• Des Rätsels einfache Lösung: Chemie Guben löste sich allseits überraschend mitten in der Sommerpause quasi selbst auf. Der Sportdirektor ging zu Hütte, der Trainer zu Cottbus, mehrere der Spieler gingen zur SV Beckum und hatten dort später ihren großen Auftritt, als sie im DFB-Pokal den 1. FC Köln rauswarfen, die beiden besten landeten ca. 1994 in der 2. Bundesliga bei Chemnitz und TeBäh und einer dieser beiden fast in der Pagelsdorff-Truppe bei Union. Und ein weiterer Spieler (Ingolf Schneider) spielte später tatsächlich bei Union.

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Der Geist von Kienbaum ()

  • Daß du dich auf ein falsches Zitat berufst, ändert nichts daran, daß es eben falsch ist.

    Wäre irgendjemand im Osten davon ausgegangen, daß alle Unioner Staatsfeinde wären, was glaubst du wohl, wie lange es diesen Club dann noch gegeben hätte?


    Daß in Wahrheit auch nicht jeder Staatsfeind Unioner war, steht auf einem anderen Blatt.

    Und Sinn macht es doch, es relativiert, die von manchen verbreitete Legende JEDER, wirklich JEDER der zu Union gehalen hat, hat es als Gegner der Partei , des Sozialistischen Systems gemacht, nein manche waren einfach nur Fussballfans, "zufälligerweise" halt von nem Rot-weissen verein aus Köpenick, aber JEDER der mit der DDR bzw der Partei Probleme hatte, unterstüzte Union als Symbol des "andersartigen", sicher ist nicht jeder "Staatsfeind" Fussball interessierrt, von daher nicht wirklich JEDER Union fan, vielleicht sind sogar welche dabei die Fussballfans waren, aber dann lieber Hansa, oder den FCM oder sogar Dresden mochten.

    Wenn man sich mit dem DDR Fußball auch nur ein kleinwenig beschäftigt, dann weiß man das es eigentlich überall "Staatsfeinde" gab. Union hatte das mit Sicherheit nicht exklusiv, aber wir hatten halt den Mielke Verein direkt vor der Nase. Sprich: man hatte die Wahl ob man zum Stasi-Verein oder zur Opposition geht. Das hatte man woanders eben nicht. Und somit ist irgendwo auch die "Legende" legitim, da sich viele eben auch bewusst für Union/gegen die Mielke Truppe entschieden haben. Woanders hatte man eben schlicht nichts anderes als den dortigen Verein/die Wahl zwischen Stasi-Truppe oder Opposition.

  • In einem anderen Thread gerade von Xanten Stahl Riesa angesprochen.

    Hier erinnere mich gerne an Anfang Juni 82 in Riesa mitten im noch nicht erkannten Klimawandel.

    Brütende Hitze seit Wochen,wir waren zu viert in einem Tatra eines Freundes nach Riesa. Viele Restaurants hatten geschlossen keine Getränke oder vollgekriegt von Unionern, das war der schöne Osten.

    Wir hatten eigentlich genug aber schnell ausgesoffen.

    Die kommende goldene Generation von Union gewann durch Borchi mit 2 Toren in Riesa 2:0. Er wurde vom Platz getragen weil er nicht mehr rennen konnte.

    Wir nach Hause und jedes Dorf zur Autobahn abgegrast , alles zu - keine Getränke stand draußen dran. Dann eine Gaststätte hatte auf, wir rein , kein Bier kein Wasser , kein Saft etc. . Wir aufs WC , Wasserhahn auf….nichts, kein Tropfen. Der Wirt deutete auf eine Pumpe auf dem Hof da kam dann was…

    Wir fragen den Wirt was hast du überhaupt? Sekt und Schnaps. Wir Sekt und Schnaps gekauft Gaststättenpreis,den Sekt gleich alle gemacht, Wasser für den Fahrer und uns abgefüllt, freudige Heimfahrt, einschließlich Aufstieg.

    Das waren eben gnadenlose Zeiten ….

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • Wenn man sich mit dem DDR Fußball auch nur ein kleinwenig beschäftigt, dann weiß man das es eigentlich überall "Staatsfeinde" gab. Union hatte das mit Sicherheit nicht exklusiv, aber wir hatten halt den Mielke Verein direkt vor der Nase. Sprich: man hatte die Wahl ob man zum Stasi-Verein oder zur Opposition geht. Das hatte man woanders eben nicht. ...

