Ich komme erst jetzt dazu, meine Sicht auf die erste Saisonniederlage zu geben:
erste Hälfte unglücklich, zweite Hälfte unfähig.
Wobei wir am Unglück der ersten Hälfte selbst einen guten Anteil hatten. Beim ersten Tor eskortiert Hartel Iyoha und in der Mitte können drei Spieler Testroet nicht zustellen. Der Elfmeter: ja, der war unglücklich. Aber aus 10 Ecken nichts zu machen, ebenso wie aus allen Flanken (unser Offensivkopfballproblem ist auffällig) ist ebenso wie aus allen dargebotenen Räumen und Chancen, das ist schon fahrlässig und grenzte ans Groteske. Angefangen bei Zulj über Mees bis hin zu Polter und Andersson, allesamt zu unpräzise.
In der zweiten Hälfte haben wir unseren Druck (das war zu befürchten) abreißen lassen, meines Erachtens aber ist der Knackpunkt die Chance, die sich Polter nach dem Männel-Patzer und der aufmerksamen Abdullahi-Vorbereitung bietet - fällt da der Anschluss (und er muss da fallen!), gerät Aue ins Wanken. Allerdings hätte auch Aue direkt nach der Pause schon das dritte Tor machen können...
Gut, es gibt solche Tage. Wir hätten noch 3 Stunden spielen können und kein Tor gemacht (und auch keinen Elfer bekommen). Unds wir patzten oft genug, Aue war ziemlich effektiv und würde immer stärker und sicherer. Die Einwechslungen kamen zu spät, verpufften aber ohnehin.
Unterm Strich ein ansehnliches Spiel von uns in Hälfte eins, aber viel zu ineffektiv (ansonsten ist ja Effektivität eine unserer Stärken). In Hälfte zwei ließen wir zu stark nach. Vorne ungenau und hinten zu oft unaufmerksam und inkonsequent.
Aue war absolut schlagbar, insofern ist die hohe Niederlage schon ein Witz.
Trotzdem: die Niederlage ist zu verschmerzen, auch wenn wir die Schwäche von Köln und dem HSV so gar nicht nutzen konnten. Gut ist daran nur, dass dieses Spiel Augenwischerei verhindert.
Trotz unserer beeindruckenden Serie sind im Übrigen Kiel und Heidenheim nur einen Punkt hinter uns.
Es gab darüberhinaus mehrere Premieren: die erste Niederlage, zum ersten Mal Gegentore vor der 30. Minute, zum ersten Mal drei Gegentreffer. Und mit drei Toren Unterschied haben wir zum letzten Mal vor über zwei Jahren verloren (in Heidenheim).
So fällt die Pause etwas weniger euphorisch aus, auch wenn wir wohl nicht in Abstiegsgefahr geraten werden (letzte Saison warens nur sieben Punkte nach unten, jetzt sinds achtzehn - immerhin. Und was noch nach oben geht - wir werden sehen.
Durchhalten bis Ende Januar, dann kommen zwei heftige Nagelproben, die sollten wir dazu schon bestehen...
Eisern in die Runde!