Generationen

  • Ich glaube, es gibt Redebedarf.
    Einen Teil meiner Meinung habe ich ja schon im PV-fred geschrieben.
    Was aber unausweichlich ist; auch unsere Jungschen werden älter, gründen Familie, müssen auf das Kind aufpassen (das sie lieben) weil ihre Frau arbeitet oder krank ist.
    Gründen eine Firma und arbeiten am Wochenende weil der Auftrag fertig werden muss, denn er soll bezahlt werden und ist die Geldquelle. Nicht mehr Mutti und Vati.
    Sie stehen also auf eigenen Füßen mit einem anderen Bewußtsein als zu der Zeit, als Ultra bei UNION und in der Welt anfing. Die Generation nach ihnen wird von ihnen ausgebildet und wird ihren eigenen Weg gehen. Und unsere Ultras von heute wundern sich.
    Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
    Vielleicht helfen diese Zeilen ja ein wenig, die Kutten von heute zu verstehen.

  • Sorry, Mario, ich habe gerade auch Fragen an Kutten. Wohlgemerkt auch! Dein Ansatz, das Hauptaugenmerk auf unsere U30 Szene zu lenken, ist einfach falsch und nicht zielführend. Ziel muß es nun sein, zu klären, wofür Union (noch) steht, und dann gibts unausweichlich die Gretchenfrage, ob das noch (m)ein Weg ist. Für Unioner aller Generationen.

  • Das Thema wird wohl wirklich Zeit. Einige Meinungen gerade zum Thema PV gehen hier extrem auseinander. Zu meinen Teil muss ich sagen das ich beide "Generationen" verstehe, liegt aber wahrscheinlich daran das ich zwischen "Jungspund" und "Alt-Unioner" einzuordnen bin mit meinen 35 lenzen und "Betriebszugehörigkeit" seit 1993.


    Damals Anfang der Neunziger war mir das nicht so mit den Jungspund (Meinungsbildung zum Thema Union) klar geworden, da zu dieser Zeit in meinen Alter eher die politisch extremen in unseren Reihen waren (kam mir jedenfalls so vor).

  • Sorry, Mario, ich habe gerade auch Fragen an Kutten. Wohlgemerkt auch! Dein Ansatz, das Hauptaugenmerk auf unsere U30 Szene zu lenken, ist einfach falsch und nicht zielführend. Ziel muß es nun sein, zu klären, wofür Union (noch) steht, und dann gibts unausweichlich die Gretchenfrage, ob das noch (m)ein Weg ist. Für Unioner aller Generationen.


    Mein Ansatz ist eben MEIN Ansatz.
    Verbunden mit der eigentlichen Frage, welche Generation welcher den Stempel aufdrückt.
    Oder ob der Stempel von wo ganz anders gedrückt wird, wo ich bei einigen Deiner Befürchtungen ganz bei Dir bin.
    Dann wäre es aber erst recht klug, zu reden und gemeinsam das Kissen wegzuziehen, auf das der Stempel ins Leere donnert...
    Blöderweise habe ich da bei den bestehenden "Gremien" einige Bauchschmerzen, wie MIR das letzte Fantreffen bestätigte.

  • Schwieriges Thema, aber das was passieren muss ist richtig. Denn einige mir bekannte(darunter wieder einige langjährige) stellen sich bereits die Gretchenfrage. Und das kann echt nicht der Weg sein, die alten zurücklassen, die auch und vorallem da waren als es dem Verein richtig Kacke ging und mit den Neuen weitergehen. Das Problem hierbei ist, wie so oft bei Union. Es gibt einen Haufen Schlagwörter. Tradition, Werte, Uniongeist, um mal ein paar zu nennen. Doch jeder definiert diese für sich anders. Und diese Definition ändert sich auch im Allgemeinen über die Jahre hinweg. Kann schnell dahin gehen, dass sich einige angepisst fühlen oder denken ihnen wird das Unioner sein abgesprochen (siehe andere Threads). Deshalb schwierig, aber die schwierigen Themen sind meist die Wichtigsten.


