Andreas Luthe

IronTom : sehr guter Beitrag.

Sicher ist Luthe kein absoluter Top-Torwart, so gesehen haben wir eine Menge Spieler, die technische Defizite und Schnelligkeitsnachteile haben, manchmal ist es schon auffällig, wieviele Hundertprozentige wir nicht machen.

Das, was einem aber allerhöchsten Respekt abnötigt, ist das, was die Spieler daraus machen, inkl. Luthe. Und die Quintessenz dessen sind 28 Punkte, die ja nicht von ungefähr kommen, ich denke, dass sich Pech und Glück bei uns eher die Waage halten (abgesehen von unserem Verletzungspech). Schön zu hören, wie weinerlich die Topmannschaften sich lauthals darüber beklagen, dass wir ihr Spiel nicht mitspielen und ihren Zauberfussball nicht bewundernd eskortieren. Seltsam nur, dass wir dabei schon 32 Tore geschossen haben (und bisher in jedem Spiel getroffen haben!), obwohl Max Kruse und Joel Pohjanpalo schon seit einiger Zeit nicht mehr auf dem Platz stehen können. Das ist wohl kaum mit reinem Zerstören zu machen, sondern eben nur mit klugem Ausnutzen unserer Stärken und dem Augenmerk darauf, dass unsere Schwächen nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so viel aus ihren Möglichkeiten macht wie unsere. Und das eben nicht nur mit einem ermauerten 0:0 nach dem anderen.

12 Torschützen und 11 Vorbereiter machen uns schwer ausrechenbar. Da ist Luthe allerdings nicht mit dabei...

Zitat von Unionfux

IronTom :

Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so viel aus ihren Möglichkeiten macht wie unsere. Und das eben nicht nur mit einem ermauerten 0:0 nach dem anderen.

12 Torschützen und 11 Vorbereiter machen uns schwer ausrechenbar. Da ist Luthe allerdings nicht mit dabei...

Noch nicht

und ZU NULL!

Zitat von IronTom

Diesen Beitrag will ich eigentlich schon seit Wochen schreiben, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen. Ich möchte gern aus (meiner persönlichen) Trainersicht mit einem der größten Missverständnisse ausräumen, von denen es m.E. aktuell noch weitere gibt. Aber dazu vielleicht später mehr.

Andreas Luthe wird beinahe nach jedem Spiel dafür kritisiert, dass er beinahe jeden Ball flach zu einem seiner Vorderleute spielt, auch wenn die Gegner mit vielen Spielern in unserer Hälfte sind. Das habe ich in diesem Extrem bisher kaum bei einem anderen Verein gesehen. Ich bin aber absolut überzeugt davon, dass dies

a) eine unbedingte Vorgabe unseres Trainers ist. Der möchte in diesem Jahr mit einer Konsequenz spielerische Lösungen in jeder Situation finden, wird dies im Training konsequent trainieren und wahrscheinlich jeden hohen Ball vom Torwart anschließend auswerten.

b) ein absoluter Grundpfeiler unseres derzeitigen Erfolges ist. Die Mannschaft ist in der Lage damit umzugehen und selbst, wenn es mal schief geht - was ist denn bisher dabei rausgekommen? Hier mal eine Ecke, da mal ein Einwurf für den Gegner. Und natürlich abertausende Beinhahe-Herzkasper für uns Fans, wobei ich da mittlerweile fast tiefenentspannt bin. Was wäre denn die Alternative. Ständig den Ball hoch nach vorne zu hauen, wo dann mindestens (!) die Hälfte dieser Bälle beim Gegner landen, der dann im Zweifel schnell gegen eine zuerst in der Rückwärts-, dann direkt wieder in der Vorwärtsbewegung befindliche Mannschaft angreifen kann. Ich wette (natürlich unbelegbar), dass wir durch solche Situationen deutlich mehr Gegentore kassiert hätten und auch deutlich weniger geschossen hätten.

