Relegation 2012 - Die Qual der Wahl

  • Da ich mich nicht so recht festlegen konnte, welcher der beiden Truppen mir,
    nicht zuletzt auf Grund von Aussendarstellung und in Teilen der Anhängerschaft,
    unsympathischer ist, habe ich mal die Biertulpe befragt.
    Ne Glaskugel war grad nicht zur Hand.


    Aus dieser hab ich dann folgende erbauliche Entwicklung herauslesen können:
    Die Reli wird erst im Rückspiel entschieden, denn das Hinspiel endet unentschieden.
    Das Leiden in der Stadt geht weiter.
    Die Presse vermeldet: "Ganz Berlin bangt!"
    Ganz Berlin???
    Naja, fast.
    Da gibt es einen kleinen, rebellischen Stadtteil.
    Versteckt in mitten dichter Wälder.
    Ganz unten, im Südosten Berlins.
    Deren Bewohner feixen sich eins.


    Die Relegation selbst, wird wie erhofft, erst in der letzten Minute der Verlängerung entschieden.
    Durch den bereits viel beschworenen, unberechtigten Elfmeter, gewinnt Hertha das Gemurkse.
    Im Überschwang der Hormone fühlt sich Düsseldorfs Trainer noch mal jung.
    Er entdeckt daraufhin den Italiener in sich und mimt den Rossi.
    In einer Reminiszenz an sich selbst, streckt er mit einem gezielten Kopfnuß den Beister nieder,
    weil der kein Bock mehr hatte, sich neben Rössler von der ganzen Nation als Kasper beschimpfen zu lassen
    und sich deswegen erstmals geweigert hatte, der strikten Anweisung Folge zu leisten,
    sich mindestens einmal pro Spiel im gegnerischen Strafraum theatralisch fallen zu lassen.
    Diesmal sah das Im-Fallen-Sterben und das anschließende Am-Boden-Winden-und-Jammern beider (!) Akteure täuschend echt aus.
    Gelernt, ist eben gelernt.


    Beister verlässt daraufhin augenblicklich die Fortuna.
    Der Trainer wird lebenslang gesperrt.
    Erhält aber ein lukratives Angebot als Cage Figther.


    Langeneke und Bröker riechen den Braten und tuen es Beister gleich.


    Rössler verlängert und die Glücksgöttin Fortuna dreht dem Verein nun endgültig den Rücken zu.
    Düdos neuer Trainer Funkel, stürzt den Verein durch planlose Fehleinkäufe noch tiefer in die roten Zahlen.
    Ohne ihren ehemaligen Vorturner, muß das Trainieren des sterbenden Schwans leider entfallen
    und die Truppe entsorgt sich zum Ende der Saison hin endgültig in eine untere Liga.
    Für die Dritte wird ihnen die Lizenz verweigert.


    Bertha hingegen macht es gleich richtig und spielt von Beginn an konsequent gegen den Abstieg.
    Der Club wird durch preezise Fehleinkäufe ebenfalls endgültig ruiniert.
    In der Stadt werden daraufhin die Läuse im alten Filz bissig
    und lassen über immer noch gut funktionierende Seilschaften,
    eine weitere Stundung der Stadionmiete verweigern.
    Daraufhin dreht, nach dem Verlust von lukrativen Aufträgen in der Stadt,
    der Pfäudelwilli, der alte Pfennigfuchser,
    dem am Subventionstropf hängenden Sozialfall, endgültig den Geldhahn zu.


    Union macht derweil alles richtig und steht zum Ende der Saison mit einer neuen Haupttribüne im Rücken auf dem Relegationsplatz.
    Nach zwei souveränen Siegen über die alte Dame, wechseln Union und Hertha die Liga.
    Auch den Charlottenburgern wird die Lizenz für die dritte Liga verweigert.
    Aus Verbundenheit zur Region, wechselt Ebert zu Turbine Potsdam und Lell zu TeBäh.


    Wobei der letzte Teil nicht ganz klar zu erkennen war.
    Die Bilge war schon etwas trüb.
    Möglicherweise verzichtet Union aus Sentimentalitätsgründen auch generös auf den Aufstieg
    und überläst das Kommerztheater anderen.


    Fragt mich bitte nicht nach der Biermarke.
    Nur soviel.
    Aldis Rache war es nicht.


    Eisern Union!

    Stolze Fans und laute Gesänge, Stadionbauer jede Menge, Vollbier und auch Stehplatzränge, bis nach Abpfiff Unterstützung von der Menge... Ja wo gibts das schon? Bei Union!