Beiträge von MartinB.

    Ne, das sehe ich ganz und gar nicht so und davon rede ich auch nicht. Gewinn wird in der der 3. Liga niemand machen. Nichtmal in der CL machen die Vereine ja wirklich Gewinn, ganz kurzfristig ja, aber die meisten sind höchstverschuldet. Der einzige Verrein der es streckenweise schafft ist der FC Bayern.

    Da guckst du in der Champions League aber auch genau auf die falschen.

    Hier z.B. die Bilanzzahlen der DFL für 2018/19. Herta, Schalke und Wolfsburg mit Verlust. Dortmund, Frankfurt, Hoffenheim, Mainz, Gladbach und München mit Bilanzplus in zweistelliger Millionenhöhe.

    In der 3. Liga kommen immer wieder Begehrlichkeiten auf, dass man doch gerne seinen Anlauf auf die Bundesliga finanziert haben möchte. Zuletzt von 1860, die eine Verteilung der Fernsehgelder nach Zuschauerschlüssel ins Spiel gebracht haben -- natürlich völlig uneigennützig und im Sinne eines fairen sportlichen Vergleichs. </sarkasmus>

    Die Finanzierung erfolgt natürlich durch die Fernsehverträge, Werbung und Zuschauereinnahmen etc..

    Du redest von und denkst an ein "Return on Investment". An eine Gewinnrechnung. Das es sich für den Verein "lohnen" soll bzw. muss, in der 3. Liga zu spielen. Dass das eine "Profiliga" ausmacht.

    Ich verneine das. Eine "Profiliga" bedeutet, dass die Handelnden -- Spieler, Trainer, Sportdirektor usw. -- den Sport professionell ausüben. Ich verneine den Anspruch bzw. die Idee, dass dabei durch den Verein in irgendeiner Form ein wirtschaftlicher Gewinn erwirtschaftet werden muss. Im Gegenteil halte ich das für eine in den Topligen leider zu schluckende bittere Pille, ohne die der Sport wohl besser dran wäre.

    Ich will wirklich nicht nerven, aber ich kann nur wieder auf "meinen" SCV zeigen. Die Sponsoren stecken Geld in den Verein, weil dieser ein Aushängeschild für die Region ist, der eine Menge Gutes insbesondere im Jugendbereich tut. Dies sind jedoch Sponsoren, keine Investoren. Der SC Verl wird nie eine Rendite erwirtschaften. Eine "Vorbereitung auf die 2. Bundesliga" findet hier nicht statt, weil sich niemand der Illusion hingibt, dass das in absehbarer Zeit darstellbar wäre. (15.000er Stadion mit 3000 Sitzplätzen, 800qm Stellfläche für Übertragungstechnik und 90 stadionnahe Parkplätze allein für Medienvertreter -- wer die Gegebenheiten an der Verler Poststraße kennt, kann da nur lachen.) Wir haben Jahrzehnte am oberen Limit dessen gespielt, was in Verl machbar war. Jetzt haben wir entschieden, dass die 3. Liga nachhaltig machbar ist, und stellen das gerade unter Beweis.

    Und das finde ich nicht nur in Ordnung, sondern es ist Teil meiner Liebe für diesen Verein: Es geht nicht um's Geld. Es geht darum, Fußball zu spielen, und am Samstagabend den eigenen Verein in der Sportschau zu sehen. Auch und gerade, weil wir eben auch an einem guten Tag weniger Zuschauer ins Heimstadion kriegen als "große Namen" an einem schlechten Tag auswärts. Weil wir halt der Zwerg sind, der den Riesen manchmal vor's Schienbein tritt.

    Wenn man sich zu sehr an den Zuschauerzahlen aufhängt, wie es KlausderMann in seinem Kommentar getan hat, dann geht es nicht mehr um Fußball. Dann geht es nur noch um "welcher Verein hat den größten Standortvorteil". Dann könnte z.B. der SCV so viel Tradition und gesunde Strukturen haben wie man will, dann können wir uns gleich abmelden weil wir mittig zwischen Bielefeld und Paderborn liegen. Das kann und darf es doch nicht sein.

    Es geht im Kern immer noch um Sport, nicht um eine Veranstaltung zur Volksbelustigung.

    Darüber lässt sich streiten. Profisport ist in erster Linie Volksbelustigung, dafür verdienen die Sportler dann auch die viele Kohle durch Sponsoren und Fernsehgelder.

    Das Schöne am deutschen Ligensystem ist doch die Durchlässigkeit. Was irgendwann mal in der Kreisliga angefangen hat, kann es bis ganz nach oben schaffen. So will es jedenfalls die Legende... das war schon so, bevor es Profisport oder eine Bundesliga gab. Und ich denke man sollte den Gedanken nicht so einfach beerdigen, "nur" weil sich inzwischen "oben drin" Strukturen des Geldverdienens gebildet haben.

    Wo die 3. Liga ja noch nicht einmal dazugehört. Ständig gibt es Gejammer von den "Traditionsclubs", dass die 3. Liga ein Zuschussgeschäft wäre... als ob es einen Anspruch darauf gäbe, dass man als Verein seinen Spielern und Vorständen ein Gehalt zahlen kann, und das Geld dann auch noch zurückbekommt.

    Flämingunioner

    Der große Knackpunkt an der Stelle war die fest vorgegebene Stadiongröße von 10.000 Plätzen. Dass der DFB davon endlich abgewichen ist und ab der kommenden Saison 5.000 Plätze ausreichen, ist zu erheblichen Teilen der Arbeit des SC Verl (und dem schlechten Beispiel von Türkgücü) zu verdanken. In Verl war man bereit diesen Ausbau darzustellen, konnte den DFB aber letztlich davon überzeugen dass diese Größe in einer Kleinstadt schlicht unangemessen ist. Während Türkgücü gezeigt hat dass auch eine 10.000-Plätze-Forderung Investorengebilde nicht abhält. Die Reduktion der Kapazitätsforderung finde ich richtig, und nach dem überarbeiteten Statut könnte auch Rödinghausen die 3. Liga stemmen.


    Die übrigen Anforderungen sehe ich auch völlig gerechtfertigt -- ein TV-taugliches Flutlicht für Abendspiele, eine Rasenheizung für Winterspiele, und eine TV-taugliche Ausstattung der Medienplätze. Wenn man in einer professionellen Liga mit regelmäßigen TV-Übertragungen spielt, muss man auch akzeptieren diese zu ermöglichen. Daran wäre es auch in Rödinghausen nicht gescheitert.

    Man muss auch erinnern, dass wo die Liga geplant wurde, mit mehr Geld für die Verein gerechnet wurde ! Da muss noch verbessert werden, um die Liga, die ich auch attraktiv finde, stabiler zu machen !


    Zweischneidig.

    Ich hätte bei einer finanziellen "Versüßung" der 3. Liga Bedenken, dass 1) noch mehr Investitionskonstrukte wie Türkgücü angezogen würden, und 2) noch mehr Vereine in der Regionalliga selbstmörderische Investitionen tätigen, um nach oben (und ans Geld) zu kommen.


    Im Moment (und nach dem abschreckenden Beispiel TGM) muss es jedem klar sein, dass man eben nicht "mal eben" von der Regio in die 2. Bundesliga durchmarschiert, und dass es nachhaltige Strukturen braucht um im Zweifel auch mehrere Jahre in der 3. Liga wirtschaften zu können.

    Man *kann* in der 3. Liga (und auch in der Regionalliga darunter) langfristig existieren. Diejenigen, die anderes behaupten, reden nicht davon langfristiges Überleben zu finanzieren, sondern schielen auf kurz- bis mittelfristigen Aufstieg und hätten den gerne unterstützt...

    Und das es ne Generatiosfrage ist, ist auch klar für ältere sind Pressen Münster, Bor. Neunkirchen oder Wuppertal "traditionelle" Kurz-Bundesligisten, da sind Hoffe und rbl natürlich viel prägender für u25 jährige. Leider.

