DFB will DDR-Fußball aufarbeiten

  • Du hast die falsche Stelle hervorgehoben. "Fussballverband" hätte ich fett markiert. Und natürlich soll nicht die gesamte Geschischte aufgearbeitet werden, sondern ein Teil der Sportgeschichte.


    Trotzdem frage ich mich, warum dies ausgerechnet der DFB tun will. Das riecht mir doch sehr nach dem Zurechtrückenwollen der eigenen Position. Man könnte auch den "Fussball in der BRD von 49-89" oder am besten ganz allgemein "Fussball während der deutschen Teilung" aufarbeiten. Das könnte ich gut nachvollziehen. Das will man aber nicht. Stattdessen wird sich ein historisches Spezialthema herausgegriffen für dessen Aufarbeitung der DFB als damaliger Konkurrenzverband des DFV meiner Meinung nach denkbar ungeeigent ist. Das sollte man neutralen Leuten überlassen.

    noch 15 Punkte bis zum FC Sankt Pauli von 1910


    Der 1. FC Union ist der erfolgreichste Verein mit 5 oder weniger Bundesligajahren.

  • Aber gerade weil heute im DFB auch die Vereine und Mitglieder organisiert sind, die von der damaligen politischen Einflußnahme der staatlichen Organe der DDR betroffen waren, ist der DFB die beste Adresse eine solche Arbeit anzustoßen. Darin sehe ich überhaupt keinen Widerspruch, sondern viel mehr eine riesige Chance eine möglichst breite Fakten und Quellenlage, insbesondere Erfahrungsberichte, zu erlangen.

  • @Wassermann.Du solltestst wissen das Sport, Kultur im DDR- System eng mit einander verbunden waren. Auch der Fußball.
    Also geht es nicht nur um DDR Fußball sondern auch um den DDR Staat.Denn mit Sport wurde unheimlich viel Politik nach außen betrieben.
    Und ob nun der DFB die beste Adresse ist ?Naja ich weiß nicht.

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  • Und ob nun der DFB die beste Adresse ist ?Naja ich weiß nicht.


    Wenn nicht der DFB die richtige Adresse ist, wer dann? Ich glaube kaum, das sich eine absolut neutrale Institution in Deutschland finden lassen wird.

    Das erste Mal...17.12.1977 1.FC Union Berlin - BSG Wismut Gera 2:0

  • Wenn dem DFB ernsthaft was dran liegen würde hätte man schon vor 20 Jahren beginnen müssen und dem ... alle 10 Sterne in den Himmel schießen können.




    Wer schrieb hier das historische Aufarbeitungen erst nach mindestens 1 Generation (30 Jahre) beginnen könnten ? Also manche verlangen einfach zu viel auf einmal , so ist mein Eindruck. Im Übrigen weiß ich sehr wohl, das Politik und Sport engstens verküpft waren und wies nur hermannw darauf hin das der DFB keine DDR Geschichte (oder Geschichte eines Staaates) aufarbeiten möchte, sondern "nur" die DDR Fußballgeschichte.
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • um so schöner, daß der DFB die eigenen Position bezüglich der Ehrung von Vereinserfolgen der DDR-Zeit bereit ist zu überdenken und versuchen Wissenschaftler ohne Vereinsinteressen dazu zu bewegen und auch zu bezahlen, diese Arbeit zu leisten.


    Mit Sicherheit werden auch die Meisterschaften auf politische Einflußnahme hin untersucht werden, genauso werden aber auch alle FDGB-Pokalsiege bzw. Spiele daraufhin untersucht werden.
    Ich bin gespannt, wer seine Titel behalten darf und sich auch weiterhin als Sieger eines sportlich-fairen Wettkampfes fühlen kann und sich auch so nennen darf - nach der Fertigstellung dieser Arbeit.


    Würde mich ja mal interessieren wie dieda auf diese Nachricht, daß ihre verbliebenen Sternchen einer wissenschafltichen Überprüfung ausgesetzt werden, reagieren.

  • @ wassermann


    das war meine Wenigkeit. Der zeitliche Abstand einer Generation ist die Trennlinie zwischen Politik und historischer Arbeit, also Geschichtswissenschaft. Was aber nicht heißt, daß es in diesem Zeitraum keine persönlichen Berichte gibt, welche sich als historische Glücksfälle für die Geschichtswissenschaft herausstellen.


    Wer sich dafür interessiert, dem würde ich das Buch von Miklos Nyszli (und insbesondere der Geschichte dieses Berichtes, welches dann als Buch erschien): Im Jenseits der Menschlichkeit empfehlen.

