Da hast Du Recht, kibitzer. Wir waren heute fast auch ca. 40 Leute, die gern in die Cafeteria gegangen wären.

unsere Liebe, unsere Zukunft, unser Stolz, EISERN UNION !
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Alter Falter,
nunmehr der Ü70-Fraktion angehörend, willste den Generationen nach uns den K.O. versetzen, nur aus der Furcht, sie nicht mehr live in der 1. Elf zu erleben...
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Der Effzeh tut sich mit der Abmeldung seiner Kindermannschaften keinen Gefallen. Und wir tun gut daran, unsere kleinsten Fußballer zu behalten!
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Die U8 (jüngere F-Jugend) wurde ja bereits abgeschafft. Das NLZ beginnt erst ab U12 und alles darunter sollte man überdenken.
Das mag der Seele weh tun (meiner auch), wenn man als Verein keine F-Jugend mehr hat, aber angesichts der Entwicklung im Kinderfußball muss man sich bei einem Leistungsverein die Sinnfrage stellen. Aber Union bleibt erstmal dabei und bildet bis U9 aus.
Union hat über die letzten Jahre vorbildlich für die Stärkung der Breite die Sportförderung aufgebaut und arbeitet mit Talente-Teams. Das heißt ähnlich des Konzepts der DFB-Stützpunkte bieten sie ein drittes Training die Woche an, fahren zu Turnieren und ansonsten sind die Kids bei ihrem Heimatverein. Das ist der Weg der Zukunft.Eine zu frühe Spezialisierung kann neuesten Studien zufolge sogar hinderlich sein. Zudem sind die Talentprognosen bis U11 eigentlich kaum möglich durch die unterschiedliche körperliche Entwicklung vor der Pubertät. In dem Alter ist ein geborgenes Umfeld und ganz viel Spielen wichtig.
Schaut man bei Union auf die aktuelle U15 haben da zwei Spieler in der F-Jugend bei Union angefangen. Das ist fast schon eine sensationell gute Quote, oftmals blieb zu dem Zeitpunkt gar keiner mehr aus der F-Jugend übrig.
Solange Hertha eine U9 hat wird Union seine auch nicht abschaffen denke ich. Aber eigentlich macht das so keinen Sinn. Der 1. FC Köln ist mit das innovativste NLZ in Deutschland und sie haben es begriffen, was in der Talentförderung wann wichtig ist.
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Man geht in Köln also neue Wege, indem man Teile der eigenen Jugendarbeit von anderen verrichten lässt.
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Köln hat das Vorgehen auf seiner Homepage gut erklärt und es steckt halt mehr dahinter, als lapidar zu sagen, dass es nun andere machen sollen. Das hat auch pädagogische Gründe. Es ist moderner die Kinder lieber in ihrem geliebten Umfeld zu lassen und später zu selektieren, da eben zu früher Druck schadet und es auch keinen Sinn macht die Selektion in einem Alter vorzunehmen, wo es keine wirkliche Talentprognose geben kann.
Deshalb hat Union ja ebenso so viel in die Sportförderung des Vereins investiert. Damit die Vereine um dich herum gut ausbilden. Und das gelingt nur, wenn du bereits im Schulsport und in den Vereinen hilfst die Strukturen und das Know-how aufzubauen. Genau das macht Union übrigens sehr vorbildlich und das zeugt von Weitsicht.
Köln macht im Grunde nichts Anderes, nur dass sie konsequenter sind.
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... die Sportförderung bei unserem Verein "bespielt" im Jahr einige Tausend Kinder..., in ihrem gewohnten Umfeld. Und das seit Jahren!
Danke Svenne, sieht leider nicht jeder, was da geleistet wird. Getreu dem Motto "Nicht quatschen, machen!"
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U17-Perspektivteam tritt gegen Pogon anDas U17-Perspektivteam des 1. FC Union Berlin bestreitet am Mittwoch, dem 23.10., sein erstes Testspiel der aktuellen Saison gegen den polnischen Vertreter…fc-union-berlin.de
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Der Gegnercheck
Die Mannschaft aus dem Osten Polens tritt ebenfalls ...
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Stettin liegt mitnichten im Osten Polens !!!
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Reklame:
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Der Gegnercheck
Die Mannschaft aus dem Osten Polens tritt ebenfalls ...