    Wie mit den Zeilen oben angedeutet, muss bei dem Thema jeder persönliche Befindlichkeiten erstmal hinten anstellen (also nicht direkt angepisst sein, wenn gegenteilige Meinungen kommen und sich wiederholen). Es geht darum einen Konsens zu finden und den Weg gestärkt weiter gemeinsam zu bestreiten.

  • Reklame:
  • Da kommt wahrscheinlich beides und noch mehr zusammen. Die "Alten" haben schon immer über die "Jungen" geschimpft und sie nicht richtig verstanden und umgekehrt.
    Und dann sind da Entwicklungen in der letzten Zeit zu beobachten, die auch noch sehr unsensibel präsentiert/kommuniziert wurden.
    Beispiel ist eben auch das PV, in der MV angedeutet als Möglichkeit und dann war es feststehende Sache.
    Klar muss man Geld verdienen mit dem Stadion, aber bei der Art und Weise wie einem das beigebracht wird, bleibt mir fast das Herz stehen.
    Immer mehr Zuschauer und mehr Sponsoren (der Ritter auf dem weißen Pferd) sollen es jetzt sein, vor 2 Jahren hieß es noch "Wir haben unsere Nische gefunden- Fußball pur". Jetzt wird über Stadionerweiterung gesprochen. Wieviel sollen denn am Ende rein passen?
    Ich habe in der vergangenen Saison trotz DK schon auf zwei "Knallerspiele" (u.a. Pauli) verzichtet, weil ich die Leute die dann im Stadion sind, einfach nicht ertrage.
    Ist das noch Union, wenn dann 35.000 bis 70.000 Zuschauer im Stadion sind? Das ist keine Nische mehr, da ist nur noch sehr wenig anders als bei anderen Fußballvereinen.

  • Wenn man einen Konsens erzielen will, muss man m.E. erstmal die Themenbereiche auflisten, zu denen es eine gewissen Bandbreite an verschiedenen Meinungen sieht. Da wären aus meiner Sicht folgende Fragestellungen:


    Wie viel Erfolg wollen wir und zu welchen Preis?


    Welches Wachstum der Fanszene ist erstrebenswert und für die Fankultur gesund?


    Wann ist eine Veranstaltung noch eine (für den Großteil der Unioner tragbare) Veranstaltung und wo beginnt das (böse) Event?


    Wie positionieren wir uns zu den verschiedenen Verbänden sowie zu den Veranstaltungen dieser?


    ...


    Es stellt sich am Ende auch die Frage, ob es das Ziel sein soll, einen Konsens zu erreichen oder ob es nicht gerade die Bandbreite an Meinungen ist, die Union ausmacht und man somit vielleicht eher einen gewissen Rahmen mit klaren Grenzen abstecken soll, der möglichst von allen Beteiligten akzeptiert werden sollte.


    IronTom

  • Dann Versuche ich mich auch gleich mal an einer Antwort:


    Wie viel Erfolg wollen wir und zu welchen Preis?


    -> Ich würd schön gern irgendwann mal in die erste BL, brauche das aber weder unbedingt noch dauerhaft. Die zweite BL fühlt sich für mich wie die "sportliche Heimat" Unions an, wobei schon das Halten dieser kein Selbstläufer ist. Mal eine erfolgreiche Saison im DFB-Pokal wäre toll. Was ich nicht haben kann ist dieser vermeintliche Streit zwischen Erfolg/Kommerz und Tradition/Werte, den wir gerade erleben und insbesondere dessen Art und Weise. Mir ist das viel zu wenig ergebnisorientiert (daher auch hier mal ein Versuch, das zu strukturieren). Keine übermäßige Werbung, keine Marktschreier bei den Spielen von Union. Eben so wie jetzt. Zwischen den Spielen geht auch im SadAF mal ein Tick mehr Kommerz. Ich muss ja da nicht hin.


    Welches Wachstum der Fanszene ist erstrebenswert und für die Fankultur gesund?


