Der (oder die) in der Mitte mit der Pfeife...

  • Es geht hier gar nicht um gegen oder für Bayern oder wer verdient weiterkommt. Das Thema ist, dass die Schiedsrichter in letzter Zeit zunehmend mit schlechten Leistungen glänzen. Es ist ein grundsätzliches Thema. Öffentliche Kritik und bei häufigen Fehlentscheidungen einzelner Schieris auch Konsequenzen sollten von daher kein Tabu mehr sein. Die schützende Hand von Seiten der Verbände sollte sich etwas zurückziehen und in hilfreiche und begründete Kritik übergehen. Es steht für die Vereine mittlerweile zuviel Geld auf dem Spiel. Deshalb sollte man Fehlentscheidungen auch möglichst zeitnah korrigieren können. Der Videobeweis wäre der erste Schritt in die richtige Richtung. Es ist gleichzeitig auch eine Hilfe für die Schiedsrichter, da das Spielgeschehen im modernen Fußball in der Regel immer schneller wird und die Schieris es zweifelsfrei immer schwerer haben mit ihren Entscheidungen.


    Ein scheiss Argument. Gerechtigkeit wäre eines, was mich eher bewegen würde.

  • Es geht um zu viel Geld? Komisches Argument.


    Als Fan kann ich recht gut mit Fehlentscheidungen leben. Gehört dazu und kann ein Spiel beleben. Das Lautern Spiel war ein Highlight weil der Schiedsrichter mal daneben lag.


    Was aus einem Sport wird, bei dem Ergebnisse am Reißbrett planbar sind, sieht man ja an der Formel 1.


    Menschliche Fehler gehören halt dazu. Das schließt den Schiedsrichter mit ein.


    Ist schon interessant, dass die Verwertung von Kapital als Argument für Regeländerungen angeführt wird. Man könnte meinen, dass jeder, der Geld in den Fußball steckt, mit den Risiken und der Unberechenbarkeit vertraut ist. Gehört halt dazu, dass Investitionen aufgrund von externen Faktoren in die Hose gehen können. That's capitalism, stupid. ;)

  • Reklame:
  • Das Problem ist einfach das der Fußball der heutzutage gespielt wird anders ist als der, der vor 20 Jahren gespielt wurde.


    Heutzutage werden Spieler bis aufs Getto medizinisch analysiert, jeder Grashalm muss auf den Millimeter geschnitten sein, die Wissenschaft um den Ball gar nicht zu erwähnen, der Unterschied zwischen Sieg und Niederlage wird schon an Töppen festgemacht, der Rasen muss eine gewisse Nässe vorweisen. Das Spiel ist taktisch runter geballert, da gibts kein "Mann Banane, ich Kopf, Tor" mehr. Ist zwar schade, klar, aber das Spiel ist auch so unglaublich viel Schneller geworden.


    Und dann beim Schiri den "Menschlichkeitsfaktor" einbauen, "für Spannung", ist ja jetzt wohl nen Witz.


    Der Linienrichter beim Lauternspiel GG stand fast das gesamte Spiel neben sich und selten mal auf der Linie, teilweise ist der überhaupt nicht hinterhergekommen, das vermeintliche Abseits von Damir hätte er von seiner Position aus gar nicht sehen können.


    Fehlentscheidungen schön und gut, wenn dadurch Fairness und Sportlichkeit abhanden gehen, dann lieber nicht. Gibt nämlich auch solche die mitkriegen wasse sich alles erlauben können und dann einfach mal draufhacken wie die kaputten. Durften wir beim 1860 Spiel schön beobachten...

  • Der Faktor Mensch wird nicht eingebaut, sondern er ist seit jeher Element des Spiels.


    Und Fehlentscheidungen sind nicht unfair oder unsportlich. Mit diesen nicht leben zu können und sie zu nutzen, um eigene Fehler beiseite zu wischen, das ist unfair und unsportlich.


    Wären Phipsy Lahm oder Arjen Robben sportlich fair, würden sie - wohlwissend, wie oft sie (teilweise bewusst) von Fehlentscheidungen profitiert haben - nicht vom Schiedsrichter, sondern von eigenen Mängeln und einem besseren Real Madrid reden.


    Bayern war eben nur phasenweise besser und hat es in diesen Phasen versäumt, die Überlegenheit zu nutzen. Das hat Real besser gemacht und ist deshalb verdient weiter.

  • Darüber rede ich ja, durch die Häufung an gravierenden Fehlentscheidungen, innerhalb der letzten 10-20 Jahre, eben weil der Fußball ansonsten wesentlich schneller und taktischer geworden ist, ist die Sportlichkeit und Fairness auf der Strecke geblieben.


    Und der Videobeweis oder meinetwegen Hawkeye würde hier die Schiedsrichter komplett aus der Schussbahn nehmen und die Spieler/Trainer/Funktionäre eben zu mehr Eigenverantwortung bewegen.