Auch wenn es nicht immer souverän aussieht, bin ich mit meinem Spielverständnis absolut begeistert von diesem Aufbauspiel. In quasi jeder Situation befreien wir uns spielerisch und wenn es mal nicht gelingt, wird die Aktion des Gegners schnell wieder behindert und es entstehen daraus kaum Gegentore. Luthe wird hier aus meiner Sicht vom Trainerteam zu einem Spiel gezwungen, dass ihn nicht immer gut aussehen lässt, aber einen erheblichen Beitrag zum Erfolg unseres Teams leistet.

Und wenn ich schonmal dabei bin, gleich noch Fehlbewertung Nummer 2. Viele bemängeln, dass wir zu viele Fehlpässe spielen würden. Meines Erachtens wird in einer bewundernswerten Konsequenz immer wieder der schnelle Pass in die Tiefe gesucht. Mit ganz wenigen Pässen in die Spitze und den Gegner überrumpeln. Das sind zu einem großen Teil Risikopässe, die nahezu zwingend mit einer hohen Fehlpassquote einhergehen. Das verrückte ist, dass wir auch nach Fehlpässen durch eine unglaubliche Laufleistung und einem hervorragendem Umkehrspiel immer wieder verhindern, dass sich daraus gefährliche Situationen für den Gegner ergeben. Bestes Beispiel auch heute wieder. Was wurde über die Fehlpässe geschimpft (auch in meinem Wohnzimmer, aber nicht durch mich ;-)). Aber was konnte Leverkusen letztlich daraus machen? Wir sind soooo schnell wieder hinter dem Ball, dass es das für den Gegner echt "kompliziert" macht, wie man heute von den Kommentatoren mehrmals hören konnte.

Das nächste Verrückte ist, wie krass unsere Leute das Ganze technisch umsetzen können. Zwei Beispiele waren bei den vorherigen zwei Spielen zu sehen und zwei mal war Becker der Torschütze. Da wird im Zwei gegen Zwei, wo die Verteidiger eigentlich nicht gerade im Nachteil sind und auch nicht dumm agiert haben mit einer für mich fast erschreckenden Perfektion die beste Lösung gefunden. Es geht einfach wahnsinnig schnell - breit machen, druckvoller Pass in den Fuß und dann schneller Abschluss. Die beiden Tore gehören für mich ins Lehrbuch. Wenn wir das noch öfter hinbekommen würden, also dementsprechend noch weniger Fehlpässe und somit eine noch größere Ausbeute aus unseren Risikopässen hätten, und das dann noch über eine ganze Spielzeit durchziehen könnten, würden wir echt um den Titel mitspielen. So weit ist es (wahrscheinlich) noch nicht.

Dass wir auch mit den vielen Ausfällen so erfolgreich sind, zeigt mir vor allem Eines. Es liegt am System, an den taktischen Vorgaben, am Trainergespann und daran, dass es Oliver Ruhnert gelungen ist, die Spieler zu holen, denen man solch eine Spielweise vermitteln kann.

Ich persönlich bin begeistert, sowohl von unserem Torwartspiel als auch von dem risikobehafteten Umschaltspiel. Das darf (und wird) Urs nicht so schnell wieder abändern. Wir sind momentan einfach in jedem Spiel in der Lage, die Vorteile daraus zu nutzen und die Nachteile quasi abzuschalten. Voraussetzung hierfür ist aber ein extrem gutes Selbstbewusstsein bei allen Beteiligten. Kommt in einer Situation der geringste Zweifel am eigenen Können auf und fehlt dadurch die immer wieder zu beobachtende Arschruhe, kann es in die Hose gehen. Und passiert das ein paar Mal hintereinander und verlieren wir dadurch mal drei, vier mal am Stück, kann das eventuell die komplette Spielweise in Frage stellen und dazu führen, dass man wieder mehr auf Sicherheit und damit weniger erfolgreich spielt. Momentan sehe ich dies (trotz häufig gegenteiliger Erwartung) aber einfach nicht.

