Alles anzeigenAlles anzeigenBei aller Liebe zu OR und der Anerkennung seiner Verdienste bleibt für mich der Bedia-Transfer ganz schwer nachvollziehbar. Ich verfolge die Schweizer Liga nun doch einigermassen eng. Und wenn man sich die Spiele von Servette Genf angesehen hat (was schon mal grundsätzlich schwere Kost ist), so war Bedia noch nicht einmal für Schweizer Verhältnisse ein top Spieler. Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie man glaubte, mit Bedia den Weggang von Becker kompensieren zu können.
In der Schweiz hätte eigentlich nur Elia von den Berner Young Boys Becker (in der Form der Saison 22/23) adäquat ersetzen können. Aber der hätte dem Vernehmen nach EUR 12 Mio. kostet.
Genau bei diesem Punkt frage ich mich dann aber schon, welche Erwartungen an einen Transfer aus der Schweiz für EUR 2 Mio. bestehen? Zum Vergleich: Jordan hat als Sommertransfer EUR 6 Mio. gekostet. Und anders als Bedia ist Jordan in der Schweiz tatsächlich (über längere Zeit hinweg) aufgefallen. Nur so nebenbei: in der Saison 21/22 hat Jordan 22 Tore (32 Spiele) erzielt, Bedia in 14 Spielen gerade mal 3 Tore (Jordan und Bedia sind übrigens beide gleich alt, daran kann es nicht liegen).
Ganz ehrlich: Ich glaube Bedia wurde gar nicht richtig gescoutet, sondern man (wer auch immer "man" ist) hat einfach gesehen, dass er zuoberst auf der Torschützenliste der SL stand.
Was mir auffällt: Die Spieler in der Schweizer Liga mit afrikanischem Hintergrund werden häufig ganz schlechte beraten. Da gehen x Spieler zu Vereinen, bei denen sie dann gar nicht mehr spielen. Am schlimmsten sind die Transfers auf die Insel.
Und noch eine Bemerkung: Union ist der erste Verein, der für Bedia (immerhin schon 27jährig) eine Ablöse bezahlt hat. Muss nichts heissen. Aber zumindest dürfte man bei einem BL Verein erwarten, dass man einen Spieler eingehend studiert, bevor man ihn mit einer 2-Mio-Ablöse unter Vertrag nimmt.
Mein Statement ist keine Kritik an Bedia. Mir tut der Junge vielmehr leid. Kommt hinzu, dass er nur Französisch spricht und Genf und Berlin nun wirklich sehr andere Städte sind. Wünsche ihm natürlich trotzdem alles Gute, rechne aber damit, dass er im Sommer in die 2. französische Liga wechselt.
Danke erstmal für deine Einschätzung. Ließt sich gut und passt mit meiner Einschätzung der schweizer Liga leider ein wenig zusammen. Das war schon mal gehobener als aktuell.
Bei einem Absatz würde ich widersprechen. Aus meiner Sicht sind die afrikanischen Spieler sogar sehr gut beraten, weil sie trotz ihres sportliche unterdurchschnittlichem Niveau den Sprung in die Topligen schaffen und damit einen gut dotierten Vertrag ergattern. Dafür ist die schweizer Liga nämlich genau richtig, vor allem für Offensivkräfte. Hier wird deutlich weniger körperlich agiert und du bekommst mehr Torchancen. Der Wechsel in eine Topliga ist dann nur konsequent.
Also für die geldgierigen Spieler-Berater sind das sicherlich sehr gute Verträge.
Aber wenn ich als Spieler irgendwo zwischen Tribünen- und Bankplatz pendle, mit der Perspektive, vielleicht mal in 85. Minute eingewechselt zu werden, dann macht mich das vermutungsweise nicht glücklich.
Zudem wird m.E. häufig zu wenig geschaut, ob ein Spieler ins Umfeld passt (Sprache, Klima, Druck durch Medien, Fans etc.).
Mit einem geschätzten Einkommen von CHF 500'000 hatte Bedia in Genf ein schönes Leben. Jetzt kann er sich ein halbes Jahr an das raue Berlin gewöhnen, um dann ständig irgendwo hin ausgeliehen zu werden. Bringt doch nichts.