Wie ist die Lage?
Ich habe nun schon
eine längere Zeit nichts dazu beigetragen.
Ist ja in den
vergangenen Monaten eine Menge passiert.
Sportlich: Ich
denke, alle sollten sich bis zum Ende der Saison auf knüppelharten
Abstiegskampf einstellen. Und da gilt es die Reihen geschlossen zu
halten.
Mir missfällt seit
Längeren, dass sich in Teilen der Anhängerschaft ein Schwarz-Weiß
Denken breitgemacht hat. Ob Urs Fischer oder Nenad Bjelica, ob
aktuelle oder ehemalige Spieler, es gibt bei vielen nur Pro oder
Kontra.
Urs Fischer war
(nein er ist) der größte Glücksfall für Union. Er und sein Team
haben dafür gesorgt, dass eigentlich Unmögliches wahr wurde. Und
doch gehört zur Wahrheit, dass ihm im Laufe des Jahres 2023 die
Mannschaft entglitten ist. In diesem Geschäft braucht es dann
Konsequenzen.
Ich persönlich kann
mit dem neuen Trainer nicht all zuviel anfangen (dieses aufgesetzte
„Soldat des Vereins“ , seine Unbeherrschtheit und vorallen die
darauf folgenden Reaktion machen es mir schwer, in ihm einen
passenden Trainer des Vereins zu sehen.
Aber: Er wurde von
den Verantwortlichen geholt um den sportlichen Misserfolg zu bremsen.
Einzig daran werde ich ihn messen. Und meine kritische Sichtweise
wird es nicht verhindern, ihm Glück für seine Mission zu wünschen.
Ich sehe aber eine
große Problematik in der Zusammenstellung der Mannschaft. Von Außen
gesehen kann ich nur sagen: Es passt nicht!
Und auch hier werde
ich den Teufel tun, dass nur auf die „Neuen“ zu schieben. Und
auch meine Kritik an Oliver Ruhnert wird sich in Grenzen halten. In
dieser Position als Geschäftsführer Sport kannst du einfach nicht
immer richtig liegen. Und bei aller Hochachtung seiner Tätigkeit der
letzten Jahre, auch da konnte er nicht übers Wasser gehen.
Was ich auch nicht
gut finde ist dieses Hochheben einzelner Spieler in ihrer aktiven
Zeit bei Union, bei denen man dann beim Verlassen des Vereins
plötzlich Sachen kritisiert, die schon in der Zeit bei Union
augenscheinlich waren. Was Ehemaligen hier teilweise für Dreck
hinterher geschmissen wird, ist für mich nicht nachvollziehbar und
empfinde das als undankbar!
Die Außendarstellung
des Vereins (Thema Investoren etc.) ist für mich problematisch. Dirk
Zinglers Spagat zwischen einerseits Fussballverein und andererseits
Wirtschaftsunternehmen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Das macht sich dann in einer aus meiner Sicht widersprüchlichen
Darstellung in der Öffentlichkeit bemerkbar. Und auch wenn ich
dieses Geschäft kritisiere und verachte fällt es mir nicht schwer
zu sagen: Respekt Herr Zingler, wie Sie immer noch für viele Sachen
stehen und kämpfen, die Unionern wichtig sind!
Und die nächste
Aufgabe steht auf der Agenda. Es gilt die Leute, die laut und
wirkungsvoll den Investorendeal kritisieren und ablehnen, mitzunehmen
und einzubinden. Nichts wäre schlimmer, als das sich diese Unioner
ausgeschlossen fühlen und sich abkapseln. Und da geht mein Appell
auch an die andere Seite. Kompromisse sind keine Einbahnstraße! Auch
ihr solltet hinterfragen, was ihr tun könnt, ein Auseinanderdriften
von Unionern zu verhindern. Und so leid mir das tut, diese Gefahr
sehe ich. Und die ist groß!