Beiträge von Schulle45

    Majo, dem ist nicht viel hinzuzufügen.

    Armin, ich hoffe, Du verhälts Dich immer absolut politisch korrekt und fliegst nie mit Turkish Airlines, Emirates...…..und, und , und. Da Du Dich ja mit den schlechten Zuständen in Südafrika auskennst, wird Dir auch nicht entgangen sein, dass die absolut angearschten in Südafrika die Coloureds sind. Genau diese Bevölkerungsgruppe erhält in Lategansvlei die Unterstützung.

    Vergiss nicht dass Dario in Südafrika Ausländer ist und dort weiterhin leben möchte. Politische Aussagen seinerseits wären da wohl nicht angebracht.

    Und selbst wenn es die AF2 irgendwann nicht mehr geben SOLLTE, hat sie schon bisher absolut ihren Zweck erfüllt und eine Generation von Schulkindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglicht.

    Die momentanen Investitionen in die AF2 belaufen sich auf die Abdeckung der laufenden Kosten. Diese werden durch die Dauerkarten abgedeckt. Den Lodgebetrieb sicher die AF2 garantiert nicht. Die handvoll Unioner, die da vorbeikommen, kann man vernachlässigen. Fast jeder Tourist kommt wegen der Strauße. Es gibt nicht mehr viele Strauße in Oudtshoorn und Umgebung.

    Die wahrscheinlich längste Anreise zu diesem Heimspiel läuft. Gestern ging es durch die Halbwüste und über Bergpässe ca. 400km nach Somerset West. Heute startet dann der Flieger nach Doha. Nach einer Übernachtung dort, geht es morgen weiter nach Berlin. Landung 20:20 Uhr. Ich wünsche den sechs Reisenden einen schönen Flug.

    Tolle Sache. Es freut mich, dass ihr so erfolgreich ward. Das werden die Jungs wohl nie vergessen. Schön, dass auch Herman wieder mit dabei war. Hoffentlich wir es deinen Schützlingen jetzt nicht zu eng in Oudtshoorn. Somerset und Kapstadt sind ja doch sehr imposant, wenn man nicht viel mehr als Lategansvlei und Umgebung kennt aber Herman hatte den Kulturschock ja auch ganz gut verkraftet.

    Die Wüste lebt

    Das ist nicht nur ein Disney-Klassiker sondern auch der aktuelle Stand aller Projekte in Lategansvlei, die zukünftig unter dem Dach des gemeinnützigen Vereins „De Spekboom“ zusammengefasst werden. Auch wenn es nicht täglich Meldungen von da unten gibt kann man sagen, am südlichsten Außenpunkt von Union wird richtig geackert.

    Dieses Jahr haben wir uns nur zu dritt auf den Weg gemacht und mal eine andere Route gewählt. Über Johannesburg, die Panoramaroute, den Hluhluwe-Nationalpark, Underberg, Sanipass, Lesotho, Kimberley und Orania ging die Tour nach Oudtshoorn und von dort dann nach Kapstadt. Insgesamt 4500 km für die wir genau drei Wochen Zeit hatten.

    Wenn man durch Oudtshoorn und dann durch Lategansvlei fährt, ist das schon so, als ob man wieder nach Hause kommt. Was hat sich seit unserem ersten Besuch im November 2012 nicht alles verändert. Die elende Schotterpiste am Stadion vorbei Richtung Carmen und Dario hat jetzt den Namen „Hilmar Wilzek Drive“. Das hat sich Hilmar aber auch mit sehr viel Einsatz hier vor Ort für das Projekt verdient. Die nächste Straße müßte dann wohl Unionopi-Avenue oder so ähnlich heißen.

    Aktuell wird am Stadion gerade das Cateringhäuschen ausgebaut. Auch in Südafrika gibt es strenge Hygienevorschriften, die unbedingt eingehalten werden müssen. Sollte sich hier einer der Kunden den Magen verderben, wird das Ding dicht gemacht. Um dem vorzubeugen wird alles den Vorschriften entsprechend verkleidet und gefliest. Das Cateringhäuschen hat noch keinen Namen – wie wäre es mit „Abseitsfalle 2“? Ich werde am Sonnabend mal vorsprechen, ob sie was dagegen hätten.

    Zum Stadion selbst muß ich nicht viel schreiben, der Rasen ist richtig schön grün, es läuft sich darauf wie auf einem Teppich, das Flutlicht hat sich schon oft bewährt und die Tribüne wird nicht nur bei Fußballspielen genutzt.

