Beiträge von rosalinde

    Alternativen schaffen ist doch klasse, die Nachfrage regelt den Rest - wenn wenig verkauft wird, dann halt nur an einer oder zwei Ecken, werden die Schlangen lang, dann halt einen Stand mehr damit ausrüsten.


    Und vorallem: Wieso nicht einfach zusätzlich Pommes? Ist doch in der Regel bei allen sehr beliebt.

    Ich fand beide Dokus nicht sonderlich gelungen. Beide relativ unkritisch, eher zwei mal historisches Marketing-Storytelling um den Fans der Vereine einen schönen Fernsehabend zu machen, dazu dann auch Charaktere, die eben genau diese Story autobiographisch erzählen konnten. Ich fand beide kurzweilig, aber wie gesagt - wenig anspruchsvoll.

    Zwei Sachen, die mir in der Hertha-Doku aufgefallen sind:


    1. Der Widerspruch zwischen Selbstwahrnehmung und Realität. Dies kam bei nahezu allen, die beteiligt waren durch. "Wir sind bodenständig" vs. "Wir sind der Verein für ganz Berlin, daran müssen wir uns messen lassen"/ "Unioner kommen es Köpenick, Herthaner aus Berlin". Schön auch zu sehen, dass an der Stelle wo es darum ging, dass Hertha für alle da ist, die Kameraaufnahmen aus dem Marketing gezeigt wurden. Zudem: einer der wenigen Bundesligavereine ohne Frauenmannschaft/Mädchen, sie haben ja auch ihren Kooperationspartner aus Lübars damals beim möglichen Aufstieg in die 1. Liga hängen lassen. Cool, dass die Hertha-Junxxx auch ihren Platz bekommen haben in der Doku, aber letztlich ist das für den Verein und Fanszene auch nicht viel mehr als ein Feigenblatt (für den Fanclub selbst natürlich wesentlich mehr). Auch hier der Widerspruch zwischen dem verkauften Außenbild und dem was man eigentlich macht.


    2. Der häufige Bezug auf Union, nicht nur seitens der Dokumacher, sondern der Herthaner. Versteh ich bis heute nicht, die Scheiss Union Sprechchöre und das ständige sich aneinander messen. Hertha ist und bleibt für mich einfach langweilig. Sind ein wenig wie das reiche Nachbarskind, dass in der Schulzeit dann auf Ghetto machen möchte und am Ende mit dem 2,5er Abi irgendwo BWL studiert. Können sie gern machen, tut keinem weh und ist in Ordnung, aber muss ich auch nix mit zu tun haben. In den letzten Jahren maximal für den ein oder anderen Schmunzler gut, so wie der HSV oder Schalke davor. Diese Verbissenheit auf Union kommt wahrscheinlich, weil eben die Gefühle nicht so breit erwiedert werden. Jetzt will man unbedingt ne Rivalität, damit man zumindest irgendwas hat, was das eigene Image schärfen könnte.

    Deswegen hab ich ja geschrieben, dass die Enttäuschung der Jugendlichen und Eltern sicherlich eine Rolle spielen kann. Ich wäre insgesamt erst einmal so Vorsichtig wie es auch das Statement des Vereins ist. Es zeigt klare Richtlinien auf - aber nicht mit dem Finger auf andere. Begriffe wie "Rassismuskeule" sind mir zu ideologisch und helfen im konkreten Fall nicht weiter. Genauso waren meine Erfahrungen mit Vereinsvertreterns bisher positiv, allerdings habe ich auch selbst nie Rassismus erfahren.

    Diesen Vorwürfen ist äusserst schwer zu begegnen. Im Endeffekt steht Aussage gegen Aussage

    Es steht nicht Aussage gegen Aussage. Das wollte der Verein, ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten. Das wurde von der „anonymen Seite“ jedoch nicht genutzt. Es steht somit eine Aussage vom Verein gegen eine anonyme Behauptung von Schmierfink David Joram. Nur um das hier richtig zu stellen. Vollkommen richtig, dass Union hier proaktiv gegen vorgeht. Für den Verein zählen bei der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen im NLZ nicht nur fußballerische Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern auch die Schulbildung / Allgemeinbildung als zweites Standbein. Gut, dass Union das so auch öffentlich kommuniziert.

    Naja, das liegt aber wohl auch an der Natur der Sache, wenn der Verein proaktiv vorgeht. Es ist ein Fragebogen von David Joram, veröffentlicht hat er noch nichts, bzw. ist mir nichts bekannt oder ich hab etwas verpasst. Wie gesagt: ich find das Statement als solches gelungen, wenn ich auch nicht in allen Punkten zustimme. Alles andere ist erstmal Spekulation.