    Über Bayern/Real rede ich eher nicht, das ging schon über weite Strecken in Ordnung. Vidals rote war in dem Moment vllt überzogen, hier hat sicherlich aber die Summe seiner Aktionen eine höhere Gewichtung bekommen als die Aktion wofür er dann schlussendlich gehen durfte.

  • Irgendwann wird der am Monitor der Hauptschiri sein, und die "Befehle" zu den Kurzhosen geben.


    ja und ? Aufregung auf den Rängen wirds trotzdem geben , aber die jeweiligen Situationsentscheidungen werden verbessert !


    und im Fall Vidal hätte Ancelotti ihn zur Halbzeit auswechseln müssen !

  • Reklame:
  • Ist schon interessant, dass die Verwertung von Kapital als Argument für Regeländerungen angeführt wird. Man könnte meinen, dass jeder, der Geld in den Fußball steckt, mit den Risiken und der Unberechenbarkeit vertraut ist. Gehört halt dazu, dass Investitionen aufgrund von externen Faktoren in die Hose gehen können. That's capitalism, stupid. ;)


    Zum Wesen des Kapitalismus gehört es aber auch, daß das Kapital - oder besser: die Kapitalisten - Einfluß auf die Regeln und Gesetze nehmen, um ihr Risiko zu minimieren. Das ist beim Sport nicht anders, als in der freien Wirtschaft.
    Weißt du eigentlich, was eines der Argumente für die Einführung der Champignonliga und insbesondere der Tatsache, daß aus den großen Ligen bis zu vier Mannschaften teilnehmen können war? Ich kann mich noch recht gut erinnern, du solltest dafür etwas zu jung sein. Vielleicht hast du aber später trotzdem mal was davon gehört. Das Argument lautete "Wir brauchen Planungssicherheit!".


    Komisches Argument, wa? :crazy

    I'm a fool in search of wisdom...


    Der mündige Bürger ist das Feindbild des Mainstreams

    Vera Lengsfeld

  • Diese Fehleraufarbeitung
    sagt doch aber ganz klar, Videobeweis.
    Dass 6 SR(!) der europäischen Spitzenklasse in einem Spiel soviele spielentscheidende Fehler begehen können, ist doch ein Armutszeugnis und schreit förmlich nach dem Videobeweis!
    Schon im CL-Spiel Barcelona - PSG versagte die (dtsch.) SR-Truppe, was aber wegen des Spektakels nicht so hoch geschaukelt wurde (außer in Frankreich).
    Auf das es dann später von den Rängen schallt "Monitor - Du Arschloch!" :D
    UNVEU


  • Zum Wesen des Kapitalismus gehört es aber auch, daß das Kapital - oder besser: die Kapitalisten - Einfluß auf die Regeln und Gesetze nehmen, um ihr Risiko zu minimieren. Das ist beim Sport nicht anders, als in der freien Wirtschaft.
    Weißt du eigentlich, was eines der Argumente für die Einführung der Champignonliga und insbesondere der Tatsache, daß aus den großen Ligen bis zu vier Mannschaften teilnehmen können war? Ich kann mich noch recht gut erinnern, du solltest dafür etwas zu jung sein. Vielleicht hast du aber später trotzdem mal was davon gehört. Das Argument lautete "Wir brauchen Planungssicherheit!".


    Komisches Argument, wa? :crazy


    Ist mir bekannt. An anderer Stelle habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass man bei der Kritik an der Kommerzialisierung - sprich Kapitalisierung des Fußballs nicht immer nur auf "Didaoben" zeigen soll.


    In die Richtung zielte mein "interessant"...


    Dass es heuer nichtmal mehr zwingend den Narrativ "Gerechtigkeit" (den ich in Anbetracht der Tatsache, dass Fußball ein Spiel für und von Menschen ist, bei dem menschliche Fehler, sprich Abweichungen vom zu erwartenden Ergebnis, eben immanent sind, eh nicht ganz nachvollziehen kann) braucht, finde ich halt schon interessant.

  • Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf @RW. Die (eigentlich bereits) vorhandene Technik soll einfach genutzt werden, um den Menschen (in dem Fall das Schiedsrichtergespann) zu entlasten und behilflich zu sein. Schreibst du hier deine Beiträge auch noch mit Zettel und Stift und schickst sie per Einschreiben an die Mods? Oder benutzt du wirklich moderne Technik wie Computer, Handy und Internet?

  • Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf @RW. Die (eigentlich bereits) vorhandene Technik soll einfach genutzt werden, um den Menschen (in dem Fall das Schiedsrichtergespann) zu entlasten und behilflich zu sein. Schreibst du hier deine Beiträge auch noch mit Zettel und Stift und schickst sie per Einschreiben an die Mods? Oder benutzt du wirklich moderne Technik wie Computer, Handy und Internet?


