Nach zwei Wochen emotionalem Ausnahmezustand und nach einer Woche Feierlichkeiten, gegen die jede Meisterfeier beim FC Bayern aussah wie "spontaner Jubel" auf einem Parteitag, sollten wir nun langsam den Blick nach vorne richten. Eine Sache treibt mich um: In der vergangenen Woche haben wir von zig Seiten Glückwünsche erhalten. Weit überwiegend positive Äußerungen; manches auch völlig überhöht - siehe aktuelles Cover vom "Tip" oder auch dieser pathetische Kommentar in der norwegischen Dagsavisen (https://www.dagsavisen.no/deba…-sterke-unionen-1.1530569). Es gab plötzlich wahnsinnig viele Loblieder von Medien & Leuten, die vorher noch nie über uns berichtet haben, aber nun auch alle schon seit 30 Jahren Union-Fan waren. Wir wissen aber, wie viele vor 25 Jahren wirklich im Stadion waren.
Nehmen wir uns mal ein bisschen zurück und atmen auch mal wieder aus. Die gleichen Medien, die uns heute hochjubeln, werden uns morgen in die Fresse hauen – und zwar sogar mit Freude. Denn das gehört einfach zu ihrem Geschäft. Dass wir keine Pastorentöchter sind und früher oder später einen "Anlass" für einen Shitstorm o.Ä. liefern werden, wissen wir selber.
Noch nie war unsere Fallhöhe so groß wie heute. Wir brauchen davor keine Angst haben – aber wir sollten wissen, was kommen wird. Wir können selbst ein bisschen darauf aufpassen und am besten nehmen wird selbst präventiv ein bisschen Fallhöhe vom Maßband.
Wir sind nicht die, an denen die Bundesliga oder gar der Weltfußball von allen Krankheiten genesen wird. Wir sind auch nicht die "Auserwählten", "Einmaligen" oder die fußball-moralisch allen anderen Überlegenen.
Wir sind einfach nur Fußballfans bzw. Unionfans. Mehr wollen wir auch gar nicht sein.