Eine Anleihe halte ich für ausgeschlossen. Die Fan-Anleihen standen bei den Clubs hoch im Kurs als die Zinsen noch höher waren oder es den Vereinen so schlecht ging, dass sie gar keine Bonität für Kredite bei Banken hatten. Das Risiko durften dann die Fans tragen mit marktunüblich hohen Zinsen für Anleihen. Heute werden Anleihen doch höchstens als Verlängerung oder Neu-Auflage ausgegeben, um im Saldo die alten Anleihen nicht zurückzahlen zu müssen.
Eine Anleihe ist Fremdkapital und schwächt entsprechend die Eigenkapitalquote (im Gegensatz zur Aktie, die Eigenkapital ist). Im Konzernabschluss werden von der DFL aktuell aber Verbesserungen der Eigenkapitalbasis gefordert. Erinnern wir uns bitte, dass Union noch 2015 die Lizenz nur mit Bedingungen erhalten hat.
In Zeiten, wo Banken Strafzinsen bei der EZB zahlen müssen, wenn sie ihr Geld dort parken, und das Fußball-Business wächst und sich im Management professionalisiert hat stabilisiert hat (Im Durchschnitt ist die Eigenkapitalquote bei den DFL-Vereinen in den letzten Jahren gestiegen) würde Union wohl eher keine Probleme haben eine Banken-Finanzierung auf die Beine zu stellen. Die Frage ist nur in welcher Höhe aufgrund der Thematik, die Eigenkapitalquote nicht zu verschlechtern.
Ich glaube auch nicht an eine Finanzierung über neue Aktien der Mitglieder. Denn eine neuerliche Emission könnte zur Folge haben, dass Fans die Stimmenmehrheit der AG erlangen. Ich glaube nicht, dass man das will. Man sollte es auch nicht übertreiben. Eine Eigenkapital- oder Eigenkapitalähnliche Finanzierung über einen Investor, dem man z.B. Rechte überträgt, halte ich nicht für ausgeschlossen.