    Neben dem Fußballplatz und allem, was damit zu tun hat gehört auch das Volleyballfeld mit zum Verein „De Spekboom“. Das ist vor allem für die Frauen und Mädchen gedacht. Die haben es meistens nicht so mit aktivem Fußballspiel und versuchen sich darum lieber an Volleyball. Die dritte Abteilung des Vereins ist „Laras Nähstube“. Gegründet, damit sich die Frauen der Nachbarschaft mal ab und zu treffen, hat sich dieses Projekt so entwickelt, dass niemand mehr darauf verzichten möchte. Für die Frauen ist es oft die einzige Möglichkeit, andere Frauen zu treffen und mal zu Hause rauszukommen. Zusätzlich lernen sie dort nähen, häkeln und stricken. Die Ergebnisse der Nähstunden vertreibt Dario per Internet weltweit, was den Frauen erstmals zu einem kleinen Einkommen verhilft. Durch den großen Zuspruch zur Nähstube hat Dario das nächste Problem, seine Umkleidekabinen sind von den „Nähwütigen“ okkupiert worden. Die brauchen den Platz aber auch für die ganzen Nähmaschinen und das Material. Dario hat aber schon einen Plan in der Schublade, wie am Stadion mit Containern neue Räume und eine Bühne für Veranstaltungen geschaffen werden können.

    Jetzt kommt noch ein Kindergarten zum Verein dazu. Der staatliche Kindergarten in Lategansvlei wurde geschlossen. Da hilft leider auch nur private Initiative weiter. Ohne Kindergarten sind die Mütter oder Großeltern zur Arbeitslosigkeit verurteilt. Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist riesig, auf den Staat kann man sich aber leider überhaupt nicht verlassen.

    Es ist auch sehr positiv, dass durch den Verein alles etwas breiter aufgestellt wird. Dario muß nicht mehr alles alleine machen. Lara hat das Projekt Nähstube komplett unter sich und für rechtliche Sachen und die Finanzen sowie die Vereinsgründung hat sich auch eine sehr kompetente Farmersfrau aus der Nachbarschaft gefunden. Der Nachbar Danny kümmert sich um den Rasen. Es werden also immer mehr Mitstreiter vor Ort.

    Das wars zu den aktuellen Projekten und zum Verein. Wir mußten natürlich auch wieder ran und eine Runde Fußball spielen. Natürlich gab es wieder eine Klatsche, das ist aber schon Tradition bei uns. Mir gefällt immer besonders, wenn andere Touristen vor Ort sind und zum ersten mal etwas von dem Stadion mitbekommen. Die fallen vom Glauben ab. In diesem Fall war es ein Ü70 Pärchen aus dem Saarland, die eigentlich nur ein paar Strauße sehen wollten. Zum Schluß hat der Saarländer mit Fußball gespielt, abends im Stadion mit am Grill gestanden und die allererste Dauerkarte dieses Jahres geht auch ins Saarland. So gewinnt man Sympathisanten.

    Der einzige, der sich dieses Jahr etwas angeschmiert hat, war Harry aus unserem Fanclub Alt-Unioner. Er wollte sich das Fußballspiel zwischen Union Lategansvlei und Calitzdorp schön von seinem Dauerkartenplatz auf der Haupttribüne aus anschauen – wenn man dann schon das erste mal dort vor Ort ist. Blöd ist nur, wenn man versprochen hat, als Schiedsrichter einzuspringen und wenn dann nach Monaten der Dürre pünktlich zum Spielbeginn der Regen losgeht und auch nicht mehr vor Spielende aufhört. Unterm Dach war es eigentlich ganz angenehm :)

    Ich hoffe, ich habe hier alles fehlerfrei wiedergegeben.Wenn nicht, wird Dario das schon richtigstellen.

    Du polst ja sogar die Stuttgarter um. Toll. Mit dem Rasenmäher ist das ja wirklich eine tolle Sache. Dein Greenkeeeper wird begeistert sein. Er hat ja immer stundenlang auf dem Rasenmäher gesessen und dann ist der Rasen ja auch noch liegen geblieben. Das ist nun vorbei. Er hat ja zum Glück einen Traktor und hat mir vorgeschwärmt, wie toll so ein Rasenmäher wäre. Nun ist er da. :thumbup:

    So, wir sind auch wieder gesund zu Hause angekommen - obwohl wir bei Dario Fußball spielen mußten. Zum Ende unserer Reise durch Südafrika machte unsere zehnköpfige Reisegruppe aus Unionfans, Freunden und Verwandten für ein paar Tage einen Stop bei Carmen und Dario. Dank unseres Schalker Freundes Hilmar mußten wir die u.a. von Unionopi und Tapetower mitgegebenen ca. 50 kg Sachen nicht durch halb Südafrika kutschieren. Er hat den Lieferservice von Kapstadt aus übernommen.

    War das wieder eine Begrüßung - zwei Unioner, ein Schalker, zwei Schildkröten, zwei Hunde und seeehr viele Strauße und Webervögel. Nach den ersten Windhoek Lagern mußte natürlich erst einmal die AF2 inspiziert werden. Es ist ja wieder so viel passiert seit meinem letzten Besuch vor zwei Jahren. Flutlicht, Beschallungsanlage, Parkplatz, Volleyballfeld und Cateringhäuschen - dieses darf übrigens nur mit zeitlich begrenzter Ausnahmegenehmigung betrieben werden. Ich hätte nie gedacht, dass in der Einöde der Kleinen Karoo eine staatliche Hygienekommission die Kontrolle darüber hat. Der Staat sollte sich lieber um die Schule und den Kindergarten kümmern, aber das interessiert die kein bisschen. Nach der Besichtigung gab es dann die Straußenfütterung. Das ist ein Spaß, wenn einer mit nem Eimer voller Mais von vielen hungrigen Straußen umringt wird.

