Werte "meines" Vereins

  • Sicher. Man muss die Funktionismen aber nicht mitmachen oder bedienen.

    Muss man nicht. Stimmt. Aber welche Möglichkeiten gab es denn jetzt? 1. Überhaupt nicht zu reagieren. Dann allerdings hätten genau diese Funktionismen ihre volle Wirkungskraft entwickelt. 2. Ein kurz und bündig formuliertes Statement des Bedauerns, mit dem Hinweis, dass man nicht zu jedem anonymen rassistischen Hetzbeitrag auf Twitter, welcher mit U.N.V.E.U. gezeichnet ist, Stellung beziehen könne. Oder 3. halt etwas in der Form, wie nun erfolgt.

    Warum es Dirk/dem Verein ein Anliegen war, es in der nun gewählten Art und Weise zu formulieren und über diesen Tweet ja letztendlich noch ein Stück hinausgehend, auf bestehende Problematiken (welcher Größenordnung auch immer), und die Haltung des Vereins zu diesen, hinzuweisen, dass müsstest Du dann schon ihn selbst bzw. unsere Presseabteilung fragen. Wie Du ja schon sagtest, Du hast da bisher keine Probleme gesehen. Ich z.B. schon. Und ganz nach Erleben, ist einem dann vielleicht ja die Stellungnahme ja auch verständlicher oder unverständlicher. Mir ist sie verständlich.

  • Da sprichst Du einen ganz wesentlichen Punkt an, der in dieser Gesellschaft aus meiner Sicht eine erschreckende Entwicklung nimmt.


    Bevor ich mit diesem Beitrag in eine falsche Schublade gesteckt werde, vorab der vorsorgliche Disclaimer: Der Verein hat sehr gut und angemessen reagiert. Mich stört aber, dass es in solchen Fällen einen "Reaktionszwang" gibt.


    Der Verlauf ist doch ungefähr so: Irgendjemand (m / w / d....) haut irgendeinen Tweet raus mit Bezug zum Verein und einem inakzeptablen Fehlverhalten (kann jeder für sich selbst definieren, wo das beginnt). Dann hat der Verein doch faktisch gefühlte 2 Minuten und 37 Sekunden Zeit, sich davon mindestens genauso öffentlichkeitswirksam zu distanzieren. Tut er es nicht, ist die "Sanktion" für dieses Versäumnis die Unterstellung, dass man den Inhalt akzeptiere / sich damit identifiziere. Geht's noch? Warum erwartet diese Gesellschaft, dass man öffentlichkeitswirksam über jedes Stöckchen springt, was in den sozialen Medien hingehalten wird? Muss der Verein auch reagieren, wenn jemand mit Union-Avatar dazu aufruft, eine bestimmte politische Partei zu wählen (hier differenzieren wir bestimmt, richtig? Bei den Grünen wär's sicher ok, geht's Richtung Blauton muss man sich schnell distanzieren). Was ist, wenn einer, der sonst häufiger was zu Union schreibt, in einem Tweet sagt, dass er die Trump'sche Mauer zu Mexiko gut findet - muss der Verein dann dazu Stellung nehmen, dass er das nicht begrüßt?


    Versteht mich nicht falsch: Bei solchen Tweets schulterzuckend zuschauen und laufen lassen, ohne demjenigen zu verstehen zu geben, wie weit er neben der Spur läuft, ist definitiv die falsche Herangehensweise. Wenn hier der konkrete Veranlasser unserer Diskussion Vereinsmitglied sein sollte, gehört er ausgeschlossen; hat er eine Dauerkarte, gehört sie ihm entzogen. Aber der wichtigste Bereich ist offenbar die Reaktion auf Twitter. Wir haben es hier (wie auch in Chemnitz gerade) mit einer Virtualisierung des Problems zu tun. Motto: "Ich habe was gegen Antisemitismus getan, denn ich habe im Forum geschrieben, dass ich das verurteile und zwei Mann, die man anders verstehen konnte, auch deutlich gesagt, dass sie doof sind!" Doch davon, dass wir hier mit 100 Mann sagen, wie ekelerregend der Tweet war, wird kein Antisemit zum normalen Menschen. Und dennoch müssen viele reagieren, um sich nicht nachsagen zu lassen, dass sie derartiges Verhalten akzeptieren.


    Ich sehe die Aufgabe des Vereins und von uns als Fanszene eher deutlich im vorgelagerten Bereich. Wir müssen uns vielmehr überlegen, wie man solche Tendenzen im Keim erstickt; wie wir jungen Leuten vermitteln dass es nicht "cool" ist, im Internet so rumzuprollen; wie wir dafür sensibilisieren, dass solche Postings, selbst wenn sie einfach nur der Provokation dienten, Gefühle verletzen. Ggf. sollte man mal konstruktiv Ideen bündeln, ob man im Bereich der Jugendarbeit / sozialen Arbeit gerade auch für den Verein weitere Handlungsmöglichkeiten sieht, mit denen man auch auf junge Fans Einfluss nehmen kann, die Gefahr laufen, für menschenverachtende Tendenzen ansprechbar zu sein. Dann hätten wir wirklich etwas getan.

