Manchmal brauchte es das garnicht, einige staatliche Stellen waren ja ziemlich paranoid.
es konnte ende der 70er tatsächlich schon reichen, noch milchgesichtiges probe-mitglied einer prenzlauer berger "clique" (PSD) zu sein, die zu einem nicht geringen teil aus unionern bestand - in dieser hiesigen, traditionell erheblich biffzen-verseuchten gegend (nahe der grenze zu weißensee) ohnehin nicht ganz so gemütlich.
wir wurden eines weniger schönen abends, friedlich tischtennis und fußball spielend - vor allem aber Deutsches Pilsner aus 0,33l-pullen trinkend - allesamt (ca 30 jugendliche) von einem "rollkommando" zusammengetrieben, mussten in zweierreihen antreten und wurden zum berüchtigten volksbullenrevier 67 in die Dimitroffstraße (heute Danziger) "deportiert"...
dort wurden jene glücklichen von uns, die nicht nur eine Levis-jacke ihr eigen nennen durften, sondern auch noch einen der begehrten union-aufnäher ergattert und diesen auf höhe der linken schulter mühevoll festgezwirnt hatten, aufgefordert, diesen "staatsfeindlichen dreck" sofort abzutrennen.
wer sich weigerte, verschwand umgehend im laut radio-beschallten "zimmer 101...;-) - und bekam heftig was auf die fresse.
dies war der tag - ich war etwa 13 - an dem ich, bis dato eher reichlich naiv, begriff, was real existierender sozialismus bedeutet...
hach ja...lang, lang ist's her.
doch es prägte, ganz tief und nachhaltig, bis heute - und bis ans ende meiner tage.
eisern!