Urs Fischer

  • Ich denke, ich hatte selten bis nie so großes Vertrauen in einen Trainer, dass er schon sinnvolle Lösungen für beinahe egal welchen Gegner finden würde. Auch setzt er die Spieler auf sinnvollen Positionen ein. Es ist egtl. verrückt, dass Urs und sein Team hierzulande so lange unter dem Radar gelaufen sind und wir dann letztlich das Glück hatten, so einen Fachmann bzw. solche Fachmänner (seinen Co neben Bönig darf man ja auch nicht vergessen, wobei sich Böni auch gut entwickelt zu haben scheint an seiner Seite) verpflichten konnte. Ruhnerts Rolle dabei sei an der Stelle auch nicht vergessen.

  • Hayabusa Es wurde ja mal gesagt, dass Markus Hoffmann speziell für den offensiven Part zuständig sein soll.... (Auch wenn natürlich am Ende alles

    ineinandergreifen muss)... Und das ist der Bereich, der in dieser Saison einen sichtbaren Sprung macht ... Aber auf dafür brauchst es halt sehr viele Dinge, die passenden Spieler und schlicht sehr viel Arbeit, Schweiss und Tränen. Und am Ende wird das schon alles von Urs moderiert.

  • Einfach mal zurück gebeamt.... in die Zeit der Vertragsunterzeichnung.


    Da gibt es einen deutschen Zweitligisten, der in der Schweiz nur Insidern bekannt ist, der den Plan verfolgt, sich langfristig unter den Top 20 des deutschen Fussballs etablieren.


    Und es gibt einen erfahrenen Trainer in der Schweiz, der bereits einiges an Erfahrungen im Profifussball gesammelt hat, und unter Fachleute als geerdet, bodenständig und prozessorientiert gilt.


    Sie treten in Gespräche.


    Sie stellen fest, dass beide Seiten gewisse Parallelen in ihrer Entwicklung haben.


    Da ist der Verein, der sich ein Ziel gesetzt hat, aber dies nicht auf Gedeih und Verderb über das Knie brechen will, sondern etwas nachhaltig entwickeln möchte.


    Und da ist ein Trainer, den es reizt, etwas mit Weitsicht und Akribie entwickeln zu können.


    Könnte doch so gewesen sein?!


    Nach 2 Jahren kann man feststellen, dass dies bisher sehr gut funktioniert und ein Ende noch nicht abzusehen ist.


    Es gibt für Urs hier noch viel zu erreichen, obwohl er ja schon einiges erreicht hat.... er könnte hier zum "Sir Urs" werden....ist auch was wert!

  • Anders als letzte Saison scheint Fischer diesmal die Breite seines Kaders auszunutzen. Vermutlich ist er von der Qualität seiner Spieler der 2.Reihe mehr überzeugt als im letzten Jahr.

    Mich hat sehr gefreut, dass Hübner endlich sein Saisonpflichtspieldebüt geben konnte. Griesbeck stand erstmals in der Startelf.


    Jetzt würde ich Gogia noch ein Pflichtspieldebüt wünschen. Die Qualität hat er.


    Für Maciejeski und Schneider wäre es sicher auch toll, wenn sie im Laufe der Saison ein paar Minuten bekommen. Es wird sicher noch ein Spiel geben, wo das ohne Risiko möglich ist.

    Keiner weiß, wie sich die Karriere eines jungen Spielers entwickelt. Ein paar Bundesligaminuten könnte ihnen keiner mehr nehmen.

    Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das was uns fehlt.

    Artur Schopenhauer

  • Ich habe das Spiel vorgestern auch geschaut und mich gefreut. Immer wieder lache ich über den Artikel des Basler Journalisten Marcel Rohr, der mal geschrieben hat, und das gegen Ende seines Engagements in Basel, er hätte keinen Gegner taktisch überrascht... aber ja, er hatte ja ein Sabbatical Jahr, da er ja eigentlich eine Vertragsverlängerung aufgrund seines Meistertitels hätte bekommen müssen.


    Ich meine, sowas lässt Dich Deine Erfahrungen aufarbeiten.


    Übrigens hatte er einen Berater für sein Engagement engagiert - Dino Lamberti, ein erfahrener Mann. Man lästert ja gern über Berater, aber dieser hier hat da seinen Job gemacht, da können alle mit happy sein.


    Die Befürchtungen, er würde in die Schweizer Nationalmannschaft wechseln, da denke ich, könnt Ihr ruhig schlafen. Es wurde richtig gesagt, er ist kein Job Hopper und der wird da maximal offen mit der GL von Euch umgehen, so hat er es beim FC Thun gemacht, bevor er zum FC Basel ging. Er wird da sicher auf dem Boden bleiben, und ich denke, die Nati ist einfach nicht so attraktiv. Das kannst Du machen, wenn Du Dich schon langsam zurückziehen willst, wie der Ottmar Hitzfeld (der übrigens auch mal beim FC Basel spielte). So alt ist aber Urs noch nicht.


