R.I.P. Andreas Biermann

  • Bin gerade dabei und lese Bieres Geschichte. Rote Karte Depression ist nicht nur die Geschichte eines kranken Menschen, sondern spiegelt auch unsere heutige Gesellschaft wieder, die Schwäche und Krankheit nicht toleriert, die immer nur nach starken, leistungsfähigen Menschen verlangt. Dabei wird überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, welchen Kraft diese Krankheit einem Menschen abverlangt. Mich bewegt dieses Buch sehr stark, auch weil ich mich selbst dort immer wiederfinde. Ich kann dieses Buch allen wärmstens empfehlen, sowohl in medizinischer Hinsicht als auch mit Blick auf die ach so schillernde Welt des Profifußballs mit alle ihren Vorurteilen und Verwerfungen. Leider ist dieses Buch nur noch gebraucht zu bekommen und dies seit Bieres Tod zu exorbitanten Preisen. Aber gut sortierte Büchereien helfen da weiter.

    Wovor mir bange ist? Vor einer Zukunft, die von veganen, divers geschlechtlichen E-Scooter Fahrern bestimmt wird.

  • habs da bestellt als e-book


    Preis is gut

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."

    Harald Layenberger.


    das Wissen ist überall in der Welt man muß sich nur dafür öffnen


    Achtung bin Berliner, schreibe nich nach Duden.

  • Passt hier vielleicht am besten rein.


    Ein wie ich finde sehr interessanter Erfahrungsbericht zum Thema Depression, heute in der Berliner gefunden.


    Kann nur sagen, das ist ein sehr guter Artikel. Geschrieben von einem, der dies selbst durchleben musste und auch die richtigen Schlußfolgerungen gezogen hat. Erschreckend für mich die Episode mit dem Arzt auf der Weihnachtsfeier. Auf ähnliche Weise habe ich einen guten Freund verloren. Aber nur solche Berichte helfen letztendlich wirklich, die Ignoranz und Unwissenheit Unbeteiligter zu verändern. Ich wünschte mir auf alle Fälle mehr solcher Erfahrungsberichte, aber der Anfang ist ja gemacht. :)

    Wovor mir bange ist? Vor einer Zukunft, die von veganen, divers geschlechtlichen E-Scooter Fahrern bestimmt wird.

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  • Ich habe letztens ein beeindruckendes Buch gelesen, "Die Geschichte meines Selbstmords" von Viktor Staudt.


    Sehr berührend. Außenstehenden hilft es, diese Krankheit wenigstens ein wenig zu verstehen.

  • ...will wirklich niemandem zu nahe treten , ich kann mir nur nicht vorstellen, wie einem psychisch labilen bzw. kranken Menschen mit dem Anblick eines Tatoos geholfen wird!!
    Vielleicht verschafft es aber den Trägern ein gutes Gewissen...!? :/
    Der Hype um die Eiswasser-Challenge ist ja noch nicht allzu lange her, da war es auch "schick", sich zu beteiligen.
    Was hat sich langfristig für die Kranken verbessert??
    Hab´mal einen Bericht auf 3sat gesehen, wie verbittert sich ein Betroffener über die Kampagne "geäußert" hat (mit Hilfe eines computerbasierten Gestenprogrammes). ;(

  • Es geht schlicht um Aufmerksamkeit. Der Sinn dahinter liegt nämlich eher darin, dass bei denjenigen, die solche Tatoos sehen (oder von mir aus auch Eiskübelvideos oder rasierte Köpfe), ein Anreiz gegeben werden soll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und vielleicht die eine oder andere Spende lockerzumachen.


    Solidarität und Mitgefühl verkommen in unserer Gesellschaft leider immer mehr zu hohlen Phrasen :(

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  • Ich antworte mal als Betroffener, der sich ja in stationärer Behandlung befand und bald wieder befindet: es ist ein Zeichen der Solidarität.
    Auf der Station waren das komplette Personal mit diesem Krankheitsbild total überfordert. Was aber die Patienten sich untereinander für eine Lebenshilfe gaben, war sehr beeindruckend. Es waren dort die unterschiedlichsten Menschen, in jeder Hinsicht. Es einte sie aber das Krankheitsbild und sie gaben sich untereinander Halt.
    Das Wissen um das Problem offen zu zeigen, lädt auch zum Kontakt ein.
    Mir habt z.B. IHR geholfen. Hätte ich aber nicht " ein Zeichen " gesetzt, hätte davon keiner gewusst...

  • ...ist für mich nach deiner sehr persönlichen Beschreibung voll und ganz nachvollziehbar!!
    Hab´ bloß Bedenken, dass das Zeichen dann auch für einen gewissen Teil von "Trittbrettfahrern" eher modestylisch - als bewusstseinsbildend ist.

  • ...ist für mich nach deiner sehr persönlichen Beschreibung voll und ganz nachvollziehbar!!
    Hab´ bloß Bedenken, dass das Zeichen dann auch für einen gewissen Teil von "Trittbrettfahrern" eher modestylisch - als bewusstseinsbildend ist.


    Selbst wenn es so wäre, würde auf irgendeine ( öffentliche ) Art eine Auseinandersetzung stattfinden.
    Unser Gesundheitssystem ist leider einem Kommerzdenken erlegen, dem sich alle unterordnen. Ganz unten sind dann die Patienten, von denen viele einfach nicht die Kraft haben, dagegen anzugehen,sich aufzurappeln.
    Bezeichnenderweise bekommt man die ANWEISUNG, jegliche Empathie fallen zu lassen und nur an sich selbst zu denken. So was kann ich nicht und schon hatten sie mich auf dem Kieker.
    Alles was gemacht werden musste, habe ich brav getan, aber meinen Charakter verändern, meinen Willen brechen, das haben sie nicht geschafft.
    Der Oberarzt meinte in der Visite, wenn ich nicht nach ihren Spielregeln spiele, müsse man sich von mir trennen.
    Am selben Tag ging ich.

  • Weihnachten.
    Das Fest der Liebe und das wo es denen, denen es nicht so gut ist, so richtig beschissen geht.
    Mit meinen Zeilen möchte ich Mut machen. Überflüssige Kommentare können SPÄTER folgen.
    Vor einem dreiviertel Jahr stand ich selber an dieser imaginären Schwelle.
    Im wahrsten Sinne war ich lebensmüde.
    Mein direktes Umfeld hat es wohl registriert und doch besonnen und sensibel reagiert. Es hat den Druck nicht vergrößert mit Sätzen, die so anfangen; `du musst, du sollst, mach` und so ähnlich.
    Aber auch ich habe sensibel diese Traurigkeit meiner Nächsten registriert.
    Und mich aufgerafft.
    Jetzt mit insgesamt 3 Monaten Klinikaufenthalt, differenziere ich Hilfe. Also verordnete.
    Krankenhaus war gut zum Runterfahren, nachdenken, besinnen. Therapeutisch eher Massenabfertigung. Unbequem war nicht erwünscht.
    In der Tagesklinik war das anders. Da wurde es als bereichernd empfunden. Ich bin jetzt über`m Berg, wie man so schön sagt.
    Mein stärkster Antrieb war Neugier.
    Meine größte Hilfe Micha, der sinngemäß schrieb, man solle nur das machen, wozu man Lust für SICH hat. Gut, er formulierte das etwas anders, aber der Kern war so.
    Mein größter Dank gilt Mirko, Doreen, Holger, Dirk und Susanne.
    Keine Fragen, keine Tipps sondern nur Schulter zum Anlehnen.


    In der Tagesklinik ist ein Bild, auf welchem folgendes steht:


    LIEBE DEIN LEBEN
    und riskiere alles.
    Nutze die Chancen, nutze die Risiken.
    Liebe was Du tust.
    Tu was Du liebst.
    Lächle.
    Wenn Du es Dir vorstellen kannst, kannst Du es auch erreichen.
    Was Du Dir erträumst, kannst Du auch werden.
    Sei mutig und couragiert-wenn Du auf Dein Leben zurückblickst, wirst Du die Dinge, die Du nicht getan hast mehr bedauern als die Dinge, die Du getan hast.
    Träume groß.
    Sei großzügig.Schenke Liebe, lächle oft.
    Inspiriert zu werden ist schön.
    Zu inspirieren ist großartig.
    Es gibt nur ein Leben zu leben und keine Zeit zu verlieren.
    Fürchte weniger-hoffe mehr.
    Nutze Chancen.
    Hasse weniger-liebe mehr.
    Lebe Deinen Traum und folge Deiner Passion und die guten Dinge werden Dir gehören.
    Bleibe glücklich und sei positiv-denke positiv.
    Lebe gut, lache oft, liebe immer.
    Fordere Dich immer neu heraus.
    Es geht im Leben nicht darum den Sturm auszusitzen-es geht darum zu lernen wie man im Regen tanzt.
    Halte Deine Versprechen.
    Genieße die kleinen Dinge-eines Tages wirst Du zurückblicken und feststellen, dass sie die großen Dinge waren.
    Gehe nicht dahin wohin der Weg führt-gehe dahin wo kein Weg führt und hinterlasse Deine Spur.
    Verloren zu gehn hilft Dir Dich selbst zu finden.
    Geh nicht durchs Leben-wachse durchs Leben.
    Dein Leben ist eine Reise-genieße sie.
    Tanze, als würde keiner zusehen.
    Liebe, als wärest Du nie verletzt worden.
    Singe, als würde niemand zuhören.
    Denke daran, dass Du geliebt wirst für das was Du bist-versuche nicht anders zu sein.
    Warte nicht auf den perfekten Moment.
    Nimm den Moment-mache ihn perfekt.


    Vielleicht erklärt sich jetzt dem Einen oder Anderen mein Mentalistiwunsch. Ein Ding an der Waffel muss man dafür wohl schon haben. Diese Voraussetzung erfülle ich ja.


    Ludwig Börne sagte mal;


    Für Erfahrungen muss man teuer bezahlen, und trotzdem will sie niemand haben, wenn man sie verschenken möchte.


    Matthäus 16,26 meint dazu: Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele ?


    Das waren jetzt viele Tipps, die ja bei mir nur bedingt Zugang gehabt hätten, aber jeder ist ja anders.
    Meine Tür steht jedem Betroffenen offen. Das, also die Konfrontation, ist der erste Schritt.


    In diesem Sinne; Frohe Weihnachten und immer neugierig bleiben.


    1 Tippfehler auf Erstellerwunsch hin editiert

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  • Ich bin zwar nicht immer konform mit deiner hier geäußerten Meinung, aber die vielen Zeilen von dir heute freuen mich außerordentlich!


    Toller Jahresabschluß für dieses Forum!

    5.2:11


    2:1-09-2014


    27.05.2019


    Ich spreche fließend ironisch und das mit sarkastischem Akzent.


    Bitte nicht knuddeln, ich habe Liebkose-Intoleranz



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