Ich habe seit langem immer wieder das Problem, dass ich es einerseits völlig richtig finde, dass solche Fälle - wenn die betroffenen Protagonisten mit ihrer schweren Krankheit offen umgehen - durchaus in die mediale Öffentlichkeit gehören, um die Krankheit und deren Folgen sichtbar sowie anderen Betroffenen Mut zu machen. Andererseits finde ich das Medienformat eines "Aktuellen Sportstudios" mit (wahrscheinlich fremdanimierten) "Claqeuren", einer dem Thema völlig ungeeigneten "Einmarschmusik" und einem Breyer als Fragesteller eher ungeeignet, um eine erforderliche Betroffenheit und Nachdenklichkeit zu erzeugen. Da ist mir zuviel "Hype", um menschliche Reaktionen (z.B. wenn er die Folgen seiner Krankheit schildert und sie gleichzeitig relativiert im Vergleich zu den apathisch wirkenden Kranken in seinen Nebenzimmern...oder dass seine Freundin zu ihm steht und ihn mental unterstützt), die man auch einfach mal so wirken und unkommentiert stehen lassen kann.
Das ganze mediale "Format" begann meines Wissens mit dem Tod von Robert Enke, als seine Witwe Teresa in bewundernswerter Weise an die Öffentlichkeit ging (ich fand ihre unkommentierte PK beeindruckender als alle ihre folgenden Auftritte in Talkformaten) und setzte sich 2011? fort mit dem Besuch von Andreas Biermannbei KMH...