An die organisierte Fanszene, an alle Unioner,
mit breiter Zustimmung haben wir in den letzten Tagen den Umgang der Fanszene mit dem Thema Dauerkarten verfolgt. Vielen Dank an den UFC Wildauer Kickers für die Initiative. Es war ein richtiges und wichtiges Zeichen, die allermeisten Unioner halten die Spende der Dauerkartenanteile allerdings für eine Selbstverständlichkeit.
Wie ganz viele von uns überlegen auch wir täglich, ob es noch weitere sinnvolle Möglichkeiten gibt, wie wir unserem Verein über die Zeit helfen, wie wir als Gemeinschaft insgesamt helfen können. Oft agieren wir als Märtyrer im Hintergrund, dieses Mal nicht.
Wir wollen ganz sicher nicht in einen Überbietungswettstreit eintreten, aber...
… da kamen wir auf ein weiteres Karten-Thema, die Karten des Stadtderbys. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit findet dieses ja, wenn überhaupt ohne uns statt.
Unser Vorschlag:
Die sehr hohen Eintrittsgelder sollen in die richtigen Hände gelangen.
Die Karten werden durch die einzelnen Gruppen und Personen wieder eingesammelt und komplett an Union übergeben. Der Verein wiederum liefert diese Karten wieder in Charlottenburg ab und erhält den Geldbetrag zurück.
Und Stopp! Eine Auszahlung an alle, die unserem Vorschlag folgen, geschieht nun nicht!
Wir wollen die Kohle nicht mehr zurück!
Wenn alle mitmachen, dürfte es sich um einen Betrag von mehreren Hunderttausend Euro handeln. Das allein ist es wert. Es gibt allerdings noch eine weitere erhebliche Komponente- der Aufwand der Rückabwicklung! Union müsste dafür noch einmal einen erheblichen Aufwand investieren und das ohne jedwede Einnahmen. Diese Kosten könnte man sparen.
Nun gibt es eventuell Unioner, denen finanziell momentan das Wasser bis zum Hals steht. Durch die hohen Ticketpreise kalkulieren da manche schon mit einer nennenswerten Entlastung. Mit besonderem Respekt vor diesen Härtefällen stehen wir in unserem Fanclub Märtyrer für unsere betroffenen Mitglieder ein und gleichen gemeinsam die fehlenden Gelder aus. Schulter an Schulter! Wir bitten Euch, dies in den Fanclubs und Gruppen ebenso zu tun.
Natürlich müssen sich auch die Unioner, die auf anderem Wege Karten in anderen Blöcken gekauft haben, nicht ausgegrenzt fühlen. Den Gegenwert dieser Karten kann jeder an den Verein spenden, allerdings muss sich jeder eigenständig um die Kartenrückgabe kümmern. Wir würden darum bitten, dies als Spende Auswärtssieg Charlottenburg zu deklarieren, damit wir am Ende vielleicht eine Gesamtgrößenordnung vor Augen haben.
Uns ist sehr wohl bewusst, dass unsere Aktion auch diskutabel sein kann. Auch wir haben überlegt, ob man diesen Schritt in diesen Zeiten gehen sollte, in denen oft angesagt ist, nicht jemanden zusätzlich mit Forderungen zu belasten. In diesem Fall gibt es spätestens durch die ganzen letzten Monate, die durch riesige Millionenbeträge geprägt waren, reichlich Argumente, die nur eines zulassen: JA !
Dennoch, uns ist der Solidaritätsgedanke sehr nah, er ist Inbegriff unseres Vereinsnamens, unserer Gemeinschaft. Wir möchten aber selbst entscheiden, wen wir finanziell unterstützen. Wir wollten Union im Olympiastadion unterstützen und dürfen dies dort nun nicht tun. Dann tun wir es eben anders.
Wir sehen andere Werte als da, wo unser Geld jetzt liegt.
Wir sehen unsere Stärken als Unioner auch jetzt in der Not und wollen unseren Verein beauftragen, mit unserem zurückgeforderten Geld soziale Zwecke für durch die von der Pandemie besonders betroffene Menschen zu unterstützen, und einen Anteil für Linderung der Pandemie-Folgen im Nachwuchsbereich unseres Vereins zu verwenden.
Wir sind uns sehr sicher, dass unser Verein in den entsprechenden Gremien richtig entscheidet.
Folgt uns! Unsere Liebe...
Eisern Union
UFC Märtyrer (gegr.1997)
Ostern 2020