    -> Sollte m.E. nicht zu schnell gehen, wobei mich vor allem die Enge nervt. Die meisten Leute, die zu Union (dazu)kommen sind okay. Die alten müssen den neuen halt vieles erklären und das braucht Zeit. Ich bin auch für einen dezenten Ausbau (Ecken zu, wenn's geht und 25-27000 Plätze, die neuen können gern Sitzplätze sein, da es für die "Alten" auch günstige Sitzplätze geben sollte).


    Wann ist eine Veranstaltung noch eine (für den Großteil der Unioner tragbare) Veranstaltung und wo beginnt das (böse) Event?


    -> Werbepartner nicht im Vorder-, sondern im Hintergrund. Kreativität statt Allerweltsevents. Muss irgendwie zu Union passen (einen Großteil der Unioner ansprechen), kann aber auch neue anlocken. (Für mich persönlich beim WM-Wohnzimmer alles erfüllt.)


    Wie positionieren wir uns zu den verschiedenen Verbänden sowie zu den Veranstaltungen dieser?


    -> Kritisch, aber in dem Wissen, dass wir allein nicht die Welt verändern werden und auch kein kleines gallisches Dorf sind (dafür fehlt den meisten von uns - von André mal abgesehen - der Zaubertrank). Klar kann man immer konsequent seine Überzeugung vertreten, aber was nutzt es, wenn die Welt drumherum ganz anders ist und sich gar nicht für unsere Vorstellungen interessiert. Also auch Partner für unsere Belange suchen und die Verbände/Öffentlichkeit überzeugen statt sie zu verprellen. Das ist der schwierigere Weg (überzeugen, Kompromisse finden...), aber der einzige, der etwas Erfolg verspricht. Bzgl. WM-Wohnzimmer finde ich es falsch, die WM an sich mit der FIFA gleichzusetzen. Ich darf die FIFA ablehnen und mich trotzdem von ganzem Herzen für die WM begeistern. Man kann auch große Energiekonzerne scheiße finden und trotzdem lebt man nicht im Dunkeln. Ich denke, man kann diese Veranstaltung dazu nutzen, um unsere Meinung zur FIFA, zur Situation in Brasilien etc. zum Ausdruck zu bringen und dabei sehr viel Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit haben. Viel besser als ohne die Veranstaltung. Wenn mich jemand fragt, erst verpönt Ihr Blatter, dann zeigt ihr die WM - wie geht das zusammen, kann man demjenigen unsere Position klarmachen. Das geht im Kleinen wie im Großen. Man kann natürlich auch angepisst und verbohrt antworten: Gar nicht! (Chance vertan).


    ironTom

  • Reklame:
  • Was wollen wir?


    -> Solidarität, Meinungsvielfalt, Respekt, Misprache, Eigengewächse, Fußball pur, Gewaltfreiheit, Achtung des Eigentums anderer, Kreativität, Super Stimmung, Bedingunsloser Support, Kämpferherzen auf dem Platz, Mutiger Offensivfußball und sportlicher Erfolg soweit mit vorgenanntem vereinbar


    Was wollen wir nicht?


    -> Söldnertum, Werbung als Selbstzweck, Alleinherrschaft, Fremdbestimmung, Bereicherung Einzelner

  • @IronTom
    In vielem geh ich da bei Dir mit,
    aber gerade was das WM-PV und Weihnachtsingen angeht,
    da geht mir so einiges gegen den Strich. Vor allen Dingen, was die
    berühmte Außendarstellung angeht.
    Zum jetzigen PV hätte ich mir gewünscht, erstmal alle Unioner darauf einzuschwören
    und dann vielleicht nen Aufruf zu starten unter dem Motto: Der 1. FC Union lädt ein,
    mit seinen Fans die WM-Spiele zu schauen. Wer Interesse hat, bla bla bla...
    Und, ist zwar Off-Topic, ich finde, das Weihnachtssingen ist nur für uns und für keinen weiteren in unserem Wohnzimmer...

    Dies sind die Tage, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht....

