Stadion ist weg - Warum noch Mitglied sein ?

  • @ Glarspol.
    Ich will mal Deine Argumente etwas genauer beleuchten:
    "Ein wesentlicher Aspekt meiner Mitgliedschaft beim 1. FC Union Berlin e.V. war, über die Mitgliederversammlung ein Mitspracherecht beim Stadion zu haben."
    Die Motive, einem Fußballverein als Mitglied anzugehören, sind ja sehr verschieden. Die meisten, weil sie selbst dort mitspielen, oder mitgespielt haben, oder ihre Kinder es tun. Andere wiederum, weil sie einen Verein und dessen Ziele unterstützen wollen. Und die liegen manchmal auch jenseits des rein sportlichen Ziel. Im Fall Union ist das z.B. für mich, dass ich Unioner bin, weil ich die Art und Weise, wie der Verein lebt und handelt als etwas Besonderes empfinde. Und schließlich nun Du, weil Du Mitspracherecht beim Stadion haben möchtest. O.K., kann ich verstehen. Was mir aber nicht einleuchtet, ist, warum Du meinst, dass mit einer direkten (und Mehrheits-) Beteiligung der Mitglieder in der Stadionbetreibergesellschaft Dir als Mitglied was weggenommen wurde, was Du vorher besessen hast. Mit der neuen Konstruktion wird lediglich der Mitgliedereinfluss VERSTÄRKT. Sie haben nun neben ihren vorhandenen Rechten als Vereinmitglieder auch als Aktionäre die Mehrheit in der Stadionbetreibergesellschaft. Und wer sagt denn, dass sich der Verein, sollte die Frage eines Verkaufs des Stadionnamens irgendwann mal doch aufkommen, nicht auch selbst per Mitgliederversammlung dazu eine Position beschließt, bzw. beschließen könnte?
    Der absolut einzige Unterschied ist, dass der Mitgliedereinfluss in dieser Frage direkter und massiver zur Geltung gebracht werden kann, als bisher. Aus meiner Sicht ist das ein starkes Argument, um Mitglied zu BLEIBEN, weil die Vereinspitze in einer wichtigen Frage dokumentiert, dass sie auf Dauer den Einfluss der Mitglieder stärkt! Und ist es nicht ein Glückfalls, dass man auch wegen der Vereinsspitze Mitglied ist, und nicht - wie in anderen Vereinen oft - trotz der Vereinspitze?

    "Durch die neue AG und die Stadionaktien werde ich als Mitglied (über die Beteiligung des Vereins an der StadionAG) kein wesentliches Mitspracherecht mehr haben. Es wird sogar als Vereinsmitglied nicht mehr möglich sein, eine Umbenennung des Stadions zu verhindern (Der Vereinsanteil wird nach der Kapitalerhöhung bei 23,58% liegen."

    Dieses Argument ist aber nun überhaupt nicht stichhaltig. An wen werden denn Aktien ausgegeben? Doch an die Mitglieder (und zu einem kleineren Teil an Unternehmen, die dem Verein heute schon verbunden sind)! Wenn sich mit der Ausgabe der neuen Aktien proportional der Anteil des Vereins (und der bisherigen Gesellschafter) an der Stadionbetreibergesellschaft reduziert, wie sich Mitglieder direkt als Aktionäre an der Gesellschaft beteiligen, dann ist das eine Stärkung der Mitglieder, nicht eine Schwächung! Und weil wir die Obergrenze von 10 Aktien pro Mitglied haben, ist die Einflussnahme der Mitglieder in der BREITE und nicht nach dem Geldbeutel sichergestellt. Und siehst Du denn nicht, dass sich nicht nur der Anteil des Vereins, sondern auch der der Wirtschaftsunternehmen schmälert? Damit schwächen z.B. Dirk Zingler und die anderen Unternehmer ihren Einfluss auf die Gesellschaft ebenso zugunsten der Mitglieder wie der Verein als solcher.