    Ich finde es sehr gut, dass der Verein hier proaktiv ist und auch einen Großteil des Statements einfach erklärt . Drei Punkte die mir auffallen:


    1. Ist es nicht ungewöhnlich mit anonymen Quellen zu arbeiten und auch nicht grundsätzlich problematisch. Im Gegenteil, es kann auch zum Schutz von Quellen. Man stelle sich vor die "Vorwürfe" sind korrekt, allerdings nicht vollkommen nachweisbar (Aussage gegen Aussage). Selbst dann wäre der Spieler für zukünftige Vereine gebrandtmarkt als derjenige, der gegen seinen Ex-Verein öffentlich nachgetreten hat. Anders ist natürlich die Frage nach dem direkten Gespräch: ich finde es sehr gut, dass der Verein das anbietet, es wurde aber leider nicht angenommen wurde. Wenn es aber vorher bereits unschöne Gespräche mit Verantwortlichen gab, ist es auch nachvollziehbar, sich dem nicht nochmal aussetzen zu wollen.


    2. Sind die Anschuldigungen selbst, ziemlich substanzlos. Nehmen wir den Fall von Bayern München, wo im NLZ im letzten Jahr diverse Rassismusfälle aufgedeckt wurden. Diese waren über whatsapp-Nachrichten und Aussagen von Mitarbeitern sehr eindeutig belegt. Hier werden nur Statistiken und Gefühle geäußert. Gerade die Gefühle mögen eventuell persönlich so existieren und sollten auch ernst genommen werden, sollten allerdings nicht Grundlage für seriösen Journalismus sein.


    3. Sollte man intern eventuell nochmal über Kommunikationsstrategien sprechen um solche Fälle in Zukunft zu verhindern. Ich kann interne Abläufe nicht beurteilen, genausowenig kann ich über die Motivation der Spieler und Eltern sprechen, die sich da nun an Journalisten wenden. Ich glaube aber, dass sicherlich beide Punkte in Betracht gezogen werden sollten: eine Enttäuschung oder das Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein, auf der anderen Seite aber eventuell auch ein Umgang der nicht sensibel genug ist. Ein Verweis darauf den Psychologen nutzen zu können reicht da nicht. Ohne die entsprechenden Fälle und Protagonisten zu kennen, sollte man sich als Verein intern um die Punkte kümmern, die man selbst beeinflussen kann. Ja, es ist Leistungssport und da gehört ein klarer Umgang dazu, allerdings sind es Kinder und Jugendliche, denen man Träume verkauft, die altersgerecht behandelt werden sollten und ich denke auch von uns als solche beurteilt werden sollten.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob tatsächlich noch etwas folgt oder ob es dabei bleibt.


    Im übrigen ist die Debatte von Union initiiert und was ich bisher z.B. bei facebook als Kommentare zum Thema gelesen hab, ist wenig von dem inspiriert was hier schon erahnt wird. Im Gegenteil, ideologisch aufgeladen sind dort lediglich Kommentare welche Migranten oder Kinder von Migranten irgendwelche Dinge unterstellen.

    Aber schöne, treffende Kommentare zu der «tollen Aktion« der beiden Blaumeisen:


    https://www.facebook.com/Zitro…s-fussb/1050784091958131/

    Nicht, dass es die Aktion irgendwie besser oder intelligenter macht oder man nicht ein ganzes Jahr Zeit gehabt hätte das Bild wieder runterzunehmen... aber zur Einordnung: das Posting ist vom 14. März 2020. Also keine Reaktion auf die aktuelle Situation bei Hertha - haben sicher schon einige mitbekommen, aber im aktuellen Kontext wirkt es natürlich besonders dumm.

    NOFV-Präsidium beschließt Saisonabbruch


    Hmm, wie will man jetzt eigentlich einen Aufsteiger ermitteln? Der Osten ist in 2 Staffeln aufgeteit, die nicht gegeneinander gespielt haben und Relegation gegen einen aus dem Rest der Republik steht auch in den Sternen... :nixweiss:

    Das ist wirklich spannend. Meiner Meinung nach wäre nur eine Annulierung der Saison sinnvoll. Ein Team nach fünf gespielten Spieltagen aufsteigen zu lassen hat für mich nichts mit sportlicher Qualifikation zu tun, im Gegensatz zur bereits zu 2/3 gespielten Saison im Vorjahr. Ähnlich ist es ja auch bei den Männern in der Regionalliga Nordost. Es sind nicht mal 1/3 der Saison gespielt und Viktoria steigt nach 11 von 38 Spielen in die 3. Liga auf? Das ist für mich keine sportliche Qualifikation. Leider wird das da aber von DFB/NOFV anders gesehen.