  • @Hagen_von_Tronje


    Beim PV fehlte einfach Mitsprache und Beteiligung. Auf der anderen Seite kann auch eine Überraschung mal was schönes sein. Auch hier werden unsere Steuermänner wohl wieder etwas gelernt haben. Manchmal sieht man in seinem gutem Willen und Elan auch die Tragweite vorher nicht so, wie es sein sollte.


    Beim Weihnachtssingen ist für mich der Zug leider abgefahren. Einmal hätte ich gewollt UND gekonnt, aber da rutschte unser Auto in den Straßengraben. Mittlerweile würde ich nicht mehr hingehen (ist mir zu sehr Mainstream geworden und hat wahrscheinlich den ursprünglichen Charakter verloren). Aber wem's gefällt... Es kommen ja glücklicherweise immer wieder neue Ideen.

  • Glaube das ist weniger ein Generationenkonflikt. Die Vielfalt der Ansichten ist vermutlich in allen Altersklassen mehr oder weniger ähnlich verteilt. Der Unterschied ist die Mitteilungsform eben jener Meinung. Während ich eher auch radikale Wege in Erwägung ziehe, wird mein Alter dit janze eher erwachsener, reifer, vllt och eingefahrener sehen. Kannste vielleicht nich pauschal sagen aber tendenziell, würd ich sagen, orientiert sich die Bereitschaft zur Radikalität daran. Zur WM und auch zum PV haben wir sehr ähnliche Meinungen, während er vermutlich nicht mehr Couchen inne Wuhle werfen würde sondern eher resignieren würde, habe ich kein Problem mit, auch mal mit solchen Aktionen auf sich aufmerksam zu machen... Andre hat schon recht: was macht das Union-sein aus, wo befinden wir uns in Relation zu Jenem, ob und wie können wir diese Werte bewahren.


    Gruß,
    ein Mitstreiter der jüngeren Anhängerschaft.

  • Ihr macht mich übrigens fertig mit Eurer Diskutiererei. Ich muss doch schlafen und nun lese ich hier seit vier Stunden Eure PVadAF-Geschichten... ;)


    gute Nacht!


    Ich sagte irgendwo bereits " Grosses Sommerloch". Und MM wollte och mal was dazu beitragen :)

  • Reklame:
  • ich glaube, ältere richten sich viel zu sehr danach, was die jüngeren denken. von mir aus können die jungen tun und lassen was sie wollen (solange das meinen interessen nicht entgegensteht); aber ich richte mich meinerseits eben auch nicht nach denen. ob andere/junge/ultras z.b. zum auswärtsspiel nach Leipzig fahren ist für meine eigene entscheidung diesbezüglich völlig irrelevant. ein stückweit fühlen die sich wahrscheinlich auch gebauchpinselt, wenn ältere ständig fragen, was sie von diesem oder jenem halten. die älteren sollten doch die weiseren, erfahreneren sein und nicht bei den jüngeren um rat fragen (müssen).


    EISERN


    PS: unabhängig davon halte ich es für sinnvoll, in kontakt bzw. dialog zu stehen.

    Nach 20 Jahren sage ich dem Unionforum "Lebewohl". Ein Ort, wo sich manisch auskotzende Hater alle anderen Diskussionen überlagern, die sich auch nicht zu schade sind, mit Stasi-Methoden gegen Leute vorzugehen, die eine andere Meinung haben, ist nicht (mehr) mein Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von ruepel ()

  • Ich sagte irgendwo bereits " Grosses Sommerloch". Und MM wollte och mal was dazu beitragen :)


    ich denke nicht, dass dies nur ein sommerlochthema ist. dazu ist es doch zu wichtig und schon ziemlich von der aktuellen entwicklung geprägt. und jede, am anfang noch so kleine und unscheinbare, entwicklung des vereins und seiner fans sollte schon mal ein thema sein.

    Ich würde gerne die Welt ändern, aber Gott gibt mir nicht den Quelltext.

