(Warum) hinkt der Fußball im Osten hinterher?

  • Was redest du denn da von hochführen und VW gegen VW? Hast du schon mal was von Produktwerbung gehört? Z.B. Dem neuen E- Polo der dort gebaut wird.

    Keiner hat hier davon gesprochen das VW irgendeinen Verein in Liga 1 heben soll, sondern nur das Sponsoring in der Region lassen wo es produziert, kann doch so schwer nicht sein. ach der DFB/DFL lässt das nicht zu ? Audi ist da ein gutes Beispiel und es geht durchaus mit zwei Vereinen wo man Ankersponsor ist.

    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

  • Ich denke, das Thema ist komplexer als ein bloßer Ost-Standortnachteil. In vielen Regionen Deutschlands haben Emporkömmlinge etablierte Traditionsvereine verdrängt; nicht bloß im Osten.

    Man muss sich ja eigentlich nur mal die Zahlen hernehmen. Die Neubundesländer haben einen Flächenanteil am gesamten Bundesgebiet von 30% und zu Wendezeiten einen Bevölkerungsanteil von 20%.


    Der Anteil der Vereine, die ersten beiden Ligen betreffend liegt bei 5,5% (ohne Rübenbrause) und bei 8,3% (inklusive dem Konstrukt) . Die Diskrepanz wird aus diesen Zahlen also überdeutlich.


    Natürlich ist der Standortnachteil nur ein Aspekt der Thematik. Aber aus meiner Sicht ist er eben sehr wohl ein Teil im Puzzle der Beantwortung der Frage, warum sich die Zahlen eben genau so gravierend darstellen. Und Deine Verdrängungstheorie sehe ich da ehrlich gesagt nicht als Erklärung. Wer im Osten hat denn etablierte (?) Vereine verdrängt und spielt für diese nun in den oberen Ligen? Das Rübenbrause-Konstrukt?


    Selbstverständlich werden weitere, mannigfaltige Gründe eine Rolle spielen. Ob es wie gesagt Fragen der ökonomischen Möglichkeiten und infrastrukturellen Bedingungen zu Wendezeiten betrifft, über den Abverkauf sportlicher Leistungsträger nach der Wende, bis hin zu über Jahre gewachsenen Sponsorenpools (was mit in die ökonomischen Möglichkeiten einfließt). Völlig eindeutig gingen diesbezüglich "Westvereine" mit einer viel größeren Potenz und einer gewachsenen Basis in den Wettbewerb der Nachwendezeit.


    Um diesen Vorsprung wettzumachen, mussten ambitionierte "Ostvertreter" ganz andere Risiken eingehen. Hier kam ja auch das Argument, dass es einige wenige Vertreter zeitweise in die oberen Ligen schafften. Aber quasi fast alle (eigentlich alle) der Betreffenden waren nicht in der Lage, sich dauerhaft in diesem Bereich zu etablieren.


    Und dann frage ich eben schon nochmal. Alle zu dusselig, zu inkompetent, zu dilletantisch? In Rostock zu doof, in Dresden zu doof, in Cottbus, in Zwickau, in Erfurt, in Leipzig, in Magdeburg, in Jena, in Chemnitz...


    Diese Erklärung wäre mir wiederum zu simpel.


    Und das übrigens ein Akteur wie die Rübenbrause auf diesem "ostdeutschen" Markt erschienen ist, hat den Vereinen auf diesem Markt eher geschadet. Denn dieser Akteur entzieht den Vereinen zusätzliche sportliche Substanz (in dem er logischerweise mit seinen Möglichkeiten Talente aus diesen Bereichen zieht, ohne dass die Ausbildungsvereine daran großartig partizipieren). Und die meisten Jungs, die dann mit 18/19 interessant werden für die oberen Ligen, fließen dann eben meist nicht zurück auf diesen "osdeutschen" Markt.