    Bevor der Grill in Betrieb genommen wurde, gab es erst mal einen Blick auf die Zwischenergebnisse der Bundesliga. Dortmund-Schalke 4:0 - Hilmar war am Boden, eine knappe Stunde später war sein Grinsen wie eingemeißelt - 4:4.

    Das Highlight am Sonntag fand dann am Abend in der AF2 statt. Ein Hochzeitsantrag unter Flutlicht. Perfekt organisiert, Sekt am Anstoßpunkt und ein Unioner und eine Unionerin, die sich das erste mal in der Abseitsfalle über den Weg gelaufen sind. Toll.

    Der Montag war echt stressig. Zuerst stand der Besuch der Cangoo Caves auf dem Programm. Tolle Höhlen, in denen es von den Guides ab und zu auch mal tolle musikalische Darbietungen gibt. Neben der Nationalhymne Südafrikas und dem Ave Maria hat die beste Sängerin auch unsere Hymne im Programm. Leider blieb uns dieser Auftritt verwehrt. Danach ging es über den atemberaubenen Swartbergpass ins Städtchen Prince Albert und dann schnell wieder zurück. Das Fußballspiel stand ja noch an. Wir mußten pünktlich im Stadion sein, damit die Kinder nach dem Spiel wieder zeitig zu Hause waren. Es war ja nächsten Tag wieder Schule.

    Einen Fußballer hatten wir nicht in unseren Reihen. Dafür waren wir im Schnitt mindestens viermal so alt und schwer wie unsere Gegner. Das 0:9 war dann auch irgendwie ein logisches Ergebniss.Die Kinder waren alle etwas schneller wie wir. Spaß hat es trotzdem allen gemacht und die Schmerzen haben ja nach ein paar Tagen auch nachgelassen :)

    Den Dienstag haben wir dann noch zu einer kleinen Safari in der Buffelsdrift in Oudtshoorn und einer Schnapsverkostung im Weingut Grundheim genutzt. Das wars dann auch schon wieder. Drei Tage vergehen schnell.

    Zwischendurch gab es übrigens noch Besuch von Unionern, die gerade eine Tour durch Südafrika gemacht haben. Das kommte öfters vor. Alle Interessierten sollten sich aber wenigsten mal kurz telefonisch bei Dario melden. Er ist ja auch viel unterwegs und hat in der Saison ständig die Hütte voll. Da wäre es doch echt schade, wenn man schon mal in der Nähe der AF2 ist und diese dann nicht sehen kann. Es hat sogar schon mal ein ganzer Bus vor der Tür gestanden, der Fahrer wurde unter Androhung von Streik der Fahrgäste genötigt, die Schotterpiste zur AF2 zu fahren :D:schal:

    Vielen Dank an Carmen und Dario für die tolle Gastfreundschaft - wir kommen wieder.

    Als wir ein Jahr später das erste Turnier auf dem Schotterplatz gespielt hatten, hat mir doch glatt so ein Träumer davon erzählt, dass er noch irgendwann in vielen Jahren folgende Sachen dazubauen möchte:
    - eine Umkleidekabine vor allem für die Mädchenmannschaft
    -Toilettenhäuschen
    -ein Rasenplatz (mit einer zwei Kilometer langen Wasserleitung und Pumpen)
    - evtl mal eine Tribüne
    Ich glaube, ich habe etwas mit dem Kopf geschüttelt - ein Rasenplatz in einer Halbwüste, das war zu unwirklich und unwahrscheinlich.
    Und jetzt ist nicht nur das alles fertig sondern es gibt auch Flutlicht, einen Volleyballplatz, einen Parkplatz und ein Cateringhäuschen mit Jugendclub usw.
    Dario, Du bist ein positiv Bekloppter :thumbup: , der seine Visionen auch umsetzt.
    Ich freue mich schon riesig auf unseren nächsten Besuch bei euch. :schal:

    Dario, das habt Ihr Euch sowas von verdient.
    Welches andere Projekt soll denn da gewinnen? Es gibt nichts vergleichbares!
    Schon alleine unter die letzten vier Kanditaten zu kommen ist enorm und wird den Bekanntheitsgrad des Projektes enorm erweitern.
    Jetzt wo der Staat euch bei der Schule und Kindergarten auflaufen läßt, ist es für die Einwohner und Kinder doppelt wichtig, dass es mit der AF2 einen Lebensmittelpunkt im Dorf gibt.
    :schal: :hail