Eines zeigt doch die Aktion in meinen Augen ziemlich deutlich. Der Punkt - wir suchen und fordern einen Dialog - ist an dieser Stelle längst überschritten. Da wird ganz bewusst eskaliert. Von daher ist der DFB auf Dauer in einer Zwickmühle. Je größer die Sanktionen und Repressalien, desto größer die Eskalation auf der anderen Seite, da kann man sich denke ich sicher sein. Ein vernunftorientierter Weg sieht definitiv anders aus. Und wenn man sich mal die Reaktionen auch aus anderen Fanszenen anschaut, haben die Jungs aus Dresden auch eine Menge Befürwortung für diese Aktion bekommen (egal wie man das nun findet). Manchmal tut es ganz gut, gewisse Dinge zumindestens erst mal zur Kenntnis zu nehmen. Und der DFB sollte sich schon fragen, welche Politik er in Zukunft betreiben will. Ansonsten polarisieren sich die Dinge noch mehr und es wird nicht zuletzt zu einer frontenhaften Spaltung in der fussballaffinen Bevölkerung kommen. Der Supergau für den DFB wäre es dabei, wenn es zu einer landesübergreifenden Solidarisierung von Fanszenen in dieser Richtung kommen würde. Richtig, das gab es noch nicht. Aber der DFB sollte da glaube ich vorsichtig sein. Aber ich glaube auch, wenn man sich die handelnden Personen bei diesem Verein betrachtet, dass da bereits Hopfen und Malz verloren sind.
Wo sollte denn der DFB in der Zwickmühle sein? Sehe ich nicht so. Die werden weiter ihre Strafen aussprechen und niemand wird sie daran hindern.
Und was die aktive Fanszene betrifft, so hat doch die jüngere Vergangenheit gezeigt, dass diese eher in der Minderheit und Ultras bei Protestaktionen in eigenen Stadien teilweise sogar isoliert sind. Ein breiter Protest wird also nie zustande kommen und es wird immer von Minderheiten die Rede sein. Ich bin ja auch für zivilen Ungehorsam, aber dieser heroische Krieg gegen den DFB erscheint mir doch in Anbetracht der wirklichen Probleme unserer Gesellschaft eher wie romantisch verklärtes Revoluzzertum.