zur lage

Das Jahr 2015 geht nun langsam zu Ende. Zumindest ist Saisonhalbzeit. Für mich der Zeitpunkt ein kleines Fazit zu ziehen.
Es herrscht momentan eine für mich in keiner Weise nachvollziehbare Unruhe im gesamten Verein. Der gegenwärtige Stand ist meilenweit vom eigenen Anspruch entfernt. Man wähnte sich in Sphären, für die der Verein einfach noch nicht vorbereitet ist. Der Anspruch, auch mal zu den Top 20 in Fußballdeutschland zu gehören ist ja im Sinne des sportlichen Ehrgeizes sehr ehrenvoll und aus dieser Sicht auch nachvollziehbar. Aber, dazu bedarf es heutzutage mehr als nur einem dicken Punktepolster.
Und das auch dieses nicht so selbstverständlich herauszuarbeiten ist, sieht man derzeit leider allzu eindrücklich. Aus meiner Sicht hat man diese (sportliche) Seite vollkommen falsch eingeschätzt. Ob man da (wie es mir von außen immer mehr vorkommt) einem Blender aufgesessen ist, ist mehr eine Spekulation meinerseits. Fakt ist jedoch, dass fast alle Neuverpflichtungen (Benjamin Kessel und Bobby Wood nehme ich auf Grund ihrer Leistungssteigerung in den letzten Wochen mal raus) die an sie gestellten Ansprüche nicht mal ansatzweise erfüllen konnten. Da mag der früh in der Saison vollzogene Trainerwechsel sicher eine Rolle gespielt haben.
Aber es ist jetzt schon seit langer Zeit zu beobachten, dass in Sachen Personal es eher nicht funktioniert. Die Zahl der „Fehleinkäufe“ übersteigt die der „Glücksgriffe“ schon deutlich. Die sportliche Kompetenz in der Vereinsführung muss hinterfragt werden. Und das möchte ich nur als Feststellung eines Außenstehenden verstanden wissen. Für mich ist es nämlich die ganz normale Realität, dass unsere Strukturen noch nicht so gefestigt sein können wie anderswo. Die Einstellung des Spielbetriebs unserer U23 Mannschaft ist für mich in diesem Zusammenhang ein nicht nachvollziehbarer Vorgang gewesen, den ich sehr bedaure. Auch wenn sich da kurz vor ihrerAuflösung nicht die „Übertalente“ tummelten, so war es für junge Spieler, die nicht sofort den Anschluss an den Profikader schafften, eine Möglichkeit sich im Männerbereicht zu präsentieren. Und das nicht für die Eigengewächse sondern auch für von Außen verpflichtete Spieler.
Die Forderung, sich in der Winterpause zu verstärken, ist vielerorts zu vernehmen. Ich gehe da absolut mit. Ich gebe aber auch zu bedenken, dass Leute die uns wirklich verstärken können nicht für nen schmalen Taler zu haben sind. Gerade unser Verein sollte in finanziellen Dingen immer ein gewisses Augenmaß anlegen. Wir sollten immer auch an unsere Geschichte denken.
Sascha Lewandowski den Trainerposten bei uns zu geben, kam für mich vollkommen überraschend. Das unter dem alten Trainer so einiges im Argen lag war ja bekannt. Das die Zusammenarbeit so früh in der Saison beendet wurde, muss dann doch gravierende Gründe gehabt haben. Normalerweise bin ich Jemand, der unserem Personal uneingeschränkt vertraut, ihnen auch in unbequemen Zeiten den Rücken stärkt und sich nach getaner Arbeit für die geleistet Arbeit für unseren Verein bedankt. Ich habe auch Norbert Düwel das alles zukommen lassen. Leider beschleicht mich das ungute Gefühl, diesmal vom Trainer „hinters Licht“ geführt zu worden sein. Mir fällt es jedenfalls unheimlich schwer, „Danke“ zu sagen.
Sascha Lewandowski kam mit großen Vorschlusslorbeeren zu uns. Er musste schnell erkennen, dass diese heute sehr schnell verblassen können. Die Ideen, die er versuchte umzusetzen fand ich gut. Es ist aber unterm Strich festzuhalten: Ergebnistechnisch ist seine bisherige Zeit hier eine mittlere Katastrophe. Es ist auch ihm nicht gelungen, aus der Mannschaft mit vielen netten Leuten ein Team zu bilden. Einen verschworenen Haufen mit Leader und klaren Hierarchien, der sich für den Verein zerreisst. Das ist die Grundvoraussetzung, um in den nächsten Wochen und Monaten in Liga 2 zu bestehen. Es wird als einzige Zielstellung der Klassenerhalt auf der Agenda stehen. Darauf sollte wir uns alle gemeinsam einstellen. Nur wenn die Reihen geschlossen hinter der Mannschaft stehen, wird der Kampf erfolgreich zu bestreiten sein. So ab und zu „Eisernet Lied“ von Sporti zu Gemüte führen und den Text verinnerlichen!
Ich werde in den nächsten Tagen sicher nicht sehr oft hier sein. Deshalb wünsche ich euch Allen jetzt schon eine schöne Weihnachtszeit und einen ruhigen Jahreswechsel. Im nächsten Jahr geht’s wieder aufwärts. Da bin ich optimistisch!