Hallo,
sorry wenn ich mich nochmals einmische aber ich finde den Standpunkt von Mittelalt-Unioner etwas daneben.
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Und nun kannste mir ja soviel über Taktik erzählen wie Du möchtest. Von mir aus auch das Stuttgart die Bessere hatte. Die Laufleistung anzuführen ist denke ich nicht sinnvoll. Da liegen die Spitzenmannschaften in der Regel nicht so gravierend weit auseinander. Und Felix hat ja im Interview nach dem Spiel nochmal ausdrücklich betont, dass die Mannschaft topfit sei.
Stimmt, es war ja auch nicht so, dass Union stehend kaputt gewesen ist.
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Was ich bemängelt habe, ist ein für mich nicht ersichtlich gewesener absoluter Wille, zu Spucken, zu Kratzen und zu Beißen, um mal bildlich zu sprechen. Sprich eine 100%ige Einstellung zu diesem Match und seiner Bedeutung. Und selbst ein JK hat in der PK dieses moniert ("...wir waren nicht zu 100% in den Zweikämpfen...). Die Qualität Stuttgarts, die ja zweifelsohne im Vergleich zu uns ein Stück höher ist), nun immer wieder ins Feld zu führen, verringert eben nicht dieses, unseres Defizit an diesem Abend. Wenn im Fussball immer nur die Qualität der Mannschaften auf dem Platz entscheiden würde, dann gebe es nie Überraschungen oder Ergebnisse, die vorher so niemand erwartet hatte.
Eines haben solche Spiele, in denen der "fussballerisch" Schwächere dem Stärkeren ein Bein stellt alle gemeinsam. Der Underdog fightet bis zum Umfallen, tut in Zweikämpfen auch mal richtig weh. Da rennt Einer für den Anderen und das "Herz wird auf den Platz gelegt", um nochmal ein Bild zu bemühen.
Solche Überraschungen gelingen NUR DANN, wenn die eigentlich überlegene Mannschaft nicht 100% konzentriert aufs Feld kommt, sprich wenn, zumindest ein Hang zur Überheblichkeit da ist. Wenn Dortmund gegen euch von Anfang an richtig konzentriert kickt verliert ihr haushoch (wir aber auch ).
Beim Spiel jetzt in Stuttgart war es so, dass sowohl der VfB wie auch Union im Kampfmodus aus den Kabinen kamen. D.h. auch der VfB war bereit bis zum Umfallen zu kämpfen und hat Union einfach ernst genommen. D.h. es gab keinen Überaschungsmoment a la: 'Oh die kämpfen aber..', sondern alle Spieler waren sich bewusst, das das definitiv keine einfache Nummer wird.
Wenn eine bessere Mannschaft mit derselben Einstellung auf den Platz geht, wie der, zum Kampf bis zum Ende bereite, Underdog, dann ist DIESER Trumpf, des Underdogs, egalisiert.
Und damit kommt es wieder auf bessere Technik/Taktik etc. an.
Und akzeptiers (oder auch nicht), da ist der VfB gegenüber Union (momentan) einfach überlegen.
Beispiel - Wolf hat den Flügel links völlig 'überladen. Da tumelten sich mit Asano, Insua & Maxim, 3 technisch enorm beschlagene Spieler. Dafür stand auf rechts dann Brekalo gegen Pedersen im 1 vs 1 und das mit viel Platz. Du hast ja gesehen was los war? Und wenn er den Brekalo 2x um haut spielt Union ganz schnell zu zehnt!
Was war die Folge? Diue 4erkette von euch hat sich gar nicht mehr so richtig hinten raus getraut. Und damit war ein Teil des, von Keller geplanten Pressings erledigt. Union stand zu weit auseinander und bekam nun mal gegen lauffreudige VfBler keinen Zugriff mehr. Dazu die technische Überlegenheit....
Das hier trifft es mMn ziemlich gut:
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Noch auffälliger trat der Qualitätsunterschied auf den Außenverteidigerposten zum Vorschein.
Zwei junge Leihspieler, Takuma Asano, 22, vom FC Arsenal, und Josip Brekalo, 18, vom VfL Wolfsburg, gaben Christopher Trimmel und Kristian Pedersen einen Vorgeschmack auf das Niveau, das sie im Aufstiegsfall erwartet. – Quelle: ©2017
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Gegen den Zweitliga-Rest erfüllen alle Unioner ihre Aufgaben meist mit den Prädikaten befriedigend bis sehr gut. Aber gegen Hannover und Stuttgart,
die sich in der Rückrunde langsam in Bundesligaform spielen, fielen die Qualitätsunterschiede auf.
„Das Spielfeld war heute wahnsinnig groß“, stellte Zentrumsspieler Stephan Fürstner fest, „dadurch hatte der VfB im Mittelfeld Überzahl.“ 105 mal 68 Meter misst
der Platz beim VfB − exakt die gleichen Maße wie an der Alten Försterei.
Doch die gefühlte Größe hängt von den Fähigkeiten des Gegners ab. Die Stuttgarter waren schneller, bissiger, technisch versierter.
– Quelle: ©2017
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Einstellung und Charakter hat Union gezeigt. Da das aber auch der VfB gezeigt.
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Und das haben wir beileibe nicht getan. Manche Spieler nicht mal annähernd. Das, und nur das habe ich moniert und gesagt, dass ich es peinlich finde, dass man das in so einem Spiel, dessen Bedeutung ja nun jedem bewusst gewesen sein dürfte, nicht auf den Platz bekommen hat. Denn diese 100%ige Einstellung zu einem solchen Wettkampf kann ich von einem Profi-Fussballer schon ein Stück weit erwarten. Und wenn er dann noch das Trikot von Union trägt sowieso.
Wollen täte ich schon gern, nur können tu ich nicht so.
Fußball hat auch verdammt viel mit 'kicken können' zu tun.
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Und wenn diese Dinge stimmig gewesen wären und man dann nach großem Kampf in Stuttgart verliert, weil sie individuell in den entscheidenden Aktionen besser waren oder von mir aus mit einem cleveren taktischen Winkelzug das Spiel für sich entschieden hätten, dann hätte ich auch nicht zu dieser Kritik ausgeholt.
Also meiner Meinung nach hat Union nach großem Kampf erst verloren. Und zwar deswegen weil eben der VfB 'individuell in den entscheidenden Aktionen besser war'.
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Warum das nun so war, wie es eben ja auch Trainer und Spieler nach dem Spiel durchaus einräumen, dass man in bestimmten Bereichen bei solch einem Spiel keine 100%ige Einstellung findet.
Ach das mit dem 'wir kamen nicht in die 2Kämpfe....' etc, kannste doch schon lange nicht mehr ernst nehmen. Ist doch konditioniertes Larifari.
Manchmal sollten die Trainer bzw. Spieler einfach sagen: 'Der Gegner war besser' und Punkt.
Aber das fällt Fußballern wohl ähnlich schwer wie Schiri Entscheidungen zu akzeptieren.
Union hat eine klasse 2.Liga Mannschaft, die durchaus auch aufsteigen kann, was mich sehr freuen würde, aber ihr wurden tatsächlich die Grenzen aufgezeigt.