    "Und da stellt sich mir die Frage, ob ich nicht aus dem Verein austrete und fünf (gesparte) Jahresmitgliedsbeiträge lieber in eine Aktie investiere (sofern ich überhaupt eine abbekomme !). ... Und was ist mit denen, die sich keine Aktie leisten können oder am Ende gar keine abbekommen, weil die Sponsoren gleich je 10 Stück erwerben ? Diese sind ihr Mitspracherecht los ! Und wenn dann dabei noch Stadionbauer sind ..."
    Was soll ich sagen? Wenn Du Dich entschießen solltest, die Mitgliedsbeiträge der nächsten fünf Jahre für einen Aktienkauf einzusetzen (geht ja wohl, wenn Du NACH Erwerb der Aktie austrittst), dann handelst Du eigentlich konsequent, weil Du ja (so schreibst Du) nur wegen deines Einflusses auf die Stadionfrage Mitglied bist. Das kannst Du halten, wie Du willst. Irgendwie bestraft Du Dich aber eher selber, denn Du wärst dann künftig ausgeschlossen, bei allen anderen Vorteilen, die Mitglieder haben (von der Einflussnahme auf z.B. Fragen zur Satzung oder auch beim Ticketvorverkauf). Und schließlich würdest Du dich einem Verein (und seinem bisherigen Präsidium) abwenden, gerade weil dieser Dir als Mitglied mehr Recht in der für Dich wichtigsten Frage einräumt als es bisher alle anderen Vereine in dieser Republik halten. Denk mal drüber nach, was Du da für ein Zeichen setzt.
    Und schließlich: Bisher gibt es nur die allergrößte Bereitschaft ALLE Vereinsmitglieder in den Aktionärskreis mit rüberzunehmen, durch Kleinkredite, durch Abstottern und so weiter. Wie kannst Du dann ein so schwarzes Bild malen, dass hier jemand ausgeschlossen werden soll?

  • Ihr solltet alle mal darüber nachdenken, was die Versprechungen vom Vorstand waren. Durch den Verkauf dieser Aktien soll das Namensrecht in den Händen der Fans liegen. Durch die Abgabe an Sponsoren ( von ca. 2000 Aktien) liegt die Mehrheit nicht mehr bei den wahren Fans, womit Ihr zwar eine Stimme habt, aber bei einer Abstimmung nicht die absolute Mehrheit besitzt. Sponsoren kommen und gehen. Bestes Beispiel dafür hatten wir ja Anfang der 1990iger Jahre, als die Interessen des Vereins Nebensache waren. Als ehemals aktives Mitglied weiss ich wovon ich rede.

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  • Ihr solltet alle mal darüber nachdenken, was die Versprechungen vom Vorstand waren. Durch den Verkauf dieser Aktien soll das Namensrecht in den Händen der Fans liegen. Durch die Abgabe an Sponsoren ( von ca. 2000 Aktien) liegt die Mehrheit nicht mehr bei den wahren Fans, womit Ihr zwar eine Stimme habt, aber bei einer Abstimmung nicht die absolute Mehrheit besitzt. Sponsoren kommen und gehen. Bestes Beispiel dafür hatten wir ja Anfang der 1990iger Jahre, als die Interessen des Vereins Nebensache waren. Als ehemals aktives Mitglied weiss ich wovon ich rede.


    Ist es nicht zu verstehen, dass selbst dieses von Dir extremst negativ gezeichnete Bild eine Verbesserung zum aktuellen Status darstellt? Und by the way, Sinn und Zweck ist es eine Tribüne unseres Stadions zu finanzieren. Wie steht es denn mit gangbaren Alternativen aus Deiner Sicht?


    p.s. warum redest Du von "Ihr"

  • Ihr solltet alle mal darüber nachdenken, was die Versprechungen vom Vorstand waren. Durch den Verkauf dieser Aktien soll das Namensrecht in den Händen der Fans liegen. Durch die Abgabe an Sponsoren ( von ca. 2000 Aktien) liegt die Mehrheit nicht mehr bei den wahren Fans, womit Ihr zwar eine Stimme habt, aber bei einer Abstimmung nicht die absolute Mehrheit besitzt. Sponsoren kommen und gehen. Bestes Beispiel dafür hatten wir ja Anfang der 1990iger Jahre, als die Interessen des Vereins Nebensache waren. Als ehemals aktives Mitglied weiss ich wovon ich rede.


    woher nimmst du denn die gewissheit, daß alle sponsoren je 10 aktien nehmen?
    und wir haben soviele kleine regionale und mit union (und unseren werten) verbundene wirtschaftliche unterstützer- von der bäckerei nebenan über die fahrschule bis hin zur apotheke um die ecke- , daß ich da nur sehr wenig "gefahr" sehe, die mehrheit an unserer sache zu verlieren. denn, das kannste wohl glauben, sehr viele dieser kleinen sponsoren (und in der stimmgewichtung gibt es dann auch keinen unterschied zwischen großem und kleinen sponsor) ticken genauso wie wir, denn sie sind fans wie wir.