    Dass der relativ klare Elfmeter kurz vor Spielende, als Klünter mit seiner Hand den Fuß von Embolo wegzieht, nicht gegeben wird ist großes Glück für Hertha, gleichzeitig auch ein Armutszeugnis für den VAR.

    Und das 2 zu 2 war für mich Abseits.

    Für mich auf den ersten Blick auch, aber in puncto Abseitsposition hab ich relativ hohes Vertrauen in die technischen Möglichkeiten des Kölner Kellers. Sowohl Zeitpunkt der Ballabgabe als auch die kallibrierte Linie werden wesentlich akribischer und genauer erarbeitet als in den TV-Anstalten.


    Was mich eher ein wenig stört, ist dass, trotz deutlicher Beweislage der Fall Ascacibar direkt wieder eingestellt wurde. "Nach den Ermittlungen des Kontrollausschusses sind die Voraussetzungen eines krass sportwidrigen Verhaltens (...) im vorliegenden Fall nicht gegeben" - eine tolle Entscheidung, mit der der Profifußball seine Vorbildfunktion nicht im geringsten wahrnimmt. Alle, die im Jugendfußball und Breitensport mal ehrenamtlich tätig waren wissen, wie schwer es teils ist Fairness und sportliches Verhalten an Heranwachsende zu vermitteln und in einem hitzigen Sport Eskalationen zu verhindern. Was gesagt wurde haben wohl alle deutlich gehört - scheinbar ist es allerdings kein Problem wenn man jemanden auf dem Fußballplatz einfach "Arschloch" nennt, selbst wenn es gehört wird.

    Ja, die Diskussion habe ich mitbekommen, allerdings keine Perspektive entdeckt die es eindeutig aufzeigt. Und von schräg-hinten ist es eben sehr trügerisch. Collinas Erben hat zu dem Thema vorhin auch auf twitter mit einem Video von Zeiglers wunderbarer Welt des Fußball kommentiert, das ich sehr passend finde: https://youtu.be/zep5u5iZ3r0?t=109
    In der Sportschau war der Blickwinkel gerade etwas spitzer auf die Situation, da sah es so aus als ob er Aus gewesen wäre.

    Die Diskussion zum vermeintlich falschen Einwurf ist Unsinn.

    1. Werden in den oberen Ligen zugunsten des Spielfluss nahezu alle Einwürfe nicht abgepfiffen. Kann man gut finden oder nicht (ich fände da eine strengere Linie durchaus wünschenswert), die Situation passt allerdings in die übliche Regelauslegung.

    2. War es kein falscher Einwurf. Wenn da nicht beide Füße auf dem Boden sind, weiß ich es auch nicht:

    Der Punkt geht so in Ordnung, für uns Punkt 39 von 40, für Hertha nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Wieviele Punkte wir jetzt vor denen bleiben ist mir eigentlich ziemlich egal.

    Damit abhaken und froh sein, dass ab nächster Woche wieder Teams kommen die Fußball und nicht Laientheater spielen wollen.

    Hertha hat in den letzten sechs Saisonspielen alle 4 unmittelbaren Tabellennachbarn vor der Brust.

    Das wird ein Charaktertest - auf dessen Ausgang ich keine Wetten annehmen würde.

    Ich bin ebenfalls gespannt. Insbesondere falls sie dann schon ein paar Punkte Rückstand haben:

    Mainz spielt als nächstes gegen Hoffenheim, Köln und Bielefeld, danach gegen Hertha und Bremen.

    Hertha spielt gegen Aspiranten auf das internationale Geschäft: Leverkusen, Union, Gladbach.

    Sicherlich wäre es dann hintenraus das Programm einfacher, aber in der Hinrunde hat Hertha aus den letzten 6 Spielen 5 Punkte geholt (Sieg gg. Schalke, Unentschieden gegen Mainz und Köln). Und wie du schreibst: das wird ein Charaktertest.

    Einerseits ist sogar Hertha was Standort und Potential angeht ggü. Schalke (deutlich) attraktiver - andererseits war er schon zweimal in Schalke angestellt - vielleicht verbindet die beiden ja irgendwas besonderes.

    Mal schauen, wie das ausgeht.