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_____________________________________________________________Stettin liegt mitnichten im Osten Polens !!!
Nee, da hast Du recht. Früher gehörte es zu Vorpommern, heute West Polen..
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Pn hast ja und ich mach mal paar Auszüge hier rein.
Du hast schon vieles angesprochen und das Problem sind nicht die Kids, sondern Eltern und Trainer, die eben sehr verbissen den Erfolg und den Willen haben, das ihre Kinder unbedingt Profis werden müssen.
Kann auch nur von meinen Erfahrungen reden, deshalb auch viel persönliches nun zu lesen.
Ich hab es oft erlebt, was wichtiger für die "Alten" war. Mein damaliger Vorgänger der Mannschaft, die mein verstorbener Kollege und ich übernommen haben, ist zb nie aufgestiegen und ist lieber mit seiner Mannschaft (immer D-Junioren) Jahr für Jahr Kreismeister geworden, mit 250 und mehr Tore plus, anstatt die Kinder zu fördern und aufzusteigen.
Wir sind dann einfach mal aufgestiegen, Motto- mehr als absteigen können wir nicht. Haben dann, trotz aller Warnungen (ihr holt höchstens 3 Punkte) als vierter die Klasse gehalten und die Kids haben mehr in diesem Jahr gelernt, auch das Niederlagen zum Geschäft gehören, als das ständige hohe gewinnen, denn 20- 2 oä waren vor uns keine Seltenheit.
Zum Erfolgsorientierten- klar, verlieren möchte eigentlich nie einer freiwillig, doch selbst, wenn es eng war, kam jeder unserer Spieler zum Einsatz und auch in dieser Liga gab es Trainer, die Stur ihr Ding durchgezogen haben, ohne Rücksicht der Kids und wenn man denn hörte- so wird Fußball gespielt, dann hab ich den einen oder anderen auch gesagt, das er in dem Moment vielleicht recht hat und er sich über die 3 Punkte freuen kann, doch entscheidend ist, das von seiner Mannschaft evtl 1 oder 2 später noch Fußball spielen werden und bei mir ihm Team es mindestens 8 sein werden, die man später bei den Männern noch sieht. Wenn ich nach Jahren sehe, das von meinen fast 50 Kindern, die ich trainiert habe ( habe auch nur die D trainiert und bin nicht mit der Mannschaft mit gegangen) fast 40 später bei Männermannschaften zu sehen waren und 10 auch höherklassig, dann hat man soviel nicht falsch gemacht, finde ich.
Bei uns stand Spaß und Ausbildung im Vordergrund und trotzdem hatten wir Erfolg, weil wir jeden Jungen oder Mädel mitgenommen haben und keiner im Regen stehen gelassen wurde. Wir haben natürlich auch Kinder gehabt, wo man gesehen hat, das eine andere Sportart besser für ihn wäre oder die einfach nur Fußball spielten, weil Papi es wollte. Da wurde auch klar kommuniziert und auch eine Lösung gefunden und ehrlich gesagt waren viele diese Kinder sehr dankbar dafür und selbst nach Jahren hatten sie sich bedankt.
Ich kann natürlich gut reden, wir hatten nur einen Kader von ungefähr 12- 15 Kiddis, so das pro Spieltag gerade genug Spieler vor Ort waren. (Haben Kleinfeld in dieser Altersklasse gespielt und wir konnten Spieler aus und einwechseln, wie oft wir wollten)
In Berlin gibt es ja pro Verein 5 D Mannschaften und mehr und da kann ich es mir schon schlimmer vorstellen, gerade auch weil Eltern immer denken, ihr Kind ist das beste Talent, was es je gab.
Zu den jetzigen DFB Kindertraining in Turnierform, ohne Punkte und Tabelle usw finde ich-
Turnierform ok- bis zu einem bestimmten Alter, trotzdem mit gewissen anreisen, um am Ende einen Sieger zu haben.
Spielform 3 gegen 3 oä auch gut, da dann jedes Kind sehr oft den Ball hat, auch bis zum bestimmten Alter- im Training natürlich auch für Ältere machbar.