Und zu dem einen grottenschlechten Abschlag aus der Hand heute: das passiert eben mal, wenn man einfach keine Übung mehr darin hat, einen hohen Ball zu spielen, weil man jedes Ding mit der Brust oder mit dem Oberschenkel annimmt und dann die Flache Spielfortsetzung sucht. Und auch damit kann ich leben.

Dass ein Andreas Luthe in der Lage ist, dies in jedem Spiel wieder umzusetzen, ohne dass dabei selbst gegen Bayern, Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen groß was in die Hose geht, ist einfach wahnsinnig geil. Bei uns spielen so viele Leute so dermaßen über dem von ihnen normalerweise erwarteten Niveau, dass ich Gott für die Verlängerung der Verträge unserer Trainer und unseres Sportdirektors danke und mich einfach mal darauf freue, was noch so kommt. Auch wenn das vielleicht nicht in dem Tempo weiter nach oben geht (wo hin denn noch?) oder auch einfach mal wieder etwas weiter nach unten. Was für eine geile Zeit. Wenn man doch nur ins Stadion könnte.

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Danke für diesen tollen Artikel und deine Mühe. War sehr interessant zu lesen. Wo soll ich unterschreiben?

unionfan , ich warte einfach mal gar nicht erst bis zum saisonende ab, um zu wissen, dass deine befürchtung vom august letzten jahres sich nicht mal im ansatz bestätigen wird.

auch andreas luthe ist ein fester grundstein unserer überragenden saison. die mit einem sicheren klassenerhalt enden wird. auch dank andreas luthe. gut so, wa?

Zitat von IronTom

Diesen Beitrag will ich eigentlich schon seit Wochen schreiben, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen. Ich möchte gern aus (meiner persönlichen) Trainersicht mit einem der größten Missverständnisse ausräumen, von denen es m.E. aktuell noch weitere gibt. Aber dazu vielleicht später mehr.

Andreas Luthe wird beinahe nach jedem Spiel dafür kritisiert, dass er beinahe jeden Ball flach zu einem seiner Vorderleute spielt, auch wenn die Gegner mit vielen Spielern in unserer Hälfte sind. Das habe ich in diesem Extrem bisher kaum bei einem anderen Verein gesehen. Ich bin aber absolut überzeugt davon, dass dies

a) eine unbedingte Vorgabe unseres Trainers ist. Der möchte in diesem Jahr mit einer Konsequenz spielerische Lösungen in jeder Situation finden, wird dies im Training konsequent trainieren und wahrscheinlich jeden hohen Ball vom Torwart anschließend auswerten.

b) ein absoluter Grundpfeiler unseres derzeitigen Erfolges ist. Die Mannschaft ist in der Lage damit umzugehen und selbst, wenn es mal schief geht - was ist denn bisher dabei rausgekommen? Hier mal eine Ecke, da mal ein Einwurf für den Gegner. Und natürlich abertausende Beinhahe-Herzkasper für uns Fans, wobei ich da mittlerweile fast tiefenentspannt bin. Was wäre denn die Alternative. Ständig den Ball hoch nach vorne zu hauen, wo dann mindestens (!) die Hälfte dieser Bälle beim Gegner landen, der dann im Zweifel schnell gegen eine zuerst in der Rückwärts-, dann direkt wieder in der Vorwärtsbewegung befindliche Mannschaft angreifen kann. Ich wette (natürlich unbelegbar), dass wir durch solche Situationen deutlich mehr Gegentore kassiert hätten und auch deutlich weniger geschossen hätten.

Auch wenn es nicht immer souverän aussieht, bin ich mit meinem Spielverständnis absolut begeistert von diesem Aufbauspiel. In quasi jeder Situation befreien wir uns spielerisch und wenn es mal nicht gelingt, wird die Aktion des Gegners schnell wieder behindert und es entstehen daraus kaum Gegentore. Luthe wird hier aus meiner Sicht vom Trainerteam zu einem Spiel gezwungen, dass ihn nicht immer gut aussehen lässt, aber einen erheblichen Beitrag zum Erfolg unseres Teams leistet.

