Fußballlose Zeit überbrücken - Geschichten von Unionern für Unioner

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  • Mein erstes Auswärtsspiel


    Sonntag, 11.11.1984, 14.00, Liga, 12. Spieltag

    Vorwärts Frankfurt/Oder II - Union


    Ich gerade 14 geworden, mein Kumpel fast 15. Treffpunkt Ostkreuz, er kam aus Prenzlauer Berg, ich aus Zeuthen. Warum meine Mutter mir das erlaubt hat, weiß ich nicht, evtl. hatte ich Ihr aber auch gar nicht gesagt, was wir vorhatten ;)

    Also S-Bahn nach Erkner, er hatte nicht nur eine große rot-weiße Fahne als Umhang umgebunden, sondern holte auch gleich ne Flasche Rotwein raus. Die war natürlich in Erkner schon alle, jeder ne halbe Flasche auf nüchternen Magen hatte die entsprechende Wirkung. Irgendwoher hatten wir dann noch ne Flasche Weißwein…

    dann Regio nach FFO, ich hatte glaub ich zum Glück was zum Essen dabei, mein Kumpel wollte lieber Weißwein zum Mittag. 10 min vor FFO musste er schnell Richtung Toilette, der Zug fuhr ein und er kam nicht zurück. Als ich Ihn gefunden hab, saß er im Gang neben einem großen rosa Fleck und die Schaffnerin meckerte verständlicherweise mit ihm, dass er das aufwischen soll… irgendwie waren wir dann aber raus aus dem Zug und latschten mit den anderen runter zum Stadion. Wenn ich mich recht erinnere, war der Weg gut bestückt mit grünen Männchen, so dass ich ihn untergehakt habe und wir tatsächlich am Stadion ankamen, ist ja nicht so weit.

    In der Kassenschlange versuchte ich ihn dann gerade zu halten so gut es ging, bis er sich entschied, den Ordnern erneut seinen restlichen Mageninhalt vor die Füße zu entleeren. Das wars dann, wir wurden rausgeschmissen und hockten vor dem Stadion rum. Mittlerweile waren so einige Flecken auf der Fahne, so dass sie nicht mehr so lecker aussah. Draussen kamen dann paar "ältere" Unioner und meinten: was denn da los? Kannst doch die Fahne nicht besudeln :)) Und hatten gleich noch nen Super-Tipp: kurz in den Magen boxen, dass auch der Rest rauskommt, dann gehts gleich wieder besser… da kam aber nix mehr und besser wurde es auch nicht. Also draussen rumgehockt bis das Spiel zu Ende war. Ich hatte es paar mal jubeln hören, wusste aber nicht, wie es ausging, erfuhr dann erst wieder aufm Weg zum Bahnhof, dass wir 1:2 verloren hatten, könnte sogar sein, nach 1:0 Führung, das weiß ich nicht mehr genau.

    Naja, die Rückfahrt war dann unspannend, mein Kumpel pennte und ich war froh als ich wieder zuhause war...

    Unser nächster Versuch nach Babelsberg im Frühling 1985 war richtig geil, da haben wir 1:0 gewonnen und ich erinnere mich noch, dass es den ganzen Weg zwischen Bahnhof und Stadion ein Bullenspalier links und rechts gab. Da fühlt man sich schon besonders :))

    Verfassung von Berlin, Abschn. 1, Art. 5:

    Berlin führt Flagge, ... , die Flagge mit den Farben Weiß-Rot. :schal:

  • 07.05.1986 / Das Spiel, das kein Unioner je vergisst: Durch ein 4:3 bei Dynamo Dresden erreicht der 1.FC Union Berlin das Pokalfinale. Dresden hatte das Hinspiel 2:1 gewonnen und führte im Rückspiel 3:1, als Union durch Sträßer, Probst und Unglaube das Unglaubliche schafft.


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  • UNGLAUBlich war das damals. Eines meiner Top5-Union-Spiele.

    Das war es - ich durfte das bei der NVA verfolgen.


    In meiner Erinnerung besonders das 4:1 gegen Magdeburg - Achtelfinale Hinspiel. Vermutlich der zweite Tag meines Zwangsaufenthaltes bei der NVA. Ich war temporär der Transportkompanie zwecks Ausbildung LKW-Führerschein zugeordnet, aber so wirklich eingebunden noch nicht - eher unsichtbar.

    Und eingewiesen in die Unterschiede der Halbjahre auch nicht. Bin also mit Stiefeln (schwerer Fehler) in den dunklen Fernsehraum rein, wo schon Bördebauern saßen. Ich glaub, beim 4. Tor für Union (4:1 am Ende) wurde das Licht angemacht und gefragt wer ich bin 8)


    Später war mein Bett zerstört und ich hab bis nach Mitternacht den Flur gebohnert. Mit lächeln im Gesicht :schal:

    Fanclub Alt-Unioner


    Von klein auf dabei, aber infiziert seit dem 2.9.1973 (übrigens 1:0 gegen EAB). 50 Jahre aktive Fanszene und jetzt als Sahnehäubchen oben drauf die CL. Mehr kann man im Leben nicht erreichen.


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  • Ick ooch - ick kroch damals im Land der drei Meere herum - als EK. In einem Reservistenbatallion hatte ich als RLS auf einem BMP aber nicht viel auszustehen und konnte das Spiel auch sehen.

  • Dann waren die Haare aber kurz, oder?

    Pfeife nie die eigene Mannschaft aus.

    Gehe nie vor Abpfiff aus dem Stadion.

    Mache niemals einen aus dem Team zum Sündenbock.

    Heiserkeit ist der Muskelkater der Unioner.

  • Ick ooch - ick kroch damals im Land der drei Meere herum - als EK. In einem Reservistenbatallion hatte ich als RLS auf einem BMP aber nicht viel auszustehen und konnte das Spiel auch sehen.

    Dann waren die Haare aber kurz, oder?

    Er schrieb EK also schon ein wenig länger;)

    Es ist besser für etwas gehasst zu werden, was man ist. Als für etwas geliebt zuwerden, was man nicht ist.

  • 3mm (weniger ging nicht, weil man dann nicht mehr helmtauglich war - Sabotage), weil ich mir einen Spaß daraus gemacht habe, meine Vorgesetzten zu ärgern - die wollten nicht, dass ihre Soldaten wie Russische Rekruten aussehen ).

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