R.I.P. Andreas Biermann

  • Mir fehlen die Worte. Wenn so ein junger Mensch den Kampf gegen diese heimtückische Krankheit verliert ist man einfach nur sprachlos und unendlich traurig



    R.I.P. Andreas

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."

    Harald Layenberger.


    das Wissen ist überall in der Welt man muß sich nur dafür öffnen


    Achtung bin Berliner, schreibe nich nach Duden.

  • Einfach nur traurig das er diesen letzten Schritt scheinbar doch vollzog.


    Mein Beileid den Hinterbliebenen. Möge er nun in Frieden ruhen! :(

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



  • Vor ´ner Stunde die niederschmetternde Nachricht bei Inforadio gehört.
    Kurze Zeit bei uns, aber lange im Gedächtnis geblieben - und das nicht nur wegen seiner Krankheit!
    Enke, Biere (u.a. sein beeindruckender Auftritt im Aktuellen Sportstudio), Miller, Rangnick - die, die mehr oder weniger offen mit ihrer Krankheit umgehen, sind sicher nur die Spitze des "Eisberges" im knallharten Fußballgeschäft, in allen anderen gesellschaftlichen Bereichen werden die Symptome häufig genauso verschwiegen oder/und mit legalen und illegalen Drogen "bekämpft" .
    Weder im schnelllebigen Fußballgeschäft noch darüber hinaus sind außer kurzzeitigem Innehalten meiner Meinung nach irgend welche langfristige Konsequenzen gezogen worden.
    Beispiel: Der Sprecher des brandenburgischen Bildungsministeriums meinte vor 3 Wochen allen Ernstes, dass es nicht erforderlich sei, an jeder Schule einen für Schüler und Eltern unabhängigen Ansprechpartner mit psychologischer Ausbildung einzusetzen.
    Das kostet natürlich, wir wissen ja auch, in welches Zukunftsprojekt jeder zusammengekratzte Steuercent noch auf Jahre fließen wird.
    Opfer von Gewalttaten, dürfen sich oft auch selbst auf die Suche nach psychologischer Hilfe begeben (die Familie von Jonny z.B.), während die Täter dementsprechend im Rahmen ihrer Resozialisierung angemessen versorgt sind.
    Ist das ein "verrückte" Welt!

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  • Undendlich traurig, er war so jung... ;(


    So viele gute Menschen müssen heutzutage mit dieser Krankheit kämpfen. (Viele Freunde, Bekannte, und viele Sportler auch.) Das Traurigste ist, dass manchmal niemand kann helfen. ;(


    R.I.P.

  • Flämingunioner, ich will hier keine sog. Pseudodiskussion anfachen und zu Rangnick könnte man einen Scherz angesichts RBL machen, aber angesichts der Ernsthaftigkeit dieses Themas unterlasse ich das lieber.


    Auch ich war nach einer Scheidung vor 10 Jahren mal betroffen gewesen von dieser Krankheit, habe es aber glücklicherweise ohne Medikamente geschafft (aus Angst vor Abhängigkeit) und nur durch Grundlage vieler Gespräche und auch einigem Verständnis auf Arbeit.


    Was aber leider bis heute anhält ist die Auffassung das Depressionen eine "Kinderkrankheit" sind.
    Dem ist nicht so!


    Wenn man sieht was Biermann für ein Umfeld hatte (Frau, 2 Kinder, Verein) ist es umso unverständlicher das er diesen Schritt wagte.


    Sensibilität ist halt in manchen Kreisen unerwünscht, vorallem im Männerbereich, weil es scheinbar nur noch um materielle Dinge geht.


    Aber auch ein Millionär muß mal gehen und was hat er dann von seiner Kohle?

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



  • Mutige Entscheidung, Respekt dafür.
    Nur leider hat er nichts mehr davon. Brauchte er wahrscheinlich auch nicht, den Respekt.
    Das blöde ist, es ist nicht rückgängig zu machen. Viele Dinge hätte er noch erleben können, aber er hatte eben keine Lust mehr. Am erLEBEN.
    Seit dem Tod meiner Eltern und dem Ende einer langjährigen Beziehung kämpfe ich mit den gleichen Symptomen.
    Ich führe diesen Kampf allein, ich traue keinen Ärzten und irgendwelchen Pillen.
    Für alle, denen es ähnlich geht, kann ich nur den Rat geben: es geht immer noch schlimmer. DARAUF muss man vorbereitet sein.
    Und man muss alleine klarkommen, mehr als ein mitleidiger Blick ist nicht drin. Als Versager ist man schnell abgestempelt.
    Aber wenn man den Kampf aufnimmt, ist jeder kleine Sieg so ein Adrenalinschock ( im positiven Sinne ), dass man nur noch denkt : HUCH, was war das denn. Und DAS kann süchtig machen und irgendwie umkehren. Ist jedenfalls bei mir gerade so.
    Jetzt wissttat.