Und wenn ich schonmal dabei bin, gleich noch Fehlbewertung Nummer 2. Viele bemängeln, dass wir zu viele Fehlpässe spielen würden. Meines Erachtens wird in einer bewundernswerten Konsequenz immer wieder der schnelle Pass in die Tiefe gesucht. Mit ganz wenigen Pässen in die Spitze und den Gegner überrumpeln. Das sind zu einem großen Teil Risikopässe, die nahezu zwingend mit einer hohen Fehlpassquote einhergehen. Das verrückte ist, dass wir auch nach Fehlpässen durch eine unglaubliche Laufleistung und einem hervorragendem Umkehrspiel immer wieder verhindern, dass sich daraus gefährliche Situationen für den Gegner ergeben. Bestes Beispiel auch heute wieder. Was wurde über die Fehlpässe geschimpft (auch in meinem Wohnzimmer, aber nicht durch mich ;-)). Aber was konnte Leverkusen letztlich daraus machen? Wir sind soooo schnell wieder hinter dem Ball, dass es das für den Gegner echt "kompliziert" macht, wie man heute von den Kommentatoren mehrmals hören konnte.

Das nächste Verrückte ist, wie krass unsere Leute das Ganze technisch umsetzen können. Zwei Beispiele waren bei den vorherigen zwei Spielen zu sehen und zwei mal war Becker der Torschütze. Da wird im Zwei gegen Zwei, wo die Verteidiger eigentlich nicht gerade im Nachteil sind und auch nicht dumm agiert haben mit einer für mich fast erschreckenden Perfektion die beste Lösung gefunden. Es geht einfach wahnsinnig schnell - breit machen, druckvoller Pass in den Fuß und dann schneller Abschluss. Die beiden Tore gehören für mich ins Lehrbuch. Wenn wir das noch öfter hinbekommen würden, also dementsprechend noch weniger Fehlpässe und somit eine noch größere Ausbeute aus unseren Risikopässen hätten, und das dann noch über eine ganze Spielzeit durchziehen könnten, würden wir echt um den Titel mitspielen. So weit ist es (wahrscheinlich) noch nicht.

Dass wir auch mit den vielen Ausfällen so erfolgreich sind, zeigt mir vor allem Eines. Es liegt am System, an den taktischen Vorgaben, am Trainergespann und daran, dass es Oliver Ruhnert gelungen ist, die Spieler zu holen, denen man solch eine Spielweise vermitteln kann.

Ich persönlich bin begeistert, sowohl von unserem Torwartspiel als auch von dem risikobehafteten Umschaltspiel. Das darf (und wird) Urs nicht so schnell wieder abändern. Wir sind momentan einfach in jedem Spiel in der Lage, die Vorteile daraus zu nutzen und die Nachteile quasi abzuschalten. Voraussetzung hierfür ist aber ein extrem gutes Selbstbewusstsein bei allen Beteiligten. Kommt in einer Situation der geringste Zweifel am eigenen Können auf und fehlt dadurch die immer wieder zu beobachtende Arschruhe, kann es in die Hose gehen. Und passiert das ein paar Mal hintereinander und verlieren wir dadurch mal drei, vier mal am Stück, kann das eventuell die komplette Spielweise in Frage stellen und dazu führen, dass man wieder mehr auf Sicherheit und damit weniger erfolgreich spielt. Momentan sehe ich dies (trotz häufig gegenteiliger Erwartung) aber einfach nicht.

Und zu dem einen grottenschlechten Abschlag aus der Hand heute: das passiert eben mal, wenn man einfach keine Übung mehr darin hat, einen hohen Ball zu spielen, weil man jedes Ding mit der Brust oder mit dem Oberschenkel annimmt und dann die Flache Spielfortsetzung sucht. Und auch damit kann ich leben.