    Wie gesagt, die Zahlen sprechen für sich und die "Ostdeutschen" sollen sich bloß nicht einreden lassen, dass sie unfähig wären. Es gibt Gründe, warum die Zahlen so sind, wie sie sind. Man hat eben zu Wendezeiten nicht dafür gesorgt, dass man sich in einem Wettbewerb auf Augenhöhe begegnen konnte. Es waren von Beginn an völlig konträre Voraussetzungen. Um so beachtlicher muss ich ganz ehrlich sagen, was man da seit Jahren bspw. in Aue macht. Das ist eine Riesenleistung und so manches Management großer "Westvereine" könnte sich davon gleich mehrere Scheiben abschneiden.

  • Wer im Osten hat denn etablierte (?) Vereine verdrängt und spielt für diese nun in den oberen Ligen?

    Streng genommen haben wir Rostock und Cottbus verdrängt. Beide sicher nicht tief verwurzelt im bundesdeutschen Profifußball - aber darf ich daran erinnern, dass sich in deren Erstligajahren in Berlin Fanclubs dieser Vereine etablierten und Rostock sogar mehrfach das Olympiastadion füllte? Und die DKB Bank, ansässig in Berlin, war viele Jahre lang einer der wichtigsten Geldgeber in Rostock (statt bei Union).

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Der Geist von Kienbaum ()

  • Wer im Osten hat denn etablierte (?) Vereine verdrängt und spielt für diese nun in den oberen Ligen?

    Streng genommen haben wir Rostock und Cottbus verdrängt. Beide sicher nicht tief verwurzelt im bundesdeutschen Profifußball - aber darf ich daran erinnern, dass sich in deren Erstligajahren in Berlin Fanclubs dieser Vereine etablierten und Rostock sogar mehrfach das Olympiastadion füllte? Und die DKB Bank, ansässig in Berlin, war viele Jahre lang einer der wichtigsten Geldgeber in Rostock (statt bei Union).

    Klar. Als Bundesligist war Rostock natürlich auch für Geldgeber interessant. Und warum sollte der nicht aus Berlin kommen?


    Unterm Strich kann man aber eines unwiderlegbar festhalten.


    Kein einziger ehemaliger Ostverein konnte sich dauerhaft in der 1.Bundesliga festsetzen. Keiner. Ob wir dazu in der Lage sind, wird sich erst noch zeigen müssen.

    Und genau dieses "Keiner" ist für mich definitiv kein Zufall.

    Selbst in der zweiten Liga ist es ja mehr als überschaubar mit Vereinen aus dem Osten, die dort dauerhaft/längerfristig sportlich präsent sind. Mit Dresden hat nun noch ein weiterer Vertreter vorerst diese Bühne wieder verlassen.

  • Man muss schon die Jahrzehnte einzeln betrachten.

    Nach der Wende hätte man die Oberliga Vereine mehr inhaltlich unterstützen müssen und nicht ins offene Messer laufen lassen. Nicht ausweiden, sondern mit Wissenstransfer. Zuzüglich 1 bis 2 Jahre Wechselsperre bei den Profis (BL, 2BL).

    Warum ist das jetzt so ausgedünnt? Es liegt mMn nicht am Vermögen/Einkommen der Menschen in den einzelnen Regionen. Die Eintrittspreise werden überall ähnlich sein, aber oft sind deutlich mehr Zuschauer in den Stadien der neuen Bundesländer.

    Auffallend ist, dass es immer mehr Südvereine gibt, eben da wo das gewerbliche Geld hängt. Dagegen halten können finanziell, punktuell die Gazproms, AGs, RBs und Horschtis ... Investoren gesteuerte Vereine.

    In den neuen Bundesländer fehlen die großen regionalen und überregionalen Sponsoren in der Breite.


    Wir hingegen haben die letzten 16 Jahre solide gearbeitet und können dabei auf den Hauptstadtbonus bauen.


    Für viele Regionen wird es immer schwerer werden.

