gegenüber DZ, so wie das noch bis vor einiger Zeit der Fall war, bin aber zumindest erstmal grundoptimistisch, dass er sich ne gute Verhandlungsgrundlage einfallen lassen wird.