Ich habe es getan.
Fast 20 Jahre kenne ich Thomas Matscheroth und habe viele sehr gute Gespräche über Gott, die Welt und unseren Verein mit ihm geführt. Mich hat immer seine unaufgeregte Art fasziniert und wie er auf manch komplexe Probleme eine scheinbar einfache Lösung fand.
Er kennt meine Lebensgeschichte und hat mir in vielen Situationen geholfen. Ich habe seine alte Wohnung gemalert, ebenso wie sein neues Haus. Er hat mich auch weiter vermittelt, u.a. an Leute, die sich in unserem VIP-Bereich aufhalten.
Das erste mal stutzig wurde ich als er auf die Frage, wie er zu UNION kam, etwas schwammig antwortete. Komisch fand ich auch immer, dass seine Frau nie über eine gezwungene höfliche Umgänglichkeit hinauskam.
Ganz ulkig wurde es, als wir uns vor ca. 15 Monaten am Fanhaus im Rahmen des Abverkaufs von Sachen aus dem Fanshop trafen. Zu dieser Zeit gab es im Verein eine Diskussion über die Ausrichtung, in der viele Meinungen aufeinander prallten. Ich meinte zu ihm, dass auch die konservative Seite gehört und beachtet werden muss. Beim Wegggehen raunte er mir ``scheiß Nazis`` zu. Das hatte überhaupt nichts mit dem Thema an sich, wohl aber mit dem neuen Zeitgeist zu tun. An dem Tag transportierte er auch diie Meinung, dass unser Verein ein weiteres Jahr unter den Bedingungen nicht überleben wird. Da muss er also als FUMA-Leiter dicht dran sein.
Dachte ich mir, hatte aber einige Zweifel.
Seit einigen Wochen geht es mir nicht gut.
Wir hatten ein Gespräch in dem ich als Fan mein Problem darlegte. Am Ende des Gespräches hatte ich für mich einige Fragen. Denn er hatte mehr Informationen von mir als ich von ihm. Und mein Problem war nicht gelöst. In solchen Fällen heißt es von ihm nämlich ``die da im Forsthaus``.
Also ist er doch nicht so nah dran?
Aufgrund des Informationsflusses überkam mich ein ungutes Gefühl, denn das kannte ich noch von früher.
Ich schaute in der entsprechenden Liste nach und war schockiert: Thomas Matscheroth war hauptamtlicher Mitarbeiter der Staatssicherheit.
Dieses Wissen schleppe ich jetzt wochenlang mit mir rum, kann nicht mehr richtig schlafen und überlegte die ganze Zeit mein Verhalten. Ein (ehemaliger) Freund und UNIONER hatte mir diese Information aus seinem Leben vorenthalten.
Wohl wissend, dass sie im Falle eines Falles (und der ist jetzt) zu einer enormen Belastung für mich werden würde.
Zur Info: die Stasi hat meinen Bruder auf dem Gewissen.
Ich habe die ganze Zeit überlegt ob ich (immer) Mensch bleibe, wenn ich das nicht kommuniziere oder besser doch. Die Belastung ist zu groß. In meinem Leben hatte ich drei Nahtoderfahrungen und am Wochenende Riesendruck auf der Brust. Der ging dann weg, aber ich fragte mich, wenn ich einen Herzinfarkt bekomme und auf einmal weg bin, was wollte ich noch vorher loswerden?
Und bin nach einigen Tagen zu der Entscheidung gekommen, dass es genau das ist.
Es ist 10 Jahre her, dass wir die (ähnliche) Problematik bei unserem Präsidenten hatten. Es fehlte uns Fans gegenüber das Vertrauen.
Mit Dirk Zingler habe ich mich in einem langen Gespräch ausgesprochen und wir können/konnten danach sehr gut miteinander.
Das wird mit Thomas Matscheroth nicht passieren. Für mich bist Du kein UNIONER und ich möchte auch mit dir NICHTS mehr zu tun haben. Über die Ausrichtung der FUMA unter seiner Leitung braucht es nach dieser Kenntnislage für mich auch keine Gedanken mehr.
Wohl aber mache ich mir langsam Gedanken, ob unser Verein nicht doch das Ziel einer feindlichen Übernahme wurde, gut getarnt im heutigen Zeitgeist.
Ich weiß nicht ob sich jemand vorstellen kann, wie befreiend diese Zeilen für mich sind. Und natürlich habe ich gegrübelt in wie weit sie Thomas Matscheroth schaden können. Aber hej, diese Leute fallen immer wieder auf die Füße......