    Fanclub Alt-Unioner


    Von klein auf dabei, aber infiziert seit dem 2.9.1973 (übrigens 1:0 gegen EAB). 50 Jahre aktive Fanszene und jetzt als Sahnehäubchen oben drauf die CL. Mehr kann man im Leben nicht erreichen.


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  • 1. Klar. Als Bundesligist war Rostock natürlich auch für Geldgeber interessant. Und warum sollte der nicht aus Berlin kommen?

    2. Kein einziger ehemaliger Ostverein konnte sich dauerhaft in der 1.Bundesliga festsetzen. Keiner.
    3. Und genau dieses "Keiner" ist für mich definitiv kein Zufall.

    Zu 1. Hansa war vor ca. 20 Jahren drauf und dran, uns fan- und sponsorenmäßig unser eigenes Revier - Berlin - streitig zu machen. Für Energie galt das zumindest für die Region zwischen Berlin und Cottbus. Dann drehte Union den Spieß um. Beides kann man zurück- oder verdrängen nennen - oder auch nüchtern Folge von Erfolgen auf der einen und Misserfolgen auf der anderen Seite.


    Zu 2. Aus Schleswig-Holstein (inzwischen sogar auf Hamburg ausgedehnt) oder dem Saarland (inzwischen inklusive Pfalz) hat sich auch niemand etabliert. Aus der wirtschaftlichen starken Region Ostwestfalen/Osnabrück/Münster ist immer jemand oben mit dabei - von "etabliert" kann aber keine Rede sein. "Vor-Bayern-Rekordmeister" Nürnberg bewarb sich nun zum wiederholten Male um die 3. Liga. In der Region kommt zwar immer wieder mal jeamand hoch (Fürth, Würzburg) - aber von etabliert in der 1. Liga sind sie doch weit entfernt.

    Nicht von der Hand zu weisen ist dagegen, dass Union auf seinem Weg Vereine wie Nürnberg, St. Pauli oder Bochum verdrängt hat, die nach eigenem Selbstverständnis in die 1. Liga gehören.


    zu 3. Von Zufall hab ich auch nicht gesprochen - sondern davon, dass es wirtschaftlich starke und wirtschaftlich schwache Regionen gibt - und diese Landkarte lässt sich sehr leicht anhand der 1. Bundesligatabelle nachzeichnen.


    Unser Vorbild muss der SC Freiburg sein, die ihrerseits auch andere - primär den FC Freiburg - verdrängt haben. Das ist aber kein Selbstläufer, nur weil wir der 1. FC Union und aus Berlin und aus dem Osten sind. Im Big Business kriegt man nie was geschenkt. Den Kampf muss man annehmen. Nicht rumjammern. Jammern hilft gar nicht.

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Der Geist von Kienbaum ()

  • Streng genommen haben wir Rostock und Cottbus verdrängt. Beide sicher nicht tief verwurzelt im bundesdeutschen Profifußball - aber darf ich daran erinnern, dass sich in deren Erstligajahren in Berlin Fanclubs dieser Vereine etablierten und Rostock sogar mehrfach das Olympiastadion füllte? Und die DKB Bank, ansässig in Berlin, war viele Jahre lang einer der wichtigsten Geldgeber in Rostock (statt bei Union).


    Kein einziger ehemaliger Ostverein konnte sich dauerhaft in der 1.Bundesliga festsetzen.


    Faktisch inkorrekt.


    Hertha BSC & RB Leipzig sind wesentliche Ost-Vereine die sich nach 1990 in der Bundesliga etablieren konnten.


    Für den Aufstieg und Fall von Profi-Fußball-Vereinen gibt es eine Reihe von Gründen die demographischer, wirtschaftlicher, individueller und standort-spezifischer Natur sind. Das willkürliche Herausrechnen von Klubs aus bestimmten Regionen ist jedoch nicht seriös und trägt auch nicht zur Analyse des Ist-Zustands bei.