  • Da sprichst Du einen ganz wesentlichen Punkt an, der in dieser Gesellschaft aus meiner Sicht eine erschreckende Entwicklung nimmt.


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    Ich sehe die Aufgabe des Vereins und von uns als Fanszene eher deutlich im vorgelagerten Bereich. Wir müssen uns vielmehr überlegen, wie man solche Tendenzen im Keim erstickt; wie wir jungen Leuten vermitteln dass es nicht "cool" ist, im Internet so rumzuprollen; wie wir dafür sensibilisieren, dass solche Postings, selbst wenn sie einfach nur der Provokation dienten, Gefühle verletzen. Ggf. sollte man mal konstruktiv Ideen bündeln, ob man im Bereich der Jugendarbeit / sozialen Arbeit gerade auch für den Verein weitere Handlungsmöglichkeiten sieht, mit denen man auch auf junge Fans Einfluss nehmen kann, die Gefahr laufen, für menschenverachtende Tendenzen ansprechbar zu sein. Dann hätten wir wirklich etwas getan.

    Wir (Union) tun etwas! (auf unserer Homepage steht vieles unter dem Link „Engagement“, was unser Verein alles unternimmt)


    Aber ich gebe dir Recht, dass diese „Gesellschaft aus meiner Sicht eine erschreckende Entwicklung nimmt.“ (deine Worte)


    Jeder kann überlegen, ob er noch mehr tun kann, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ob im Verein, in der eigenen Familie oder in seinem Beruf.


    Ich engagiere mich sehr vor allem bei der Arbeit mit Kindern. Trotzdem könnte ich manchmal verzweifeln. Aber ich gebe nicht auf und überlege ständig, wie ich noch mehr wirksam werden kann. Appelle helfen nicht, nur eigenes Tun.

  • Ich weiß, dass der Verein was tut, daher habe ich bewusst formuliert, dass wir uns konstruktiv über "weitere Handlungsmöglichkeiten" austauschen sollten. Der Gesang "....und wir sind stolz auf ihn" hat Gründe!

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  • Ich weiß, dass der Verein was tut, daher habe ich bewusst formuliert, dass wir uns konstruktiv über "weitere Handlungsmöglichkeiten" austauschen sollten. Der Gesang "....und wir sind stolz auf ihn" hat Gründe!

    Können wir gerne machen. Ich werde das nächste Mal in Berlin zum Spiel gegen den HSV sein. Dann können wir uns treffen mit allen, die noch mehr machen wollen und konstruktiv weitere Handlungsmöglichkeiten austauschen und beginnen !umzusetzen!

  • Ich gehe mal davon aus das die vereinseitige Stellungnahme nicht aus „Reaktionszwang“ erfolgte

    sondern weil es den Verantwortlichen ein Bedürfniss war.

    Nach der Roten Karte hätte er auf jedenfall umstellen müssen aber ne, lässt weiter schön ruhig 3-5-2 spielen.

  • Habe ich auch nicht behauptet. Es gibt einen Reaktionszwang, aber der Verein hat sicher nicht deshalb so reagiert. Man muss eben nur wirklich aufpassen, dass die Schwelle, worauf man alles reagieren muss, nicht irgendwann zu niedrig liegt. Sonst führt irgendwann eine Nichtreaktion zum Umkehrschluss und Du kommst aus dem Reagieren gar nicht mehr raus....

  • Natürlich kann Union nicht jeden Dünnpfiff kommentieren, nur weil einer "U.N.V.E.U." unter seinen Dünnpfiff haut.


    Aber a) war das in diesem Fall schon ein sehr spezieller und ekelhafter Dünnpfiff


    und vor allem b):


    Es handelte sich auf eine klare, notwendige Antwort auf einen Tweet (oder wie der Kram heißt), denn Ingolstadt zuvor in Richtung Union geschrieben hatte. Den beantwortet man selbstverständlich und man beantwortet ihn auch so, wie geschehen.

    "Zwei, drei Jahre Köpenick, zwei, drei Jahre Union und du bist ein besserer Mensch."


    Harald Layenberger

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  • Wiedermal die Frage, wo gehört es hin?

    Hat ja jetzt nix mit "unseren Werten" zu tun, aber das Thema "Beleidigungstweet gegen Cohen" is ja hier thematisiert, passt aber ooch in den Presse-Faden.


    BZ hat reagiert (liesst also fleissig mit :nixweiss:) und schreibt unter "Hass-Twitterer droht Gefängnis" vom "mutmaßlichen" Union-Fan, "im Profilfoto des Kontos ist die katalanische Flagge zu sehen. Die Tweets vor der Hass-Botschaft drehten sich meist um Computerspiele."


