Der Freitod von Robert Enke wurde auf Depression zurückgeführt. Depression ist eine, wie nicht nur dieser Fall beweist, sehr ernstzunehmende Krankheit. Selbst heute werden psychische Krankheiten wie Depression nicht ernst genommen und haben nicht den gesellschaftlichen Stellenwert wie andere nur allzu menschliche Probleme. Aber eine psychische Karankheit ist nicht anderes als jede körperliche Krankheit. Es ist eine physische Krankheit, die in unserem Gehirn verortet ist, wird jedoch als solche nur selten wahrgenommen und akzeptiert. Oft werden psychisch Kranke ob ihrer Krankheit stigmatisiert. Die Folgen für die Betroffenen sind dadurch noch viel schlimmer, als das sein müsste.
Das Leiden unter einer psychischen Krankheit darf nicht bedeuten, durch ein Ausschlussverfahren am Rande der Gesellschaft zu leben.
Robert Enke ist ein prominentes Beispiel, dass hoffentlich in Deutschland zu einem Umdenken bezüglich psychischer Probleme führen wird. Dann ist er zumindest nicht ganz umsonst gestorben, auch wenn sein Tod trotzdem tragisch bleibt. Psychische Krankheiten sind körperliche Krankheiten! Erst wenn das akzeptiert und gesellschaftlich verstanden wird, können Menschen wie Robert Enke offen Leben, ohne sich gebrandmarkt zu fühlen. Und nur dann ist eine echte Heilung vorstellbar!
Bitte lasst en Tod Robert Enkes nicht sinnlos sein. Seiner Familie zuliebe, für seine Frau und seine adoptierte Tochter, lasst uns in Bezug auf psychische Krankheite Umdenken und sie nicht mehr als Charakterfehler oder ausmerzbare Schwächen der Betroffenen ansehen. Sie sind ernstzunehmen und sie dürfen nicht zu Ausgrenzung oder Stigmatisierung führen.
Gedenkt Robert Enke und aller, denen es ebenso geht und die in ihrem tragischen Schicksal nicht diese Aufmerksamkeit erreichen.
Für mich war Robert Enke vor allem ein Mensch!