Abschaffung von Union Zwee sinnvoll?

  • Ich halte die Anschaffung der Zweiten Mannschaft für die möglicherweise größte strategische Fehlentscheidung der letzten Jahre - eine langfristige Weichenstellung in eine völlig falsche Richtung im Sinne nachhaltiger Nachwuchsarbeit als Verzahnung zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum und dem Erwachsenenbereich.


    Hätte man diese Grundsatzentscheidung vorab offen und transparent im Verein diskutieren lassen, wäre es vermutlich nicht zu ihr gekommen. Das kann leider passieren, wenn man das operative Geschäft (zu?) stark von der Basis und den Mitgliedern entkoppelt und an kleine Leitungsgremien oder zu wenige Entscheider delegiert.


    Auch die identitätsstiftende Bedeutung der Zwooten wurde anscheinend massiv unterschätzt, nicht nur ihre Bedeutung als Link zur ersten Mannschaft. Es wäre eine Stärke, keine Schwäche, diesen Grundsatzfehler zu korrigieren.


    Auch wenn es jetzt einen langjährigen Weg und Wiederaufbau von ganz unten aus der Kreisliga bedeutet, ich stimme da Kutte1 zu. Das ist eben der Preis der Korrektur eines operativen Grundsatzfehlers und seiner vorherigen Nichtdiskussion auf breiter Vereinsebene. Ich hoffe, wie lernen aus diesem Fehler und zwar über diesen Themenbereich hinaus...


    Den Ansatz "Farmteam" oder "Kooperation" sehe ich da eher skeptisch und wäre für die konsequentere Korrektur des Fehlers, auch wenn es der längere Weg ist. Am Geld kann dies doch wohl nicht ernsthaft scheitern...

  • Hätte man diese Grundsatzentscheidung vorab offen und transparent im Verein diskutieren lassen, wäre es vermutlich nicht zu ihr gekommen. Das kann leider passieren, wenn man das operative Geschäft zu stark von der Basis und den Mitgliedern entkoppelt und an kleine Leitungsgremien oder zu wenige Entscheider delegiert.

    Unabhängig davon, wie man nun über die Abschaffung der 2. Mannschaft denkt, ich persönlich möchte ehrlich gesagt nicht, dass der Verein operative Entscheidungen im sportlichen Bereich einer großen Masse von Laien überlässt. Vor Fehlentscheidungen ist natürlich auch das beste Expertengremium nicht gefeit. Aber zu glauben, dass solche Fehlentscheidungen nicht zustande kämen, wenn man alles ganz basisdemokratisch beschließen würde, das halte ich doch für äußerst blauäugig. Was die Effizienzverluste durch extrem verlangsamte Entscheidungen im Verein für die Handlungsfähigkeit des Clubs bedeuten würden, darüber will ich gar nicht erst anfangen nachzudenken.

    Davon mal ganz abgesehen, die Möglichkeit sich im Verein zu engagieren und einen Dialog zu initiieren ist durch diverse Gremien gegeben. In längerfristig relevanten Sachfragen könnte man auch Mitgliederversammlungen nutzen um Diskussionen zu initiieren oder eben entsprechende Initiativen/Sammlungsbewegungen starten, um die Vereinsführung auf eine Problematik aufmerksam zu machen oder sie zu einer bestimmten Entscheidung zu "zwingen". Die Möglichkeiten sind gegeben aber wie auch in der Politik ist Demokratie nicht nur eine Bringschuld der gewählten Verantwortlichen, es ist eben auch Pflicht und Aufgabe der Mitglieder die bestehenden Möglichkeiten und Instrumentarien zu nutzen, um Einfluss zu nehmen und sich nicht selbst darauf zu beschränken, einmal im Jahr auf der MV bei diversen Abstimmung ja oder nein zu sagen. Aller paar Tage mal seine Meinung im Forum zu einem Thema zu äußern und dann zu erwarten, dass die Vereinsführung darauf eingeht reicht halt nicht. Wenn es tatsächlich Konsens im Unionkosmos wäre, die Abschaffung der 2. sei ein Fehler gewesen und die Mehrheit der Mitglieder wünscht sich eine 2. Mannschaft zurück, ja dann organisiert euch und macht die Vereinsführung auch offiziell auf euch und eure Ansichten aufmerksam. So initiiert man idealerweise einen Dialog. Von unten nach oben und nicht von oben nach unten.