Ab D würde ich sagen- weiter mit Meisterschaften Punkten und Platzierungen, um einen gewissen Ehrgeiz zu entwickeln, der nicht zur Verbissenheit werden sollte, sondern den Wettkampfcharakter stärkt. Ohne Wettbewerb wo es keine Sieger gibt, wird man früher oder später weniger Spieler bekommen, die höherklassig mithalten können. Ist aber nur meine Meinung und ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
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Danke für deine Zeilen. Das ist sehr wertvoll, dass du auch mal die komplette "Journey" beschreibst, was aus den Kids geworden ist. Wunderbar.
Du hast eigentlich alles gesagt. Spaß und Ausbildung steht im Vordergrund. Und du bestätigst ja im Grunde, was ich auch im U17 Thread geschrieben hatte. Eben dass zu viel kurzfristiger Ehrgeiz der langfristigen Ausbildung der Kinder eher schadet.
Ich sage nichts dagegen Wettkämpfe zu veranstalten und einen Leistungsgedanken mitzutragen. Mir ging es um den Punkt, dass als Trainer aber nicht um jeden Preis zu tun, um alle Spieler gleichermaßen fördern zu können. Wie ausführlich drüben im anderen Thread beschrieben, setzt eine Liga über ein ganzes Jahr mit Auf- und Abstieg für einen Trainer die völlig falschen Anreize. Sie stehen der sinnvollen Ausbildung entgegen.
Neben des angesprochen Problems, dass Kinder, die biologisch hinter den Mitspielern zurück sind, raus fallen und trotz großen Potenzials irgendwann den Sport beenden, gibt es ein weiteres großes Problem:
Mannschaftstaktik gewinnt durch diese Tabellenanreize mit Auf- und Abstieg viel zu früh einen viel zu hohen Stellenwert. Das ist ein urdeutsches Problem. Mit gutem Passspiel und Spielverlagerung kann man in einem Jugendspiel richtig tolle Ergebnisse erzielen, ohne dass man nur ein 1 gegen 1 auf dem Platz sieht. Die Folge ist, dass wir zu wenig Kreativspieler ausbilden. Alle reden über Wirtz. Niemand aber redet über die vielen Kicker, die irgendwann mit 13 Jahren den Sport abgebrochen haben, weil sie keinen Bock mehr hatten. Die fragt auch niemand. Es wird immer nur über die Spieler gesprochen, die wir durch bekommen haben. Besser als Mehmet Scholl es bereits 2017 sagte, kann man es eigentlich nicht ausdrücken:
"Wir verlieren die Basis, die Kinder müssen abspielen, sie dürfen sich nicht mehr im Dribbeln ausprobieren (...). Stattdessen können sie 18 Systeme rückwärts laufen und furzen."
Selbst wenn man das alles gut findet, dass man auf- und absteigen kann. Ist es nicht eigentlich total unfair, dass im aktuellen System ein Team eines Jahrgangs dann gar nicht belohnt wird. Der jeweilige ältere Jahrgang, der z.B. in der D-Jugend aufgestiegen ist, hat ja nichts davon, wenn er die Folgesaison C-Jugend spielt. Insofern wäre es doch toll, wenn man sich generell kreativere Lösungen überlegt. Ein Turnier-Modus wäre auch in anderen Klassen wünschenswert, als eine komplette Saison durchzuspielen nur weil man es vom Erwachsenenfußball so gewohnt ist.
Der neue Modus in der U19 und U17 löst eigentlich nebenbei auch genau dieses Problem auf. Es gibt den klaren Unterschied, dass es ein Turniermodus ist, aber am Ende gibt es auch eine K.O. Runde. Es sind normale Wettkämpfe mit Siegern und du wirst sogar innerhalb der Saison für deine Leistungen belohnt, wenn du es in die A-Ligain der Hauptrunde schaffst.
Das Einzige, was etwas untypisch ist für einen Wettbewerb, ist der Fakt, dass die NLZ-Teams eben nicht mehr absteigen können. Ansatz ist, dass die NLZ-Trainer nicht mehr unter diesem hohen Ergebnisdruck stehen, weil dann eben genau Dinge wie Mannschaftstaktik (evtl. sogar Gegnerbeobachtungen) in den Vordergrund rücken würden, anstatt sich auf die individuelle Förderung von Spielern zu konzentrieren. Das heißt doch aber nicht, dass der Leistungsgedanke gänzlich abgeschafft wird.