    Er wird höchstens mal einen Spitzenklub der Bundesliga trainieren wollen. Und welcher wird das sein? Richtig, Union Berlin:beer


    Es ist schon wahrscheinlich bald auf den Radarschirmen des einen oder anderen Bundesliga Bosses, mit jeder reifen taktischen Leistung prägt er sich da ins Gedächtnis der Klubmanager ein, aber er wird auch nicht einfach jedes Angebot annehmen. Erstens ist das nicht seine Art, und zweitens kann er sich an das Negativbeispiel von Thorsten Fink nehmen, der von 09-11 auch den FC Basel trainiert hat, sich dann aber mitten in der Saison richtiggehend verp.. hat und bei vielen Fans sich seinen bis dahin sehr guten Ruf versaut. Fink ging zum HSV, hehe. Immerhin, dort zwei Jahre geschafft zu haben, und dort einen einstelligen Tabellenplatz erreicht zu haben (für die Jüngeren hier: Einstellig in der ersten Bundesliga ist gemeint:opi:), war nicht schlecht, aber Chaos Club bleibt Chaos Club. Dann musste er sogar auf Zypern anheuern (gefeuert), dann bei Austria Wien (gefeuert), dann bei Grasshoppers Zürich (gefeuert) und dann Vissel Kobe in Japan (selbst gegangen).


    Ich hoffe einfach, dass nicht das passiert, was halt jedem Trainer passieren kann, dass er sich irgendwann einmal verbraucht und dann ersetzt werden muss.

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  • Einen gibt es noch extra: :thumbup:!

  • Ne, Zwee!!!:daumen::D:schal:

  • Was willst du da groß mit ihm besprechen? Für einige ist der Job der Nationalelf das größte. Vielleicht haben wir aber aufgrund der Umstände seiner Entlassung in Basel eine Chance, das er ablehnen würde.


    Ist er denn fertig bei uns? Es geht ja summasummarum nur nach vorne unter ihm. Wichtig ist, wenn es andere Zeiten geben sollte, das man weiter an ihm fest hält. Verdient hat er dieses Vertrauen.

    Urs hat bei mir einen Kredit, der reicht runter bis in die 3 Liga. In welcher Liga wir spielen, ist mir Latte.

    Hauptsache es gibt uns!
    Natürlich würde das so nie eintreffen, unter Neuhaus empfand ich es ähnlich. Echt starke Jungs!

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  • Hatten wir den (Artikel) schon?


    «Warum passt Fischer offenbar so gut zu Union?

    Zunächst mal: weil er ein sehr, sehr guter Trainer ist, ein exzellenter Fussballkenner und -analytiker. Fischer hat Union zu Erfolgen geführt, die der Verein nicht gekannt hatte. Zuerst hat er den Aufstieg geschafft und dann Union mit dem zweitkleinsten Budget in der Bundesliga gehalten - das bleibt. Die andere Ebene ist Fischers Arbeitsweise. Sie passt zum Selbstverständnis des Vereins, dass man dafür belohnt wird, wenn man alles gibt und zusammenhält. Fischer arbeitet unheimlich viel und folgt einem Arbeitsethos, das auch unter Profitrainern nicht selbstverständlich ist.

    Nun ja, Union bietet nicht gerade Fussball für den Geniesser.

    Das ist auch nicht der Punkt. Fischer ist kein Konzept- oder Laptop-Trainer, der mit einer Idee herkommt, wie man spielen muss, und wieder geht, wenn es nicht funktioniert. Fischer schaut, was er vorfindet, und sucht dann den Weg zum Erfolg. Man kann das Pragmatismus nennen, doch darin steckt die grossartige Fähigkeit, mit einer Mannschaft einen Weg zum Erfolg zu finden. Das ist ganz hohe Handwerkskunst als Trainer! Vermutlich liesse auch Urs Fischer gerne begeisternden Offensivfussball spielen. Aber er sieht seinen Auftrag darin, seine Mannschaft in der Bundesliga zu halten, und nicht, als grossartiger Trainer mit tollen Ideen dazustehen. Damit ist eine Demut verbunden, die ich beeindruckend finde.»


    Christoph Biermann im Interview


    https://nzzas.nzz.ch/sport/uni…der-mannschaft-ld.1580867

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  • kann es sein, dass urs schon seit einiger zeit (schon die gesamte laufende saison?) das wort schlussendlich in seinen öffentlichen auftritten nicht mehr nutzt? :)

    Er hat ja in seinem Abschlussinterview zur letzten Saison gesagt, er selbst benutze das Wort nicht mehr, wohl aber seine Spieler.


    Eine typische Schweizer Kreation, ich kann mich erinnern, ich bin in Basel zur Schule gegangen, und im Alter von 12 Jahren hat eine Mitschülerin dieses Wort in einem Aufsatz gebraucht, und die Lehrerin hat gemeint, das sei nicht Schriftdeutsch, ein Doppelausdruck.


    Sprache ändert sich ja immer mal wieder, diese Wortkreation hatte immer ihre spezifische Bedeutung, und meines Erachtens ist im Hochdeutschen am besten mit dem Ausdruck "am Ende des Tages" wiedergegeben.