    Ich würde gerne die Welt ändern, aber Gott gibt mir nicht den Quelltext.

  • Ich stelle mir seit einiger Zeit die Frage, welches Interesse einer dieser 2000 Sponsoren daran haben könnte, den Stadionnamen zu verkaufen! Mehr noch - welches Interesse hätten sämtliche dieser Sponsoren an einer bestimmten Änderung des Stadionnamens? Es gibt da ein paar Antworten, die mir dazu einfallen. Aber so richtig stichhaltig sind sie aus meiner Sicht alle nicht!

    I'm a fool in search of wisdom...


    Der mündige Bürger ist das Feindbild des Mainstreams

    Vera Lengsfeld

  • Mir stellt sich die Frage warum hier Leute rumheulen alles sei so schlecht und was haben die davon ?(
    Ich kaufe meine Aktien - ob hier weiter miese Stimmung verbreitet oder nicht !!!
    Es könnte natürlich daran liegen das hier auch einige Hakle-Feucht-Mitglieder im Forum unterwegs sind ;)

    Ich glaube, ich bin jetzt in dem Alter, in dem ich Leute von Anfang an Doof finden darf. Hab ja nicht ewig Zeit.

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  • Mir stellt sich die Frage warum hier Leute rumheulen alles sei so schlecht ...


    Die Frage stellt sich mir nun wieder nicht! Wo viele Menschen zusammenkommen, findet sich halt immer ein gewisser Prozentsatz...

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    Der mündige Bürger ist das Feindbild des Mainstreams

    Vera Lengsfeld

  • Sponsoren kommen und gehen. Bestes Beispiel dafür hatten wir ja Anfang der 1990iger Jahre, als die Interessen des Vereins Nebensache waren. Als ehemals aktives Mitglied weiss ich wovon ich rede.


    Dies hätte ich gern etwas genauer erklärt. Welcher Sponsor und welcher Verantwortliche hat denn in den 1990er Jahren Vereinsinteressen zur Nebensache erklärt??? Als ehemaliges Präsidiumsmitglied weiß ich nämlich nicht, wovon Du als ehemaliges aktives Mitglied redest...


    Buckower: Starker Beitrag! :daumen:

  • So! Noch einmal für die Jenigen, welche mit Zahlen nicht so gut umgehen können. Es werden 10000 Aktien auf den Markt geworfen, die einen Anteil von 58 Prozent ausmachen. Bei einen Verkauf von ca. 2000 Aktien an Sponsoren und andere Vorstandsmitglieder des Vereins bleiben den Fans noch 46-47 Prozent (8000 Aktien). Die Gesamtzahl der Aktien beträgt etwa 17000 Aktien. Das bedeutet, dass die Stimmenmehrheit nicht wie versprochen bei den Fans liegt. Ich möchte nicht unterstellen, das irgend ein Sponsor oder Vorstandsmitglied in der heutigen Zeit in die eigene Tasche wirtschaften möchte. Ich verstehe aber nicht, dass Herr Zingler sich bemüht Aktien zu erwerben, wo seine Firma schon Anteile an den anderen Aktien besitzt (außerhalb der jetzt auf den Markt kommenden Aktien).


    Für Leute, die Anfang der 1990iger Jahre noch nicht Fan unseres Vereins waren oder es vergessen habe, es gab mal eine Manager namens Petro B.. Dazu hatten wir den Luxus 3 Präsidenten zu besitzen, welche in die Müggelseeperle mehr investiert haben als in unseren Verein. Wozu das führte, wissen hoffentlich alle in diesen Forum. Sollte es nicht der Fall sein, so bitte ich darum, mal die Geschichte des Vereins zu lesen. Dies heisst nicht, das ich unserem Vorstand so etwas zutraue, aber meine Sorge ist, dass wir erzählt bekommen, wir hätten das mehrheitliche Stimmrecht auf unserer Seite. Es mag auch Fans geben, welchen der Stadionname egal ist, wenn man damit Geld verdienen kann. Somit singt der Prozentsatz noch weiter.


