Ausgliederung der Profiabteilung

  • Hängt alles von der Rechtsform ab. Wird die Erste eine GmbH&Co.KG bleibt die Entscheidungshoheit beim Verein. Das haben wir in diesem Forums aber schon alles hoch und runter diskutiert.


    So ganz stimmt das aber nicht. Auch der Kommanditist (Investor, wenn die GmbH zu 100% dem Verein gehört) kann durchaus definieren lassen, auf welche Entscheidungen er Einfluss nehmen kann (bzw. gefragt werden muss).


    Aber grundsätzlich gilt bei Investoren:
    Weniger Einfluss bedeutet höhere Rendite (Verzinsung) für einen Investor.


    Oder einfacher gesagt: Entweder sie (die Investoren) können mitreden/mitbestimmen oder sie lassen sich ihr Schweigen teuer bezahlen.

  • Die Entscheidung liegt auch in diesen Fragen bei uns. Ein Kommanditist ist nicht in der Situation, dem Komplementär vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen hat. Wenn er aus einem Engagement bei uns Nutzen ziehen will, musst schon mit uns sein, und nicht dagegen.

    26. April 1967. Union gewinnt gegen Ihr wisst schon wen 3:0. Mein erstes Spiel in der Alten Försterei. Als Zuschauer natürlich.

  • Ein Kommanditist ist nicht in der Situation, dem Komplementär vorzuschreiben, was er zu tun und zu lassen hat.


    Das stimmt schon beim operativen Geschäft, aber er kann durchaus seine Zustimmung zu bestimmten "Geschäften" notwendig machen... Das ist durchaus regelbar. :grumble

  • Regelbar vielleicht, aber nicht bestimmt. Niemand kann uns zwingen.

    26. April 1967. Union gewinnt gegen Ihr wisst schon wen 3:0. Mein erstes Spiel in der Alten Försterei. Als Zuschauer natürlich.

  • Reklame:
  • Wir sind nun aber wirklich nicht in der Situation, dass uns ein Investor Bedingungen diktieren könnte, die für uns inakzeptabel sind.

    26. April 1967. Union gewinnt gegen Ihr wisst schon wen 3:0. Mein erstes Spiel in der Alten Försterei. Als Zuschauer natürlich.

  • Das sehen aber andere Vereine und Fanszenen nicht so rosig.
    (Um es positiv zu sagen.)


    Wir haben eben Glück gehabt.


    Ja, das darf durchaus sein,
    doch wir haben alle Veranlassung, dem (unserem) Kölmel allen Respekt zu erweisen,
    er hätte uns auch sterben lassen können, wer dürfte sich dann beschweren...??

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • Ja, das darf durchaus sein,
    doch wir haben alle Veranlassung, dem (unserem) Kölmel allen Respekt zu erweisen,
    er hätte uns auch sterben lassen können, wer dürfte sich dann beschweren...??


    Das beantwortet nicht die Frage, wie Kölmel bei anderen Vereinen war.


    Ich würde da nicht zu positiv urteilen... wenn man auch die anderen Geschichten kennt.


    Glück gehabt, weiter nix.

  • Reklame:
  • Zur Diskussion, was einen Verein wirklich ausmacht, empfiehlt sich das heutige Stadionheft bestens als Lektüre. Da ist die 1. Mannschaft ein Teil, aber der Großteil der Seiten widmet sich :rolleyes: "Sonstigem" :rolleyes: ... wie Verantwortung für Kinderschutz (im Vorwort), unsere UNION ZWEE, die Aktion Unioner gegen Krebs beim Spiel gegen BS, den Frauen-Fußballtag, Unionfreunde in Mexiko und und und ...

  • ...die erste mannschaft muss aber die kohle einspielen,damit der "großteil" weiterhin machbar ist,und das heißt dann eben zukunftsfähige strukturen schaffen,ansonsten kannste in adlershof ner kleigartensparte den namen union verpassen und dein stiefel durchziehen,und um solche kollegen wie schade weiterhin zu binden,sollten vorher alle wessis entsorgt werden...

  • Die Ausgliederung ist derzeit kein Thema, oder?


    Es ist nicht unbedingt eine schlechte Idee, den Profifußball ausgegliedert zu haben. Die Gründe sind bereits erörtert worden. Wenn man sich die Entwicklung diverser Vereine vom e.V. zur Kapitalgesellschaft ansieht, dann fällt schon auf, dass damit eine Professionalisierung, Stabilisierung und bessere Organisation einher ging. Eine Ausgliederung ist also per se nichts Schlechtes.