  • Wie der @Fan schon sagt, es gibt nicht DEN Schnitt zwischen den Generationen, sondern wenn, dann innerhalb jeder Altersgruppe und Struktur.
    Jeder und Jede, die irgendwann mal das erste Mal zu Union gingen, haben ihre eigenen Geschichten mit all ihren Erlebnissen im und ausserhalb des Stadions. Leute, die wie ich damals die großen Derbys '76 als Piepel erlebt haben, sind nicht deshalb richtigere Unioner als solche, die weit kürzer hier sind. Ich kenne Leute von damals, die echt nicht alle Latten am Zaun haben, die mir peinlich sind, die ich am liebsten gegen ein paar Frischlinge eintauschen würde. Mach ich aber nicht. Genau so sehe ich Jungsche bei Union, die mir mit ihrem tumben Auftreten ordentlich auf den Zeiger gehn. Auch das halte ich aus.


    Meine Frage an mich selbst ist: wie weit würde ich gehen, MEINE Ideale zu verbeulen, um Neu-Begriffe im Union-Sprech wie z.Bsp.: "das Produkt Union", oder "die Marke Union" zu ertragen? Ist mein Verständnis von MEINEM Union innerhalb dieser Neu-Begriffe oder nicht?
    Meine Antwort ist NEiN.
    Aber warum?
    Weil diese Begriffe nicht aus meiner Fansehle kommen, nichts mit MEINEM Gefühl zu Union zu tun haben und in meinem Kopf keinen Platz finden.
    Diese Begriffe entstammen Markt- und Marketing- und Produktanalysen, die jedes Jahr die Werbekraft der Vereine festtackern. Die sind enorm wichtig, willst du deine Brust "nicht an jeden" verkaufen. Und genau dort liegt ja der Schmerz des Spagats.


    Unsere Vereinsführung hat sich über Jahre den Allerwertesten aufgerissen, um nun dort zu stehen, wo Union heute ist. Davor kann niemand wirklich die Augen verschliessen. Aber, und da kommen wir zu des Pudels Kern, kollidiert MEINE Wertewelt mit so dahingesagten "Produkten" und "Marken". Für mich ist Union kein Produkt und keine Marke. Da muss aus meiner Sicht Dirk genauer werden und unterscheiden, mit wem er gerade am Tisch sitzt, und welche Begriffe er ins Land hinausträgt, wenn er darüber redet, dass wir "das Produkt Union anbieten". Arggghh.


    Wenn ich das Gefühl habe, die Bodenhaftung unseres Vereins ist nicht nur Marketing, ist mir wohler. Aber ich muss auch ganz klar sagen, ich bin froh, das wir diese Leute in der Vereinsführung haben, die sich diesen Fragen stellen werden und diesen Weg weiter gehen, um eine Union-Identität zu schaffen, in der nicht nur meine Werte ihren Platz haben.


    Immer weiter ...

  • Sorry, Mario, ich habe gerade auch Fragen an Kutten. Wohlgemerkt auch! Dein Ansatz, das Hauptaugenmerk auf unsere U30 Szene zu lenken, ist einfach falsch und nicht zielführend. Ziel muß es nun sein, zu klären, wofür Union (noch) steht, und dann gibts unausweichlich die Gretchenfrage, ob das noch (m)ein Weg ist. Für Unioner aller Generationen.


    Gleich als erste Antwort einen nicht uninteressanten Gedankenansatz als "falsch" zu bezeichnen, ohne dies zu begründen, ist schon mal ein Brett. Respekt, André, das zeugt von Chuzpe und überrascht mich zumindest bei dir nicht. Sicherlich müssen wir uns fragen, wofür Union steht und da wir nicht nur in einem Generationenumbruch, sondern auch an einer Entwicklungsstation stehen, die uns allen so vorher offensichtlich nicht bekannt war, ergo wir neue Erfahrungen, Erfolge und damit verbunden auch Chancen aber auch Probleme haben, erscheint es durchaus notwendig einmal zu fragen, was Union für jede(n) Einzelne(n) hier bedeutet. Ein absolutes Bild der Union-Werte scheint es nicht mehr zu geben. Vielmehr ist es ein großer Cocktail aus individuellen und subjektiven Wahrnehmungen. Und das hier mal zumindest für eine der Generationen zu hinterfragen ist doch ein guter Ansatz, es darf dort nur nicht aufhören. Alle Generationen wollen mit ihren Bedürfnissen und Interessen verstanden werden, dann finden wir auch die gemeinsamen Nenner, auf die wir uns bei unseren Grundwerten unseres heiß geliebten ersten Fußballclubs Union Berlin einigen können. Aber "erste Beitrag, gleich scheiße", darf höchstens der User hier mit dem fast gleich lautenden Dragoslav Stepanovic-Zitat in der Signatur anmerken und bitte auch nur unter Verwendung hinreichend vieler Smileys.


