Beiträge von Mittelalt-Unioner

    Es ist doch eh mal zu hinterfragen, welchem Sinn die Strafen des DFB für die Vereine folgen. Nach meinem Rechtsempfinden sollten Strafen möglichst denjenigen treffen, der etwas verschuldet hat und es besser hätte machen können. Trifft das auf die Vereine zu? Klares Nein aus meiner Sicht. Gelingt es irgendeinem Verein das Thema Pyro aus seinem Stadion rauszuhalten. Nein. Warum nicht? Weil es nicht möglich ist.
    Desweiteren halte ich Strafen generell nur für sinnvoll, wenn ich etwas mit ihnen erreiche. Entweder im großen Rahmen eine Gefahr für die Gesellschaft zu verringern, bzw. im kleinen Rahmen persönlich jemanden mittels einer Strafe vor Augen zu führen, dass er etwas falsch gemacht hat. Sprich, eine Strafe sollte im besten Falle auch in der Überzeugung des Bestraften etwas verändern. Tun das diese Strafen? Auch hier ein klares Nein.
    Gehören zivilrechtliche Straftatbestände überhaupt in die Obliegenheit eines Sportgerichts? Auch darüber kann man trefflich streiten.
    Zusammenfassend erfüllen die DFB-Strafen in diesen Dingen nichts, was Strafen sinnvoll bzw. zweckmäßig macht. Für mich sind es also sinnlose Strafen. Und sinnlose Strafen erfüllen für mich jeden Aspekt einer willkürlichen Bestrafung.

    Mir fällt halt auch, dass viele Fans - hier fällt mir Mittelalt-Unioner ständig auf - gern massiv simplifizieren und bisweilen halt in platten Verschwörungstheoretiker respektive verkürzten Kapitalismuskritiker Duktus verfallen und diffuse Anschuldigungen gegen "Diedaoben" formulieren. Das ist mir persönlich zu einfach. Die Sache ist komplex und die Statuten des DFB sind ausgeklügelt und scheinbar auch Gerichtsfest.


    Welche platte Verschwörung habe ich denn formuliert? Ein gehöriges Maß Mißtrauen spricht sicherlich aus meinen Worten. Worauf sich das begründet? Dann schau Dich doch einfach mal um. Ich nehme an über FIFA und UEFA hast Du vor etlichen Jahren noch genauso gesprochen, hinsichtlich ausgeklügelt und gerichtsfest. Kannst Du natürlich jetzt nicht mehr. Und sei mal beruhigt, ich brauche in keinen "Kapitalismuskritiker Duktus" verfallen. Ich kritisiere den Kapitalismus stets und ganz offen. Und zwar für die Entwicklungen und Erscheinungen, die er hervorruft und verschuldet.
    Aber ist schon in Ordnung, wenn Du Dich auf diese Form der Diskussion zurückziehst. :daumen: ;)

    Also um die Sucherei für einige abzukürzen, die relevanten Auszüge sind § 7 und § 9 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB, sowie § 42 und § 44 der Satzung des DFB.


    Wie @Sonny schon sagt, was ins Auge fällt sind ständige Formulierungen von Strafen in einer Höhe bis 50.000 € z.B, oder einer Strafe von 12.000 € - 150.000 €, oder von 10.000 € - 100.000 €( :thumbup: ) usw., usw.. Nach welchen Maßstäben innerhalb dieser doch nicht ganz unerheblichen finanziellen Spielräume bemessen wird, dazu wird man vergeblich nachlesen.
    Übrigens habe ich jetzt auch keinen Passus gefunden der explizit auf den Gebrauch von Pyrotechnik verweist. Klar die Verantwortlichkeit des Vereins für seine Zuschauer wird zwar festgestellt. Wie bei diesem Vergehen, und vor allem auch wieder in diesem speziellen Falle, nach welchen Maßstäben, gestraft und kassiert wird - auch dazu nichts.
    Also um Transparenz in diese Dinge zu bringen, um nachvollziehbar zu machen, warum der DFB letztendlich dieses oder jenes Vergehen mit einer ganz bestimmten finanziellen Strafe belegt, dazu taugt weder Verordnung noch Satzung.


    Nicht? Na da freu ich mich ja.
    Und besonders freue ich mich über den transparenten und nachvollziehbaren Strafenkatalog, nach dem die Verbände ihre Strafen verhängen und den du uns doch sicherlich binnen kürzester Zeit wirst präsentieren können.