Dass ein Andreas Luthe in der Lage ist, dies in jedem Spiel wieder umzusetzen, ohne dass dabei selbst gegen Bayern, Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen groß was in die Hose geht, ist einfach wahnsinnig geil. Bei uns spielen so viele Leute so dermaßen über dem von ihnen normalerweise erwarteten Niveau, dass ich Gott für die Verlängerung der Verträge unserer Trainer und unseres Sportdirektors danke und mich einfach mal darauf freue, was noch so kommt. Auch wenn das vielleicht nicht in dem Tempo weiter nach oben geht (wo hin denn noch?) oder auch einfach mal wieder etwas weiter nach unten. Was für eine geile Zeit. Wenn man doch nur ins Stadion könnte.

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Schöner Beitrag!

Das wir uns spielerisch aus engen Situationen befreien und dies ja auch ganz gut funktioniert, finde ich sehr begrüßenswert.

Trotzdem gibt es Abspiele, die man so nicht unbedingt spielen muss.

Abwehrspieler zentral an der Strafraumgrenze anzuspielen, wenn sie nicht wirklich frei stehen gehört für mich dazu.

Auch muss man einen Schlussmann, der fußballerisch nunmal etwas limitiert ist, nicht unbedingt unter Bedrängnis im Fünfmeterraum anspielen.

Insgesamt bin ich aber schon zufrieden mit dem, was unser Torwächter und unser gesamter Abwehrverbund abliefert.

Aber verbessern kann man sich immer, auch im fortgeschrittenen Alter.

Zitat von eiserner ritter

unionfan , ich warte einfach mal gar nicht erst bis zum saisonende ab, um zu wissen, dass deine befürchtung vom august letzten jahres sich nicht mal im ansatz bestätigen wird.

auch andreas luthe ist ein fester grundstein unserer überragenden saison. die mit einem sicheren klassenerhalt enden wird. auch dank andreas luthe. gut so, wa?

Da musste ich auch ab und zu dran denken. Wie man sich derart in völliger Ahnungslosigkeit so weit aus dem Fenster lehnen kann... 🙈🙈🙈

Und wieder einmal gratuliere ich zur weißen Weste und mache Winke Winke nach Bremen.

Zitat von IronTom

Diesen Beitrag will ich eigentlich schon seit Wochen schreiben, aber bisher bin ich nicht dazu gekommen. Ich möchte gern aus (meiner persönlichen) Trainersicht mit einem der größten Missverständnisse ausräumen, von denen es m.E. aktuell noch weitere gibt. Aber dazu vielleicht später mehr.

Andreas Luthe wird beinahe nach jedem Spiel dafür kritisiert, dass er beinahe jeden Ball flach zu einem seiner Vorderleute spielt, auch wenn die Gegner mit vielen Spielern in unserer Hälfte sind. Das habe ich in diesem Extrem bisher kaum bei einem anderen Verein gesehen. Ich bin aber absolut überzeugt davon, dass dies

a) eine unbedingte Vorgabe unseres Trainers ist. Der möchte in diesem Jahr mit einer Konsequenz spielerische Lösungen in jeder Situation finden, wird dies im Training konsequent trainieren und wahrscheinlich jeden hohen Ball vom Torwart anschließend auswerten.

b) ein absoluter Grundpfeiler unseres derzeitigen Erfolges ist. Die Mannschaft ist in der Lage damit umzugehen und selbst, wenn es mal schief geht - was ist denn bisher dabei rausgekommen? Hier mal eine Ecke, da mal ein Einwurf für den Gegner. Und natürlich abertausende Beinhahe-Herzkasper für uns Fans, wobei ich da mittlerweile fast tiefenentspannt bin. Was wäre denn die Alternative. Ständig den Ball hoch nach vorne zu hauen, wo dann mindestens (!) die Hälfte dieser Bälle beim Gegner landen, der dann im Zweifel schnell gegen eine zuerst in der Rückwärts-, dann direkt wieder in der Vorwärtsbewegung befindliche Mannschaft angreifen kann. Ich wette (natürlich unbelegbar), dass wir durch solche Situationen deutlich mehr Gegentore kassiert hätten und auch deutlich weniger geschossen hätten.

