Nennt mich blauäugig, aber ich bin recht überzeugt, dass wir die Kurve noch bekommen. Aber nicht weil Urs weg
ist, sondern obwohl Urs weg ist. Der ersehnte Befreiungsschlag wird kommen und er wird Kräfte freisetzen. Nur nun eben
ohne Urs. Wir hätten diese Krise gemeinsam eisern überstehen können. Nun ist uns der Arsch
möglicherweise nur ein Spiel zu früh auf Grundeis gegangen, denn
Augsburg ist auch in unserer aktuellen Verfassung wirklich machbar.
So ehrenhaft Urs und Markus sich gerade verhalten -
mit der ihnen zugestandenen "Freiheit", selber zu
entscheiden, wann Ende sein soll, wurde sehr viel Gewicht auf ihre Schultern geladen, Woche für Woche. Da wurde eine
zentnerschwere Verantwortung delegiert, die in andere Hände
gehört. Natürlich wollten sie nicht an ihren Stühlen kleben. Die Alternative zur Trennung wäre gewesen zu signalisieren,
dass man, nach diesen unbeschreiblichen fünfeinhalb Jahren,
zusammensteht, selbst im Fall des Worst Case. Das hätte uns nicht
nur sehr gut zu Gesicht gestanden, sondern es hätte die Gefahr, dass
es zu besagtem Worst Case kommt, eher verringert als erhöht.
Ein Trainerwechsel ist unausweichlich,
wenn der Coach seine Autorität bei den Spielern verloren hat. Das
war hier aber sichtlich nicht der Fall. Nach allem, was man
mitbekommt, war der Respekt für Urs ungebrochen. Weil er seine
Spieler, auch die Bankdrücker, immer mit Respekt behandelt hat.
Eine Pleitenserie lässt sich
korrigieren, der Abgang des fähigsten Uniontrainers der
Vereinsgeschichte nicht. Nun werden wir das Ende der Megakrise ohne
ihn feiern müssen, schade. Wir hätten es auch anders haben können.
Langfristig wären wir damit besser gefahren, meiner Meinung nach.