    Findest Du nicht @Sonny, dass aus in der Vergangenheit ergangenen Urteilen genug Transparenz hervorgeht und mit ihnen jeglicher Verdacht von Willkür ad absurdum geführt wurde? :crazy

    @nurma_so


    Na gut, punktuell kann es unser Verein ja so schlecht nicht finden (s. Aue). ;)
    Offiziell wird er das aber natürlich so nicht formulieren. Verständlicherweise.


    Aber das Thema Vereine zeigt ja die nächste Willkür des DFB auf. Die Strafen für die Vereine würde ich in dem Augenblick als akzeptabel empfinden, in dem der DFB plausibel nachweist, wie das Hereinbringen von Pyrotechnik in ein Stadion komplett zu verhindern ist. Mir persönlich würde da jetzt spontan keine Maßnahme einfallen, die das gewährleisten könnte. Alles was man sich diesbezüglich vorstellen könnte wäre mit stundenlangen Wartezeiten und erheblichen Verletzungen der Menschenwürde verbunden. Die ganze Sache ist ein schöner Goldesel für den DFB. Und er brauch ihn nicht mal füttern. Man könnte auch sagen - das Geld fliegt quasi geradezu durchs Fenster rein.

    Nach Abbruch der Gespräche und mehr noch, nach den öffentlichen Diffamierungen (Taliban des Fußball; Faschistoide Rituale und dergl.), habe viele dann auf bockig geschaltet. Nicht zielführend, aber vorhersehbar...


    DFB und DFL machen das, was Verbände (u.a.) eben tun. Sie lassen sich dafür bezahlen...


    ...in Form von Strafen.


    Es existiert ein finanzielles Interesse beim DFB, die Situation nicht zu verbessern. Genau dazu passt dann auch das von @Sonny Gesagte.

    Für mich klingt das etwas unverständlich, also diese Belastung in neunzig Minuten einmal in der Woche, bzw. 270 Minuten in der englischen.


    Nicht bös gemeint @MalerMario, aber datt is a bissl naiv. Von Vergleichen zu anderen, körperlich harten Berufen halte ich eh nichts. Aber um mal beim Fussball zu bleiben, wir reden hier wöchentlich definitiv über mehr Belastungen, als die reine "Nettospielzeit". Und ja es sind zeitlich natürlich im Vergleich zu anderen Berufen deutlich kürzere Belastungen. Allerdings Belastungen auf allerhöchstem Niveau. Wir reden ja hier nicht über irgendeine Freizeitkicker-Truppe, die einmal wöchentlich ein bisschen bolzen geht, um die müden Glieder mal in Bewegung zu bringen und den Bierhaushalt auszugleichen.
    Und ich denke mal das jeder Fussballer weiß wovon ich rede, wenn ich sage, das die Trainings- und Wettkampfbelastungen über eine komplette Saison gesehen absolut einen deutlich zu verspürenden körperlichen Abrieb verursachen. Es beschäftigen sich heutzutage im Spitzensport ja nicht umsonst ganze Stäbe von Wissenschaftlern mit diesen Dingen, wo es dann um einen zielgerichteten Trainingsaufbau in der Vorbereitung und sogenannte Trainingsspitzen unterhalb der Saison geht, um Regenerationsgeschichten, richtige Ernährung, medizinische Betreuung etc., etc., die mir einen möglichst hohen Leistungsstand über einen längst möglichen Zeitraum zusichern.
    Und vor allem muss man es ja immer im Vergleich zu anderen Mannschaften sehen, die sich in all diesen Dingen ja ebenfalls so perfekt wie möglich verhalten wollen. Da kann dann mangelnde Frische und Spritzigkeit (und die mentale geht meist mit der physischen einher) in einer entscheidenden Phase der Saison sehr wohl über Siege und Niederlagen entscheiden.
    Es geht nicht um die armen, armen Fussballer. Die haben einen aus meiner Sicht beneidenswerten Job.
    Dennoch hängt der Erfolg im Fussball auch in ganz entscheidendem Maße davon ab, wie oft ich meine Jungs in 34 Spielen in einer bestmöglichen körperlichen Verfassung an den Start bekomme.
    Mit einem typischen 2.Ligakader schaffe ich das nicht in allen 34 Spielen. Und die Durststrecken, die auch Braunschweig, Hannover und Stuttgart schon hatten, beweisen das für mich. Wenn wir jetzt also diesbezüglich in den letzten Spielen auf den Punkt da wären, hätte man bei uns jedenfalls einiges richtig gemacht.