  • Die Abschaffung von Union-Zwee war wohl auch beeinflusst von den Ereignissen des letzten Derbys. Auch wenn es noch so oft dementiert wird. Aus meiner Sicht ein strategischer Fehler.

    "Mit Verlaub, mit Atomenergie kann man im Winter nicht heizen. Man sollte uns auch nicht für blöder verkaufen, als wir im Schnitt sind."


    Claudia Roth

  • Mr. Fish Auch wenn es Dich vielleicht überraschen mag,

    zu Deiner Antwort habe ich eigentlich gar keinen grossen Dissenz. Natürlich müssen täglich Entscheidungen im operativen Geschäft getroffen werden ; natürlich wird dies (richtigerweise) auch so bleiben. Das schliesst doch aber nicht aus, Informationsprozesse zu optimieren und Entscheidungswege innerhalb des Vereins langfristig und systematisch zu verbessern.

    Dies kann nicht nur von unten nach oben (bottom-up) passieren, wie von Dir richtigerweise beschrieben und angemerkt, sondern auch von oben nach unten (top-down) verbessert werden.


    Manchmal kann hier ja auch eine weitergehende Diskussion zu wichtigen Themen angeregt werden und daher finde ich es etwas herablassend, wie Du meinen Beitrag kategorisierst. Ich denke nicht, das Du meine Motivation, das zu schreiben, richtig einordnest.


    Ich habe geschrieben, dass derartige Fehler im operativen Prozess passieren können - keine Frage - aber dann logischerweise auch wieder korrigiert werden können. Und z.B. auch eine Mitgliederbefragung oder zu einem späteren Zeitpunkt eine Abstimmung dazu auf der Mitgliederversammlung ist in der Tat denkbar. Wir werden sehen. Es muss doch möglich sein - auch im Rahmen der Saisonauswertung übrigens - darüber ergebnisoffen nachzudenken...

  • Ohne eine anständige Zweete ist der Sprung von den 18 jährigen zu den Männern einfach zu groß und von der 1. Männermannschaft haben ca gefühlte 10 Spieler die nicht im Kader sind jedes Wochenende frei .... das kann nicht der Sinn sein

    Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Zweete abgemeldet wird, nur um ein paar Jahre später in der Kreisliga wieder anzufangen? Bevor das Konzept sinnvoll greift, würden ja wenigstens sieben Jahre vergehen.

    Womit eine Fusion mit SCU06 wieder interessant wäre.


    Und als Farmteam würde sich doch die VSG anbieten. Problem dabei ist aber immer, dass dann halbjahresweise Entscheidungen getroffen werden müssen.

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  • Das Thema dürfte dann ab morgen (?) wieder stark vom Alltagsgeschäft überlagert werden , wenn die Trainerpersonalie diskutiert werden wird...

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  • Da siehst Du mal, kibitzer , welche gravierende Folgen fehlende vereinsinterne Kommunikation im größeren Rahmen vor einer derartig wichtigen Entscheidung haben kann... Natürlich ist das in der Übergangphase alles andere als ideal, aber leider anscheinend auch nicht anders realisierbar, wenn man es denn konsequent korrigieren will. Im übrigen könnte man den Start in der Kreisliga z.B. befristet auf eine mehrjährige Übergangsphase ja auch mit irgendeiner Art von Kooperation koppeln, um das Problem abzufangen. Eine gute Lösung ist gefragt, keine Denkverbote, finde ich.


    Und im Sinn der von Mr. Fish zurecht bemühten vereinsinternen Demokratie und ihrer möglichen Ablaufstrukturen wäre es schon wünschenswert, wenn es hierzu eine Initiative vor der nächsten Mitgliederversammlung gäbe, ob sie nun von der AG Fanbelange oder von anderer Seite ausginge. Auch schriftliche Einzelanträge dazu sind durchaus denkbar; noch besser wäre es natürlich, wenn dies vereinsintern breiter vernetzt würde.

  • Gebauso wichtig wie der neue Trainer ist, finde ich ist es auch wieder eine U23 und U21 zu haben

    du meinst WIRKLICH, dass unsere junge Talente in der Kreisliga C ! spielen sollen ???

    Hast ja recht KiBi, dann lieber bei fremden Vereinen, weil sie bei uns keine Perspektive haben... :(

    „Du kannst jeden belügen, aber nicht die Fans.