    Man kann vier Stufen unterscheiden.
    - eingetragener Verein
    - Kapitalgesellschaft
    - Anteilsveräußerungen
    - Stimmrechtsveräußerungen, insbesondere der Mehrheit der Stimmrechte


    Geht es hier bei Union um Stufe zwei, ist es sicherlich darstellbar. Alles andere passt nicht in die Landschaft. Man kann sich sowieso die Frage stellen, wieviel Geld man einsammeln könnte. Beziehungsweise, wieviel man einsammeln müsste, um das auszugleichen, was man damit an Identifikation kaputt macht. Gerade das war doch die Stärke von Union, wenn man alleine an den Stadionausbau denkt. Mal abgesehen davon, dass es unfair wäre, erst die Fans einzuspannen und dann die Ergebnisse zu verkaufen.


    Fraglich wäre ohnehin, wofür man das eingesammelte Geld einsetzen würde. In den letzten Jahren gab ein organisches Wachstum, welches die 2. Liga dauerhaft tragen kann, wenn man sportlich und administrativ gute Arbeit abliefert. Um substanziell und nachhaltig weiter nach oben zu kommen (1. Bundesliga), bräuchte man enorme Summen. Hertha hat beispielweise den Weg eingeschlagen, mit Geld von Außen (damals UFA) wieder in die 1. Bundesliga zu kommen. Das hat auch funktioniert. Aber nie so gut, dass man die Mittel wieder tilgen konnte. Und das führte dann irgendwann an den Punkt, an dem man sparen musste und wieder abstieg.


    Insofern wäre Union gut beraten, einfach den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

  • Reklame:
  • Eine gute Zusammenstellung @Fubkutan


    Aber das ist doch etwas differenzierter zu sehen:

    Insofern wäre Union gut beraten, einfach den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.


    Immerhin wurde bereits ein Teil aus dem Verein herausgelöst und in eine Kapitalgesellschaft (GmbH) ausgegliedert. Diese Gesellschaft wurde später sogar umgewandelt in eine AG und die Anteile an der Gesellschaft wurden auch veräußert. (Stufe 3 bei dir.) ;)


    Aber so meinst du den Weg wohl nicht, oder? ;)

  • Wirklich? Das Stadion ging letztlich aus kommunalem Eigentum in den Mehrheitsbesitz des Vereins und im weiteren an vereinsnahe Personen in Form von Namensaktien über. Das ist eine Eingliederung von Infrastruktur in den Verein und keine Ausgliederung.


    Mithin ist das Instrument der Namensaktie ein zweckmäßiges, wenn ein Sportclub formal eine Kapitalgesellschaft sein soll oder muss, aber im Prinzip aber in Mitgliederhand- und Kontrolle bleiben soll. Nicht umsonst hat Florentino Perez das auch für Real Madrid in Aussicht gestellt, sollte die EU darauf drängen, dass die beiden großen spanischen Clubs nicht mehr als Verein im Profifußball akzeptiert werden. Das wäre also selbst für den Club an sich keine Abkehr vom Weg. Im Falle von Töchtern wie dem Stadion ist das erst recht okay.

  • Ein weiterer Verein scheint Finanzprobleme zu haben: Der SV Waldhof will die Profi-Mannschaft ausgliedern


    Spannend ist dabei, dass wir wieder mit der Quattrex Sports AG in Verbindung gebracht werden. Diese Firma tauchte ja vor einiger Zeit schon mal in Presseartikeln im Zusammenhang mit uns auf und wurde dann hier kurz thematisiert. Dass die mehr als ein Finanzdienstleister bei Transfers für uns sind, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. :whistling:

  • Die Bundesliga und die 50+1-Regel - Vereinsmeierei im Millionenbiz


    Auszug:


    "Auch beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin debattierten die Mitglieder vor gut einem Jahr rege über eine Ausgliederung. Die ehrgeizigen unter ihnen träumten mit ein paar Millionen mehr in der Kriegskasse von der ersten Liga. „Es gab eine große Wertediskussion: Welche Kröten ist man bereit zu schlucken um des sportlichen Erfolges wegen, den man anstrebt“, erinnert sich Union-Mitglied Sig Zelt, Sprecher der Fanorganisation ProFans. Am Ende seien sich die Mitglieder weitestgehend einig gewesen: Ihr mit Abstand wichtigste Wert lautet Mitbestimmung."


    :daumen:

  • Reklame: