DFB will DDR-Fußball aufarbeiten

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    Da übersteht ein threadtitel nicht eine Seite ohne das die "berühmte" Nazikeule wieder rausgeholt wird.Wenn man bei anderen Themen diskutiert, wird man sehr schnell verwiesen, das das Thema Linke ja nun hier nicht diskutiert zu werden braucht, weil es ja grundsätzlich an der Thematik vorbeigeht.
    Das dumme an dieser "Nazidiskussion" ist das die Diskutanten selber wenig Ahnung haben. Erstens waren für die (Wieder-) Zulassung der Vereine die Besatzungsmächte verantwortlich. Zweitens lag (auch im Willen der Besatzungsmächte) die Sportentwicklung und Politik im Rahmen der Länder und nicht beim DFB, der erst mit Gründung der Bundesliga den Stellenwert hatte , den er heute hat. Die Interpretation er hätte Ihn seit der WM 1954 gehabt ist doch schon lange vom Tisch, jeder Verband arbeitete für sich.Die Legende, "wie beim Fußball sind wieder wer" und sollte so aufgebaut werden, ist doch absuluter Quatsch, wer sollte denn die Erfolge voraussehen, nach der Sperrung Deutschlands 1950 ? Nach der Gründung der Bundesliga gab es mehrere Großereignisse , aber auch Skandale beim DFB aufzuarbeiten,man hatte eben selber genug zu tun mit sich, so das die politisch korrekten Gutmenschen eben 55 Jahre warten mußten , um den Ihnen genehmen Abriß zu erwarten, so ein Mist aber auch :D .
    Schön das man jetzt daraus Lehren gezogen hat und die vergleichbare Diktatur auf den Seziertisch legt, müßte doch für die Gutmenschen ein gefundenes Fressen sein. Nein ? Stimmt ! Was sind schon 10 Meisterschaften in Folge, war doch nicht alles schlecht in der DDR. Man muß nur das Gute nehmen und nochmal probieren :hail . Was sagte ein polnischer Solidarnosz Aktivist, bitte liebe Freunde nehmt für den nächsten Versuch lieber Ratten. :thumbdown:
    E.U.Wassermann


    Die berühmte Nazikeule also. Aha. Ich glaube es ging dem Schreiber darum, das nach 45 im DFB viele ehemalige Nazis waren. Und das mit der Aufarbeitung dessen solange gewartet wurde, bis kaum noch einer übrig war. Und das ist doch auch völlig richtig. Höchste Ämter hatten ehemalige Nazis nun bürgerlich geworden in der BRD inne. Und natürlich waren die Besatzungsmächte für die zulassung der Vereine zuständig. Sie haben schließlich das ganze Land erst wieder zugelassen. Und zwar genauso wie sie es haben wollten.

  • da die sportvereinigung dynamo die sportgruppen von polizei, stasi usw umfasste duerfte es so aehnlich sein, wie bei frage nach der henne und dem ei. interessanter waere schon die frage, warum es erst ab 1979 zu einer solch massiven einflussnahme im fussballbetrieb (insbesondere spielmanipulationen) kam und nicht bereits vorher. wenn man die statistik sich ansieht ist es schon mehr als auffaellig - bis 1979 selten ein titel, ab 1979 jedes jahr (lt. wikipedia)



    Nun, schrieb ich schon ! Manipulationen gab es schon vorher (siehe mein Eintrag), im Speziellen beim B** habe ich es auch versucht zu versinnbildlichen. Erst als Mielke unangetastet die (fast) höchste Stellung im Staate erreicht hatte, konnte er sich seinen Hobbys uneingeschränkt widmen. Das war 1976 als Vollmitglied im Politbüro des ZK. Höher gings nicht. Fast identisch mit dem Aufstieg des Vereins, meinst Du nicht ?
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • Du hast die falsche Stelle hervorgehoben. "Fussballverband" hätte ich fett markiert. Und natürlich soll nicht die gesamte Geschischte aufgearbeitet werden, sondern ein Teil der Sportgeschichte.