    Im PVdAF-Thread kam irgendwo ein Beitrag, wo sich ein User gefragt hat, warum sich eigentlich 20jährige anmaßen, sich Hüter einer Vereinskultur bzw. -tradition aufzuspielen, obwohl sie diese zum Großteil doch selbst gar nicht miterlebt haben. Und genau hier kommt die Generationenfrage ins Spiel. Sind denn die harten Jungs aus den 70ern denn immer noch genauso drauf heute? Ändert sich mit unseren Wahrnehmungen und Einstellungen zu verschiedenen Lebensfragen nicht auch unser Bild dessen, was wir unter Fußball- und Fankultur verstehen? Also zumindest auf der persönlichen Ebene des Stadionbesuches? Massiv geprägt wird der Verein doch dadurch, was die jüngeren Menschen in ihrem jugendlichen Esprit auf die Beine stellen und damit das, was dabei rauskommt auch im Interesse der älteren Generationen ist, muss diese den Jungschen eben jene Werte vermitteln, um sie weiterzutragen. Wenn sich die eigenen Vorstellungen dann aber ändern, sollte das Bewahren jener Werte der Jugend aber nicht mehr direkt zum Vorwurf gemacht werden.


    Ist alles ein bisschen grob und unkonkret, aber ich lass mich eben auch gerne noch inspirieren und deshalb finde ich den Thread gut. Denn ich bin nicht nur U30, ich bin auch erst seit knapp 9 Jahren Unioner, und muss daher ständig mein Bild über den Verein, und damit meine ich vor allem die Fans, erweitern. Deshalb finde ich das hier hoch spannend und bin nicht einverstanden, wenn du, André, dem MalerMario hier so über den Mund bzw. die Tastatur fährst.

  • Meine Frage an mich selbst ist: wie weit würde ich gehen, MEINE Ideale zu verbeulen, um Neu-Begriffe im Union-Sprech wie z.Bsp.: "das Produkt Union", oder "die Marke Union" zu ertragen? Ist mein Verständnis von MEINEM Union innerhalb dieser Neu-Begriffe oder nicht?
    Meine Antwort ist NEiN.
    Aber warum?
    Weil diese Begriffe nicht aus meiner Fansehle kommen, nichts mit MEINEM Gefühl zu Union zu tun haben und in meinem Kopf keinen Platz finden.
    Diese Begriffe entstammen Markt- und Marketing- und Produktanalysen, die jedes Jahr die Werbekraft der Vereine festtackern. Die sind enorm wichtig, willst du deine Brust "nicht an jeden" verkaufen. Und genau dort liegt ja der Schmerz des Spagats.


    Unsere Vereinsführung hat sich über Jahre den Allerwertesten aufgerissen, um nun dort zu stehen, wo Union heute ist. Davor kann niemand wirklich die Augen verschliessen. Aber, und da kommen wir zu des Pudels Kern, kollidiert MEINE Wertewelt mit so dahingesagten "Produkten" und "Marken". Für mich ist Union kein Produkt und keine Marke. Da muss aus meiner Sicht Dirk genauer werden und unterscheiden, mit wem er gerade am Tisch sitzt, und welche Begriffe er ins Land hinausträgt, wenn er darüber redet, dass wir "das Produkt Union anbieten". Arggghh.


    :beer

  • Reklame: