@Mittelalt-Unioner
Deine Vorstellung vom Fußball finde ich süß.
Die Zuschauereinnahmen sind eine vernachlässigende Größe im Profifußball.
Die Aktion mit den Chinesen ist ja genau das Argument, was meine Aussage am meisten unterstützt.
Hätten sich alle Vereine sich dagegen gewehrt, der DFB hätte den Plan begraben müssen. Da aber der Großteil der Vereine die Sache positiv sieht, wird das so gemacht. Ich sehe hier die Vereine als Verursacher an.
Von den Vereinen kam in den letzten Jahren nichts. Dort muss ein Kulturwandel zuerst anfangen.
Süß finde ich, dass Du denkst, ich spräche nur von Zuschauereinnahmen. Wenn man sich die Finanzierung des Fußballs über Fernseh- (Steuergelder), Einnahmen über Merchandising etc., etc. anschaut, wirst Du letztendlich immer wieder beim "kleinen Mann" landen, der diesen ganzen Zinnober finanziert. Wie gesagt, hinterfragt man, wie Konzerne (VW, Bayer, Audi, Red Bull u.s.w., u.s.w.) in die Lage versetzt werden, riesige Summen in den Fußball zu stecken, wirst Du auch da wieder beim "kleinen Mann" landen, der diese Werte letztendlich erarbeitet hat.
Wie gesagt, wenn wir mittlerweile über Ablösen von Spielern im dreistelligen und Jahresgehältern im zweistelligen Millionenbereich sprechen, dann entspricht dieses Geld ja einem bestimmten Gegenwert, der in aller Regel durch Arbeit erschaffen werden muss. Und bei den Summen, die mittlerweile im Fußball bewegt werden, müssen eine Unmenge von Menschen gehörig stricken, um diesen Gegenwert zu erschaffen.
Oder denkst Du diese Werte erschaffen irgendwelche Müllers, Stadlers, Mateschitzes oder noch besser irgendwelche Scheichs, mit ihren von Schwerstarbeit schwielig gewordenen Händen.
Man kann es am Ende drehen und wenden wie man möchte. Der Fußball wird von "unten" finanziert. Also gehört der Fußball auch diesen Menschen.
Das man die Rolle der Vereine gesondert betrachten muss, liegt ja nun auch auf der Hand. Es gibt ja in den Vereinen auch nicht wenige Leute, die durchaus in nicht zu verachtendem Maße partizipieren. Da beisst man natürlich nicht die Hand, die einen füttert. Deshalb stehen die Vereine bei der sich abzeichnenden Konfrontation mindestens mal im Niemandsland. Um so größer ihre Teilhabe am Ganzen, um so unkritischer wird ihre Stimme in der Regel sein und um so geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in einen bestimmten Prozess mit einbinden. Nur als Bsp. - vom Kindschen Hannover erwarte ich da nix, aber auch so gar nix. Mehr Hoffnungen kann man da wahrscheinlich auf Vereine unterhalb der 1.Liga setzen. Aber ich bin da ehrlich gesagt gar nicht so hoffnungslos, dass wenn der Druck steigt, sich auch durchaus Vereine auf die Seite der "Fans" stellen werden, bzw. sie eben zumindestens in einigen ihrer Anliegen unterstützen werden.
Es kommt etwas ins Rollen, und ich vermute auch auf DFB-Seite hat man die Anzeichen dafür lange nicht ernst genommen. Mit halbseidenen Beschwichtigungsversuchen und in Salami-Taktik gemachten Zugeständnissen, wird es wohl nicht mehr getan sein. Man könnte auch sagen - jetzt bekommt man eben die Rechnung präsentiert, für jahrelange Ignoranz und Arroganz.
Ach so, und noch zu den Chinesen. Ganz so unkritisch wie Du es darstellst, ist es auch von vielen Vereinen nicht betrachtet worden und auch hier wieder, erst recht nicht von der Basis.