    Einen gewachsenen Verein von einem "gespritzten" Verein unterscheiden zu können setze ich aber schon voraus. Sonst ist man Fan des Erfolgs bzw. des Marktings, nicht des Vereins und wofür er steht...

    Zum Fussball gehören Fans, Verrückte, Schlachtenbummler, Reisende in Sachen Fussball-je mehr je besser, auch wenn ich dann keine Karten bekomme, 50 Sandhäuser, 50 Aalener, 50 Ahlener-wenn es auch 1000 aus Essen, Offenbach, Aachen sein könnten-ist doch keine Frage.


    Respekt für die Arbeit, Respekt für jeden der sich das "antut", und ab und zu mal ne Abwechlung, wenn es nach Salmrohr, Grossaspach oder Burghausen geht, aber für den grossen Fussball sollte ab Liga 4 einfach Schluss sein.


    Völlig subjektiv. Völlig ungerecht.Völlig meine Meinung-und ich hab ja nix zu bestimmen, manchmal für einige "besser so!" aber meisstens liege ich da ganz gut.

    Fair formuliert, und das kann ich ein Stück weit auch akzeptieren.


    Allerdings sind die "großen Namen", die du nennst -- Essen, Offenbach, Aachen -- nur deshalb von so vielen Zuschauern besucht, weil sie bis heute vom Gestern bzw. Vorgestern zehren, von dem sie mindestens eine Insolvenz und inzwischen doch einige Jahre Amateurfußball trennt. Soviel zu "seriöses Wirtschaften" -- ganz oben ist das leicht, unten drunter kackt die Ente.

    Ich persönlich war schon lange vor der Entdeckung meiner Liebe zum SCV der Meinung, dass es gerade die kleinen Vereine waren, die mit ihren jeweiligen Aufstiegen in den Profisport die Sache interessant machten. Gehen sie gleich wieder runter? Oder schaffen sie es sich festzubeißen, und selbst zu einem "der Namen" zu werden?


    Gerade deswegen "mag" ich euch, oder Freiburg, oder Fürth, lieber als so manch anderen "klassischen" Bundesligaverein. (Von den Plastikprodukten ganz zu schweigen.) Letztlich muss man sportlich jedes Jahr auf's neue beweisen, dass man da hingehört, wo man ist. Und wenn man mit den "großen" mithalten kann, dann habe ich da eine Menge Respekt für übrig.


    Außerdem habe ich persönlich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu jenen, die sich über die Größe ihres jeweiligen "Blocks" definieren möchten, ein Fußballspiel mit einer Sitzung des Männergesangsvereins verwechseln und anderen Vereinen auf dieser Basis die Existenzberechtigung in den oberen Ligen absprechen wollen. Wie ich glaube ich weiter oben schon sagte, das ist bei einem Verler so ein bisschen genetisch bedingt. Ganz früher war es der FC Gütersloh, der meinte, über uns lachen zu können; dann waren es Essen und Münster. Irgendwann wird es zum Reflex, bei entsprechenden Sprüchen die Hacken in die Erde zu graben und zu sagen "nö, so nicht, was zählt ist immer noch auf'm Platz". ;) Man kämpft hier halt schon "seit immer" um jedes bisschen Anerkennung.

    Am Freitag waren weit über 300 Verler in Dortmund. Am Ende einer Saison ohne Heimspiele. Ich denke, wenn wir erst einmal wieder in der eigenen Hütte spielen dürfen, brauchen wir uns mit unseren Auswärtsfahrern in der 3. Liga auch nicht mehr verstecken, Dorf hin oder her.

    Und jetzt hör' ich auf zu faseln. ;)

    Du wirst mir aber schon erklären müssen, warum du meinst "richtige Fussballvereine nicht nur vorziehst, sondern feierst", "wenn sie doch sportlich qualifiziert sind UND finanziell solide arbeiten", aber eine ganze Reihe eben solcher Vereine als "Auffüller" bezeichnest und zu deinen "Wunschabsteigern" zählst.

    Passt nicht zusammen.