    Das ist eine Sicht, die ich nachvollziehen kann, aber nicht teile. Ich habe vielleicht andere Prioritäten. Vielleicht romantisiere ich auch zu viel.


    Ich würde mich nicht als blinden Traditionalisten bezeichnen. Ich habe aber von klein auf Fußball gespielt. Auf Bollzplätzen, im Verein, die meiste Zeit meines Lebens auf Asche plätzen. Ziemlich Oldschool also. Meine Begeisterung für den Sport rührt letztlich sicher daher, dass ich das, was ich da im TV oder später von der Tribüne gesehen habe im Kleinen recht gut nachempfinden konnte. Klar, das waren Profis, ich Amateur. Aber irgendwie fühlte sich die Distanz nie so groß an.


    In den vergangenen 10 Jahren sehe ich aber (was vielleicht schon immer da war) eine stets größer werdende Abkopplung des Spitzenfußballs von der Basis. Auf viele Dinge kann man kaum Einfluss nehmen. TV-Rechte, Spielergehälter, Transfers...


    Was aber doch immer ein einender Moment war, ist der Gedanke, dass "hüben wie drüben" ein nicht gesehenes Abseits oder eine Unachtsamkeit des Torwarts ein eigentlich sicher geglaubtes Spiel kippen lassen kann.


    Der Faktor Mensch, ob bei den Spielern oder bei den Schiedsrichtern war im Fußball immer ein entscheidender. Im Motorsport haben wir gesehen, dass das Zurückdrängen des Einflusses des Menschen - in dem Fall des Fahrers - letztlich mit einem Niedergang des Sports einherging. Ob Kausalität oder Scheinzusammenhang? Ich weiß es nicht.


    Ich habe Schiedsrichter auch eigentlich nie als bloße Statisten wahrgenommen, sondern als Teil des Sports. Und das wollem wir Fans im Stadion doch auch. Warum sonst explodierte die Stimmung gegen Lautern? Wir wollten Einfluss nehmen. Warum feiern wir den Hexenkessel? Wegen den Momenten, in denen das Chaos im Spielgeschehen Einzug hält. Wenn der Schiedsrichter zittrig wird, der Trainer keinerlei Einfluss mehr nehmen kann, die Spieler in den Tunnelblick verfallen. Das sind die Momente, die Fußball ausmachen. Ob mit dem besseren Ende für uns oder für die Gegner, das ist doch nur im ersten Moment wichtig. An die explosive Stimmung erinnerst du dich länger, als an das eigentliche Ergebnis.


    Vielleicht hänge ich die Sache mit dem Videobeweis zu hoch. Auf mich wird es vermutlich auch wenig Einfluss nehmen. Ich bin begeistert. Das wird wohl - mehr oder weniger stark - bis ans Lebensende anhalten. Die Frage ist, ob der Fußball durch ein zurückdrängen des menschlichen Momentums nicht auch ein Stück seiner Attraktivität einbüßt.

  • Reklame:
  • Woher nehmen Einige eigentlich den Optimismus, dass mit dem Videobeweis eine Besserung eintritt? Wenn solche „Blindpesen" wie letzten Sonntag hinter dem Monitor sitzen und das Handspiel immer noch falsch bewerten, was ist da gewonnen? Folgt bei andauernder Uneinigkeit über die Entscheidung dann ein Sportgerichtsverfahren? Und wird der große Verband seine Willkür an dieser Stelle weiterführen? Wo fängt es denn an, Entscheidungen zu revidieren? Ist der Mensch hinter dem Monitor vor Fehleinschätzungen gefeit? Ne, ich bin klar gegen diese „Verkomplitzierung“ des einst einfachen Spiels. Und das Argument „Geld“ ist für mich keins. Ich akzeptiere euren gegensetzlichen Standpunkt, bin persönlich aber absoluter Gegner davon! Aber vielleicht bin ich wie @RoterWedding auch wirklich zu sehr „Fußballromantiker?!

  • Patrick Ittrich laut kicker:


    Note 4
    ohne gravierende Fehler, aber immer wieder mit Problemen bei der Bewertung von Zweikämpfen und Fouls.


    Naja, da gab es schon 2 nicht unerhebliche Entscheidungen, über die man streiten kann:


    Der Freistoß zum 1:0 war nicht wirklich berechtigt. Und der Tritt von Pavard gegen Polter im Strafraum war auch nicht ohne. Für sowas wird auch gern mal die gelbe Karte gezeigt ...

  • Morgen abend pfeifft uns Sven Jablonski (Bremen).
    Hat uns zumindest in dieser Saison noch nicht gepfiffen, aber bisher recht gute Kicker-Noten bekommen (Durchschnitt 2,94). Einmal relativ schlecht, aber da hat er die Heimmannschaft bevorteilt. :rolleyes:
    UNVEU

  • Reklame: