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In Holland geht sowas......
Der Typ in Utrecht hat seine Tat in einer Straßenbahn begangen. Da wusste man sofort, welchen Film man sich ansehen muss und wer als Zeuge - zwecks genauer Identifizierung - in Frage kommt.
Bei Karls Mörder wissen wir nur, in welche Richtung er sich verzogen hat. Ob er dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war - wo er hätte gefilmt werden können - wissen wir nicht. Schon gar nicht, mit welchen. Wie viele Überwachungsfilme sollen sich potentielle Zeugen, die sich bei der Erscheinung des Mörders offensichtlich nicht allzu sicher sind, denn ansehen? Solange, bis sie auf irgend einen zeigen, der dann wahrscheinlich völlig unschuldig ist, dann aber völlig sinnloserweise mächtig Ärger hat?
Sorry, aber so funktioniert das nunmal nicht. Und diese beiden Fälle weisen eben gravierende Unterschiede auf, die man bitteschön auch zur Kenntnis nehmen sollte.
Es gehört für mich zur (schweren und zeitraubenden) Ermittlerarbeit, dass man ALLE in Fluchtrichtung befindlichen Kameras auswertet für mindestens den Zeitraum von 30 Minuten danach - und bei ALLE meine ich auch wirklich alle, also nicht nur Tanken, Banken o.ä., sondern auch alle ÖPNV, die dort Haltestellen haben. Und dann muss man halt nach allen Tanten mit Hunden und nach Zickenbärten Ausschau halten - na und? Und wenn man dann nichts findet, dann eben den Zeitraum ausdehnen auf eine Stunde. Dazu Muckibuden mit Sonnenbank und Assitoasterfilialen im Umkreis von 2 km ablaufen. Das alles sollte eine Mordkommission mit 10 Mann nach einem Monat hinbekommen haben, inkl. Anfragen bei Tierärzte nach Hund mit weißer Schwanzspitze.
Und wenn der Kumpel von Karl mit frischen Eindrücken am Tag des Verbrechens und am Tag danach jeweils ein Phantombild gezeichnet hat, sollte eine halbwegs passende Version bei rauskommen und spätestens jetzt online gehen, da scheiße ich auf den Datenschutz!