    Denkt mal darüber nach und schießt nicht gleich auf mich. Da ist was dran! Den Namen des Stadion können wir so nicht sichern.

  • @henne:


    Den Namen des Stadion können wir so nicht sichern? Ich habs zwar nicht so mit Zahlen ;) aber für mich sind 46-47% immer noch mehr als 25%.


    Und da eine Namensänderung eine 3/4-Mehrheit braucht, würde es erst dann "gefährlich" werden. Is jetzt mehr so ne Sache des richtigen Hinhörens oder Lesens, weniger ne Mit-Zahlen-umgeh-Sache :P




    P.S.: editiert nach Beitrag von Rot-Weiss

  • Zitat

    Die ordentliche Hauptversammlung beschließt insbesondere über die Ent­las­tung von Vorstand und Aufsichtsrat, die Verwendung des Bilanzgewinns, die Be­stel­lung des Abschlussprüfers und in den gesetzlich vorgegebenen Fällen über die Feststellung des Jahresabschlusses sowie über Sat­zungs­än­de­run­gen, insbesondere im Hinblick auf das Grundkapital. Sie hat ferner mit 75% des vertretenen Grundkapitals über den Namen des Stadions zu beschließen.


    Aus der Stadion AG Satzung.

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  • Bei einen Verkauf von ca. 2000 Aktien an Sponsoren und andere Vorstandsmitglieder des Vereins bleiben den Fans noch 46-47 Prozent (8000 Aktien). Die Gesamtzahl der Aktien beträgt etwa 17000 Aktien. Das bedeutet, dass die Stimmenmehrheit nicht wie versprochen bei den Fans liegt.


    Du unterschlägst bei deiner ganzen Rechnerei, dass 28% der Anteile in Vereinshand verbleiben. 47% Streubesitz unter Mitglieder, vorausgesetzt WIRKLICH jeder der 200 Sponsoren kauft sich 10 Aktien plus 28% Vereinsanteile ergeben bei mir so um die 75% in mehr oder weniger Mitgliederhand.
    Also, wo ist jetzt bitte damit keine Stimmmehrheit zu erkennen?


    Abgesehen davon, dass du tatsächlich glaubst, dass wirklich alle 200 Kleinstsponsoren (teilweise langjährige Unioner) genauso verhalten wie die Heuschrecken am Börsenmarkt, ist deine Angst hier doch etwas zu überzogen und meines Erachtens auch völlig falsch begründet.

    Probant für die praktische Umsetzung des Infinite-Monkey-Theorems.

  • Jemand sollte mal von dem Gedanken wegkommen, dass Sponsoren keine Fans sind. Ein echter Schlag für die, die sich (zum großteil seit langer Zeit) für den Verein arrangieren.


    Und die Annahme, dass sich jeder (Klein)Sponsor mal so eben 10 Aktien leisten kann, ohne dafür einen für das Unternehmen nützlichen Gegenwert zu bekommen, ist genauso realistisch, wie ein Ausverkauf der Aktien am ersten Tag.

  • Wenn man es nicht verstehen will, so kann man hier noch Wochen lang diskutieren. Klar ist doch nun mal, dass wenn der Verein ein Angebot von 15 Mill. über 5-10 Jahre bekommt und dafür wie in Rostock z.B. DKB-Arena heißt, wird wohl auch der Vorstand vielleicht schwach. Somit wäre die neue Tribüne gesichert. Es war auch nicht von mir gedacht, hier etwas los zutretten. An Hand einiger Fragen bei der Mitgliederversammlung bin ich nicht der Einzige der hier so denkt.


    Die Sponsoren wollte ich auch nicht angreifen oder etwas unterstellen. Wenn Sie nicht gewesen wären, würden wir heute nicht über eine Tribüne von 15 Mill. reden, sondern über Blutarmut in unseren Körpern!!!


    Besten Dank für den Vogel an den netten Hr. Kibitzer. Ich läster auch nicht über Dich. Ich gebe nur meine Meinung kund.

  • @henne der vorstand oder verein kann schwach werden wie er will er brauch aber 3viertel jastimmen der aktienbesitzer,eine namensänderung des stadions kann ich mir nur vorstellen wenn wir mal kurz vor der insolvenz stehen oder keine lizenz bekommen ,dann könnte man den namen mal für ca3jahre ändern.

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