Knapp 15 Jahre ist es her, Union spielte nach Durchschreiten der Niederungen des deutschen Fußballs das erste Jahr wieder in der Bundesliga, da fand ziemlich zu Beginn der Rückrunde daselbst das Spiel Fortuna Düsseldorf eben gegen den 1.FC Union Berlin statt. Bei der Ausführung eines Eckballs wurde dort Torsten Mattuschka - aber lest doch einfach, was der Kicker zu dieser Situation zu berichten hatte:
Zitat
Aufregung gab es in der 20. Minute, als Mattuschka vor dem Ausführen einer Ecke von einem Feuerzeug im Gesicht getroffen wurde. Der Union-Akteur konnte weitermachen.
Trotz einer sichtbaren Wunde spielte der Spieler weiter und es gab auch nach der letztendlichen Niederlage dort keinen Protest von unserer Seite.
Im selben Jahr, zu Beginn der nächsten Saison spielte Union in der ersten Runde des DFB-Pokals in Leipzig gegen den HFC. Auch da passierte was.
Kicker:
Zitat
Für Aufregung sorgten letztlich nur noch einige Unverbesserliche, die aus dem Hallenser Fanblock Knallkörper aufs Feld geworfen hatten. Schiedsrichter Peter Sippel unterbrach die Partie für wenige Minuten.
Hierbei explodierte ein Böller in unmittelbarer Nähe unseres Torhüters (Jan Glinker), der davon durchaus betroffen war, möglicherweise Knalltrauma. Er spielte trotzdem zu Ende und trotz Niederlage und Ausscheiden aus dem Wettbewerb, wo man sich sicherlich ein paar Einnahmen erhofft hatte, gab es auch hier wieder keinen Protest gegen die Spielwertung.
Warum gab es keinen Protest? Möglicherweise, weil laut Einschätzung der Verantwortlichen - Präsident war übrigens ein gewisser Dirk Zingler - diese unerfreulichen Ereignisse praktisch keinen Einfluss auf die ebenfalls unerfreulichen Ergebnisse hatten. Man sah sich der sportlichen Fairness verpflichtet, bewies Anstand. Diesen Anstand spreche ich allen beteiligten Bochumern zu 100% ab.
Sicher war der Auslöser dieser an Idiotie nur schwer zu übertreffende Feuerzeugwurf. Dieser ist selbstverständlich auch zu bestrafen. Strafen sollten aber möglichst den- bzw. diejenigen treffen, welche die strafbaren Handlungen begangen haben. Dieser wurde im hier vorliegenden Fall SOFORT ermittelt und hops genommen. Was hätte der Verein da sonst noch tun können?
Die andere Seite ist darin zu sehen, was diese Bochumer daraus gemacht haben. Hat einen kleinen Augenblick gedauert, bis ihnen die Erleuchtung kam, man könnte aus dieser Situation ja auf moralisch widerwärtigste Weise Kapital schlagen.
Ja sicher, hätte das Feuerzeug den Spieler voll getroffen und z.B. eine Platzwunde hinterlassen, wäre ein Spielabbruch und damit eine Wertung dieses Spiels, wie jetzt laut diesem Urteil erfolgt, berechtigt gewesen, auch ohne Schädel-Hirn-Trauma. So war es aber nicht. Es gibt genug bewegte Bilder, wo sehr deutlich erkennbar ist, daß ihn das Feuerzeug bestenfalls gestreift hat. Vielleicht wurden dabei ja ein paar gegelte Haare geknickt. Aber selbst, wenn das Feuerzeug seine Kopfhaut berührt haben sollte, hätte es so, wie es traf, ganz sicher nicht zu Kopfschmerzen und Schwindelanfällen führen können. Insbesondere hätten sich solch innere Wirkungen auch irgendwo äußerlich manifestieren müssen. Aber offenbar konnte im UKB keine Platzwunde, keine Beule, ja noch nicht mal eine Abschürfung oder Rötung der Haut festgestellt werden. Ohne solche äußeren Anzeichen wären die behaupteten inneren Schäden aber nur unter Verwendung eines Schutzhelmes zu erzielen, und ganz gewiss nicht durch ein Feuerzeug. Daraus folgt nun wieder, daß Herr Drewes ganz offensichtlich weiter spielfähig war. Das Spiel hätte ganz normal die zwei noch ausstehenden Spielminuten zu Ende gespielt werden können, das Ergebnis wäre ganz sicher das 1:1 geblieben, der Werfer hätte seine Strafe bekommen und auch der Verein wäre belangt worden im Rahmen des üblichen Strafenkatalogs.
Aber Bochum beschloss ganz schnell, auf absolut unmoralische und vor allem unsportliche Art, noch zusätzliche Punkte ergattern zu müssen.
Tja, und Richter, die Unrecht sprechen, finden sich bei DFB offenbar auch ganz leicht.
Irgendwie wird man sich das schon so hinbiegen, wie man es braucht. Da kann die Argumentation noch so absurd sein, Hemmungen kennen einige da einfach nicht. Sie werden sie höchstwahrscheinlich auch in der nächsten Instanz nicht kennen. Trotzdem musste der Einspruch unseres Vereins eingelegt werden. Die glauben sonst, wir lassen uns alles klaglos gefallen.