  • Manche werden wegen "Hertha etabliert als Bundesligist" die Augenbraue heben. Aber tatsächlich hat Hertha in den 30 Jahren nach dem Mauerfall viel länger (und konstanter) in der 1. Bundesliga gespielt als in den knapp 30 Jahren 1963-1990.

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

  • Oh Gott - jetzt melden sich bestimmt gleich die kalifornische Grinsebacke und die berliner Zitrone und beanspruchen jeweils das Copyright auf diesen Erfolg.

    Tatsächlich wahr ist: Wir haben sie machen lassen - aber das ändert sich demnächst!

    ;)

  • PS: Und nicht zu vergessen sind die Voraussetzungen der einzelnen Ostvereine sehr unterschiedlich. Aue macht seit rund 20 Jahren aus Scheiße Gold. Cottbus hat das ebenfalls für immerhin über 10 Jahre geschafft (wenn auch mit fragwürdigen Mitteln, wie sich später herausstellte). Dresden schafft es dagegen nicht, die grundsätzlich sehr guten Voraussetzungen (jedenfalls Lichtjahre besser als in Cottbus und Aue) umzuwandeln in sportlichen Erfolg. Warum nicht - musst du sie fragen. Dresden kann tatsächlich "vom Westen" was lernen - nämlich von Aue. 8)

    Zwischen Gründung und DAX-Aufnahme von Wirecard lagen fast 20 Jahre. In die Gegenrichtung ging es schneller. Binnen zwei Jahren wurden 200 Mrd. € wieder komplett auf Null gesetzt.

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  • Hertha ist - trotz "Hauptstadtclub - und BCC" - Attitüde immer noch ein Westklub, auch wenn ein Teil der Fans aus Brandenburg und den Ostbezirken kommt!!

    Das Chemonadenge(s)ochse hat sich aus rein monetäre Gründen über Leipzig ausgeklingt und festgefressen!! Die wären auch nach Ostfriesland oder Sylt gegangen, wenn da mehr Rendite/Marketing und fussballhungrige Konsumenten zu holen gewesen wären!!

  • Ich hab hier nen netten Artikel (schon etwas älter, von 2013) der beleuchtet ob wirklich "nur" Ostmannschaften nach der Wende "verschwunden" sind. Erkenntnis:
    14 ex-DDR Mannschaften waren nach der Wende mindestens einmal zweitklassig. Das ist von der Zahl her eine komplette DDR-Oberliga, die zumindest die Möglichkeit hatten sich irgendwie in den oberen beiden Ligen zu etablieren.

    Demgegenüber stehen aber auch ein gutes Dutzend "West" Vereine, die in den Vorwendejahren gegen Ende der 80er eine (bisweilen gewichtige) Rolle in der 1. oder 2. Bundesliga gespielt haben - und die allesamt ebenfalls "verschwunden" sind.

    30 Jahre sind eben 30 Jahre. Die Struktur/Finanzschwäche einer ganzen Region ist sicherlich ein schwergewichtiger Grund - aber man sieht eben das es andere nicht minder erwischt hat.

    https://berlinderby.blogspot.c…ene-os-fuball-in-den.html

  • Na man brauch sich ja nur nal an unsre erste Zweitligasaison erinnern wer die damaligen Gegner waren und wo die jetzt so rumkrepeln,

    Lübeck, Emden, Schweinfurt oder Ahlen zB =O

    Bitte widerlegt mich sachlich, sonst haltet einfach die Klappe !!!:opi:

    Und nervt mich Bitte nicht mit arroganten faktenlosen Überfliegerbehauptungen :hail

  • Emden war nie 2. Liga; aber andere Namen die danach ganz oder zeitweise von der Bildfläche verschwanden (Reutlingen, Saarbrücken, Haching, Mannheim - drei davon frühere Erstligisten). Saarbrücken hat glaube ich sogar mal im Europapokal auswärts beim AC Mailand gewonnen.


