Es kann doch nicht einfach so vergessen worden sein, wie und warum wir Spiele gewonnen haben, oder etwa doch?
Man sieht doch selbst in dieser Saison, das wenn wir mal gewinnen, dieses nicht durch geiles Kombinationsspiel oder Überlegenheit passiert, sondern weil gekämpft, kein Ball aufgegeben wird und jeder den anderen unterstützt.
Das ist auch nicht vergessen worden, denn auf genau diese Art haben wir ja die (wenigen) Siege eingefahren. Der Unterschied zu den vergangenen Saisons ist aber, dass wir in dieser Saison unser Stürmerregal allzu gründlich aufgeräumt haben. Am Abgang von Becker sieht man ja, wie sehr ein Spieler von internationalem Format den Unterschied machen kann. Das bedeutet eben leider auch, dass wir von ihm und seiner Gefährlichkeit als Torschütze und Vorbereiter vollständig abhängig waren: wenn Becker nicht spielte, nicht in Form war oder keine Lust hatte, lief nicht viel zusammen. Dass er weg wollte, war lange bekannt, die Neuverpflichtungen Fofana (keine Wettkampfpraxis) und Volland (nur noch Ersatz) waren keine adäquate Ergänzung, wie sich bald zeigen sollte. Daher fand ich es schon zu Saisonbeginn fahrlässig, Leweling, Michel, Jordan, Skarke allesamt ziehen zu lassen. Auch ein Spieler wie Pantovic würde unser kopfloses Mittelfeld zur Zeit durchaus aufwerten. Diese Personalpolitik ist nicht zuletzt eine Folge der Fischerschen Praxis, Neuzugänge, die nicht sofort zünden, auf der Bank versauern zu lassen, so dass sie schließlich als "nicht gut genug" abgeschoben werden. Und so stehen wir eben jetzt mit Spielern da, die aus der 2. und 3. Liga kommen und sich gegen erfahrene Abwehrreihen nicht durchsetzen können.
Insgesamt aber wird mir die "Lage" hier zu pessimistisch beurteilt. Dass wir in den vier Spielen gegen Frankfurt, Leverkusen, Augsburg, Bayern nicht viel holen würden, war eigentlich jedem klar. Ja, wir waren oft "nahe dran", aber das reicht eben nicht. Mit dem Gladbachspiel beginnt der Endspurt.