Insbesondere unsere Trikotdiskussion lässt ja erahnen, wie wichtig jedem einzelnen die Vereinsfarben und deren einwandfreier Präsentation auf dem eigenen Leib ist.
Was mich an der Auseinandersetzung ein bisschen ärgert, dass hier nur ein kleiner Ausschnitt dieses Themas zu einer ziemlich emotionalen Diskussion geführt hat. Ich bin der Meinung, dass es bei uns eben schon am grundsätzlichen Handwerk mangelt. Viele Köche rühren im Brei und es gibt, bis auf unsere Bildmarke keine Konstante in unserer visuellen Kommunikation. Sei es im und um´s Stadion, bei den Fanutensilien, der HP oder das alles im Verhältnis zu den Printerzeugnissen (u.s.w.u.s.f.).
Ich möchte hier keinesfalls eine Diksussion vom Zaun brechen, welche Komponenten der Außendarstellung gefallen oder gut ausgearbeitet sind (ja, die gibt es) und was gar nicht geht (da fällt mir einiges ein). Es geht mir eher darum, das Thema in seiner Komplexität zu erfassen und zu diskutieren, ob es nicht notwendig ist, dass der Verein in einigen Workshops mit Profis einen Leitfaden entwickelt, der für jedes Gewerk und jeden Vertragspartner erst mal verbindlich ist und erst dann die gestalterischen Freiheit und die Kreativität folgt.
Um einen bewussten Umgang mit unserer Identität zu fördern, um Zielkoordinaten für alle beteiligten Gewerke zu definieren, sollte imho ein Gremium ein Handbuch entwickeln, dass anhand unsere Werte und unserer "Zielgruppe" gewisse Richtlinien und Raster enthält, innerhalb deren dann die konkrete Umsetzung erfolgt. Genau dieses Handbuch sollte dann z.B. alle 5 Jahre auf den Prüfstand, um es an aktuelle sportliche, wirtschaftliche und fanpolitische Entwicklungen anzupassen.
Die eine oder der andere mag jetzt vielleicht argumentieren, dass diese Herangehensweise zu kommerziell ausgerichtet sei. Dem möchte ich vorab widersprechen. Es geht um uns als Verein, um uns als Fans und um eine immer konstant einwandfreie handwerkliche Auführung der grundlegenden Ideen und Werte. Es geht nicht um Reglementierung oder um Einschränkung gewisser gestalterischer Freiheiten. Jeder der in der Branche arbeitet, wird mir sicher beipflichten, dass derartige Gestaltungsrichtlinien unumgänglich sind. Dies insbesondere bei einer Organisation, wo ganz unterschiedliche Menschen und Unternehmen an der Ausführung beteiligt sind.
Ich bin mir sicher, dass eine derartige Vorgehensweise den Wiedererkennungswert erhöht, identitätsstärkenden Charakter hat und, um auf den einleitenden Satz zurück zu kommen, auch Stilblüten (wie einen kopierten bertha-bären auf grüner trikotage) zu verhindern weiß. Oder? Was sagt ihr dazu?