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  • meint denn jemand, da liegen noch immer Leichen im Keller?
    hat nicht jeder Verein solche Leute wie G.Karper oder Frank Boerner, die sich intensiv mit der Geschichte ihrer jeweiligen Vereine befasst haben?
    DyDre zum Beispiel hat Veit Pätzung, der ist mal mit mir in eine Berufsschulklasse gegangen...


    Was soll denn bei einer solchen Aufarbeitung Neues herauskommen? Das etwa Spiele des B** auf Anordnung verschoben waren? Das Prokop ein Arschloch war?
    Was...? ?(

    Hauptmann Kutschera: Selbsterziehung ist immer noch das Solideste.

  • Was...? ?(



    Schrieb ich schon ! Es gibt noch soviel offene Fragen ! Z.B. wo Du herkommst DIAK. Mich interessiert schon der Sinneswandel , Anfang der '80iger als Erfurt drauf und dran war Jena abzulösen. Als aufeinmal die Guten in Erfurt blieben und nicht mehr nach Jena delegiert wurde. Mich interessiert schon mal das von Außen gesehene willkürliche Einziehungs"system" der NVA, von dem auch Union (aber nicht nur ) betroffen war. Wer es steuerte, warum welche nur Grundausbildung machtenund mache 1,5 Jahre bei Vorwärts Fünfeichen war. Wer das entschied, wer da seine Finger im Spiel hatte etc.pp. .
    Also mich interessieren noch viele andere Dinge, ich könnte noch eine halbe Stunde fortfahren.... :whistling:
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • na stimmt, mich würde auch interessieren, warum bei Wismut Gera immer beschissen Fußball gespielt wurde dagegen aber sehr gut geschwommen, geboxt und Fahrrad gefahren... :D
    echt? interessiert mich das? :beer

    Hauptmann Kutschera: Selbsterziehung ist immer noch das Solideste.

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  • oder einfach mal die Frage, wie es ein Einzelner schaffen konnte, eine Vielzahl von staatlichen Institutionen in einen Land für seine persönliche Vereinspräferenz zu mißbrauchen?
    Gab es denn keinen Widerstand gegen ein solch persönlich getragenes Betrugssystem?

  • @gruen-weisser die antwort duerfte darin liegen, dass sich mit der bevorzugung staatsnaher vereine (z.b. ***) in der ddr auch die unschlagbarkeit und unbesiegbarkeit des sozialismus im inneren beweisen liess. oder anders ausgedrueckt - eine niederlage von *** liess sich immer als eine schwaeche und niederlage des systems interpretieren

  • @ stephan


    ich bin mir nicht sicher, was zuerst da gewesen ist. die liebe zu einen bestimmten fußballverein, und die wahnhafte vorstellung aufgrund des eigenen unfehlbarkeitsanspruches, daß nur dieser bestimmte verein meister sein darf oder das system der bevorzugung, welches diesen erhobenen anspruch langsfristig sichert?

  • @ stephan


    ich bin mir nicht sicher, was zuerst da gewesen ist. die liebe zu einen bestimmten fußballverein, und die wahnhafte vorstellung aufgrund des eigenen unfehlbarkeitsanspruches, daß nur dieser bestimmte verein meister sein darf oder das system der bevorzugung, welches diesen erhobenen anspruch langsfristig sichert?




    Sagen wir mal so, ein Fußballinteressierter, Arbeitersportler, Kommunist und Mörder hatte sich Inspirationen in der Sowjetunion geholt und nach erfolgreicher Etablierung in der Spitze eines Kunststaates , genau diese Idee nach sowjetischen Vorbild umgesetzt, nur deutsch-gründlicher.
    Dabei konnte er sicher sein, das seine laikaienhaften Diener nicht nur nahe seiner Vorstellungen waren, sondern sie auch aktiv mitgestalteten, was sie sogar sehr subtil dargestellt haben.
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • da die sportvereinigung dynamo die sportgruppen von polizei, stasi usw umfasste duerfte es so aehnlich sein, wie bei frage nach der henne und dem ei. interessanter waere schon die frage, warum es erst ab 1979 zu einer solch massiven einflussnahme im fussballbetrieb (insbesondere spielmanipulationen) kam und nicht bereits vorher. wenn man die statistik sich ansieht ist es schon mehr als auffaellig - bis 1979 selten ein titel, ab 1979 jedes jahr (lt. wikipedia)

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