Und noch ein Neuer. (Hallo erstmal)
Die Finanzierung interessiert mich weniger, da möchte ich mich auf die Sachkunde der Verantwortlichen und ihrer zielsicher nach Kompetenz ausgesuchten Berater verlassen dürfen.
Nichts sprach bisher dagegen, dass man das nicht einfach auch könnte. Sich darauf verlassen.
Mich bewegen eher die Gefühle, wie beispielsweise von @Mittelalterunioner oder @rosi vorgetragen. Darauf möchte ich was antworten.
Ein zentrales Argument des Vereins für den Stadionausbau ist doch gerade der spezifischen Fankultur und Atmosphäre im Stadion. Wenn man die Anzahl der Stehplätze wenigstens erhalten möchte, ist der Ausbau doch sowieso unausweichlich aufgrund der Auflagen des DfB. Der Stadionausbau gefährdet also nicht diese Fankultur, sondern ist die Voraussetzung dafür, sie zu bewahren.
Die Befürchtung der Ur-, Alt - oder Mittelaltunioner, dass sie in einer Flut von Erfolgsfans, geschichtslosen Langweilern oder auf Mehrwert programmierten Modepüppchen untergehen könnten, hat so gut wie jeden Entwicklungsschritt des Vereins in den letzten Jahren begleitet.
Zum Trost: Es ist gelungen, viele der erst vor wenigen Jahren hinzugekommenen und ebenfalls zunächst kritisch beäugten Anhänger sogleich mit dem "Union-Gen" zu impfen: Auch viele von denen fürchten heute bereits gewissenhaft den Verlust des "Kuschelfaktors, der bei noch weiterer Offenheit drohen würde.
Union ist aber noch immer Union geblieben. Na jedenfalls im Rahmen des Möglichen.
Bitte nicht falsch verstehen: Auch und gerade diese "Ängste" gehören natürlich zur Seele von Union. Aber wenn es nun mal partout aufwärts gehen soll, ist jeder Widerstand zwecklos. Bei verzweifelter Abschottung wären sicher eher nicht die jüngeren oder neueren Fans die Verlierer. Es braucht aber überhaupt keine Verlierer zu geben bei diesem geilen Verein und auf ein paar Gewinner mehr oder weniger kommt es doch nun wirklich nicht drauf an, oder?
Die Stadionbauer beispielsweise werden niemals vergessen, sondern schlimmstenfalls von noch viel mehr Leuten bewundert und verehrt. Das sollte sich aushalten lassen.
Gegen Erfolg gibt es weder Argumente, noch Mittel. Union strahlt derzeit etwas ziemlich Unaufhaltsames aus und ich glaube, es ist mehr als nur eine Momentaufnahme. Voll "gegen den Wind". Union wird gerade endgültig zur "Marke" gegen den Mainstream.
Es hilft nichts: Unioner und die gesamte Vereinsführung haben sich ewig gegen den Mainstream zur Wehr gesetzt und ernten durch Ausdauer und Verzicht jetzt Früchte, die vielleicht nicht jeder haben wollte und kaum einer je gemeint hat.
Aber sie nicht ernten wollen?
Selbst die ureigenen Unionängste können sich doch gar nicht mehr der Vereinnahmung erwehren, nachdem der Stein nun mal ins Rollen gekommen ist. Auch diese werden unmittelbar zum Teil eines lukrativen Markenkerns. Sichtbar für die gesamte Republik wurde er beispielhaft noch einmal gestärkt durch den genialen Spruch und das entsprechende Transparent: "Scheiße wir steigen auf".
Das war leider schon wieder Werbung für Union, und das erneut auf allerhöchstem Niveau.
Bei gewissen anderen Vereinen werden Unsummen für komplett wirkungslose, wenn nicht kontraproduktive Werbekampagnen ausgegeben, bei Union ist halt jeder nebenbei entstandene Scheißhausgedanke ein Volltreffer. So ist das eben mit der Kreativität.
Und diese einzigartige Kreativität ist keinem genommen, bloß weil sich immer mehr Fußballverzweifelte zu Union bekennen möchten.
Ums mal mit "Poldi" zu sagen, weil es am Abend seines Abschiedsspiels vielleicht ganz gut passt:
"Manchmal gewinnt eben auch einfach mal die bessere Mannschaft."
Meiner Meinung nach ist das Boot jedenfalls noch lange nicht voll.