    Bis auf Eintracht Frankfurt standen wir jedenfalls 2019/2020 vor allen anderen Vereinen, die 2001/2002 in der 2. Liga mit uns waren, wobei 9 der 17 Wettbewerber von 2001/02 (zwischenzeitlich) vor uns in die 1. Liga aufstiegen.

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  • Es geht laut Thread-Titel um eine bestimmte Fragestellung, für deren mögliche Beantwortung ich Gründe ins Feld geführt habe, die meiner Ansicht nach mehr als augenscheinlich sind und deren Auswirkungen zumindestens durch den zahlenmäßig belegbaren Ist-Zustand in Fußball-Gesamtdeutschland deutlich werden.

    Und wenn die Entwicklung des Fußballs im Osten Deutschlands abgefragt ist, dann bietet sich ein Vergleich zwischen Alt- und Neubundesländern und dessen Ergebnis 30 Jahre nach der Wende sehr wohl an.

    Das hat doch nun überhaupt nichts damit zu schaffen, dass es selbstredend auch innerhalb des Altbundesgebiets strukturell sonnigere und weniger sonnigere Gegenden gibt und dass sich auch dies auf der Fußballlandkarte widerspiegelt.

    Auch das kann man ja sehr gerne betrachten. Nur dann müsste der Thread-Titel und die damit einhergehende Fragestellung verändert werden.


    Wo Du jetzt das Jammern hernimmst - weiß der Kuckuck.

  • Hertha BSC & RB Leipzig sind wesentliche Ost-Vereine die sich nach 1990 in der Bundesliga etablieren konnten.

    Herzlich Glückwunsch noch nachträglich zum Geburtstag. Den Unterschied zwischen historisch und geografisch möchte ich dennoch nicht nochmal für Dich beleuchten. Aber wenn Dein Enstehungsdatum in die Wendezeit fallen sollte, dann verstehe ich Deine Sichtweise. Du müsstest halt nur verstehen, dass wir, wenn Du von ostdeutschem Fußball redest und ich von ostdeutschem Fußball rede, wir nicht über das Selbe sprechen. Deshalb stimmt Dein "faktisch inkorrekt" eben auch nur für Deine, dann scheinbar zeitlich begrenzte Sichtweise. ;)

  • Wer im Osten hat denn etablierte (?) Vereine verdrängt und spielt für diese nun in den oberen Ligen?

    Streng genommen haben wir Rostock und Cottbus verdrängt. Beide sicher nicht tief verwurzelt im bundesdeutschen Profifußball - aber darf ich daran erinnern, dass sich in deren Erstligajahren in Berlin Fanclubs dieser Vereine etablierten und Rostock sogar mehrfach das Olympiastadion füllte? Und die DKB Bank, ansässig in Berlin, war viele Jahre lang einer der wichtigsten Geldgeber in Rostock (statt bei Union).

    Die DKB war bei Rostock nicht primär Geldgeber im Sponsorensinne, sondern Kreditgeber des Stadienumbaus (wie übrigens auch bei Union, Leipzig zur WM 2006 etc.). Das sie unter Entzürnung der Fans zum Namenspatron des Ostseestadions wurde, war keine echte Freiwilligkeit, sondern Resultat der Kreditverpflichtungen, die immer schwerer zu bedienen waren...

    Und im übrigen hängen Sponsorentätigkeiten nach wie vor - Ausnahme Globalplayer- von der Begeisterungsfähigkeit lokaler Unternehmensmanager für Fußball ab (s. Rostock). Und ja später war es mehr als hilfreich, dass die eine Fanszene deutlich sympathischer auftrat als die andere.

  • Das (Stadionkredit) ist einerseits richtig. Aber trotzdem hab ich mich in den Jahren 2000-2005 gefragt, warum die DKB als in Berlin ansässiges Unternehmen Rostock, Aue, Jena (und Hertha) unterstützte, aber (zumindest damals) nicht Union. Naja - jeder macht mal Fehler. 8)

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