Auch wenn es nicht immer souverän aussieht, bin ich mit meinem Spielverständnis absolut begeistert von diesem Aufbauspiel. In quasi jeder Situation befreien wir uns spielerisch und wenn es mal nicht gelingt, wird die Aktion des Gegners schnell wieder behindert und es entstehen daraus kaum Gegentore. Luthe wird hier aus meiner Sicht vom Trainerteam zu einem Spiel gezwungen, dass ihn nicht immer gut aussehen lässt, aber einen erheblichen Beitrag zum Erfolg unseres Teams leistet.

Und wenn ich schonmal dabei bin, gleich noch Fehlbewertung Nummer 2. Viele bemängeln, dass wir zu viele Fehlpässe spielen würden. Meines Erachtens wird in einer bewundernswerten Konsequenz immer wieder der schnelle Pass in die Tiefe gesucht. Mit ganz wenigen Pässen in die Spitze und den Gegner überrumpeln. Das sind zu einem großen Teil Risikopässe, die nahezu zwingend mit einer hohen Fehlpassquote einhergehen. Das verrückte ist, dass wir auch nach Fehlpässen durch eine unglaubliche Laufleistung und einem hervorragendem Umkehrspiel immer wieder verhindern, dass sich daraus gefährliche Situationen für den Gegner ergeben. Bestes Beispiel auch heute wieder. Was wurde über die Fehlpässe geschimpft (auch in meinem Wohnzimmer, aber nicht durch mich ;-)). Aber was konnte Leverkusen letztlich daraus machen? Wir sind soooo schnell wieder hinter dem Ball, dass es das für den Gegner echt "kompliziert" macht, wie man heute von den Kommentatoren mehrmals hören konnte.

Das nächste Verrückte ist, wie krass unsere Leute das Ganze technisch umsetzen können. Zwei Beispiele waren bei den vorherigen zwei Spielen zu sehen und zwei mal war Becker der Torschütze. Da wird im Zwei gegen Zwei, wo die Verteidiger eigentlich nicht gerade im Nachteil sind und auch nicht dumm agiert haben mit einer für mich fast erschreckenden Perfektion die beste Lösung gefunden. Es geht einfach wahnsinnig schnell - breit machen, druckvoller Pass in den Fuß und dann schneller Abschluss. Die beiden Tore gehören für mich ins Lehrbuch. Wenn wir das noch öfter hinbekommen würden, also dementsprechend noch weniger Fehlpässe und somit eine noch größere Ausbeute aus unseren Risikopässen hätten, und das dann noch über eine ganze Spielzeit durchziehen könnten, würden wir echt um den Titel mitspielen. So weit ist es (wahrscheinlich) noch nicht.

Dass wir auch mit den vielen Ausfällen so erfolgreich sind, zeigt mir vor allem Eines. Es liegt am System, an den taktischen Vorgaben, am Trainergespann und daran, dass es Oliver Ruhnert gelungen ist, die Spieler zu holen, denen man solch eine Spielweise vermitteln kann.

Ich persönlich bin begeistert, sowohl von unserem Torwartspiel als auch von dem risikobehafteten Umschaltspiel. Das darf (und wird) Urs nicht so schnell wieder abändern. Wir sind momentan einfach in jedem Spiel in der Lage, die Vorteile daraus zu nutzen und die Nachteile quasi abzuschalten. Voraussetzung hierfür ist aber ein extrem gutes Selbstbewusstsein bei allen Beteiligten. Kommt in einer Situation der geringste Zweifel am eigenen Können auf und fehlt dadurch die immer wieder zu beobachtende Arschruhe, kann es in die Hose gehen. Und passiert das ein paar Mal hintereinander und verlieren wir dadurch mal drei, vier mal am Stück, kann das eventuell die komplette Spielweise in Frage stellen und dazu führen, dass man wieder mehr auf Sicherheit und damit weniger erfolgreich spielt. Momentan sehe ich dies (trotz häufig gegenteiliger Erwartung) aber einfach nicht.