    Das sehe ich anders. Auch bei einem Abstieg Schalkes, denke ich, dass sie mit ihrer Fanbasis und als internationale Marke wesentlich attraktiver als Hertha BSC ist. Sicherlich ist Berlin attraktiv, aber doch vor allem wegen seiner Diversität - auch in den Sportarten.

    Zum Thema ideeller Markenwert und internationaler Markenwert:


    https://brandirectory.com/rankings/football/table

    https://www.horizont.net/marke…ussball-bundesliga-179725


    Die erste Studie ist eher eine finanzieller Markenwert, die zweite ist zwar von 201 und beziffert eher Einstellungen zum Verein und damit seine potentielle "Verkaufbarkeit", wobei Schalke hier vor allem von seiner riesigen Fanbasis profitiert:


    https://www.tu-braunschweig.de…-an-der-tu-braunschweig-1


    Hertha ist in der ersten Studie überhaupt nicht anzutreffen (und Schalke immerhin noch auf Platz 17, den sich sicher 2021 nicht mehr innehaben aber sicherlich nicht ganz aus den Top50 fallen), in der zweiten rangieren sie mit ihrem Image zwischen Dynamo Dresden und dem VfL Osnabrück. Wie ich finde auch nicht ganz zu unrecht ;)

    Augsburg gegen Leverkusen zeigt mal wieder eine der schlechtesten Seiten des Fußballs. Ständiges Fallen, Reklamieren, Karten fordern, Diskutieren, Gejammer und Leiden auf beiden Seiten. Niederlechner mit dem Versuch einen Elfer zu schinden, auf der anderen Seite Frimpong und Fosu Mensah. Männerfußball ist manchmal einfach so schrecklich anzuschauen.

    Jetzt sind sie also weg. Sportlich wahrscheinlich eine sinnvolle Entscheidung, auch wenn ich beide auch nur als Zahnräder in der Maschinerie einer größeren Problematik - Stichwort Image - sehe, die sie letztlich in ihrem Bereich ausbaden. Drei Punkte sind für mich jetzt eigentlich spannend:

    1. Hat Preetz dort 7 Jahre als Spieler und 17 Jahre auf Funktionärsebene verbracht. Schafft es der Verein und schaffen es auch die Mitglieder ihm nach fast 25 Jahren Vereinszugehörigkeit auch einen würdigen Abgang zu bereiten? Auch wenn die letzten Jahre sportlich nicht so erfolgreich waren wie man es sich als BCC vorstellt - er war immer loyal zu seinem Verein und ich denke er sollte auch dementsprechend ehrenhaft verabschiedet werden.

    2. Ob dies einfach der nächste Schritt der Verwindhorstung des Vereins sein wird. Ich denke auf beiden Posten wird nun nach seinem (bzw. seiner dem seiner Aufsichtsratsmitglieder) Gutdünken eingestellt und was vorher noch als Finanzielle Investition und über Gegenbauer indirekt durch die Mitglieder gewählt getrennt war, wird nun verschmelzen. Der Druck wird sicherlich ausgeübt werden.

    3. Ob die nächste Finanzspritze wieder in Spielertransfers oder evtl. mal in einen Trainertransfer geht. Das Geld, jemanden aus seinem Vertrag zu kaufen sollte da sein. Allerdings sind auch ein paar Trainer aktuell arbeitslos, die großes Renomée mit sich bringen.

    Kurz meine Gedanken zur Petition:

    1. Sich da extern einzumischen halte ich für problematisch, auch warum es einer Petition bedarf ist mir unklar. Dafür gibt es eine Mitgliederversammlung, bei der eben alle am vereinsintern demokratischen Prozess beteiligten auch teilnehmen können. Wieso sollte ich als Nicht-Mitglied ein Mitglied bevormunden? Das steht mir nicht zu. Wenn irgendwelche Herthaner über die Vereinsspitze Unions entscheiden wollen würden, fände ich das auch problematisch.

    2. Was ist für Hertha die Alternative? Mehr Macht für den durch zweifelhafte Methoden zu viel Geld gekommenen Windhorst, mehr Menschen vom Schlage des homophoben Coronaleugners Jens Lehmann, mehr Performancemanaging? Auch wenn ich persönlich wenig von Gegenbauer und Preetz halte, scheint mir dir Petition wie der Wunsch noch mehr Macht in Richtung Windhorst zu geben, anstatt eine Demokratisierung im Verein zu bewirken und den Verein auch als Mitglied wieder mitgestalten zu wollen. Jeder bitte nur ein Kreuz.