    Trotzdem frage ich mich, warum dies ausgerechnet der DFB tun will. Das riecht mir doch sehr nach dem Zurechtrückenwollen der eigenen Position. Man könnte auch den "Fussball in der BRD von 49-89" oder am besten ganz allgemein "Fussball während der deutschen Teilung" aufarbeiten. Das könnte ich gut nachvollziehen. Das will man aber nicht. Stattdessen wird sich ein historisches Spezialthema herausgegriffen für dessen Aufarbeitung der DFB als damaliger Konkurrenzverband des DFV meiner Meinung nach denkbar ungeeigent ist. Das sollte man neutralen Leuten überlassen.



    Hier möchte ich unbedingt zustimmen. Eine historische Aufarbeitung unter dem Titel "Fußball während der deutschen Teilung" (inclusive Aufarbeitung des Fußballs im Saarland 1950 bis 1956 !!!), halte ich für besser. Insbesondere wird man nicht darum herumkommen, auch die Vorgänge beim DFB in der Bundesrepublik und dem VBB in Westberlin zu beleuchten, wenn man sich, was für uns Berliner besonders interessant ist, mit dem Fußball in der geteilten Stadt beschäftigt. Unbhängige Leute gibt es genügend, ich denke da an Dr. Hans Leske, Jutta Braum, Hans J. Teicher, Michael Lemke etc.


    Für falsch halte ich den Einwand, der DFB dürfe nicht den DDR-Fußball untersuchen, denn zum DFB gehört auch der NOFV, der die Bundesländer Mecklenburg-Vorpomern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen vertritt. Ebeno gehört der Saarländische Fußballverband zum DFB.


    Geradezu albern (oder entlarvend ;) ) finde ich es, im Zusammenhang mit dem Wunsch, den DDR-Fußball historisch aufzuarbeiten, herumzunörgeln, der DFB hätte sich mit seiner NS-Vergangenheit erst nach 65 Jahren ernsthaft beschäftigt. Hier einen Zusammenhang herstellen zu wollen, wäre ja gerade eine unzulässige Gleichsetzung. Und wenn bei der Aufarbeitung der Vorgänge im deutschen Fußball zwischen 1933 und 1945 Fehler gemacht wurden, es lange Zeit Versäumnisse gab, ist es nicht notwendig, nein wäre es geradezu aberwitzig, gleichartiges zu wiederholen, für die Zeit zwischen 1945(49) und 1989/90. Nach 20 Jahren ist jedenfalls der richtige Zeitpunkt gekommen, die Geschichte des Fußballs während der deutschen Teilung historisch zu erforschen.


    EISERN UNION
    Frank Börner


  • " ... Hertha BSC versucht trotz der Teilung, für seine Ost-Berliner Anhänger und Mitglieder offen zu bleiben. In Scharen strömen die Zuschauer aus dem benachbarten Prenzlauer Berg regelmäßig auf den Hertha-Platz „Plumpe“ am Gesundbrunnen, sie drängen sich an die „Ostmark-Kassen“ des Stadions. Da helfen auch die Spiele des Armeevereins Vorwärts Berlin im benachbarten Jahn-Sportpark in Ost-Berlin wenig, die die DDR-Funktionäre parallel ansetzen... "


    " ... Zwei Wochen später wird das volle Ausmaß der sportlichen Teilung deutlich: Auf einem außerordentlichen Verbandstag, den der West-Berliner Verband Berliner Ballspielvereine nach dem Mauerbau einberuft, zählt man schmerzliche Verluste: Von den im Ostsektor wohnenden Verbandsmitgliedern werden 1105 als fehlend gemeldet. Die stärksten Einbußen beklagen Alemannia 90 ( 228 ), Union 06 (113), Hertha BSC (95) sowie Tennis Borussia (87). Und auch die Spieler leiden... "


    Eisern
    UMM

  • Für Interessierte am DDR-Fußball ist dieser Link empfehlenswert. Ttiel: "Die Fußballclubs Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena und ihre Vorgänger in der DDR - Ein Vergleich ihrer Bedingungen".

  • Reklame:
  • Für Interessierte am DDR-Fußball ist dieser Link empfehlenswert. Ttiel: "Die Fußballclubs Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena und ihre Vorgänger in der DDR - Ein Vergleich ihrer Bedingungen".


    Wurde gestern im "Sport im Osten " vorgestellt mit der Bemerkung der DDR Bevorzugung des FC Carl-Zeiss-Jena.
    E.U.Wassermann

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.