    Ich betone dass das, was ich da im letzten Abschnitt geschrieben habe, eine reine Arbeitshypothese ist. Es wird jetzt eine Untersuchungskommission eingesetzt. Ob sich dass sich-lustig-machen über das Wort "schlussendlich" nicht rassistisch, chauvinistisch und überhaupt ist.


    Sawsan Chebli, die Staatssekretärin für Dingsbums, die wichtige Punkte hat, setzt ein Kommission ein, ob hier nicht ein Fall von Diskriminierung, Rassismus und politischer Verfolgung vorliegt.


    Es wurde festgestellt, dass Urs Fischer in Berlin bestens integrierbar ist und ein ausgezeichnetes Beispiel dafür ist, dass es sich, obwohl Schweizer Herkunft und damit von den Voraussetzungen her in Berlin schwer integrierbar sind, beste Voraussetzung für eine gelungene Integration hat. Zwar sagt er die schwer verständlichen Begriffe schlussendlich und irgendwo (es muss durch eine Unterkommission festgestellt werden, ob diese Begriffe nicht rassistisch oder sexistisch sind), aber sonst ist er ein netter Kerl und wird aller Voraussicht nach keine Bombe legen und keiner Frau unter den Rock greifen.


    Der Fall wurde näher Untersucht, ob Urs Fischer nicht als Asylant und poltisch Verfolgter einzustufen ist. Der Befund der Kommission konnte nach nur kurzen Beratungen zu einem eindeutigen und einstimmigen Befund kommen: Urs Fischer wurde in seinem Heimatstaat schwersten Repressionen und Diskriminierungen ausgesetzt. Er wurde als Einwohner Zürichs und treuer Spieler und Ex-Trainer des FC Zürich in Basel schwersten Diskriminierungen und offener Verfolgung durch rechstradikale Fans ausgesetzt. Obwohl in 71 von 72 Spieltagen an der Tabellenspitze, wurde seine Leistung nicht gewürdigt, durch die faschistische Boulevardzeitung Blick (ähnlich Bild Zeitung in D) und die rechtspopulistische Basler Zeitung, vor allem durch den faschistischen Hetzer Marcel Rohr, behauptet, der Trainer könne eigentlich gar nichts, gewann aber nur dank seiner guten Spieler Meisterschaft, Cup und einmal die Europa League Gruppe. Viele Fans und die neue Geschäftsführung sehen das gleich, Urs Fischer wird vor die Tür gesetzt, ein Fall von Berufsverbot wie dereinst im Honecker Staat.


    Die dem Humanismus verpflichtete Kommission von Sawsan Chebli war gewillt, diesem politisch Verfolgten in Berlin Asyl zu gewähren. Aber was tun mit einer Fachkraft, mit einer so spezifischen Qualifikation? Trainer von Hertha Berlin? Nein, sagt ein Expert, dieser Klub wird sein Trauma vertiefen, das führt zu höchster Suizidalgefährdung. Schalke wirft ein Scherzkeks in die Runde, aber die Antwort ist einhellig - wenn wir den dorthin schicken, können wir ihn gleich hier erschiessen lassen. Allgemeines Nicken.


    Dann kommt der Quotenossi auf die Idee, Union Berlin könnts sein. Alle Teilnehmer der erlauchten Kommision neigen wohlwollend den Kopf und sagen, ja ein bescheidener Ossiklub, das könnte es sein. Dankbar für alles, die Tribüne selbst erbauend. Passt.


    Und so kam Urs Fischer zu Union Berlin. Und stieg auf. Und hielt die Klasse. Und erkletterte einen CL Platz...


    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann klettern sie heute noch in der Tabelle.



    P.S. - es erreicht uns scharfe Protest aus der Basler Anti-Fischer-Koalition: Der Fairness halber geben wir den Wortlaut der Gruppe um Marcel Rohr wieder:

    Wir vom Kommitee "richtige Einschätzung der Arbeit von Urs Fischer" sagen: Hey, der hat doch einfach nur Glück gehabt. Glaubt uns, der kann nichts. Aufstieg? Glückssache. Klassenerhalt? Come on, Paderborn, Fortuna und Werder haben doch einfach versagt. Heute, Arminia Bielefeld? Come on, die haben doch komplett versagt. Gegen die hätte doch ein Sack Reis an der Seitenlinie gewonnen. Und sowieso ist Max Kruse der Matchwinner, der Trainer hat da gar nix zu getan.

  • "Man kann das Pragmatismus nennen, doch darin steckt die grossartige Fähigkeit, mit einer Mannschaft einen Weg zum Erfolg zu finden. Das ist ganz hohe Handwerkskunst als Trainer!"


    Ist das das Darwinsche Überlebensprinzip "survival of the fittest" , was ja oft mal falsch mit "der körperlich stärkste überlebt" übersetzt wurde, aber in Wirklichkeit bedeutet "der am besten passende, überlebt"?

    7.9.96 Union:Energie= 0:4-Ick kam, Ick sah, ick war valiebt!
    Mir ejal wie Ihr meine Tante nennt. Ick nenn se Hertha!
    Berlin, Berlin Eisern Berlin!

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