Um Missverständnisse von Anfang an zu vermeiden: Was jetzt kommt, ist in keinsterweise politisch motiviert.
Seid 1978 fahr ich zu Union. Fan wurde ich sicher nicht, auf Grund der fußballerischen Qualitäten. Union war für mich immer: anderssein, rebellieren und natürlich auch der Genuss des Respektes, welchen wir ja zweifellos in jeder Stadt hatten. Klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte, jedenfalls was mich und die von damals betrifft. Damit muss und kann ich leben. Meine Wohnung ist mit diversen Union-Devotionalien geschmückt und auf meiner Haut, hab ich meine Verbundenheit verewigt. Nun sitz ich hier und schreibe dies, weil ich das Thema nach nunmehr 32 Jahren, wohl begrabe. Ich fühl mich nicht mehr wohl. Auf meinem Platz stehen heut Familien mit Kindern. Dann ist das halt so. Behangen mit Schals des Gastvereins? Ohne mich.
Viel schlimmer ist aber, dass ich mich mit der Mannschaft, zu großen Teilen, nicht mehr identivizieren kann. Wenn ich seh, wer als Kapitän aufläuft, bekomm ich zuviel. Der kann garnichts und hat kaum Ballkontakte. Wenn er das Spielgerät dann mal vor die Schuhe bekommt, fliegt das Ding irgendwo hin oder endet in nem Gegentor (1860) Gestern bekamen nun noch Gebbi und Bemben die Freigabe.
Für mich hat sich Union zu nem Verein wie jeder andere entwickelt. Ne Truppe am Start, die immer mehr zusammengekauft ist. Keinen Respekt vor verdienstvollen Spielern (Böni, Gebbi,Karin,Shergoal,etc) Würd nochmal auf m Transfermarkt gucken. Es muss doch auch noch n paar Verteidiger und n anderen Keeper geben.
Es tut sehr weh, aber es geht nicht anders: Leb wohl, mein ewig heißgeliebter 1.FC Union Berlin. Mit Dir gehen zwei drittel meines bisherigen Lebens. Es war nicht alles Gold was glänzte und doch, es war schön. Es war nicht alles Gold was glänzte, ich trag Narben der Zeit, die nie vergeh´n. Sollte Dich, mein FC U, irgendwann der Erfolg verlassen und die Schönwetterfans dir dann den Rücken kehren, bin ich zurück und wieder für dich da. Ich werde dann wieder ein komplettes Monatsgehalt spenden, dich auf all deinen Wegen begleiten und auch wieder für dich bluten. Bluten, egal ob bei ner Spendenaktion oder auf der Straße und in Stadien, wenn der Gegner doch mal besser war.