  • Bin da voll bei dir @micha774 - das Grundproblem ist, dass in unserer Leistungsgesellschaft jeder Faktor, der die geforderte Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, als störend und lästig empfunden wird ("der will sich ja bloß drücken!!"). Das gilt auch in Bereichen, die vorrangig nichts mit Wirtschaft zu tun haben.
    Was meinst, du wie hoch die (geschätzte) "Depressionsrate" unter Gymnasiasten ist, die dem Schuldruck seit G8 mit fast unverändertem Stundenumfang und einer 50 Stundenwoche (incl. HA, Unterrichtsvorb. auf Klausuren, LK,...) nicht Stand halten. Das interessiert keine "Sau" (siehe mein Hinweis auf das Bildungsministerium).
    Ich freue mich, dass du die "Kurve" bekommen hast, dass deiner Situation auf Arbeit Verständnis entgegen gebracht wurde, ist sehr erfreulich - aber ich befürchte, dass das eher die Ausnahme war.

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  • Bin da voll bei dir @micha774 - ...
    Ich freue mich, dass du die "Kurve" bekommen hast, dass deiner Situation auf Arbeit Verständnis entgegen gebracht wurde, ist sehr erfreulich - aber ich befürchte, dass das eher die Ausnahme war.


    Danke. Und mit der Ausnahme hast du recht.
    Als ich die erste Krankschreibung abgab, hat mein damaliger Chef getobt. "Krank ist man erst mit dem Kopf unterm Arm" bekam ich zu hören. Arbeitswut hilft zwar, aber nur kurzzeitig, irgendwann bricht man seelisch zusammen.
    Depressionen sind nunmal keine Krankheit die man offen sieht wie z.b. eine Fleischwunde oder einen Bruch, deshalb kommt man leicht in den Verdacht einer Vortäuschung einer Krankheit.


    Man muß bei Depressionen auch unterscheiden, weil es unterschiedliche Stufen gibt:


    MalerMario, meinst du es hilft einem depressiven Menschen schonungslos direkt in das Gesicht zu sagen wie gestört er ist? Das kann auch nach hinten losgehen.

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



  • MalerMario, meinst du es hilft einem depressiven Menschen schonungslos direkt in das Gesicht zu sagen wie gestört er ist? Das kann auch nach hinten losgehen.


    Gehen wir mal davon aus, das ein Nachhintenlosgehen vorprogrammiert ist, dann ist eine unerwartete Perspektive oft hilfreich.
    Im konkreten Fall wird das Risiko minimiert, da sich ZWEI Betroffene gegenüber sitzen.
    Es geht auch nicht darum, dem anderen zu sagen, dass er gestört ist. Das weiß man selber.
    Einfach ehrlich zu sich und zu einem anderen ( durch UNION vertrauten ) Menschen zu sein. Das fällt leichter, wenn man mit jemandem spricht, der selber betroffen ist.

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  • Ich mag jetzt keine schlechten Nachrichten mehr, Verletze bei uns, Eddy, abgeschossene Flugzeuge, Biere, Busunglück A4 etc.! Kann man irgendwie einen fröhlichen Fred aufmachen, der ein wenig ablenkt?
    Schade Biere, ich hätte es dir gegönnt, dass du es schaffst, gehörst zu meinen "like" Spielern! Sei tapfer da oben und schnack ein wenig mit Eddy...! :(

  • Schließe mich an! Und trotzdem eine erneute Ergänzung: praktische flächendeckende Hilfe (die der Betroffene nicht erst lange suchen muss, also in seinem beruflichen/schulischen und sozialen Umfeld!) ist immer noch Mangelware. Und Andreas hätte - da bin ich mir ziemlich sicher - geholfen werden können - einem Menschen, der so direkt wie kein anderer "Prominenter" mit seiner Krankheit umgegangen ist.
    Aber das Verständnis bei den Vereinen hielt sich ja wohl in Grenzen... und leider konnte ihn seine Familie auch nicht halten (wie schlimm muss das sein, dem Ehemann und Vater nicht helfen zu können und nach seinem Tod mit dieser Gewissheit weiterleben zu müssen).
    Ich hoffe, die Worte vom Präsidenten haben auch dann noch Bestand, wenn es in den nächsten Jahren bekannt werden sollte, dass ein Unioner von dieser Krankheit betroffen ist.
    Und ich meine nicht nur unsere Spieler, sondern auch alle Beschäftigten der Union-Familie!!
    Inwieweit die Union-Fangemeinde helfen kann... ?( ???

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