Pro Dirk Zingler - Pro Union

  • Ich werde bald 67 Jahre alt und habe schon einige Probleme mit der Diskussion hier. Für mich waren Tschekisten (die gab es ja eigentlich vor gut hundert Jahren und das nur für wenige Jahre) Verbrecher.

    Die haben politisch Andersdenkende verfolgt, in KZ eingesperrt und umgebracht. Daran gibt es, glaube ich, nichts zu beschönigen. Ich kenne keinen in meinem Bekanntenkreis der sich jemals als Tschekist bezeichnet hätte. Ich gehe jetzt seit mehr als 50 Jahre zu Union und man hat schon viele Diskussionen geführt und einige politische Meinungen haben mir nie gefallen, aber damit muss man leben. Aber als Präsident sollte man sich seine Wortwahl schon sehr genau überlegen.

    In den ersten 10 Jahren nach der Wende gab es im Westdeutschen Narrativ eigentlich nur 2 Sorten von "Ossis".

    Entweder Widerständler oder Stasisten.

    So lautete jedenfalls die Frage der Fragen im direkten Kontakt mit fremden Leuten aus den Altbundesländern.

    Von daher war das schon weitverbreitet, sich als Reaktion auf diese Reduzierung, entweder das eine oder das andere Etikett selbst zu geben.


    Also nochmal!

    DZs Aussage sollte die komplette Bandbreite der Familie verdeutlichen (bildlich) darstellen.


    Könnte man auch mal als solches annehmen.

  • Ich habe die Stasi- Vorwürfe gegen Zingler im Unionforum immer mit Interesse verfolgt. Das wurde damals übrigens auch schon sehr kontrovers diskutiert und es waren sehr viele mit seiner Begründung nicht einverstanden.

    Zingler ist fast mein Jahrgang und viele von uns standen damals vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich bin übrigens als OaZ in der NVA gelandet.

    Für das Wachregiment Feliks Dzierżyński wurden ausschließlich Freiwillige ausgewählt. Diese Leute wurden gezielt angesprochen und noch nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt.

    Er hat also auch damals schon genau gewusst, was er machte. Seine spätere Begründung, in der Nähe Berlins und Unions sein zu wollen, ist natürlich seine Meinung.

    Er konnte natürlich damals nicht wissen, dass er sich deshalb nach über 30 Jahren mal als Union- Präsident seinen Mitgliedern erklären muss. ;)

    Es gab übrigens auch damals die Möglichkeit des Wehrdienstes in und um Berlin und zwar bei der NVA und nicht bei Grenztruppen oder MfS. Wer sich freiwillig länger verpflichtete hatte immer diese Wahl. Zu Felix musste niemand!

    Das er als Unterfeldwebel beim Wachregiment nicht zu den staatstragenden Stützen gehörte sollte aber auch klar sein. Trotzdem war er natürlich offiziell Angehöriger des MfS und mit besonderer Kaderperspektive ausgestattet. Daran gibt es nichts zu beschönigen.

  • Das ist doch alles schon zig-fach durchdekliniert worden....darum geht es aber bezüglich des Artikels nicht.

    Hätte sich Dirk als Widerständler ausgegeben, wäre das ein paar tiefergehende Nachfragen wert.

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  • erzengel

    Das kannst du gar nicht beurteilen, wer darüber mit wem bei welchem Anlass diskutiert hat und ob DZ überhaupt anwesend war, um sich selbst zu verteidigen.

    Der Beitrag von Olaf sollte dir aber bewusst machen, dass diese Diskussionen keineswegs nur innerhalb der Union Community stattfinden.


    wassermann: Dass du selbst durcheinanderkommst, welche Rolle DZ einnahm, hauptamtlicher Titel aber nicht wirklich dabei, verdeutlicht, wie unnötig und jedenfalls nicht für Union nützlich diese Diskussion ist. Es traut sich nur offenbar niemand, DZ zu sagen, das weniger Interviews gut für Union wären.

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Der Geist von Kienbaum ()

  • Mein Gott , davon dass er vieleicht Ehrenwache am Mahnmal gehalten hat , vor vierzig Jahren, geht die Welt nicht unter.

    Nach vierzig Jahren verklärt sich auch vieles.

    Ich musste zur Trapo nach Hütte und erinnere mich auch nur noch an nette Geschichten.

    Es gibt niemanden auf der Welt dem der Verein soviel zu verdanken hat wie meinem Präsidenten.

  • 3 Jahre NVA waren immer freiwillig, so mehr oder weniger. Er hat auch nie behauptet das er hätte da hin müssen, sondern immer betont das es das nächste war, was es zu seinem Wohnort Wildau gab. Näheres gab es nicht. In Berlin gab es keine NVA ( 4 Mächte Abkommen) sondern nur ein Wachregiment Friedrich Engels zu besonderen Anlässen ( Musterung nur ab Körpergröße 1,80 m auch für 3 Jahre).

    Um Berlin herum gab es was , aber nicht was näher war als Adlershof und eine Garantie gab es im Gegensatz zu Felix nicht.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

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  • Nebenan gab es sogar noch eine Nachrichtenkompanie und die ZV (die damals dem MfNV unterstellt war).

    Richtig , es gab ganz wenige Standorte NVA in Berlin Ost. Die Nachrichtenabteilung war den Grenztruppen unterstellt.

    Die Pionierabteilung 22 der NVA unterstellt dem MfNV war natürlich NVA, aber wer wollte da schon hin um meistens in der Wirtschaft zu knuffen für Sold. Es gab auch eine Artillerieeinheit in Adlershof auch NVA (Nelte) und scheinbar war den Westmächten das egal , rein theoretisch hätte das alles gar nicht in Ostberlin sein dürfen.

    Aber wenn man alle Standorte über 100 in Berlin durchging waren ganz wenige der eigentlichen NVA zugeordnet (ausgenommen Wehrkreiskommando und Transportabteielungen).

    Mein Ansinnen war ja eher die Auswahl.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.