    Ick hätte jetzt als gründlicher Jounalist erwähnt, dass vorher nix zu Union geschrieben wurde. Aber naja...

    7.9.96 Union:Energie= 0:4-Ick kam, Ick sah, ick war valiebt!
    Mir ejal wie Ihr meine Tante nennt. Ick nenn se Hertha!
    Berlin, Berlin Eisern Berlin!

  • Mal was anderes:


    1. Ein Kumpel, der seit über 40 Jahren zu Union geht, wird grundlos in der Abseitsfalle angegriffen von einem Jungschen, der locker sein Sohn sein könnte, sich aber scheinbar einbildet, er dürfte sich hier alles erlauben, da ihm und seinen Gleichgesitteten (ich möchte hier keine Namen von irgendwelchen Union- Vereinigungen nennen...) ja inzwischen die Abseitsfalle gehört.


    2. Ebendiese Jungsche den älteren Unionern auch vorschreiben können, wen sie mit in die Falle mitbringen dürfen und vor allem, wen nicht (zum Beispiel ihren Kumpel mit Pauli-Trikot). Andernfalls steht es diesen Jungschen zu, auf gewaltsame Art für Recht und Ordnung zu sorgen (es ist ja schließlich ihre Abseitsfalle...)


    Hierzu meine Frage:

    (Wie) Passt das zu den Werten unseres Vereins?

  • nee unionchen , passt dit nich.

    aber die frage ist dabei , kriegen wa dat wieder geregelt ?

    es mag abjedroschen klingen, aber ick wünsch ma so oft die mitte siebziger jahre zurück.

    jetzt fragt nich warum , sondern denkt selber mal nach .

    heißt ja sowieso sonst wieder , die alten wollen uns union erklären

    hat aber damit nüscht zu tun

    hat damit zutun , daß es echt schöner war ......damals!

  • Ich möchte mal 2 Werte aufführen, die mir besonders wichtig sind bei uns und die Union meiner Meinung nach auch lange ausgemacht haben:

    1. Gegenseitiger Respekt! Auch und vor allem der jüngeren gegenüber den älteren Generationen (ohne die es den Verein heute nicht mehr gäbe)

    2. Dass auch Fans von anderen Vereinen (natürlich nicht alle...) sich bei uns wohl und sicher fühlen können. Dass man mit uns zusammen Bier trinken kann, sowas sollte bei uns nicht verloren gehen. Dafür wurden wir (und werden hoffentlich immernoch) in der Republik geschätzt. Können nicht viele ostvereine von sich behaupten...

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  • Hierzu meine Frage:

    (Wie) Passt das zu den Werten unseres Vereins?

    ein Antwort habe ich nicht, aber die Beispiele sind TEIL meine Grunde, wieso die Falle für mich seit JAHRE NoGo ist ! 8)

    Und eben so sollte es meiner Meinung nach nie kommen!


    Denn auch die Falle verkörpert für mich das Union-Feeling! Und auch hier sollten unsere Werte ganz besonders verkörpert werden! Denn die Falle ist für mich ein fester Teil unseres Vereins, auch wenn sie de facto eigenständig ist.

  • unionchen

    Sicher nicht schön für deinen Kumpel

    aber der Fehler liegt eindeutig bei ihm. Wenn er seit 40 Jahren zu Union geht

    sollte er eigentlich wissen das gegnerische Farben in der Abseitsfalle nichts zu suchen haben.

    Das kann man auch einfach mal akzeptieren. Es gibt genügend andere Kneipen in Berlin.


    PS. nein ich möchte nicht darüber diskutieren welches die richtige Form der Ansprache ist jemanden darauf hinzuweisen

    Nach der Roten Karte hätte er auf jedenfall umstellen müssen aber ne, lässt weiter schön ruhig 3-5-2 spielen.

  • Das stimmt eben nicht!!


    Will mich erinnern, der Manne Zapf war zeitgleich mit mir in der Abseitsfalle, mag 1994 gewesen sein,

    mit ´nem Schal vom ...????


    Europapokalsieger


    https://t1p.de/vgcf

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • Hmm also noch vor ein paar Jahren war es kein Problem mit Freunden in anderen Farben in der Falle ein Bierchen zu trinken. In sofern gebe ich Unionchen da schon Recht das sich das verändert hat zum deutlich schlechteren. In so fern, ja man weiß inzwischen das dort in der Falle einige gerne freidrehen aber das heißt nicht das es seit "40 Jahren" so war.


    So sehr ich unsere Jungschen schätze vor allem auch ihr Engagement abseits des Platzes, in verschiedenen Bereichen, umso mehr muss man doch feststellen das da einiges sich zum negativen verselbstständigt hat wo man sich schon am Kopf kratzt.

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