In Ergänzung hier noch ein Beitrag aus dem Ausland, wie über die deutsche Ausbildung gedacht wird. Ist zwar schon ein Jahr alt, aber immernoch topaktuell. Da wird auch der im Nachwuchsfußball problematische "Win-now-mode" der Deutschen gut beschrieben. Und dass andere Länder uns hier eben mittlerweile voraus sind, auch weil sie sich nicht in so starren föderalen Verbandsstrukturen bewegen und Innovation, moderne Methoden und Systeme viel schneller umgesetzt werden:
WHY Germany sucks at talent developmentWhat is going on in German football? Once a great football nation, now in a state of chaos. After two early exits at the 2018 and 2022 World Cup, Germany hav...youtu.be -
Zum Thema NLZ vs Breitensport
Man kann natürlich nicht das NLZ mit dem Breitensport vergleichen Svenne. Dort wird ja schon, durch die "Delegierung" dort hin ausgemustert. Auch wenn heutzutage der eine oder andere zur Sportschule kommt, weil Eltern eben die Kohle haben und sich das leisten zu können, spielen da schon Jungs, die bissl was am Ball können.
Wirkliche Talente, die leider nicht dort hin kommen, weil sich die Familie das nicht leisten kann bleiben leider auch auf der Strecke und werden in unteren Ligen eben nicht so gefördert, wie es eigentlich sein sollte.
Hab selbst solch ein Jungen trainiert, wo die Mutter das monatliche Sportschulengeld nicht aufbringen konnte, was ich schade fand. Auch deshalb, weil sein Mitspieler, nur halb so gut war, zur Sportschule durfte, da die Eltern "reich" waren.
Dazu kommt, das die Trainer des NLZ es relativ einfach haben zu trainieren, da fast alle Spieler der Altersgruppe ein ähnlich hohes Niveau haben, da kann man besondere Spielformen auf hohem Niveau trainieren, was im unterklassigen Bereich nicht funzt.
Deshalb hab ich auch den größten Respekt vor Trainern aufn "Dorf" oä, wo von 10 Kids nur ein zwei wissen, mit dem Ball umzugehen. Da sollte sich mal ein Trainer eines NLZ hinstellen- schätze mal das diese nach ner Woche aufgeben, weil sie damit nicht klar kommen würden.
Leider sind diese Trainer dann auch die, die dann auf Lehrgänge große Töne spucken, zwecks Durchführung des Trainings usw. und was anscheinend "da unten" falsch gemacht wird.
Ich persönlich konnte mich nicht beklagen, was unsere Jungs angeht, haben alle eine gewisse Grundausbildung gehabt und das machte sich auch für uns Trainer bemerkbar. Auch wenn man in der Art des Trainings völlig unterschiedliche Meinungen hatte, konnten die Jungs, wo sie zu uns kamen schon ganz gut mit dem Ball, weil auch die anderen Trainer im Verein wussten, was wichtig ist, nämlich Ball, Ball, Ball statt rennen, rennen, rennen.
Was meine Meinung zur Ausbildung, im Kindesalter betrifft-
Es ist natürlich wichtig, das die Kinder lernen mit dem Ball umgehen zu können. Gleichzeitig sollten sie aber auch lernen, Mannschaftsdienlich zu agieren, deshalb finde ich die Aussage von Lahm zwar nicht schlecht, doch nur egoistisch alleine durch die Abwehr dribbeln, anstatt den besser postierten Spieler zu sehen, sollte auch gelernt werden.
Fand es immer super, wenn einer der Jungs vorm Torwart stand und quer spielte, anstatt das Ding allein rein zu machen
Im großen und Ganzen haben wir beide doch die Meinung das es wichtig ist, den Kinder den Spaß zu vermitteln, das Fußball ne schöne Sportart ist, doch jeder kann eben kein Fußballer werden und hat auch nicht das Talent dafür. Doch die Talent haben, sollten auch gefördert werden und da sollte nicht der Geldbeutel der Eltern im Vordergrund stehen.
Ob die neuen Spielformen das Nonplusultra sind, was der DFB nun vorgibt, wird sich zeigen und wie gesagt, ob das auf "kleinen" Niveau so funktioniert wie man möchte, sehe ich persönlich nicht so.
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Ok, ich versuche meinen Punkt noch ein weiteres Mal zu erläutern. Hoffentlich liest es auch jemand und die Zeit ist gut investiert.
Jensj Zwecks NLZ vs Breitensport. Der Breitensport hängt unweigerlich mit dem Leistungsfußball zusammen. Deshalb ist es aus meiner Sicht wichtig, dass man das im Gesamten betrachtet. Wenn man sich das in einer Pyramide vorstellt, dann ist der Bambinispieler, der mit Fußball anfängt, unten in der Pyramide und die Nationalmannschaft ist an der Spitze der Pyramide. Da könnte rein theoretisch der Bambinispieler 16 Jahre später landen.
Die Ausbildung im Grundlagenbereich bis zur E-Jugend kommt in aller Regel von den Breitensportvereinen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass dort die richtigen Dinge gemacht werden. Hier hilft der neue Kinderfußball mit Festivals und kleinen Spielen fundamental, weil die Trainer dann auh anfangen auf kleinen Feldern zu trainieren und die Kids am Ende viel mehr Ballaktionen haben.
Die neuen Spielformen sind zwingend notwendig und die Erfolge kann man ganz einfach bei anderen Ländern ablesen, die schon ein Jahrzehnt oder länger in "small sided games" trainieren und spielen. Spanien, Frankreich, Belgien , Niederlande, Schweiz, Österreich, Dänemark... Die haben schon heute viel mehr Output auf Toplevel trotz deutlich geringerer Einwohnerzahl.
Eigentlich erschließt es sich auch aus rein mathematischer Logik. In allen wichtigen Bereichen wie Ballkontakte, Torabschlüsse, Anzahl von Entscheidungen pro Spiel, Puls etc. wirft der neue Spielbetrieb auf kleinen Feldern bessere Daten aus. Das Thema "mannschaftsdienlich agieren" ist eins, aber das kann doch nicht die Basis für die Ausbildung ganz am Anfang legen. Also Deutschland hat es Jahrzehnte gemacht und es ging trotzdem, aber andere Länder sind jetzt weiter und dann reicht die pure Masse an vielen Fußballern nicht mehr aus. Seit 10 Jahren sieht man es auch, dass wir selbst in der Nationalelf Probleme haben und sogar Teams wie die Schweiz und Österreich fast ebenbürtig sind.
Du sagst der DFB gibt die Reform vor und du wirkst skeptisch. Ich gebe etwas Kontext. Es stimmt zwar, dass es nun vorgegeben ist, aber der DFB macht das nachdem der Druck und das Know-how von der Basis kam. Wenn wir schon darüber reden...Wir haben seit 2018 Funino (F-Jugend) und Fußball-5 (E-Jugend) Piloten mit anfangs wenigen Mitstreitern in Berlin angefangen zu spielen, da hat der DFB sich noch gefragt, was zum Teufel wird da machen. Bei Fußball-5, also 5 gegen 5 auf mehreren Feldern, zählte auch Union zu den Mitstreitern. Auch in Falkensee, in Bayern und in Köln gab es einzelne Piloten. Irgendwann kam der DFB nicht mehr an dem Thema vorbei, da die Praxis und die Sportwissenschaft klar aufzeigte, dass man mit einem Spielbetrieb z.B. 7 gegen 7 in der F-Jugend so nicht weiter machen kann und die Festivals in kleinen Spielformen überlegen sind. Seit 2024/25 ist es flächendeckend eingeführt bis auf ein paar unbelehrbare gallische Dörfer in Brandenburg.
Das Verrückte ist... Horst Wein, ein ehemaliger Hockey-Nationaltrainer von Deutschland und Spanien, der leider 2016 verstorben ist, wollte ein Konzept , dass vom Kindesalter die Spielintelligenz, ganz ohne permanente taktische Anweisungen von außen, fördert - namens FUNinõ, ein 3 gegen 3 auf zwei Minitore - schon in den 80er Jahren in Deutschland einführen. Niemand hat auf ihn gehört. Er ging dann nach Spanien, wo er das ganze Konzept, dass Kinder mit ihrem Alter in den Spielfeldern, Torgröße, Anzahl der Spieler, ja auch Ballgröße mit wachsen müssen, anstatt sie auf zu große Felder zu schicken und mit Taktik voll zu pumpen, ohne dass sie das altersgerecht verstehen können. Übrigens Letzteres war gängige Praxis bis vor einem Jahr in Deutschland.