    Es war mir eine Ehre, danke für die Anerkennung.“


    Damir Kreilach

    Geht nicht, gibt´s nicht!

  • Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Zweete abgemeldet wird, nur um ein paar Jahre später in der Kreisliga wieder anzufangen? Bevor das Konzept sinnvoll greift, würden ja wenigstens sieben Jahre vergehen.

    Womit eine Fusion mit SCU06 wieder interessant wäre.

    Eine Fusion mit dem SCU06 sollte tatsächlich noch einmal ins Auge gefasst werden. So könnte man die breite Präsenz in der Stadt erhöhen. Man sollte es noch einmal versuchen und als "Große Wiedervereinigung" feiern.


    Eine kostenintensive "Zweite Mannschaft" ist in dem Stadium, wo sich Union befindet nicht mehr nötig. So ein Team braucht man, wenn man Standort-Nachteile oder Image-Probleme hat oder nur wenig bezahlen kann. Diese Schwierigkeiten hat man bei Union nicht mehr. Union hat auf dem Markt einen guten Zugriff auf hochwertige Spieler.


    Es ist zwar der lokalpatriotische Traum eines jeden Fans (rund um den Globus) vermeintlich "eigene" Jungs aus der Stadt hochzuziehen aber aus Sicht des jetzigen Profi-Klubs ist es strategisch nicht mehr so relevant.

  • Womit eine Fusion mit SCU06 wieder interessant wäre.


    So ein Team braucht man, wenn man Standort-Nachteile oder Image-Probleme hat oder nur wenig bezahlen kann.

    Ja, so wie Dortmund, Köln oder die Bayern.:rofl:

    "Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum,
    schon meint, daß er ein Vöglein wär,
    so irrt sich der." (W.Busch)

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  • halten wir uns ein Farmteam wenn alles so super Spieler sind, nee reicht dafür nicht:/also eine Kooperation mit einen anderen Verein wo man Spieler parken kann und dem damit hilft wie auch immer

  • Womit eine Fusion mit SCU06 wieder interessant wäre.

    Der Versuch ging schon einmal schief.


    Die Spielstätten sind zu weit auseinander und Kosten für die Reserve wären auch nicht geringer.

    Einzig die Spielklasse (schafft man aber mit der A-Jugend auch in vier Jahren) und das "Deutsche Vizemeister auf dem Briefkopf sollten die Nachteile (z.B. Entzweiung der Fangemeinschaft) nicht aufwiegen.


    Für mich eine zu weite Utopie, deren aufkommenden Probleme nicht zu Ende gedacht wurden.

  • Ich halte die Anschaffung der Zweiten Mannschaft für die möglicherweise größte strategische Fehlentscheidung der letzten Jahre - eine langfristige Weichenstellung in eine völlig falsche Richtung im Sinne nachhaltiger Nachwuchsarbeit als Verzahnung zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum und dem Erwachsenenbereich.

    Man kann das Ganze sicherlich emotional hin- und herdiskutieren, aber zum jetzigen Zeitpunkt als Außenstehender von der möglicherweise größten strategischen Fehlentscheidung zu sprechen, halte ich für ganz schön anmaßend. Um diese These nämlich mit Fakten zu untermauern, muss man schon die Talente/potenziellen Profispieler/Transfereinnahmen/sonstige Erlöse benennen, die uns durch diesen Fehler durch die Lappen gegangen sind.

    Gefühlt ist man als Fan natürlich immer gern dabei, dass eigene Nachwuchskräfte über den Unterbau den Sprung in den Profibereich schaffen,um sich dort als (langjährige) Stammkraft zu etablieren. So weit, so blauäugig. In der Realität sah es jedoch eher so aus, als dass wir über lange Zeit Geld in einen Ausbildungspfad gesteckt haben (und zwar ohne wirklich nennenswerte Erfolge), das die Verantwortlichen besser in den Profibereich investiert sahen. Muss man nicht gut finden, aber kann man schon so machen.

  • Die Zweete war, meiner Meinung nach, ehr Breiten- statt Leistungssport. Und unter diesen Aspekt standen die Kosten/ der Aufwand in keinerlei Verhältnis zum Nutzen.


    Es haben ja auch einige andere Vereine die zweite Mannschaft abgemeldet, diverse Berichte/ Artikel dazu findet man online. Hier kann man auch einige Argumente nachlesen.

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