der dfb handelt bei der sicherheit wie der staat , er reagiert erst nach besonderen ereignissen....zb die versitzplatzung und die stark erhöhten sicherheitsstandards in england sind keine gängelung durch die englische obrigkeit, sondern die reaktion auf die gewaltexzesse und fan katastrophen der 70er und 80er jahre mit zig toten und tausenden verletzten.....die versitzplatzung auf europäischer ebene war die direkte reaktion auf die heysel katastrophe ....und ob nun die fans da schuld waren oder das orga team von diesem spiel welches beide fanlager in einer kurve untergebracht hatte spielt nur ne zweite geige...am ende waren 39 menschen tot und hunderte verletzt....im augenblick passiert nicht viel bei dem pyro quatsch ,aber wehe es läuft einmal aus dem ruder ....dann war es das mit stehplätze
Wenn Du diese Dinge anführst, möchte ich aber zumindestens noch etwas anfügen. Die größte Katastrophe im englischen Fussball ist nicht durch gewalttätige Fussballfans hervorgerufen worden. Auch wenn man das am liebsten unter den Teppich gekehrt hätte, aber nach 12 Jahren musste man es notgedrungen auf Grund der erdrückenden Beweislast doch eingestehen. Die Haupt-Schuld an 96 Toten und mehreren hundert Verletzten trug die englische Polizei und Versäumnisse des englischen Fussballverbandes. Interessant noch, dass eine Triebfeder der Katastrophe damals der Fakt war, dass man 10.000 Menschen durch 7 Drehkreuze treiben wollte. Wenn ich dann die Umstände in Dortmund dieses Jahr betrachte, hat man daraus scheinbar nicht allzu viel gelernt.
Und warum die Begleitumstände, sowie die Organisation rund um die Heysel-Katastrophe nur eine "zweite Geige" spielen sollen, ist mir nicht verständlich. Auch dort haben Behörden und Organisatoren in entscheidendem Maße versagt und tragen somit auch dort eine nicht zu vernachlässigende Mitschuld an der Tragödie.
Stattdessen will man Menschen heute tatsächlich verkaufen, dass Sitzplätze Gewaltexzesse und solche Katastrophen verhindern könnten. Was für ein Blödsinn. Eine Massenpanik in einem vollbesetzten Stadion würde heute genauso zur Katastrophe führen wie damals, ob nun Sitzplätze oder Stehplätze. Und wenn ich mich an Hannover vor Kurzem erinnnere - wieviele unserer Zuschauer haben die Sitplätze denn als solche genutzt? Oder sollte man neben jeden Zuschauer in Zukunft einen Hinsetz-Vollstreckungsbeauftragten stellen, weil das der Sicherheit im Stadion dient?
Um aber wieder den Bogen zur Thematik Pyro zu bekommen, möchte ich einfach nochmal Deine Einstellung zu einem eventuellen Dialog hinterfragen. Macht es wirklich Sinn, den "Befürwortern" zu unterstellen, dass sie nur ihre Ansichten zum Einsatz von Pyro in Stadien durchboxen wollen, wenn man selbst jedweden Dialog von vornherein ablehnt. Wer ist denn dann eigentlich nicht bereit, sich Argumente und Ideen einer Gegenseite anzuhören und eventuell, im Falle eines Falles, Kompromisse im Sinne einer Verbesserung der jetzigen Situation einzugehen?
Die aktuelle Haltung von Behörden und Verbänden - diese Voraussage treffe ich schon mal - wird zum Gegenteil führen, von dem was man vorgibt erreichen zu wollen, nämlich mehr Sicherheit. Und die Schuldigen kann man ja bequemerweise sogar schon im Vorfeld benennen. Junge, fehlgeleitete, kriminelle, gewaltbereite und anderen nur Schaden zufügen wollende Zündler und Pyromanen, mit denen es nicht lohnt zu reden. Da sage ich schon jetzt mal - herzlichen Glückwunsch.