Anfangs beim FC Barcelona, später rollte Horst Wein das im gesamten spanischen Fußballverband aus. Er hat dort im Nachwuchs an der Basis das Mindset geändert. Ein Deutscher in Spanien, sehr bitter. Über 30 Jahre später erst traut sich auch der DFB diesen Weg endlich einzuschlagen. Und einige tun leider so, als ob dem DFB da jetzt was ganz Neues eingefallen ist. Nein, es ist einfach überfällig und der DFB ist auch nicht selbst drauf gekommen. Mehr dazu hier, wer sich dafür interessiert.
Das Zitat von M. Scholl ist natürlich nicht so gemeint, dass man nur noch dribbeln und nicht auch mal den Kopf hoch nehmen soll. Das ganze neue Konzept im Kinderfußball baut auf dem Thema Spielintelligenz auf und da wird der Blick eines Kindes zum Mitspieler quasi automatisch gefördert. Das schließt das Passspiel mit ein. Es ging bei dem Zitat von Scholl darum, dass in Deutschland die Taktik in der Ausbildung viel zu früh dominiert, was dazu führt, dass z.B. das durchgestylte taktisch geprägte Passspiel eine viel zu große Rolle einnimmt und weniger 1 gegen 1 gesucht wird. Eben weil man mit gnadenlosem Passspiel alles tot machen kann im Jugendfußball. Da sind wir dann wieder beim Thema kurzfristige Ergebnisorientierung und was das mit den Kindern langfristig macht. Bin ich vorhin mehrfach drauf eingegangen.
Wie oft habe ich leider schon gehört, dass Trainer von außen rein rufen "nicht so viel fummeln!". Genau das ist das Problem, dass die Deutschen Mannschaftsgeist viel zu früh vor die Kreativität stellen. Alles davon ist wichtig, aber in Deutschland scheint es so, dass die Gewinnermentalität auf ein besonders hohes Level gehoben wird. Dabei gibt es nun wirklich keine wissenschaftliche Evidenz, dass das in der Jugendausbildung ein entscheidender Faktor ist. Abschließend ein Zitat von Christian Streich dazu:
"Ein junger Mensch soll vorwärts gehen, nicht rückwärts. Wenn du Jugendtrainer bist... du darfst einen 16-Jährigen in seiner Inspiration, in seinem Drang nach vorn, nicht bremsen. Das geht nicht. Du musst ihm Sachen erklären, aber du musst ihn fördern. Er muss die Welt entdecken, er muss raus in die Welt. Wenn du das anders machst, bist du ein schlechter Pädagoge. Du bist ein Verhinderer."
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Ja Svenne, Im Training haben wir zum Teil als Feld, den Strafraum Kleinfeld oä gewählt und 4x4 zb gespielt und das vor fast 20 Jahren.
Zwecks NLZ und kleiner Verein, Breitensport, glaub ich, da schreiben wir bissl aneinander vorbei.
Fakt ist das der kleine Verein gar nicht so intensiv trainieren kann, weil entweder Kinder fehlen oder wenn Kinder da sind, Trainer rar sind. Meistens sind es Eltern die Zeit haben und den Kids die Fehler, die sie machen, was Ballführung, Stoßarten usw nicht erklären oder gar zeigen können, wie es richtig gemacht wird. Gerade im jungen Alter, ab E würde ich sagen, ist es wichtig, finde ich, daß die Lütten lernen, was zb Innenseite oä ist.
In diesem Bereich geht es dann mehr (hört sich blöd an) um die "Beschäftigung" der Kinder, heißt aber nicht, das das eine Arbeit ist, die einfacher ist, sondern eher noch schwerer, als bei Vereinen mit vielen Nachwuchsmannschaften inkl ausgebildete Trainer oder eben das NLZ. Klar ist auch, das wenn dort ein Talent mit bei ist, das dieses schon sehr früh zu einem Verein, in der Nähe, wechselt, wo die Voraussetzungen besser sind, um entdeckt zu werden und das meinte ich mit Breitensport.
