Arbeitssieg in Schöneberg
FC Internationale - 1. FC Union 3:7 (1:2)
Eine schöne Begegnung war es nicht - wie so oft, wenn es gegen diesen Gegner ging. Während die Mädels des FC Internationale in Sachen Kampfgeist das Letzte aus sich herausholten und bis in die Schlussphase dagegen hielten, blieb im Spiel der Unionerinnen vieles Stückwerk. Nur selten gelangen flüssige Kombinationen, zu oft ließen sich die Rotweißen auf Wursteleien im Mittelfeld ein. Vor allem das Defensivverhalten konnte heute nur selten überzeugen. Wenigstens erinnerten sich die Mädchen immer wieder phasenweise daran, dass sie zum Fußballspielen zur Sportanlage am Priesterweg gekommen waren. Trotz der genannten Schwächen hätte die Partie, nach Großchancen gerechnet, gut und gerne auch 15:6 für Union ausgehen können. Der Arbeitssieg geriet letztlich nie wirklich in Gefahr in diesem sehr fairen Spiel.
Vor allem in der ersten Halbzeit aber tat sich das Team schwer gegen die Schönebergerinnen, die wie immer hochmotiviert in das Duell mit Union gingen und den Zugang zum Strafraum verriegelten. Es dauerte bis zur 25. Minute, bis Marie nach schöner Vorlage von Jenny endlich in der Mitte durchbrach und die Inter-Torfrau (Ex-Unionerin Alicia) zum ersten Mal bezwang. Weil das Team es versäumte, aus den folgenden Torgelegenheiten Kapital zu schlagen, konnte Internationale in der 34. Minute ausgleichen. Immerhin gelang Jenny postwendend die richtige Antwort, als sie einen zu kurz geratenen Abschlag erlief und eiskalt zum 2:1-Pausenstand versenkte (37.).
Auch nach dem Pausentee änderte sich das Bild kaum. Union versuchte mehr schlecht als recht Druck aufzubauen und vergab eine Handvoll hundertprozentiger Chancen - Inter rackerte und ackerte und setzte mit seinen schnellen Stürmerinnen immer wieder Nadelstiche gegen unsere wackelige Abwehr. So ging das 20 zähe Minuten lang - bis Sophie bei einer Abwehraktion unglücklich umknickte und verletzt ausscheiden musste (gute Besserung: Sophie!). Als ob das Team auf diesen Weckruf gewartet hätte, verschärfte es endlich das Tempo - und wurde für den Mehraufwand prompt belohnt. Erst brach Josephine auf der rechten Seite durch und flankte nach innen auf Marie, die den Ball überlegt einschob (59.). Nur acht Minuten später gelang Laura ein toller Steilpass auf die rechte Seite, der auch diesmal von der lauffreudigen Josephine erlaufen und auf Jenny weitergpasst wurde - 4:1. Nun war die Partie entschieden, auch wenn Inter nach missglücktem Union-Abstoß noch einmal auf 2:4 (70.) verkürzen konnte. Nur eine Minute später stellte die toll aufgelegte Jenny nach einer mustergültigen Kombination mit Marie über die linke Seite den alten Abstand wieder her und legte, diesmal nach einem Klassepass von Luisa, in der 74. Minute das 6:2 nach. Als Jenny mit gütiger Mithilfe einer Inter-Verteidigerin sogar auf 7:2 erhöhte (79.) und ihre Ausbeute auf fünf Treffer erhöhte, wollte Union das Ergebnis nur noch bis zum Schlusspfiff verwalten. Doch Inter spielte weiter und belohnte seinen couragierten Auftritt mit einem toll herausgespielten Treffer zum 3:7 in letzter Minute.
Fazit: Im erst zweiten (!) Punktspiel der Saison sucht das Team nach wie vor seinen Rhythmus. Obwohl heute die Schwächen die Stärken überwogen, reichte es heute immerhin zu einem glanzlosen Erfolg. Vor allem auf den guten Ansätzen Mitte der 1. und 2. Halbzeit lässt sich aufbauen. Am besten schon nächsten Mittwoch, 3. November. Dann treten die Mädels um 18:30 Uhr beim SC Staaken an.
Der Unioner Kader:
Josephine Ahlswede, Laura Barleben, Luisa Borsche, Anna Ducki, Annika Hundt, Alicia Kegel, Sophie Leschik, Lena Müller, Luise Napieralski, Lea Poser, Lea Rück, Filine Saalfrank, Maria Schneider, Jenny Trommer, Marie Weidt