Und zu dem einen grottenschlechten Abschlag aus der Hand heute: das passiert eben mal, wenn man einfach keine Übung mehr darin hat, einen hohen Ball zu spielen, weil man jedes Ding mit der Brust oder mit dem Oberschenkel annimmt und dann die Flache Spielfortsetzung sucht. Und auch damit kann ich leben.

Dass ein Andreas Luthe in der Lage ist, dies in jedem Spiel wieder umzusetzen, ohne dass dabei selbst gegen Bayern, Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen groß was in die Hose geht, ist einfach wahnsinnig geil. Bei uns spielen so viele Leute so dermaßen über dem von ihnen normalerweise erwarteten Niveau, dass ich Gott für die Verlängerung der Verträge unserer Trainer und unseres Sportdirektors danke und mich einfach mal darauf freue, was noch so kommt. Auch wenn das vielleicht nicht in dem Tempo weiter nach oben geht (wo hin denn noch?) oder auch einfach mal wieder etwas weiter nach unten. Was für eine geile Zeit. Wenn man doch nur ins Stadion könnte.

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Sehr guter analytischer Beitrag von Dir.

Das Lob für Luthe kann ich nicht uneingeschränkt unterschreiben.

Nach einem Zu Null Spiel sei mir respektvolle Kritik erlaubt.

Er ist ein toller Sportsmann und reflektierter Mensch.

Er hat eindeutig seine Stärken auf der Linie und hat am Freitag wieder 1x großartig gerettet.

Unterdurchschnittlich ist seine Strafraumbeherrschung. Bei seiner Größe könnte er viel mehr Flanken und Ecken abfangen. Er klebt, für meinen Geschmack, zu häufig auf der Linie und verlässt sich dann auf seine Reaktionsfähigkeit.

Viel gravierender sind aber seine deutlichen Schwächen mit dem Fuß. Das sehe ich in dieser Ausprägung bei keinem anderen Bundesligatorwart.

Ich stimme Dir zu, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Fischer nicht mehr ständig lange Abschläge auf den Mittelstürmer, wie in der letzten Saison sehen möchte.

Aber Luthe`s Fertigkeiten mit dem Fuss sind so schlecht, dass häufig bei Abspielen auf Mitspieler eine Gefahr heraufbeschworen wird.

Noch gravierender ist es, wenn die eigenen Mitspieler den Ball zu Luthe zurück passen. Da lohnt es sich immer für den Angreifer den Torwart zu pressen, da Luthe zu lange benötigt, um Rückpässe unter Kontrolle zu bringen und gezielt weiter zu passen.

Letztlich sind wir derzeit mit Luthe sehr erfolgreich und einige Fehler werden im Moment durch die Mitspieler kompensiert.

Deshalb wird Fischer vermutlich in den nächsten Wochen an Luthe festhalten, obwohl wir mit Karius eine sehr gute Alternative mit anderen Stärken und Schwächen auf der Bank haben.

Zitat von MoPs!

Ich gehe davon aus. dass wir in dieser Saison ein Torwartproblem haben werden, dies sagt mir mein Bauchgefühl.

Für mich nicht ganz verständlich, warum man einen ein Jahr älteren Torwart verpflichtet, obwohl der den wir vom "Hof" gejagt haben nur ein Jahr jünger ist, eine Neuausrichtung auf der Torwartposition sehe ich nicht, eher eine Verschlechterung.

Man hätte einfach ein paar Taler mehr draufpacken sollen, dann hätten wir für die nächsten 2-3 Jahre eine Super Nummer 1 gehabt.

Die Baustelle Torwart haben wir uns selber aufgemacht, und Augsburg freut sich.

Man hat mit Moser eine super Nummer 2 im Kader, mit potenzial auf die Nummer 1 in der nächsten oder übernächsten Saison.

Vertrauen in die Talente sieht anders aus, kein wunder wenn diese woanders unterschreiben.

Wenn ich jedes Mal einen "Opa" vor die Nase gesetzt bekommen würde, würde ich auch das weite suchen.