Es gibt zb in meiner alten Heimat einige Vereine, die haben nur ein zwei Mannschaften im Verein zb eine F und eine D und das macht vieles noch schwerer. Dazu kommen dann auch noch die Platzverhältnisse mancher Sportanlagen auf dem Lande- bissl Regen Trainingsausfall- Winter keine Halle usw, macht vieles nicht leichter.
Alles was du schreibst, hat Hand und Fuß, ist richtig und wäre schön, wenn es überall umgesetzt werden könnte. Leider ist es, aus den oben genannten Gründen einfach nicht möglich.
Das genannte von mir hat zwar nichts mit den Spielformen zu tun, doch auch das muss versucht werden, es zu ändern, um noch mehr talentierte Spieler auszubilden und zu entwickeln.
In Berlin könnt ihr nur müde drüber lächeln, denn diese Probleme habt ihr nicht, oder?
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Auch in Berlin gibt es Probleme im Ehrenamt. Das will sich kaum jemand ans Bein binden, Trainer sind rar. Gerade in den jungen Altersstufen, denn viele Trainerkarrieren sehen so aus, dass sie immer höher hinaus wollen und den Kleinfeldbereich eher als Sprungbrett sehen.
Deshalb ist die Einführung der modernen Spielformen so wichtig. Eigentlich kann ein Team in der G bis E jede Mutter oder Vater mit begleiten. Da ist vor allem Pädagogik gefragt. Der Aufbau ist so einfach, da braucht es nicht viel Fußball Know-How. Am Ende ist es wichtig, dass du ihnen quasi einen Bolzplatz aufbaust und sie einfach viel ins Zocken kommen.
Übrigens würde das genau viele Probleme in der Peripherie, auf dem Land, lösen. Denn die Meldehürde ist viel tiefer und du brauchst pro Team nicht mehr so viele Spieler und auch nicht zwingend ausgebildete Trainer. Eigentlich sollte dein Heimatverein glücklich über diese neuen Möglichkeiten sein und die Chance nutzen.
Ich versuche mal den Bogen zu uns, zum 1. FC Union zu schlagen. Fazit ist, wir bewegen uns in Deutschland im Kleinfeldbereich bis zur E-Jugend in einer extremem fast revolutionären Veränderungsphase, die uns ab in 10 Jahren besser ausgebildete Spieler hervor bringen sollte. Im D-Jugendbereich ist leider noch nicht viel passiert, da sind andere Länder wie Österreich weiter. Sie arbeiten mit Mindesteinsatzzeiten, dass alle Spieler auch eingesetzt werden und haben den Übergang zum Großfeld verändert. Wir nicht. Das ist noch ein Bruch, man kann nicht die Spielformen bis E-Jugend einführen und danach alles so belassen.
Zwischen U13 und U16 verlieren wir in Deutschland immer noch extrem viele Spieler (Drop-out). Viele Gründe hatte ich angesprochen wie der "relative age effect" oder die Ligenstruktur mit Auf- und Abstieg. Hannes Wolf bewirbt gerade die Trainingsphilosophie Deutschland, wo es vor allem darum geht, Werbung für mehr kleine Spiele auf kleinen Feldern bis hin zum Erwachsenenbereich zu machen anstatt ein 8 gegen 8 oder 11 gegen 11 zu trainieren. Das ist ein erster Schritt, aber noch nichts Weltbewegendes, was andere Länder nicht auch schon machen. Die Ligenstruktur im Leistungsfußball in U17 und U19 ist sinnvoll restrukturiert aus meiner Sicht, das ist gut.
Wenn es den Profivereinen jetzt sukzessive gelingt den Übergangsbereich (U21/U23 Teams) zu optimieren und dafür zu sorgen, dass endlich wieder mehr deutsche Nachwuchsspieler Einsatzzeiten in den Profiligen erhalten wäre ein wichtiger Schritt getan. Die Quote der eingesetzten U21 Spieler wird kontinuierlich geringer. 21% waren es 2010, 6% nur noch in 2020. Seitdem traut der DFB sich anscheinend gar nicht mehr Zahlen dazu veröffentlichen. Die Bundesligavereine setzen bereits innerhalb der NLZs mehr auf Scouting, als auf Ausbildung. Aus der U19 des BVB kommt keiner mehr aus Dortmund und Umgebung.
