Diese Aussage ist völlig wertlos. Das Union-Investment ist natürlich erfolgsabhängig. Denn ein Aufstieg in die 1. Liga ist ja jedenfalls wirtschaftlich ein Erfolg.
Aus Unionsicht ist es ja der Sinn, Quattrex als erfolgsabhängig - nämlich als Eigenkapitalgeber - zu bewerten, damit diese Gelder im Hinblick auf die Lizenzierung eben gerade nicht als Fremdkapital (= erfolgsunabhängge Rückzahlung) angesehen werden. Eigenkapital-Investments sind immer erfolgsabhängig; Fremdkapital nicht. Schöne Nebelkerze.
Naja solange es sportlich läuft werden sich die Fans großteils nicht dafür interessieren, und die Berliner Medien haben offenbar andere Gründe, einen Bogen um das Thema zu machen.
Ja, klassisches Eigenkapital ist erfolgsabhängig (sprich: sofern Gewinn erwirtschaftet wird, kann dieser ausgeschüttet werden). Zusätzlich ermöglicht echtest Eigenkapital ein gewisses Mitspracherecht (ich kann die Geschäftsführung direkt/indirekt kontrollieren bzw. beeinflussen).
Ja, klassisches Fremdkapital wird erfolgsunabhängig verzinst (sprich: Zinsen abhängig von der Kredithöhe). Auch wichtig: Fremdkapital muss irgendwann zurückgezahlt werden.Einflussnahme geht bei Fremdkapital idR nur mit wirtschaftlichem Druck (quasi: Bedingungen bei der Kreditvergabe, Konsequenzen für Folgefinanzierungen etc.).
Wenn Ziegler sich hinstellt und meint: Investoren, mmhm, nun ja, erstmal nicht für Union - dann meint er klassisches Eigenkapital.
Es gibt jedoch zahlreiche Finanzierungsformen, die zwischen Eigenkapital und Fremdkapital liegen (gerne auch als "Hybrid" oder "Mezzanine" bezeichnet). Beispielsweise kann die Verzinsung oder der Tilgungsplan eines zur Verfügung gestellten Betrages (sprich Darlehen) an externe Faktoren geknüpft werden (z.B. Ligazugehörigkeit). Mann kann die Verzinsung auch als Beteiligung an anderen Einnahmen definieren (z.B. Fernsehgelder). Dies soll in der Regel beiden Seiten Vorteile bringen: sofern wirtschaftlicher Erfolg da ist, ist man in der Lage das Darlehen zu bedienen bzw. die dazugehörigen Kosten zu zahlen - der Geldgeber geht den Weg quasi mit. Sofern kein Erfolg da ist, drückt der Schuh nicht so doll. Der Teufel liegt hier oft im Detail und ist für Außenstehende in der Regel unmöglich zu verstehen. Es kann durchaus sein, dass hier Leute auf den sportlichen Erfolg von Union setzen und entsprechen daran teilhaben wollen.
Mach mich bei dem ganzen Thema eigentlich eher beschäftigt:
- Fremdkapital oder ähnliche Finanzierungen sollte bei einem Verein doch eher wertigen Dingen gegenüber stehen z.B. Immobilien. Ansonsten kann eine schlechte Saison ggf. schnell zum Problem werden (man kann auf den Schulden sitzen bleiben, hat kein absicherndes Vermögen).
- Wann sind die Quattrex-Beträge fällig? Gibt es Ereignisse, die eine Vorfälligkeit verursachen? Sind es vorrangige oder nachrangige Darlehen. Sofern Union mal in Schwierigkeiten kommt (z.B. Abstieg - ruht dann das Darlehen?
- Wer hat eigentlich alles einen Anspruch auf Unions Einnahmen? Kann das zu einer Liquiditätsfalle werden, sofern Union nicht kurzfristig aufsteigt?
Ehrlich gesagt werden diese Fragen wohl nicht in der Öffentlichkeit besprochen - was ich teilweise nachvollziehen kann. Grundsätzlich finde ich es aber bedenklich, dass geschlossene Fonds inzwischen im Fußball mitspielen. Und ja: irgendwie fühlt sich das bei Union komisch an.