Wird Zeit das es wieder eine zweite Mannschaft gibt, wo sich Talente entwickeln können, im eigenen Verein und nicht irgendwo bei einem anderen Verein.

Luthe ist für mich keine Verstärkung.

Kling hart, so sehe ich es.

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Mein Bauchgefühl war wohl doch eher nur Durchfall.

Bei Gelegenheit werde ich Andi die Füße küssen, sorry Andi weiter so!

Also ihr könnt ja alle Loblieder auf Luthe singen wie ihr wollt - ich tue es nicht.

Guter Durchschnitt?

Von mir aus.

Aber mehr nicht.
Nicht auf der Linie, nicht im Strafraum, nicht in der Spieleröffnung.

Keines der beiden letzten „zu Null“ waren sein Verdienst.

Gegen Leverkusen hatte er für mich mit Inge zusammen sogar die wenigsten Abwehraktivitäten - das wurde alles vorher und von anderen weggefischt bzw. von Leverkusen nicht zu Ende gespielt.

Zitat von Freilos

Also ihr könnt ja alle Loblieder auf Luthe singen wie ihr wollt - ich tue es nicht.

Guter Durchschnitt?

Von mir aus.

Aber mehr nicht.
Nicht auf der Linie, nicht im Strafraum, nicht in der Spieleröffnung.

Keines der beiden letzten „zu Null“ waren sein Verdienst.

Gegen Leverkusen hatte er für mich mit Inge zusammen sogar die wenigsten Abwehraktivitäten - das wurde alles vorher und von anderen weggefischt bzw. von Leverkusen nicht zu Ende gespielt.

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Der Reflex mit dem Fuß beim Schuss von Amiri (abgefälscht von Schick)....überragend, so den eigentlich sicheren Rückstand vermeidend.

Aber hast Recht, es war Glück, er wurde quasi angeschossen, war nicht sein Verdienst.

Mops.... naja, das Bauchgefühl ist immer die Summe der emotionalen Erfahrungen. Das ist auch der Grund, warum viele darauf vertrauen.

Zitat von Freilos

Also ihr könnt ja alle Loblieder auf Luthe singen wie ihr wollt - ich tue es nicht.

Guter Durchschnitt?

Von mir aus.

Aber mehr nicht.
Nicht auf der Linie, nicht im Strafraum, nicht in der Spieleröffnung.

Keines der beiden letzten „zu Null“ waren sein Verdienst.

Gegen Leverkusen hatte er für mich mit Inge zusammen sogar die wenigsten Abwehraktivitäten - das wurde alles vorher und von anderen weggefischt bzw. von Leverkusen nicht zu Ende gespielt.

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Auch nicht mein Favorit,aber... Gewonnen ? Ja

Zu 0 ? Ja

Der Rest is' mir Latte,warum den Spieler madig machen? Verstehe ich nicht so richtich.

Ist jemanden „guten Durchschnitt“ zu bescheinigen jetzt schon „madig machen“?

Echt?

Na, vielleicht ist der Zeitpunkt der Bewertung nicht ganz so elegant gewählt.

Zitat von Freilos

Also ihr könnt ja alle Loblieder auf Luthe singen wie ihr wollt - ich tue es nicht.

Guter Durchschnitt?

Von mir aus.

Aber mehr nicht.
Nicht auf der Linie, nicht im Strafraum, nicht in der Spieleröffnung.

Keines der beiden letzten „zu Null“ waren sein Verdienst.

Gegen Leverkusen hatte er für mich mit Inge zusammen sogar die wenigsten Abwehraktivitäten - das wurde alles vorher und von anderen weggefischt bzw. von Leverkusen nicht zu Ende gespielt.

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Ist doch für einen Verein wie Union vollkommen in Ordnung!

Zitat von MalerMario

Na, vielleicht ist der Zeitpunkt der Bewertung nicht ganz so elegant gewählt.

Ich finde Kritik jetzt besser als nach einem verlorenen Spiel auf Grund eines Fehlers des Torwarts.