Union ist da mittendrin. Mit toller Infrastruktur fehlt nun die Strategie, die uns zu etwas Besonderem macht. Selbst wir fangen an, Spieler spät in das NLZ zu kaufen. Der völlig falsche Weg. Viele innovative Themen bearbeiten wir gar nicht. Dies wäre durchaus möglich, denn es gibt viele Themen wie Bio-Banding oder das Setzen auf Spätentwickler, die wir in keiner Weise bearbeiten. Für den Übergangsbereich fehlt uns komplett die Idee. Kemlein, eher ein Frühentwickler, ist jetzt der Erste, den wir in den letzten zehn Jahren durch bekommen haben. Das ist wirklich ein Erfolg und freut mich für das ganze NLZ. Aber man sollte nun bitte nicht den Fehler machen, sich darauf auszuruhen und nicht trotzdem ALLES in Frage zu stellen. Union gilt unter Insidern nicht mehr als modern. Das war mal anders.
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Die neuen Spielformen im Kinderbereich sind eine Folge, dass die jahrenlangen Trainings- und Spielanforderungen des DFB an die Vereine, nicht überall umgesetzt wurden. Das Gejammer unsere Kids können taktisch alles aber nicht dribbeln, ist hausgemacht. Mein Junge hat bis einschließlich C (u15) in einem Berliner Verein (nicht NLZ) gespielt, die immer in der höchsten Klasse gespielt hat. Dort hat der Trainer, insbesondere bis zu D auf dem Kleinfeld, immer die individuellen Fähigkeiten gefördert. Auch wenn der eine oder andere zuviel gedribbelt hat. Er hat mir immer Gespräch erklärt, dass das die Trainingsanforderungen des DFB sind. Bei Spielen z.B. gegen Union (Kleinfeld bis D) haben unsere Jungs immer eine Packung bekommen obwohl sie spielerisch gleichwertig waren, weil dort kaum einer dribbelte und der Ball ständig gepasst wurde und jeder seine Position hatte. Wohlgemerkt: auf dem Kleinfeld!! Viele Trainer haben dort immer auf Ergebnis gespielt. Mittlerweile spielen aus dem damaligen Team der D/E 6 Spieler in diversen NLZ.
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Union ist da mittendrin. Mit toller Infrastruktur fehlt nun die Strategie, die uns zu etwas Besonderem macht.
Die 2 allerwichtigsten Ereignisse seit 1990 für den NLZ Standort sind erst kürzlich geschehen: Der Unioner Aufstieg in die 1. Liga und der Abstieg von Hertha.
Damit hat sich das Image von Union als Profi-Fußball-Verein erheblich verbessert. Die Signalwirkung für junge Talente und deren Eltern dürfte mindestens in ganz Berlin-Brandenburg dafür sorgen, dass man die Eisernen grundsätzlich für eine gute Adresse mit Perspektiven hält.
Jetzt geht es darum auch substanziell sprich wissenschaftsbasiert die Talente zu fördern. Union bräuchte bsw. ein paar Kooperationen mit den Unis und Hochschulen der Stadt um auf Top-Niveau zu kommen.
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Union ist da mittendrin. Mit toller Infrastruktur fehlt nun die Strategie, die uns zu etwas Besonderem macht.
Die 2 allerwichtigsten Ereignisse seit 1990 für den NLZ Standort sind erst kürzlich geschehen: Der Unioner Aufstieg in die 1. Liga und der Abstieg von Hertha.
Damit hat sich das Image von Union als Profi-Fußball-Verein erheblich verbessert. Die Signalwirkung für junge Talente und deren Eltern dürfte mindestens in ganz Berlin-Brandenburg dafür sorgen, dass man die Eisernen grundsätzlich für eine gute Adresse mit Perspektiven hält.
Jetzt geht es darum auch substanziell sprich wissenschaftsbasiert die Talente zu fördern. Union bräuchte bsw. ein paar Kooperationen mit den Unis und Hochschulen der Stadt um auf Top-Niveau zu kommen.
Jetzt erkläre bitte mal warum der Abstieg von Hertha das Image vom Union-NLZ verbessert haben soll?!
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