    P.S.: Und ich bezweifele nicht, dass Du ein ganz hartes Malerleben hast. ;)

    Es geht mir einfach darum, das man die Jungs an einen Tisch bekommt und im Gespräch mit ihnen bleibt, um eben auch über die Vernünftigeren unter ihnen mehr Einfluss auf diese Gruppen zu bekommen Und gesetzt den Fall, man würde ihnen gewisse Zugeständnisse (welcher Art) auch immer machen, natürlich müsste das mit einer gewissen Gegenleistung im Zusammenhang stehen.
    Zu glauben, dass ich damit jeden Bekloppten erreiche, ist natürlich unrealistisch. Aber erstens könnte ich auf längere Sicht so ziemlich sicher Verbesserungen erwirken und ich würde vor allem die Einflussnahme der Jungs in die Geschehnisse forcieren (und zwar ja vielleicht eine positive Einflussnahme).
    Aber jut, ich habe es ja verstanden, es interessiert Dich nicht und Du glaubst auch nicht an die Sinnhaftigkeit eines Dialogs. Von daher gibt es ja dann wirklich keine weitere Diskussionsgrundlage zwischen uns. Mir liegt dieses Hardlinerhafte halt nicht und ich glaube auch, dass es den Entwicklungen eher schadet.

    @hawaii


    Also am besten wird es JK beurteilen können. Und wenn man seinen Worten folgte, muss er in Hinblick auf das Saisonfinale in dem Bereich ein Problem kommen sehen haben. Und dann ist es ja nicht die Frage, ob das vor dem Spiel gegen Hannover clever war, dann musste man handeln und dieses Loch zwangsläufig in Kauf nehmen, um im Saisonfinale präsent zu sein.
    Es hätte ja keinem geholfen wenn wir mit einem letzten Kraftakt Hannover geschlagen hätten und in der Folge dann körperlich komplett weggebrochen wären und das dann bis Saisonende (und vielleicht einen 7-Punkte-Vorsprung vergeigt hätten - der sieht dann erst mal blöd aus), denn noch eine Möglichkeit einer längeren Pause gab und gibt es nicht mehr. Sicherlich, das was ich jetzt sage ist reine Spekulation, aber ich denke für meinen Teil, man hat das Risiko in Kauf genommen, nach der Länderspielpause vielleicht ein paar Punkte liegen zu lassen (eine Niederlage gegen Aue hatte man bestimmt dennoch gehofft zu umschiffen). Das wäre ja dann auch vollkommen in Ordnung gewesen.
    Und selbst so, ist ja nach wie vor alles möglich und man wird eventuell nach hinten raus noch froh sein, so gehandelt zu haben. Die letzten 5 Spiele werden das zeigen.

    Paragraphen-Deutschland und Alte-Männer-Runden gut und schön. Ein Teil der Wahrheit ist eben auch, dass nur wenige Fanszenen in den letzten Jahren durch einen besonders verantwortlichen Umgang mit Pyro aufgefallen sind. Dass Pyros aufs Feld fliegen, dass Menschen durch Böller verletzt oder zumindest gefährdet werden, ist eben leider keine Seltenheit.


    Dass es da einen bestimmten Prozentsatz Idioten gibt, da gebe ich Dir absolut recht. Aber wenn ich bspw. eine Gruppe von 10 Jugendlichen habe, unter denen 2 Idioten sind, dann ist also die richtige Schlussfolgerung, dass ich mit den 8 Umgänglichen und Gesprächsbereiten auch kein Wort mehr wechsel und sie als Sahnehäubchen noch auf die gleiche Stufe stelle wie die 2 Idioten? Und das mit der Gefahr, das vielleicht dann nochmal 3 aus der Gruppe sagen, eigentlich haben die 2 Idioten ja recht, für alle anderen sind wir ja alle Idioten, also verhalten wir uns in Zukunft auch wie welche?
    Ganz ehrlich, da fehlt mir der vernunftmäßige Zugang zu dieser Logik.