    In Leipzig hatte man auch eine Wahl, nämlich die zwischen dem von den Bezirksbonzen verhätschelten 1. FC Lok oder der damals im Volke beliebteren (und allenfalls von niedriger stehenden Bönzchen protegierten) BSG Chemie.


    Natürlich war Lok kein Stasi-Verein, womit sich ein Vergleich fast schon verbietet. Aber der Durchschnitt der Lokisten war schon etwas staatsnäher, als das für den Durchschnitt der Chemie-Anhängerschaft zutraf.

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  • Unvergessen, die Hitzeschlacht von Riesa, Wassereimer am Spielfeldrand.

    Bin danach zu meinem Cousin nach Dresden - in der Kaufhalle getränkemäßig absolut nichts, nicht mal irgendnen Sirup.

    Glücklicherweise arbeitete der Cousin in ner Brauerei und hatte gut vorgesorgt.

    Zurück dann aber ne traurige Nachricht: 2 Unioner aus dem Betrieb waren mit Motorrad da gewesen und auf der Rückfahrt war, sicher hitzebedingt, ein Reifen geplatzt. Der Fahrer war noch recht glimpflich davongekommen, der Sozius soll sofort tot gewesen sein.

  • Wenn man sich mit dem DDR Fußball auch nur ein kleinwenig beschäftigt, dann weiß man das es eigentlich überall "Staatsfeinde" gab. Union hatte das mit Sicherheit nicht exklusiv, aber wir hatten halt den Mielke Verein direkt vor der Nase. Sprich: man hatte die Wahl ob man zum Stasi-Verein oder zur Opposition geht. Das hatte man woanders eben nicht. ...

    In Leipzig hatte man auch eine Wahl, nämlich die zwischen dem von den Bezirksbonzen verhätschelten 1. FC Lok oder der damals im Volke beliebteren (und allenfalls von niedriger stehenden Bönzchen protegierten) BSG Chemie.


    Natürlich war Lok kein Stasi-Verein, womit sich ein Vergleich fast schon verbietet. Aber der Durchschnitt der Lokisten war schon etwas staatsnäher, als das für den Durchschnitt der Chemie-Anhängerschaft zutraf.

    Ja Lok/Chemie Leipzig hatte ich auch noch im Hinterkopf, aber aus dem von dir genannten Grund weg gelassen. Bzw auch aus dem Grund da dies ja auch nicht die Regel war das man 2 Vereine vor der Tür hatte die ganz oben spielten.

  • In einem anderen Thread gerade von Xanten Stahl Riesa angesprochen.

    Hier erinnere mich gerne an Anfang Juni 82 in Riesa

    War...


    ...glaube ich Aufstiegsrunde zur Oberliga - ich als EK 82/1 konnte nach längerer Zeit mal wieder Union wahrnehmen und habe diese Aufstiegsrunde genossen - Hitze hin, keine Getränke (in Sachsen) her...

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  • In einem anderen Thread gerade von Xanten Stahl Riesa angesprochen.

    Hier erinnere mich gerne an Anfang Juni 82 in Riesa

    War...


    ...glaube ich Aufstiegsrunde zur Oberliga - ich als EK 82/1 konnte nach längerer Zeit mal wieder Union wahrnehmen und habe diese Aufstiegsrunde genossen - Hitze hin, keine Getränke (in Sachsen) her...

    Kann mich noch an den tollen 4:2-Auswärtssieg in Riesa vor meiner Aschezeit, muss so 77/78 gewesen sein, erinnern. Wir sind ausgeflippt - wann schoss Union damals schon mal 4 Tore auswärts in der Oberliga!? Die Riesaer "Anhänger" ob jung oder alt waren damals ziemlich schräg drauf...

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  • Gerade beim Aufräumen gefunden. Riesa '82, blödes Stadion und pralle Sonne.

    Stahl Riesa-Union 5.6.1982.jpg

  • Anfahrt mit Dampfer von Dresden, da waren einige (mal wieder 8o ) schon vor dem Spiel hinüber :beer:rofl:

    wer etwas anders machen will ohne es besser zu machen, sollte besser etwas anderes machen

  • Gerade beim Aufräumen gefunden. Riesa '82, blödes Stadion und pralle Sonne.

    Kann mich auch erinnern, habe das Spiel nie gesehen. Wurde früh morgens verhaftet ;( und dann zu Spielbeginn in den Zug nach Berlin gesetzt.

    Oh schei*e! Ich hatte Glück, mit meinem Kumpel (heute in McPom) von der Minoltankstelle Oberschöneweide getrampt (wie so oft zu Auswärtsspielen) und gut angekommen und dann wie immer ohne Fahrkarte mit allen Unionern im Zug zurück.

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